Café-au-lait-Flecken: Was ist das?

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 26 Apr 2022

Café-au-lait-Flecken oder Milchkaffeeflecken sind häufig vorkommende Flecken der Haut, die ihren Namen aufgrund ihrer Milchkaffee-ähnlichen Farbe erhalten haben und manchmal bereits bei der Geburt vorhanden sind. Café-au-lait-Flecken bleiben vollkommen harmlos und stellen allenfalls ein kosmetisches Problem dar. Wenn sie gehäuft oder in Mustern auftreten, können sie jedoch auf eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung wie die Neurofibromatose hindeuten.

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Inhalt
brauner Café-au-lait-Fleck an weißer Haut eines Oberarms
 

Kurzübersicht

Definition & Häufigkeit: Café-au-lait-Flecken sind gleichmäßig bräunliche, scharf begrenzte Pigmentflecken der Haut, die an beliebigen Körperstellen vorkommen können. Mehr als ein Drittel aller Menschen besitzt Café-au-lait-Flecken.

Symptome: Café-au-lait-Flecken verursachen keine Symptome, stehen nicht aus der Haut hervor und sind nicht tastbar.

Ursachen: Einzelne Café-au-lait-Flecken entwickeln sich ohne besonderen Auslöser. Wenn Café-au-lait-Flecken in Mustern oder in größerer Zahl auftreten, können verschiedene genetische Erkrankungen die Ursache sein, unter anderem Neurofibromatose, tuberöse Sklerose oder multiple endokrine Neoplasie. Außerdem kommt es mitunter bei schwerem Vitamin B12-Mangel zu Pigmentstörungen der Haut und zu einer Café-au-lait-Hautfarbe.

Behandlung: Café-au-lait-Flecken sind harmlos und bedürfen keiner Therapie. Wenn die Café-au-lait-Flecken aber durch eine Grunderkrankung entstanden sind, muss sie gegebenenfalls individuell behandelt werden. Falls Café-au-lait-Flecken kosmetisch stören, können Betroffene eine Entfernung der Flecken mittels Laser in Erwägung ziehen.

Über Café-au-lait-Flecken

Café-au-lait-Flecken bezeichnen eine häufige und an sich harmlose Hautveränderung, die überall am Körper auftreten kann. Bis zu 3 % aller Neugeborenen und bis zu über 30 % aller Jugendlichen besitzen mindestens einen Café-au-lait-Fleck. Es handelt sich dabei um glatte, scharf begrenzte Flecken auf der Haut, die die Farbe von Milchkaffee (Café-au-lait) haben. Sie können sowohl eine regelmäßige als auch eine zerklüftete Form aufweisen.

In Anlehnung an die Küstenformen der US-amerikanischen Bundesstaaten Kalifornien und Maine werden Café-au-lait-Flecken mit regelmäßiger Form oftmals als Coast of California-Flecken und solche mit zerklüfteter Form als Coast of Maine-Flecken bezeichnet. Die Größe von Café-au-lait-Flecken kann zwischen einigen Millimetern und über 30 Zentimetern liegen. Café-au-lait-Flecken verursachen keine Beschwerden.

Wieso entstehen Café-au-lait-Flecken?

Café-au-lait-Flecken gehören – ähnlich wie die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) – zu den Pigmentstörungen. Sie entstehen aber im Gegensatz zur Vitiligo durch eine vermehrte Ablagerung von Hautpigment (Melanin) in den unteren Schichten der Oberhaut (Epidermis). Die größere Menge an Melanin gibt der Haut an der entsprechenden Stelle eine dunklere Hautfarbe, vergleichbar mit der Haut nach dem Sonnenbaden.

Die Entwicklung von Café-au-lait-Flecken kann zufällig ablaufen oder aufgrund von genetischen Erkrankungen. Bei zufälliger Entstehung haben die Betroffenen in der Regel nur einen oder wenige Flecken, bei einer genetischen Ursache gibt sich oftmals eine Vielzahl von Café-au-lait-Flecken zu erkennen.

Auf welche genetischen Erkrankungen können Café-au-lait-Flecken hinweisen?

Bei vielen genetischen Erkrankungen können Café-au-lait-Flecken auftreten. Diese Erkrankungen sind allesamt relativ selten, manche von ihnen erfordern jedoch eine engmaschige Behandlung.

