Pilzinfektionen (Mykosen): Bei Frau, Mann und allgemein
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Friederike EbigboLetzte Änderung: 12 Okt. 2022
Mikroskopisch kleine Pilze sind allgegenwärtig in unserer Umwelt. Nicht immer sind sie schädlich, aber unter bestimmten Umständen können verschiedene Arten unsere Haut, Schleimhäute, Haarwurzeln oder Nägel befallen und dort unangenehme Beschwerden hervorrufen. In der Regel sind Pilzinfektionen (Mykosen) kein Grund zur Sorge und leicht zu behandeln – einige Infektionen können sich jedoch hartnäckig halten und müssen über Monate konsequent therapiert werden. Wir geben den Überblick über die wichtigsten Pilzinfektionen bei Frau und Mann und informieren Sie über Möglichkeiten zur Behandlung.
Das Wichtigste im Überblick
Auslöser: Pilzinfektionen werden durch Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze ausgelöst, die in der Natur allgegenwärtig sind. Einige leben bereits auf dem Körper und verursachen erst unter bestimmten Bedingungen eine Erkrankung, etwa bei Immunschwäche.
Symptome: Je nach Erreger zeigen sich scharf begrenzte, randbetonte Rötungen, Schuppen, nässende Wunden, Pusteln, Knoten und weiße Beläge. Mitunter treten auch Juckreiz und Brennen an der betroffenen Stelle auf.
Körperstellen: Die Mykosen entwickeln sich häufig in Körperfalten, auf Schleimhäuten (Mund- und Genitalbereich), an Kopf- oder Barthaut und an den Füßen und Fußnägeln.
Behandlung: Mithilfe von antimykotischen (pilzbekämpfenden) Medikamenten zum Auftragen oder Einnehmen sind Pilzinfektionen meist gut behandelbar. Einige Arten, etwa der Nagelpilz, können hartnäckig sein und erfordern eine lange Behandlungsdauer.
Wichtig zu wissen: Eine Pilzinfektion ist häufig und kein Grund zur Scham – wenden Sie sich beim Verdacht baldmöglichst an einen Arzt. Denn je eher die Erkrankung entdeckt wird, desto leichter ist sie behandelbar.
Was sind Pilzinfektionen?
Bei einer Pilzinfektion (Mykose) breiten sich mikroskopisch kleine Pilze stark auf dem, oder sogar im Körper aus und verursachen so Entzündungsreaktionen und Schädigungen des betroffenen Gewebes. Verschiedene Körperpartien können dabei betroffen sein:
Unter Umständen können Pilze auch über die Lunge oder Verletzungen in den Körper eindringen und auf diesem Weg eine Erkrankung auslösen. Das kommt jedoch nur selten und vorrangig bei immungeschwächten Patienten vor.
Hinter der Pilzerkrankung können 3 verschiedene Gruppen von Pilzen stecken: Fadenpilze (Dermatophyten), Hefepilze und Schimmelpilze. Die verschiedenen Erreger verursachen unterschiedliche Symptome und müssen zum Teil auch verschieden behandelt werden. Es ist daher wichtig, die Art des Erregers richtig einzuordnen. Schimmelpilzinfektionen betreffen meist nur Menschen, die bereits eine andere zugrundeliegende Erkrankung haben und treten daher seltener auf.
Sie vermuten, sich eine Pilzinfektion eingefangen zu haben? Über unseren Online-Hautcheck können Sie vertraulich und schnell einen Arzt zu Rate ziehen: Füllen Sie dazu unseren kurzen medizinischen Fragebogen aus und laden Sie 2 Bilder der betroffenen Hautstelle hoch. Im Anschluss erhalten Sie eine professionelle Einschätzung von einem unserer Ärzte.
Nicht immer bedeutet das Vorhandensein eines Pilzes auch eine Pilzerkrankung. Der weitverbreitete Hefepilz Candida albicans beispielsweise lebt natürlicherweise auf der Haut, Schleimhaut oder im Darm des Menschen. Erst unter bestimmten, für ihn günstigen Bedingungen kann er sich ausbreiten und Beschwerden auslösen.
Risikofaktoren für Pilzinfektionen
Bestimmte Faktoren können die Entstehung von Pilzinfektionen begünstigen. Dazu zählen vor allem:
- mangelnde oder übertriebene Körperhygiene
- anhaltende Feuchtigkeit auf der Haut (z.B. durch luftdichte Kleidung)
- starke Beanspruchung der Hände und Füße (z.B. bei Athleten)
- bestimmte Erkrankungen (z.B. Diabetes, Adipositas, HIV, Durchblutungsstörungen)
- Einnahme von Antibiotika
- geschädigte Haut (z.B. Neurodermitis)
- genetische Veranlagung
Wichtig: Eine Pilzinfektion kann jeden treffen und ist nicht immer Zeichen einer mangelnden Körperhygiene. Der Verdacht darauf ist daher, wie bei jedem medizinischen Problem, kein Grund zur Scham.
