Heuschnupfen (Pollenallergie)
Medizinisch geprüft von
Dr. Nadia SchendzielorzLetzte Änderung: 09 Mai 2022
Niesanfälle, laufende Nase, juckende Augen – vor allem im Frühjahr und Sommer haben viele Menschen mit diesen unangenehmen Beschwerden zu kämpfen. Schuld könnte der sogenannte Heuschnupfen haben: Dabei handelt es sich um eine allergische Reaktion auf Pollen von Bäumen, Kräutern, Gräsern oder Getreide. Wenn diese mit den Schleimhäuten in Mund, Nase, Augen oder Rachen in Kontakt kommen, löst das die Ausschüttung des Signalstoffs Histamin im gesamten Körper aus. Histamin ist daraufhin für die typischen Symptome wie tränende Augen oder Nasenschwellung verantwortlich. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Heuschnupfen: die wichtigsten Auslöser, Symptome, Behandlungsmethoden und Vorsorgemaßnahmen – für Sie und Ihre Kinder.
Kurzübersicht
Häufigkeit: In Deutschland ist die Pollenallergie eine der häufigsten Allergieformen – etwa 15 % der Deutschen leiden unter dem lästigen Heuschnupfen. Im Kindesalter sind bislang 10 % von Heuschnupfen betroffen.
Saison: Je nach Pollenart liegt die Hauptsaison im Frühjahr (z.B. Birke und Esche) oder Sommer (z.B. Gräser, Brennessel und Beifuß). Allerdings kann die Pollenallergie bereits im Winter auftreten, wenn die entsprechenden Pflanzen zu blühen beginnen (z.B. Hasel). Rund 20-30 % aller Pollenallergiker leiden unter einer sogenannten Frühblüherallergie.
Auslöser: Pollen von Bäumen (z.B. Hasel, Erle, Pappel, Birke, Buche), Kräutern (Wegerich, Brennessel, Beifuß, Traubenkraut), Gräsern oder Getreide (Roggen).
Risikofaktoren: Begünstigende Faktoren sind eine genetische Vorbelastung, Rauchen, kein oder zu spätes Stillen, Stress, ein geschwächtes Immunsystem und bereits vorhandene Allergien (v.a. Tierhaarallergien). Bei Kindern sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen, außerdem leiden Einzelkinder häufiger an Heuschnupfen als Kinder mit Geschwistern. Das verstärkte Auftreten von Heuschnupfen wird zunehmend auch mit Umwelteinflüssen und dem Klimawandel in Verbindung gebracht.
Dauer: Die Symptome halten für gewöhnlich für die Dauer der Pollenflugzeit der jeweiligen Allergene an. Mitunter umspannt diese Phase mehrere Wochen.
Symptome: Häufig treten Fließschnupfen („laufende Nase“), juckende/verstopfte Nase, häufiger Niesreiz sowie tränende, juckende und entzündete Augen auf. Weniger häufig sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Hautreaktionen. Auch Atembeschwerden oder Asthma kommen vor.
Behandlung: Akute Symptome können mit Hausmitteln oder Medikamenten behandelt werden. Am weitesten verbreitet sind Antihistaminika, die den Entzündungsvorgang ausbremsen. Eine mildere Variante, die zum Beispiel für Schwangere infrage kommt, sind Cromone (z.B. Cromoglicinsäure), die bereits 2 Wochen vor Beginn des Pollenflugs als Nasenspray oder Augentropfen eingenommen werden. Bei schweren Symptomen kommen abschwellende Cortison-Nasensprays zum Einsatz. Bei der nicht-medikamentösen Therapie haben sich beispielsweise Nasenduschen und Nasenspülungen mit Kochsalz als wirksam erwiesen. Um Heuschnupfen langfristig und ursächlich zu behandeln, gibt es die Hyposensibilisierung, bei der das Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnt werden soll.
Vorbeugung: Am wirksamsten ist die Vermeidung des Allergenkontaktes.
Wann zum Arzt: In den meisten Fällen kann Heuschnupfen durch Hausmittel oder Selbstmedikation gemildert werden. Wenn er allerdings zum 1. Mal auftritt, bei bekannter Allergie und Behandlung nach mehreren Wochen keine Besserung eintritt oder ungewöhnliche Symptome wie Atemnot oder eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) auftreten, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Das Gleiche gilt für Menschen mit einem geschwächten oder noch nicht ausgereiften Immunsystem (z.B. Säuglinge).
Über Heuschnupfen
Heuschnupfen – auch saisonale allergische Rhinitis genannt – ist eine allergisch bedingte Entzündung der Schleimhäute in Mund, Nase, Augen oder Rachen und wird durch eine Reaktion auf Pollen (Blütenstaub) verursacht.
