Quaddeln (Urtica): Ursachen und Behandlung

Franz Bartmann

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Franz Bartmann

Letzte Änderung: 24 März 2022

Wer eine Brennnessel berührt, bekommt kleine, juckende Quaddeln auf der Haut. Dabei handelt es sich um oberflächliche Schwellungen, die in diesem Fall harmlos sind und auch schnell wieder verschwinden. Wenn aber kein unmittelbarer Hautkontakt als Ursache für Quaddeln (Urtica) vorliegt, sondern – wie bei der Nesselsucht (Urtikaria) – eine innere Ursache zugrunde liegt, sollte beim erstmaligen Auftreten ein Arzt die Symptome beurteilen. Hier finden Sie Bilder und weitere Informationen zum Thema Quaddeln.

Inhalt
Quaddeln: Rücken einer Frau mit geröteten Schwellungen auf der Haut.
 

Kurzübersicht

Definition: Unter Quaddeln verstehen Mediziner oberflächliche Schwellungen der Haut, die durch vermehrte Histaminausschüttung entstehen (ein Hormon, das an Entzündungsprozessen beteiligt ist). Sie sind ein Symptom, das unterschiedliche Ursachen haben kann.

Symptome: Quaddeln äußern sich als flächige Schwellungen, die grundsätzlich überall am Körper auftreten können. Sie kommen zu mehreren oder auch einzeln vor. Um die Quaddeln bildet sich oft eine Rötung. Manchmal wird die Hauterscheinung außerdem von Brennen und Juckreiz oder Symptomen einer allgemeinen allergischen Reaktion begleitet, zum Beispiel Schwindel, Übelkeit und Fieber.

Ursachen: Zugrunde liegen können bei Quaddeln neben der Nesselsucht – zum Beispiel als Reaktion auf einen Infekt, Allergien, Medikamente oder einen äußerlichen Reiz – auch Insektenstiche, Pflanzengifte oder Kontaktallergene, die unmittelbar örtlich auf die Haut einwirken.

Behandlung: Je nach Ursache passt der Arzt die Behandlung individuell an den Patienten an. Ist der Auslöser der Quaddeln bekannt, sollte dieser in Zukunft gemieden werden. Gegen den Juckreiz verschreibt der Mediziner gegebenenfalls sogenannte Antihistaminika. Handelt es sich nur um eine vorübergehende Reaktion beispielsweise auf einen Brennnessel-Kontakt oder einen Insektenstich, verschwinden die Symptome in der Regel innerhalb von kurzer Zeit von allein.

Über Quaddeln

Quaddeln sind oberflächliche Schwellungen auf der Haut, die überall am Körper auftauchen und verschiedene Ursachen haben können. Neben der Nesselsucht rufen unter Umständen auch Kontaktallergien, Insektenstiche oder der Kontakt mit Pflanzengiften Quaddeln hervor. Meistens treten sie plötzlich auf und verschwinden innerhalb weniger Stunden wieder.

Der Fachbegriff für Quaddel lautet „Urtica”. Er stammt vom lateinischen Namen der Brennnessel („Urtica urens”) ab, denn beim Berühren der Brennnessel entstehen kurzzeitig brennende und juckende Quaddeln auf der Haut. Daraus leitet sich darüber hinaus auch der Begriff Urtikaria ab, die medizinische Bezeichnung für Nesselsucht.

Wie sehen Quaddeln aus?

Quaddeln zeigen sich als plateauförmige, oberflächliche Schwellungen der Haut. Sie können rund sein, aber auch unregelmäßige Formen annehmen. Oft erscheint die Haut um die Quaddel herum rötlich. Ärzte sprechen dann von einem „roten Hof”. Meistens tritt zusätzlich ein Juckreiz oder Brennen auf.

Quaddeln: Nahaufnahme einer geröteten, bereichsweise angeschwollenen Haut.

Wichtig: Wenn Sie an Luftnot und Kreislaufproblemen leiden, sollten Sie sofort einen Notarzt rufen. Gleiches gilt bei Schwellungen des Gesichts oder der Atemwege. Hier besteht das Risiko, zu ersticken. Suchen Sie umgehend eine Notaufnahme auf, wenn Sie neben Quaddeln Allgemeinsymptome wie hohes Fieber und Kreislaufschwäche bei sich bemerken. Es kann sich eine schwere allergische Reaktion entwickeln.

Laien verwechseln Quaddeln manchmal mit anderen Hauterscheinungen. Dazu gehören Bläschen (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume unter der Haut) ebenso wie erhabene Knötchen.

