Hautkrankheiten: Häufige Symptome und mögliche Ursachen

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 11 Nov 2022

Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers und steht in direktem Kontakt zu unserer Außenwelt. Ist sie erkrankt, kann das nicht nur körperliches Unwohlsein auslösen, sondern auch ein optisches Problem für die Betroffenen darstellen. Nicht immer sind die Hintergründe der sogenannten Dermatosen leicht erkennbar – oftmals stecken jedoch ansteckende Infektionen oder ein Zusammenspiel aus Genetik und Lebensstil dahinter. Wir haben die häufigsten Hautkrankheiten, wichtige Symptome und mögliche Ursachen für Sie zusammengefasst.

Inhalt
Hautkrankheit am Unterarm einer Frau, die sich an ihrem roten Hautausschlag kratzt.
 

Hautkrankheiten richtig erkennen: Häufige Symptome

Hautkrankheiten haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu inneren Erkrankungen meist direkt optisch untersucht werden können: Erscheinung, Ausmaß und Lokalisation der Hautveränderungen verraten schon viel über die Erkrankung und ihre Ursachen. Hier finden Sie eine Übersicht der häufigsten Symptome mit Bildern.

Quaddeln: Nahaufnahme einer geröteten, bereichsweise angeschwollenen Haut.

Quaddeln, auch Nesseln oder Urtica genannt, sind flache, oberflächliche Schwellungen der Haut. Auslöser ist eine Reaktion bestimmter, spezialisierter Immunzellen, der Mastzellen. Häufig erscheinen Quaddeln auch gerötet und werden von allgemeinen allergischen Symptomen begleitet.

Beispiele: Nesselsucht, Insektenstiche, Kontaktallergie

Papeln und Knoten: hervorstehende Hauterhebung

Bei Papeln und Knoten handelt es sich um verfestigte Erhabenheiten auf der Haut. Im Gegensatz zu den Quaddeln stehen sie mehr hervor und lassen sich mit den Fingern ertasten. Bei einem Durchmesser von über 10 mm gelten sie als Plaques und fallen meist uneben und schuppig aus.

Beispiele: Hauttumoren, Warzen, Muttermale

Mit Flüssigkeit gefüllte Blase am Zeigefinger durch Verbrennungen

Blasen bilden sich klassischerweise durch Reibung unpassender Schuhe an den Füßen. Die flüssigkeitsgefüllten Hohlräume können allerdings auch durch verschiedene Krankheiten entstehen. Besonders kleine Blasen werden auch als Vesikel bezeichnet.

Beispiele: Verbrennungen, Herpes, Kontaktallergie

Mit Eiter gefüllte Pustel sie bei Akne auftritt.

Pusteln ähneln den Blasen, denn sie zeigen sich ebenfalls als Hohlräume in der Haut – allerdings nicht mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, sondern mit Eiter. Der Eiter entsteht durch die Aktivität von Immunzellen, die Pusteln sind also entzündet. Häufig umgibt sie ein roter Hof.

Beispiel: Akne

Frau mit Rötungen / Rosacea auf den Wangen

Rötungen können allein oder in Verbindung mit weiteren Hauterscheinungen auftreten. Ursache ist eine verstärkte Gewebedurchblutung. Auch andere, nicht tastbare Färbungen, zum Beispiel braune oder weiße Flecken, sind möglich – sie heißen auch Maculae.

Beispiele: Rosacea, Café-au-lait-Flecken, Kleienpilzflechte

Psoriasis vulgaris: Rissige, trockene, gerötete Haut an den Ellenbogen einer Frau.

Rötungen können allein oder in Verbindung mit weiteren Hauterscheinungen auftreten. Ursache ist eine verstärkte Gewebedurchblutung. Auch andere, nicht tastbare Färbungen, zum Beispiel braune oder weiße Flecken, sind möglich – sie heißen auch Maculae.

Beispiele: Rosacea, Café-au-lait-Flecken, Kleienpilzflechte

Viele Anzeichen einer Hautkrankheit sind direkt auf der Haut sichtbar. Dazu gesellen sich häufig Juckreiz, Brennen oder Schmerzen an der betroffenen Hautstelle. Die Empfindungen können den Leidensdruck deutlich erhöhen. Besonders Juckreiz ist tückisch – wer sich das Kratzen nicht verkneift, riskiert weitere Hautschädigungen und Infektionen.

