Rosacea

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 06 Jan 2021

Rote Flecken, sichtbare Äderchen und Pusteln: Rosacea kann für Betroffene sehr belastend sein. Die chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung ist für viele ein kosmetisches Problem, da die Hautveränderungen in erster Linie im Gesicht auftreten. Die gute Nachricht: Rosacea lässt sich bei jedem Schweregrad gut in den Griff bekommen – von richtiger Pflege über Medikamente bis hin zum operativen Eingriff.

Inhalt
Frau mit Rötungen / Rosacea auf den Wangen
 

Kurzübersicht

Was ist Rosacea? Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und bei Erkrankten unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Betroffen sind in erster Linie Wangen, Kinn, Nase und Stirn. Rosacea ist nicht ansteckend. Die Erkrankung tritt meist im 4.-5. Lebensjahrzehnt auf.

Was sind die Symptome von Rosacea? Möglich sind Hautrötungen, sichtbare Adern, Knötchen, Pusteln und Gewebe-Neubildungen. Die Haut kann zudem brennen und jucken, manchmal kommt es auch zu stechenden Schmerzen.

Was sind die Ursachen von Rosacea? Die konkrete Ursache ist derzeit noch unklar, genetische Faktoren spielen vermutlich eine Rolle. Fest steht jedoch, dass es Auslöser (sogenannte Triggerfaktoren) gibt, die einen Schub begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel UV-Strahlung, Hitze, Alkohol, Nikotin und Stress.

Was hilft bei Rosacea? Bei leichteren Fällen reichen häufig äußerliche Mittel wie Cremes aus. Manchmal kommen auch Medikamente zum Einnehmen infrage oder oder eine Laser- bzw. Lichttherapie. In ausgeprägten Fällen, wie bei einer Knollennase, hilft eine Operation.

Helfen bei Rosacea auch Hausmittel? In erster Linie sollten Betroffene auslösende Faktoren wie Alkohol, UV-Strahlen und scharfes Essen, vermeiden. Ergänzend können möglicherweise auch Gesichtsmassagen oder kalte Getränke Linderung verschaffen.

Rosacea: Symptome und Schweregrade

Von der Rosacea sind hauptsächlich Wangen, Stirn, Kinn und Nase betroffen – seltener entzündet sich auch die Kopfhaut, die Haut im Nacken oder an der Brust.

Die Rosacea zeigt sich bei Betroffenen individuell verschieden, oft gibt es auch Mischformen. Grundsätzlich werden jedoch, je nach Symptomen, verschiedene Erkrankungstypen unterschieden:

Typ 1: Die Gesichtshaut ist gerötet, manchmal kommen sichtbare Äderchen hinzu.

Typ 2: Es bilden sich zusätzlich Knötchen (Papeln) und mit Eiter gefüllte Bläschen (Pusteln).

Typ 3: Hautverdickungen werden sichtbar, es bilden sich vor allem Knötchen an der Nase (Knollennase, Rhinophym).

Typ 4: Augen und Augenlider sind entzündet. Diese Form kann auch isoliert auftreten.

Darüber hinaus berichten manche Betroffene über eine juckende oder brennende Haut, andere verspüren auch stechende Schmerzen. Grundsätzlich ist die Haut von Erkrankten deutlich empfindlicher als die von gesunden Menschen.

Rosacea an den Augen

Bei der sogenannten okulären Rosacea sind (auch) die Augen betroffen. In diesem Fall können verschiedene Bereiche des Auges in Mitleidenschaft gezogen werden.

Folgende Symptome kommen bei der okulären Rosacea infrage:

  • gerötete Lidränder
  • schuppige und krustige Lidränder
  • brennende Augen
  • tränende Augen
  • trockene Augen
  • Fremdkörpergefühl im Auge

Wichtig: All diese Beschwerden können ebenso Anzeichen einer anderen Augenerkrankung, etwa einer Bindehautentzündung, sein, weshalb eine augenärztliche Abklärung dringend anzuraten ist.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen von Rosacea sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine genetische Veranlagung, eine chronische Schädigung der Gesichtshaut durch zu viel UV-Strahlung oder eine fehlgeleitete angeborene Immunantwort.

Klar ist jedoch, dass es Auslöser gibt (Triggerfaktoren), die einen Schub begünstigen können. Zu ihnen zählen:

  • UV-Licht
  • Hitze
  • Temperaturschwankungen
  • Stress
  • Kaffee
  • Alkohol
  • scharfe Gewürze
  • Demodexmilben (Haarbalgmilben)

Nicht alle Betroffene reagieren gleichermaßen auf diese auslösenden Faktoren – während die einen Hitze gut vertragen, verstärkt sich bei anderen das Problem sofort.

Tipp: Hilfe bei der Findung Ihrer persönlichen Auslöser kann ein Rosacea-Tagebuch sein. Hier können Sie notieren, welche Triggerfaktoren Ihre Beschwerden verstärkt haben.

Rosacea richtig behandeln

Rosacea ist eine komplexe und facettenreiche Hauterkrankung, die nicht in Eigenregie behandelt werden kann. Der Gang zum Hautarzt ist also unumgänglich. Je nach Schweregrad und Beschwerden stehen unterschiedliche Methoden zur Wahl. Häufig werden verschiedene Therapie-Ansätze auch kombiniert.

Rosacea: Helfen Hausmittel?