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Ursachen für Quaddeln

Bei der Entstehung von Quaddeln wird von den Mastzellen der Haut Histamin ausgeschüttet. Das ist ein Botenstoff, der unter anderem dafür sorgt, dass sich die kleinen Blutgefäße unter der Haut weiten. In der Folge sammelt sich Flüssigkeit in der obersten Hautschicht an – es bilden sich Quaddeln.

Die Auslösung dieses Mechanismus kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören neben den Auslösern der Nesselsucht auch Hautallergene, Insektenstiche oder Pflanzengifte.

Quaddeln bei Nesselsucht

Oft steckt die Hauterkrankung Nesselsucht (mit medizinischem Fachbegriff Urtikaria) hinter Quaddeln. Die Nesselsucht ist eine Hauterkrankung, die auf ganz verschiedene Ursachen zurückgehen kann. Im Allgemeinen unterscheiden Mediziner 3 Kategorien:

  • spontane Nesselsucht: Sie bezeichnet die häufigste Form der Nesselsucht, bei der manchmal bakterielle oder virale Infekte zugrunde liegen. Oft kann aber gar keine Ursache identifiziert werden. Meistens verschwinden die Quaddeln innerhalb von 24 Stunden wieder. Zu den bekanntesten Ursachen für eine spontane Nesselsucht zählen Infekte, Medikamenten- oder Lebensmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel bei Farbstoffen) sowie Autoimmunreaktionen.
  • physikalische Nesselsucht: Bei der physikalischen Nesselsucht löst ein äußerer Reiz die Symptome aus. Dazu zählen Kälte, Druck, Wärme, Scherkräfte, Vibrationen und Licht.
  • andere Formen: Andere Ursachen für Nesselsucht sind deutlich seltener. In Einzelfällen sorgen etwa der Kontakt mit Wasser (aquagene Urtikaria) oder körperliche Anstrengung (anstrengungsinduzierte Urtikaria) für die lästigen Beschwerden.
Quaddeln: Nahaufnahme eines stark angeschwollenen Augenlids.

Bei Nesselsucht kommt es mitunter nicht nur zu Quaddeln, sondern auch zu Angioödemen. Das sind tiefere Flüssigkeitsansammlungen in der Haut. Angioödeme tauchen häufig im Gesicht, am Mund, an den Augenlidern oder zum Beispiel an den Handinnenflächen auf.

Quaddeln durch Insektenstiche

Insektenstiche von folgenden Insekten können ebenfalls zu Quaddeln führen:

  • Mücken
  • Flöhe
  • Zecken
  • Bettwanzen
  • Bremsen
  • Bienen
  • Wespen

Die Stärke der Reaktion hängt vom jeweiligen Insekt und dem gestochenen Menschen ab. Manchmal bildet sich nur eine kleine Rötung um die Einstichstelle. In anderen Fällen kann eine bis zu 10 cm große Quaddel entstehen. Die gute Nachricht: Bei den meisten Insektenstichen verschwindet die Schwellung innerhalb von 24 Stunden wieder. Der Juckreiz kann allerdings noch länger anhalten.

Was passiert im Körper bei einem Insektenstich? Durch die im Insektenspeichel enthaltenen Eiweiße und Gifte werden Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, die die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöhen. So können verschiedene Bestandteile des Immunsystems schneller an die Einstichstelle gelangen und diese reparieren.

Bisse von Bettwanzen äußern sich als kleine, juckende Erhebungen oder Quaddeln, von denen typischerweise mehrere in einer Reihe zu erkennen sind. Sie entstehen hauptsächlich nachts.

Bei Bienen- und Wespenstichen gibt es in seltenen Fällen allergische Reaktionen. Zu Schwellung und Juckreiz kommen dann allgemeine Symptome wie Atemnot, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit oder Herzrasen hinzu. In diesem Fall sollten Sie sofort einen Notarzt rufen. Es droht ein allergischer Schock mit Herz-Kreislauf-Stillstand.

Stiche im Mundraum oder im Halsbereich sind besonders gefährlich, denn sie können zum Ersticken führen. Bei Atemproblemen verständigen Sie umgehend den Notarzt.

Quaddeln durch Pflanzengifte

In Deutschland gibt es wenige Pflanzen, die beim Kontakt mit der Haut Quaddeln verursachen können. Bekannt ist die Reaktion bei der Brennnessel, aber auch beim Giftsumach und Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude).