Pilzinfektionen bei der Frau
Häufiger als gedacht: Schätzungsweise 75 % aller Frauen leiden in Ihrem Leben einmal unter einer Scheidenpilzinfektion, viele sogar mehrmals. Ausgelöst wird sie meistens durch den Hefepilz Candida albicans.
Bei günstigen Bedingungen, zum Beispiel einem geschwächten Immunsystem oder einer geschädigten Hautbarriere, kann sich der Pilz im Vaginal- und/oder Vulvabereich ausbreiten. Das zeigt sich oftmals durch eine stark gerötete Schleimhaut und lockere, weiße Beläge beziehungsweise einen weiß-krümeligen Ausfluss. Häufig treten zusätzlich zu den äußeren Symptomen Juckreiz und Brennen im betroffenen Bereich auf.
Für leichte bis mittelschwere Scheidenpilzinfektionen ist meist schon eine kurzzeitige Behandlung mit antimykotischen (pilzbekämpfenden) Salben ausreichend. Ein passendes Medikament können Sie bequem und schnell bei ZAVA online anfragen.
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Pilzinfektionen beim Mann
Es kommt zwar deutlich seltener vor als bei Frauen, aber auch im männlichen Genitalbereich können Infektionen mit Hefepilzen entstehen. Hierbei sind ebenfalls meist Hefepilze der Gattung Candida verantwortlich. Sie verursachen Entzündungen der Eichel und Vorhaut, die Symptome wie Rötungen, grau-weißliche Beläge und nässende Wunden hervorrufen. Oftmals werden die Beschwerden von Brennen und Juckreiz begleitet.
Pilzinfektionen der Haut und Haarwurzeln
Häufig besiedeln Pilze die Haut: ob die verhornte Haut an den Füßen, die weiche Haut an der Brust, oder die behaarte Haut auf dem Kopf. Die unerwünschten Gäste sind meist Fadenpilze (Dermatophyten) oder Hefepilze, etwa Malassezia spp. oder Candida albicans. In der Regel sind die Infektionen gut erkennbar und behandelbar.
Infektionen der Haut durch Fadenpilze (Dermatophyten)
Pilzinfektionen durch Fadenpilze, die so genannten Dermatophytosen, haben ein charakteristisches Erscheinungsbild: Auf der Haut bildet sich ein scharf begrenzter, geröteter, runder Fleck, der sich kreisförmig weiter ausbreitet. Oft ist die Rötung am Rand stärker ausgeprägt; in der Mitte kann die Haut mitunter sogar schon vollständig abgeheilt sein, sodass sich eine Ringform ergibt. Die Infektion wird teilweise von leichtem Juckreiz und Schuppenbildung begleitet. In schweren Fällen bilden sich mitunter auch Bläschen und Eiter aus.
Die Dermatophyten können sich auf verschiedenen Bereichen der Haut einnisten:
- Haut am Körper und im Gesicht (Tinea corporis/facialis)
- Körperfalten, z.B. Analbereich, Achselhöhlen, Unterbrustbereich bei Frauen (Tinea inguinalis)
- Hände (Tinea manus)
- Füße, z.B. Zehenzwischenraum, Fußsohlen (Tinea pedis)
- Kopfhaut (Tinea capitis)
- Bartbereich (Tinea barbae)
Als Sonderfälle von Dermatophytosen der Kopfhaut zählen die so genannte Mikrosporie (trocken-schuppige, kahle Stelle auf der Kopfhaut; vorwiegend bei Kindern) und der Favus (fester, gelblicher Grind).
Infektionen der Haut durch Hefepilze
Hefepilze der Gattung Candida spp. fühlen sich vor allem bei anhaltender Feuchtigkeit auf der Haut und in den Körperfalten wohl. Dann können sie sich unkontrolliert vermehren und unangenehme Hautausschläge auslösen: etwa starke Rötungen, Schuppen und Risse in der Haut, oder kleine Pusteln und Knoten. Außerdem empfinden Betroffene häufig Juckreiz und Brennen an der befallenen Hautstelle.