Dazu gehören unter anderem:

  • Neurofibromatose
  • tuberöse Sklerose
  • multiple endokrine Neoplasie
  • Turner-Syndrom
  • Fanconi-Anämie
  • McCune-Albright-Syndrom
  • Bloom-Syndrom

Verursacht Vitamin B12-Mangel Café-au-lait-Flecken?

Es gibt zwar Berichte von Café-au-lait-Flecken, die bei Patienten mit Vitamin B12-Mangel entstanden sind. Allerdings tritt Vitamin B12-Mangel auch gehäuft bei Patienten mit bestimmten genetischen Erkrankungen wie Neurofibromatose auf, bei denen die Betroffenen sowieso vermehrt Café-au-lait-Flecken bekommen.

Ob Café-au-lait-Flecken ursächlich durch Vitamin B12-Mangel auftreten können, ist daher nicht abschließend geklärt. Bekannt ist: Ein schwerer Vitamin B12-Mangel kann zu einer generellen Milchkaffee-Färbung der Haut (Café-au-lait-Hautfarbe) führen, die nach Ausgleich des Mangels wieder verschwindet.

Lässt sich die Entstehung von Café-au-lait-Flecken vermeiden?

Nein, in den meisten Fällen lässt sich die Entstehung von Café-au-lait-Flecken nicht vermeiden. Café-au-lait-Flecken sind häufig bereits angeboren oder treten in den ersten Lebensjahren auf. Auch bei Café-au-lait-Flecken, die sich im Jugend- oder Erwachsenenalter entwickeln, ist keine gezielte Vorbeugung möglich.

Eine Ausnahme stellt die Café-au-lait-Hautfarbe dar, die möglicherweise bei einem schweren Vitamin B12-Mangel auftritt. Sie kann vermieden werden, indem Betroffene auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitamin B12 achten.

Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner?

Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er kann eine Einschätzung abgeben, ob es sich tatsächlich um Café-au-lait-Flecken handelt oder ob eventuell andere, ähnlich aussehende Hautveränderungen wie beispielsweise Naevus spilus, Lentigo oder Becker-Naevus vorliegen. Sollte eine weitere Abklärung erforderlich sein, wird Ihr Hausarzt Sie zum Hautarzt überweisen.

Wie werden Café-au-lait-Flecken festgestellt?

Die Diagnose von Café-au-lait-Flecken kann meist bereits durch das genaue Anschauen der Flecken gestellt werden (Blickdiagnose). In unklaren Fällen hilft die Betrachtung unter einer speziellen beleuchteten Lupe (Dermatoskop) dabei,

Café-au-lait-Flecken von ähnlichen Pigmentflecken zu unterscheiden. Nur sehr selten ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) notwendig.

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Behandlung von Café-au-lait-Flecken

Café-au-lait-Flecken sind völlig ungefährlich und müssen nicht behandelt werden. Vor allem an gut sichtbaren Stellen können sie aber für die Betroffenen kosmetisch störend sein. In diesen Fällen kommt eine Entfernung der Flecken mittels Laser beim Hautarzt infrage. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Narbenbildung oder zu starker Aufhellung der Haut sollte die Behandlung zuvor aber gut abgewogen werden.

Wann sollte ein Arztbesuch erfolgen?

Ein Arztbesuch ist bei Café-au-lait-Flecken in folgenden Fällen ratsam:

  • Wenn Sie 6 oder mehr Café-au-lait-Flecken am Körper haben, um eine erbliche Ursache und insbesondere eine Neurofibromatose abzuklären.
  • Wenn die Café-au-lait-Flecken bei Ihnen in einem Muster angeordnet sind, bspw. in einer Reihe oder nur auf einer Seite des Rückens. Dies kann ein Hinweis auf das Vorliegen von sogenannten genetischen Mosaik-Erkrankungen sein.
  • Wenn zusätzlich noch andere Hautveränderungen wie Knoten und Geschwüre, Veränderungen der Regenbogenhaut im Auge wie eine braune Sprenkelung oder ungewöhnliche Besonderheiten im Körperbau auffallen, bspw. weit auseinanderstehende Augen oder ein sehr tiefer Haaransatz im Nacken. Häufig zeigen sich genetische Erkrankungen wie das Turner-Syndrom oder die Fanconi-Anämie durch mehrere solcher Veränderungen.
  • Wenn in Ihrer Familie Erkrankungen wie Neurofibromatose bekannt sind, bei denen Café-au-lait-Flecken ein Symptom sind. Unter Umständen besteht bei Ihnen ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an der Krankheit zu leiden.
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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 26 Apr 2022

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