Ein Überblick über die wichtigsten Pflanzengifte:

Quaddeln: Bild einer Brennnessel.
  • Brennnessel: Bei Kontakt mit einer Brennnessel brechen die Spitzen der Brennhaare ab und die Gifte werden in die Haut injiziert. Es kommt zu Brennen, Juckreiz und einer Schwellung. Die Symptome sind aber meistens nur von kurzer Dauer. Kühlen hilft dabei, die Schmerzen zu lindern.
Quaddeln: Bild von Riesen-Bärenklau.
  • Riesen-Bärenklau: Der Riesen-Bärenklau ist aus dem Kaukasus eingewandert und ähnelt dem in Deutschland heimischen Wiesen-Bärenklau. Nach einer Berührung sollten Sie sofort die Hände bzw. den betroffenen Hautbereich gründlich waschen und anschließend kühlen. Schützen Sie die Hautstelle außerdem vor Sonnenlicht. Die Hautreaktion erfolgt erst 15 Minuten nach dem Kontakt mit der Pflanze. Nach 30 Minuten bis 2 Stunden ist die Reaktion am stärksten und äußert sich unter Umständen mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung.
Quaddeln: Bild von Giftsumach.
  • Giftsumach: Der Giftsumach findet sich in Deutschland fast nur in botanischen Gärten. Deshalb ist die reale Gefahr, die von ihm ausgeht, eher gering. Bei Kontakt mit der Pflanze kommt es an den betroffenen Hautarealen zu Rötung, Schmerzen, Schwellung und Blasenbildung.

Allergische Reaktion und Quaddeln

Eine Allergie besteht, wenn das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Stoffe (Allergene) reagiert, die normalerweise harmlos sind. Bei einem ersten Kontakt mit dem Allergen bildet der Körper Immunglobulin E-Antikörper. Kommt der Organismus erneut damit in Berührung, werden große Mengen an Entzündungsstoffen ausgeschüttet – das Immunsystem reagiert über.

Die Schwere der Allergie wird in 4 Grade eingeteilt. Schon bei Grad 1 können neben Rötung, Hautausschlag und Juckreiz auch Quaddeln entstehen.

Allergische Reaktionen entwickeln sich bei manchen Menschen aufgrund von:

  • Lebensmitteln: Grundsätzlich kann jedes Nahrungsmittel Allergien auslösen. Besonders oft kommen aber bspw. Lebensmittelallergien auf Milchprodukte, Schalentiere oder Lebensmittelzusätze vor.
  • Medikamenten: Der Körper reagiert hier allergisch auf bestimmte Antibiotika oder Schmerzmittel. Aber auch ohne eine allergische Reaktion beobachten Patienten nach der Einnahme von Medikamenten gelegentlich Quaddeln: Dabei handelt es sich um eine Nebenwirkung oder Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Quaddeln von Medikamenten ausgelöst werden, ziehen Sie am besten einen Arzt oder Apotheker hinzu.
  • Licht: Umgangssprachlich ist oft fälschlicherweise die Rede von einer Lichtallergie. Der korrekte medizinische Fachbegriff lautet Lichtdermatose und bezeichnet verschiedene Krankheitsbilder, die krankhafte Hautreaktionen auf Sonnenlicht darstellen. Meistens kommt es dabei zu Juckreiz, Brennen, Rötung und Quaddeln. Eine der Erkrankungen, die zu den Lichtdermatosen gehört, ist die Lichturtikaria, eine Form der Nesselsucht.

Wichtig: Eine schwere allergische Reaktion kann einen Herz-Kreislauf-Stillstand auslösen und somit lebensbedrohlich sein. Rufen Sie sofort einen Notarzt, wenn Symptome wie Atemnot, Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen auftreten.

Quaddeln: Wann zum Arzt?

Bei Quaddeln ist es nicht immer notwendig, sofort einen Arzt aufzusuchen. Wenn Sie den Auslöser kennen und die Beschwerden normalerweise mild verlaufen, können Sie die Quaddeln zunächst einfach weiter beobachten.

Wenn die Reaktion schwerer verläuft als sonst oder die Quaddeln zum 1. Mal auftreten, sollten Sie einen Arzt hinzuziehen. Auch in folgenden Fällen ist es ratsam, umgehend medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen:

  • wenn die Quaddeln nach einigen Stunden bis Tagen nicht von allein wieder verschwinden
  • wenn es zu weiteren Symptomen einer allergischen Reaktion kommt (Pulsveränderungen, Übelkeit, Kreislaufprobleme)
  • wenn zusätzlich Fieber oder Erkältungssymptome auftreten

Mit Quaddeln können Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Je nach Ursache ist es möglicherweise sinnvoll, außerdem einen Hautarzt hinzuzuziehen.