Die häufigsten Ursachen für Hautkrankheiten

So vielfältig Hauterkrankungen in Erscheinung treten können, so zahlreich sind auch die zugrunde liegenden Auslöser. Bei einigen Hautkrankheiten sind die Ursachen entweder unbekannt, werden nur vermutet oder etliche Faktoren spielen zusammen. Andere Erkrankungen wiederum können genau auf einen Auslöser zurückgeführt werden – das ermöglicht eine effektive, ursächliche Therapie. In vielen Fällen tragen nicht nur spezielle Krankheitserreger, sogenannte Pathogene, sondern auch Genetik, Alter, Geschlecht, Psyche und Lebensstil zur Entstehung bei.

Häufige Auslöser für Hautkrankheiten sind:

  • Allergien & Unverträglichkeiten: Hierbei reagiert das Immunsystem auf eine eigentlich harmlose Substanz aus unserer Umwelt.
  • Fehlregulationen des Immunsystems: Das Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern. Diese Abwehr wird streng reguliert, dennoch kann es zu Entzündungsprozessen in der Haut kommen, die zum Problem werden. Bei einer Autoimmunreaktion interpretiert der Körper seine eigenen Strukturen fälschlicherweise als fremd und bekämpft sie.
  • Infektionen: Auch gesunde Haut wird von einer Vielzahl unterschiedlichster Mikroorganismen besiedelt. Bestimmte Erreger können allerdings Überhand nehmen und der Haut schaden. So kommt es zu lästigen Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder sogar Parasiten. Viren setzen sich oftmals im Körper fest und verursachen von innen heraus Hautreaktionen.
  • Physikalische/chemische Reizungen: Hautreizende Stoffe und Einflüsse wirken direkt schädigend und entzündungsfördernd auf die Haut. Die gereizten Stellen können z.B. durch Mineralöle oder Lösungsmittel hervorgerufen werden. Aber auch intensive UV-Strahlung (Sonnenbrand), anhaltende Reibung (Blasen) oder Wasserstau auf der Haut können Hautveränderungen erzeugen.
  • Tumoren: Bei dunklen Flecken und Gewebsneubildungen auf der Haut handelt es sich oft um gutartige Geschwülste oder Warzen. Dahinter können aber auch bösartige Tumoren stecken – ein frühzeitiger Check beim Hautarzt ist daher besonders wichtig.

Hauterkrankung online abklären lassen per Online-Hautcheck

Beim Verdacht auf eine Hauterkrankung ist der Hautarzt der richtige Ansprechpartner – allerdings sind die Termine in Arztpraxen vor Ort häufig lange im Voraus ausgebucht. Darüber hinaus schämen sich viele Patienten für ihre Symptome, besonders an intimen Körperstellen, und möchten sich nicht persönlich zeigen. Die ärztliche Meinung ist hier allerdings unverzichtbar, um sicherzugehen, dass keine ernste oder ansteckende Erkrankung vorliegt, die sich womöglich über die Zeit verschlimmert.

Bei der Online-Arztpraxis ZAVA gibt es die Möglichkeit, einen Arzt direkt online zu konsultieren: unkompliziert, schnell und vertraulich. Unsere Ärzte haben dazu einen medizinischen Fragebogen entwickelt, in dem Sie alle relevanten Informationen angeben und 2 Bilder der betroffenen Hautstelle hochladen können. Im Anschluss erhalten Sie von unseren Ärzten eine Ersteinschätzung, Diagnose oder Handlungsempfehlung.

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5 Häufige Hautkrankheiten vorgestellt

Hinter einem einfachen Hautausschlag können tausende Erkrankungen stecken. Einige von ihnen zeigen sich jedoch besonders häufig und sind an dieser Stelle kurz erklärt.

1. Infektionen mit Herpesviren

Die Familie der Herpesviren ist berüchtigt für ihre weite Verbreitung und Hartnäckigkeit – denn nach der Erstinfektion, die bei vielen bereits im Kindesalter stattfindet, verbleiben die Viren meist ein Leben lang im Körper. Der World Health Organization (WHO) zufolge tragen mindestens zwei Drittel der Bevölkerung das Herpes-Simplex-Virus Typ 1 und/oder 2 in sich. Unter Stress und bei einem geschwächtem Immunsystem können die Viren jederzeit wieder aktiv werden und schmerzhafte Bläschen an den Lippen oder im Genitalbereich auslösen. Auch Windpocken und Gürtelrose, verursacht durch das verwandte Herpes-Virus Varizella Zoster, sind in der Bevölkerung weit verbreitet.