In diesen Hautbereichen entsteht die Candidose bevorzugt:
- Achselhöhlen
- Anal- und Genitalbereich
- Unterbrustbereich bei Frauen
- Zwischenräume der Finger und Zehen
- Windelbereich bei Inkontinenz
- Mund und Mundwinkel („Mundsoor”)
Die Haarwurzeln können ebenfalls von einer Pilzerkrankung durch Candida betroffen sein: Dabei bilden sich, vorwiegend im Bartbereich, Rötungen und gelbe Krusten. Seltener entstehen auch kleine Pusteln und Knoten.
Auch Hefepilze der Gattung Malassezia können Hauterkrankungen auslösen. Als bekanntestes Beispiel gilt die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor). Dabei bilden sich landkartenartige, weiße oder braune Flecken auf der Haut. Auch bei der Entstehung von seborrhoischer Dermatitis wird ein Zusammenhang zu Malassezia-Arten vermutet: Dieser ist allerdings bislang nicht wissenschaftlich bestätigt.
Hartnäckige Pilzinfektion: Nagelpilz
Etwa jeder 5. Erwachsene in Deutschland musste schon einmal Bekanntschaft mit ihr machen: Eine hartnäckige Nagelpilzinfektion (Onychomykose) kann jeden treffen. Dabei setzen sich Pilze, meist Dermatophyten, auf dem Nagel fest und ernähren sich vom darin enthaltenen Keratin. In Folge entwickelt sich eine gelbliche Färbung, die Nagelplatte kann sich verdicken und schließlich krümelig zerfallen. Die Füße sind davon deutlich häufiger betroffen als die Hände.
Wichtig: Nagelpilz ist in der Regel zwar ungefährlich, aber sehr hartnäckig – die Behandlung nimmt oft 6-12 Monate in Anspruch. Je früher sie beginnt, desto höher sind die Erfolgschancen. Wir empfehlen daher, bei Verdacht auf Nagelpilz möglichst schnell einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen.
Besonders bei stark beanspruchten Händen werden gelegentlich auch Pilzinfektionen der Nägel mit einer Candida-Art festgestellt. Dabei bilden sich rote Schwellungen des Nagelwalls und der Nagel kann sich von seinem Nagelbett abheben. In Folge entstehen oft auch Verfärbungen des Nagels bis hin zum Nagelzerfall.
Sie sind sich unsicher, ob Sie sich einen Nagelpilz eingefangen haben und welcher es sein könnte? Über unseren Online-Hautcheck können Sie einfach und bequem 2 Fotos des betroffenen Nagels unseren Ärzten zeigen und eine professionelle Einschätzung einholen.
Behandlung von Pilzinfektionen
Zur Behandlung von Pilzinfektionen werden sogenannte Antimykotika eingesetzt: Das sind Wirkstoffe, die Pilze gezielt abtöten oder deren Wachstum und Vermehrung stoppen. Bei den meisten Pilzerkrankungen ist es ausreichend, das Medikament von außen auf die betroffene Stelle aufzutragen. Dazu sind verschiedene Präparate, etwa Salben, Cremes, Nagellacke und Tabletten zum Einführen oder Lutschen in der Apotheke erhältlich – oftmals rezeptfrei.
Bei schweren und besonders hartnäckigen Pilzinfektionen kommen auch Antimykotika in Tablettenform zum Einsatz. So werden bei Nagelpilzinfektionen die besten Erfolge erzielt, wenn topische Mittel (Salbe, Nagellack) und Tabletten parallel verwendet werden.
Je früher die Behandlung begonnen wird, desto größer sind auch die Erfolgschancen der Therapie. Bleibt eine Pilzerkrankung länger unbehandelt, ist es außerdem möglich, dass die Erreger auf andere Körperstellen überspringen und dort weitere Infektionen auslösen: Lassen Sie daher Symptome einer Pilzinfektion nicht unbeachtet.
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis
Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 12 Okt. 2022
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Wann die Pilzinfektion zur Lebensgefahr wird, Bundesministerium für Bildung und Forschung, online: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wann-die-pilzinfektion-zur-lebensgefahr-wird-9687.php, abgerufen 10.08.2022
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Mykose, Psychrembel Online, online: https://www.pschyrembel.de/Mykose/K0EQ6 , abgerufen 09.09.2022
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Mayser, P. (2018): Mykosen. Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer Reference Medizin, online: https://doi.org/10.1007/978-3-662-49544-5_16 , abgerufen 09.09.2022
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Tietz, H.J. (2017): Mykosen der Haut. MMW - Fortschritte der Medizin, online: https://doi.org/10.1007/s15006-017-9032-8, abgerufen 16.09.2022
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