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Diagnose bei Quaddeln

Der Arzt wird sich zunächst die betroffenen Hautareale genau ansehen. Ob Quaddeln entstanden sind, kann er meistens auf den ersten Blick erkennen.

Schwieriger ist es, die Ursache herauszufinden. Der Mediziner stellt Ihnen dafür einige Fragen, wie beispielsweise:

  • Wie lange haben Sie die Quaddeln schon?
  • Haben Sie neben den Quaddeln weitere Symptome beobachtet?
  • Konnten Sie einen Zusammenhang zwischen einer bestimmten Situation und der Quaddelbildung feststellen?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Haben Sie irgendwelche Allergien?

Anhand Ihrer Antworten kann der Arzt eine erste Vermutung anstellen, was der Auslöser für Ihre Quaddeln ist. Wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, ordnet der Arzt möglicherweise einen Allergietest an. Dafür kommt zum Beispiel der Prick-Test infrage, der meistens auf der Innenseite des Unterarms durchgeführt wird.

Wie funktioniert ein Prick-Test? Der Arzt trägt die Allergene in einer Lösung auf die Haut auf und ritzt die oberste Hautschicht ganz leicht ein. So dringt die Substanz besser in die Haut ein. Innerhalb von einer Stunde erkennt der Arzt anhand der Hautreaktion, ob eine Allergie auf die untersuchten Stoffe besteht. In dem entsprechenden Hautareal kommt es zu Rötung, Quaddelbildung und Juckreiz.

Bei einer spontanen Nesselsucht lässt sich häufig kein direkter Auslöser identifizieren. Tritt die Nesselsucht wiederholt auf, leitet der Arzt unter Umständen verschiedene Untersuchungen ein, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Dazu gehören:

  • Provokationstests: Bei einer physikalischen Nesselsucht reagiert der Körper auf äußere Reize wie Druck, Kälte, Reibung oder Wärme. Mit entsprechenden Reizen versucht der Arzt herauszufinden, um welche Form der physikalischen Urtikaria es sich genau handelt.
  • Blutuntersuchung: Liegt der Nesselsucht ein Infekt zugrunde, finden sich gegebenenfalls Antikörper in der Blutprobe. Vor allem bestimmte Darmbakterien (Helicobacter pylori) kommen dann als Verursacher der Nesselsucht infrage. Zur Sicherung der Diagnose müssen die Bakterien in einer Stuhlprobe nachgewiesen werden.
  • autologer Serumtest: Manchmal ist die spontane Nesselsucht auf eine Autoimmunreaktion zurückzuführen. Beim autologen Serumtest wird untersucht, wie der Körper auf das eigene Serum reagiert, wenn es unter die Haut gespritzt wird. Blutserum besteht hauptsächlich aus Wasser, Eiweiß und Fetten und transportiert unter anderem Antikörper.
  • Diät und Symptomtagebuch: Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber Farb-, Konservierungs- und Aromastoffen hält der Patient eine 3-wöchige Diät ein. In dieser Zeit verzichtet er auf alle Nahrungsmittel, die die kritischen Stoffe enthalten. In einem speziellen Tagebuch dokumentiert der Patient, wie sich die Beschwerden entwickeln. Hier können Sie sich eine Vorlage für Ihr Symptomtagebuch herunterladen.

Quaddeln: Behandlung

Je nach identifizierter Ursache sieht die Behandlung von Quaddeln unterschiedlich aus.

Manchmal rät der Arzt, abzuwarten und die betroffenen Areale in dieser Zeit genau zu beobachten. In vielen Fällen verschwinden die Quaddeln von allein. Wenn der Auslöser bekannt ist, sollten Sie ihm in Zukunft möglichst aus dem Weg gehen.

Zur Behandlung des Juckreizes kann der Arzt Antihistaminika einsetzen. Das sind Medikamente, die die Wirkung des Botenstoffs Histamin abschwächen. In seltenen, schweren Fällen verschreibt der Arzt über einen kurzen Zeitraum systemische Glukokortikoide. Die Tabletten bekämpfen die Entzündung und unterdrücken das Immunsystem.