2. Neurodermitis (atopische Dermatitis)

Die Neurodermitis betrifft beinahe jedes 10. Kind in Deutschland. Im Zusammenspiel vieler Faktoren (Genetik, Ernährung, Allergene, Stress) bilden sich aus trockener Haut entzündete Hautstellen, die oftmals stark jucken. Die Ekzeme sind nicht ansteckend, kehren aber häufig wieder. Mit der Pubertät schleicht sich die Krankheit oft aus, aber auch einige Erwachsene leiden an Neurodermitis. Mithilfe von entzündungslindernden Salben, dem Vermeiden von Auslösern und einer guten Hautpflege lässt sich die Hauterkrankung oft gut unter Kontrolle bringen.

3. Psoriasis (veraltet: Schuppenflechte)

Die Psoriasis zeichnet sich durch gräulich-rote, schuppende Flecken auf der Haut aus. Ausgelöst werden sie durch eine Autoimmunreaktion des Körpers gegen die eigenen Hautzellen. Circa 2 % der Bevölkerung sind betroffen, Männer erkranken dabei häufiger als Frauen. Die schuppigen Ausschläge entwickeln sich bevorzugt an den Ellenbogen, Knien und auf dem Oberkörper. Die Schuppenflechte ist nicht ansteckend.

4. Akne

Sie ist zwar besonders während der Pubertät sehr häufig und gefürchtet, aber auch im Erwachsenenalter kann Akne noch Probleme bereiten. Dabei treffen eine übermäßige Talgproduktion und verstopfte Poren aufeinander: Es bilden sich Mitesser und eitrige Pusteln, die unter Umständen sogar Narben hinterlassen. Am häufigsten treten sie im Gesicht auf, aber auch am Oberkörper, in den Achselhöhlen oder der Leistengegend können Hautunreinheiten entstehen.

5. Warzen

Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die etwa 3-5 % aller Erwachsenen betreffen. Einige der zahlreichen Unterformen werden durch Humane Papillomviren ausgelöst und können bei direktem Hautkontakt auch übertragen werden. Andere Formen entstehen ohne ersichtliche äußere Einflüsse. In der Regel sind Warzen harmlos. Dennoch ist es sinnvoll, beim Auftreten von Hautveränderungen einen Arzt zu konsultieren, zum Beispiel über unseren Online-Hautcheck.

Hautkrankheiten nach Körperstelle

Ein wichtiges Indiz für den Hautarzt ist immer die Lokalisation, also die Körperstelle, an der die Haut sich verändert hat. Denn einige Hauterkrankungen treten nur auf bestimmten Hautpartien auf, so etwa Lippenherpes oder Rosacea. Andere wiederum können den ganzen Körper betreffen.

Wichtig zu wissen: Ansteckend oder nicht?

Hautkrankheiten, die durch Infektionen ausgelöst werden, sind in der Regel auch ansteckend und können bei direktem oder indirektem Kontakt übertragen werden. Eine frühzeitige Behandlung und gute Hygiene sind hier entscheidend: Achten Sie darauf, sich häufig die Hände zu waschen, und vermeiden Sie den Körperkontakt zu anderen Personen, zum Beispiel beim Sport oder mit Sexualpartnern. Vor allem Flüssigkeiten, die aus Blasen oder Ausschlägen austreten, sind oftmals hochansteckend.

Auch wenn Sie noch keine klare Diagnose erhalten haben und Unsicherheiten bestehen, empfiehlt es sich, auf Hygiene zu achten und Körperkontakt zu meiden. So können Sie Ihr Umfeld schützen und Ansteckungen verhindern.

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Häufig gestellte Fragen

Was gibt es alles für Hautkrankheiten?

Zu Hautkrankheiten zählen vor allem Infektionen der Haut, etwa mit humanen Papillomviren oder Herpesviren. Auch Hauttumore und entzündliche Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis und Ekzeme treten häufig auf.

Was ist die häufigste Hauterkrankung?

Häufige Hautkrankheiten in Deutschland sind Neurodermitis, Psoriasis, Infektionen mit Herpes-/humanen Papillomviren und Akne.

Welche Hautkrankheiten jucken?

Viele Hautkrankheiten lösen Juckreiz aus, etwa Neurodermitis, Psoriasis, Windpocken, Pilzinfektionen oder Parasiten auf der Haut.

Was gibt es für Hautausschläge?

Hautausschläge können sich durch Rötungen, Pusteln, Quaddeln (Schwellungen), Verkrustungen, Hautschuppen und feine Hautrisse oder Blasen zeigen. Häufig werden sie von Juckreiz, Brennen oder Schmerzen begleitet.

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Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 11 Nov 2022

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