Cremes und Medikamente sind das eine bei Rosacea – Sie können aber auch selbst einiges tun, um den nächsten Schub zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. In erster Linie sollten Sie darauf achten, Triggerfaktoren zu meiden:

  • Verzichten Sie auf Sonnenbäder und gehen Sie nicht ins Solarium. Wichtig ist es auch, täglich UV-Schutz aufzutragen.
  • Ebenso sollten Sie Hitze meiden, also zum Beispiel heiße Bäder oder Saunabesuche.
  • Benutzen Sie keine Waschlotionen und Seifen mit einem pH-Wert von über 7.
  • Meiden Sie Alkohol und versuchen Sie, Stress so gut es geht, zu vermeiden.

Darüber hinaus können Hausmittel wie kalte Getränke oder das Lutschen von Eiswürfeln von innen heraus etwas abkühlen. Außerdem ist es möglich, durch eine kleine Gesichtsmassage Schwellungen zu reduzieren. Verzichten sollten Sie hingegen auf Hausmittel wie Masken aus Apfelessig oder Haferflocken, die direkt auf die Gesichtshaut aufgetragen werden. Die Gefahr ist zu groß, dass Ihre Haut überreagiert und sich die Beschwerden verschlimmern.

Rosacea: Auf die Ernährung kommt es an

Es lohnt sich, die eigenen Ernährungsgewohnheiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Zwar gibt es keine spezielle Diät bei Rosacea, dennoch ist klar, dass sich bestimmte Lebensmittel gut auf das Hautbild auswirken und andere eher schlecht.

Erfahrungsgemäß sollten Sie beispielsweise scharfe Gewürze (etwa Cayennepfeffer und Chili), sehr heiße Gerichte und Getränke sowie stark fett- und zuckerhaltige Speisen vom Ernährungsplan streichen. Auch auf Alkohol sollten Sie verzichten.

Beherzt zugreifen können Sie hingegen bei vitaminreicher und ausgewogener Kost mit viel frischem Obst und Gemüse – wobei manche Patienten Tomaten und Zitronen schlecht vertragen, das müssen Sie ausprobieren. Auch macht es im Allgemeinen Sinn, mit frischen Lebensmitteln statt mit Fertigprodukten zu kochen.

Unterstützung bei der Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten bieten Ärzte mit Zusatzausbildung oder Ernährungsberater.

Rosacea: Wie sieht die richtige Pflege aus?

Natürlich können Rosacea-Patienten Ihre Haut auch abseits der Medikation mit bestimmten Produkten pflegen, um das allgemeine Hautbild zu verbessern.

Grundsätzlich gibt es aber ein paar Faktoren, die dabei beachtet werden sollten, um die Rosacea-Beschwerden nicht zu verschlimmern und die im Allgemeinen sehr empfindliche Haut nicht zu reizen.

Folgende Empfehlungen sollten Sie beherzigen:

  • Waschen Sie Ihr Gesicht am besten immer mit lauwarmem Wasser. Zu heißes Wasser und starke Temperaturwechsel können Rötungen verstärken.
  • Tupfen Sie Ihr Gesicht nach dem Waschen immer vorsichtig mit einem weichen Handtuch ab. Rubbeln oder raue Handtücher sollten Sie vermeiden.
  • Benutzen Sie keine Peelings, diese irritieren die empfindliche Haut zu sehr.
  • Nutzen Sie eher saure Waschlotionen mit einem pH-Wert von unter 7.
  • Benutzen Sie täglich Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 50) und frischen Sie ihn mehrmals am Tag auf. Für Rosacea-Patienten sind physikalische Sonnenschutzmittel, also solche mit Zink- und/oder Titandioxid, besser geeignet als chemische.
  • Zur Hautpflege eignen sich am besten leichte, wasserbasierte Lotionen, Gels oder Cremes. Diese verstopfen die Poren nicht so sehr und lassen die Haut besser atmen.
  • Verzichten Sie stets auf Pflegeprodukte mit Duft- oder Farbzusätzen, diese würden die Haut nur unnötig irritieren.

Apotheken bieten häufig hochwertige und hautschonende Pflegeprodukte an. Am besten lassen Sie sich dort ausführlich beraten.

Rosacea und Make-up: Geht das gut?

Rosacea ist auch ein kosmetisches Problem, das Betroffene sehr belasten kann. Es ist möglich, die Gesichtsrötung mit Make-up zu kaschieren. Benutzen Sie aber keine zu stark deckenden Produkte wie Camouflage oder ähnliches. Diese lassen sich nur sehr schwer entfernen, was beim Abschminken die Haut reizt. Im Idealfall nutzen Sie spezielles Rosacea-Make-up – dieses erhalten Sie in der Parfümerie oder Apotheke.

Häufig gestellte Fragen

Ist Rosacea heilbar?

Nein, Rosacea ist derzeit nicht heilbar und verläuft chronisch. Die Erkrankung kann aber mit einer dauerhaften hautärztlichen Behandlung gut in den Griff bekommen werden.

Woher weiß ich, ob ich Rosacea habe?

Beim Verdacht auf Rosacea, also etwa aufgrund von Gesichtsrötungen, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann eine sichere Diagnose stellen.

Worin liegt der Unterschied zwischen Rosacea und Couperose?

Rosacea und Couperose sind beides nicht-ansteckende und chronische Hauterkrankungen im Gesicht. Couperose kann als frühe Form der Rosacea gewertet werden, wobei die Couperose nicht zwangsläufig in einer Rosacea mündet. Die Couperose verläuft meist milder, Hautrötungen treten weniger stark auf und zeigen sich hauptsächlich an Nase und Wangen.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 06 Jan 2021

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