Bei Quaddeln durch Allergien wird in erster Linie empfohlen, das auslösende Allergen so weit es geht zu meiden. Für Allergiker kann es sinnvoll sein, ein Notfallset bei sich zu tragen. Das muss vom Arzt verschrieben werden und enthält etwa eine Adrenalinspritze, Antihistaminika und Kortison-Präparate. Droht ein allergischer Schock, kann das Notfallset als erste Hilfsmaßnahme eingesetzt werden.

Manche Allergien lassen sich durch eine spezifische Immuntherapie (SIT) lindern. Manchmal ist dabei auch die Rede von einer Hyposensibilisierung. Diese Therapieform kommt zum Beispiel bei Allergien auf Pollen, Hausstaubmilben und Wespen- sowie Bienenstiche infrage. Bei einer spezifischen Immuntherapie verabreicht der Arzt dem Patient regelmäßig kleine Mengen des Allergens als Injektion, Tablette oder Tropfen. Die Dosis wird dabei schrittweise erhöht, damit sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnt.

Eine Quaddel durch einen Insektenstich bildet sich ohne Allergien meistens innerhalb von 24 Stunden zurück. Bei starkem Juckreiz kann das Kühlen der betroffenen Stellen die Beschwerden lindern. Spezielle Hitze-Stifte sollen ebenfalls den Juckreiz bekämpfen.

Der von Brennnesseln ausgelöste Hautausschlag mit Quaddeln ist ebenfalls nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Auch hier kann Kühlen helfen, das Brennen und den Juckreiz zu lindern. Nach Kontakt mit dem Giftsumach oder Riesen-Bärenklau ist es wichtig, die betroffene Stelle abzuwaschen, abzudecken und zu kühlen. Anschließend sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um das weitere Vorgehen abzuklären.

Häufig gestellte Fragen

Warum bekommt man Quaddeln?

Bei Quaddeln können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Sie treten zum Beispiel bei Nesselsucht auf, aber auch bei Allergien, Insektenstichen oder Pflanzengiften. Es steckt immer der gleiche Mechanismus hinter der Entstehung: Der Körper schüttet vermehrt Histamin aus. Dadurch weiten sich die kleinen Blutgefäße unter der Haut und es sammelt sich Flüssigkeit an.

Welche Allergien lösen Quaddeln aus?

Allergien auf Lebensmittel, Pollen, Kälte, Licht, Insektenstiche und Medikamente können Quaddeln verursachen. Eine Allergie wird in 4 Schweregrade eingeteilt. Schon ab Grad 1 kann es neben Rötung und Juckreiz auch zu Quaddeln kommen. Suchen Sie bei einer schweren allergischen Reaktion umgehend einen Arzt auf. Rufen Sie einen Notarzt, wenn sich Atemnot ankündigt oder Sie Kreislaufbeschwerden haben.

Was sind Quaddeln?

Quaddeln sind flache Schwellungen, die sich aufgrund einer Flüssigkeitsansammlung in der oberen Hautschicht bilden. Sie können überall am Körper auftauchen und haben verschiedene Auslöser. Manchmal tritt zusätzlich ein Brennen oder Juckreiz auf.

Wie sehen Quaddeln aus?

Quaddeln zeigen sich als oberflächliche, plateauförmige Schwellungen auf der Haut, die oft von einer Rötung umgeben sind. Sie können allein oder zu mehreren vorkommen und unterschiedliche Formen annehmen. Meistens verschwinden Sie innerhalb weniger Stunden wieder.

Quaddeln: Was tun?

Treten die Quaddeln zum ersten Mal ohne eine für Sie erkennbare Ursache auf, sollten Sie einen Arzt hinzuziehen. Sie können damit Ihren Hausarzt oder Hautarzt aufsuchen. Er kann eine passende Behandlung einleiten und Ursachenforschung betreiben. Ist Ihnen der Auslöser für die Quaddeln bekannt, sollten Sie ihn in Zukunft meiden.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Franz Bartmann Mitglied des medizinischen Beirats und Autor

Dr. med. Bartmann unterstützt ZAVA seit 2020 als Mitglied des medizinischen Beirats sowie bei der medizinischen Textprüfung. Der gelernte Chirurg und ehemalige Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein beschäftigte sich bei der Bundesärztekammer unter anderem mit den Themen Telematik und Telemedizin sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung. Seit 2018 ist Dr. med. Bartmann als Ehren- und Vorstandsmitglied Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin (Landesverband Nord).

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Letzte Änderung: 24 März 2022

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