Die Pollensaison startet mit Frühblühern wie Hasel und Erle; die meisten Allergiker sind im April und Mai betroffen, wenn Birke, Eiche, Eibe, Esche, Flieder und Rotbuche blühen. Die Symptome können von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Je nach Witterung kann die Pollenflugzeit länger dauern oder früher anfangen. So können Gräserpollen noch im November fliegen und im Dezember bereits die ersten Haselnusspollen.
Unter Umständen beeinflusst Heuschnupfen spürbar die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Außerdem kann langjähriger, unbehandelter Heuschnupfen zu Asthma führen. Darum ist es wichtig, frühzeitig die richtige Diagnose zu erhalten, die Allergieauslöser zu vermeiden beziehungsweise Symptome effektiv zu behandeln.
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Was begünstigt Allergien?
Allergische Erkrankungen sind meist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zwischen genetischer Veranlagung und äußeren Einflüssen. Neben den Genen zählen bei Heuschnupfen diese Punkte zu den wichtigsten Faktoren:
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Schadstoffen wie Chemikalien in Farben, Reinigungs- und Putzmitteln sowie in Textilien wird ein Einfluss auf die Entwicklung von Allergien zugeschrieben. Auch Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide oder Ozon können das Allergiepotential (Allergenität) der Pollen erhöhen; zudem steigern sie die Durchlässigkeit der Atemwegsschleimhaut für Allergene und können so die Ausbildung von Allergien begünstigen.
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Durch den Anstieg der Temperaturen beginnt die Blütezeit bestimmter Pflanzen früher – dadurch verlängert sich die Pollenflugzeit. Hinzu kommt, dass sich nicht-heimische allergene Pflanzen wie Ambrosia in Deutschland ausbreiten. Doch auch viele heimische Pflanzen produzieren aufgrund der erhöhten Lufttemperatur und dem Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration vermehrt Pollen.
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Kinder, die in der Stadt aufwachsen, leiden häufiger unter Heuschnupfen und Asthma als Kinder, die auf dem Land leben. Damit einhergehend ist inzwischen bekannt, dass übertriebene Hygiene oder das Vermeiden jeglicher Allergene die Entwicklung von Allergien begünstigen kann. Der Kontakt mit Schmutz und Keimen scheint wichtig zu sein für die Entwicklung eines guten Immunsystems. Das erklärt auch, warum Einzelkinder häufiger unter Allergien leiden als Kinder, die Geschwister haben. Man nimmt an, dass sich das Immunsystem infolge des Kontakts zwischen Geschwistern häufiger mit Infektionserregern auseinandersetzen muss. Gleichzeitig sind Stadtkinder häufiger Luftschadstoffen ausgesetzt, was ebenfalls die Entstehung von Heuschnupfen begünstigt.
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Psychische Belastungen durch privaten oder beruflichen Stress können ebenfalls Allergien begünstigen. Chronischer Stress verändert wahrscheinlich die Reaktion des Immunsystems auf mögliche Allergene. Der zugrundeliegende Mechanismus wird jedoch gegenwärtig noch erforscht.
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Menschen mit Allergien gegen Lebensmittelbestandteile wie Farb- und Konservierungsstoffe haben ein erhöhtes Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken. Lebensmittelunverträglichkeiten und pollenbedingte Kreuzallergien können ebenfalls Heuschnupfen begünstigen. Vermutlich bietet eine Ernährung mit ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel aus öligen Seefischen wie Lachs, Makrele oder Thunfisch, einen gewissen Schutz vor der Entwicklung von Heuschnupfen.
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Ein gestörtes Gleichgewicht der Bakterien im Darm, auf der Haut und in der Lunge – zum Beispiel durch die Einnahme von Antibiotika – kann dem Immunsystem schaden und zur Entwicklung von Allergien beitragen.
Symptome und Krankheitsverlauf
Bei einer Pollenallergie erfolgt die allergische Reaktion nach dem Kontakt der jeweiligen Pollen mit den Schleimhäuten. Typische Symptome von Heuschnupfen sind:
- tränende, juckende und/oder entzündete Augen
- Fließschnupfen („laufende Nase“)
- juckende oder verstopfte Nase
- häufiger Niesreiz
Weitere Symptome können sein:
- Tagesmüdigkeit
- Schlafstörungen
- Bindehautentzündung
- Gesichtsschwellung oder Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötung und Nesselsucht
- Husten oder Asthma
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Konzentrationsschwäche
- Ohrenschmerzen oder Juckreiz in den Ohren
- Magen-Darm-Beschwerden
- in besonders schweren Fällen Atemnot, Blutdruckabfall und Herzrasen
Dauer und Ausmaß der Allergie sind sehr unterschiedlich. Bei vielen Menschen vergeht der Heuschnupfen von alleine, nach Ende des Pollenflugs. Zum Teil entwickelt er sich jedoch weiter zu Asthma. Eine ärztliche Abklärung der Symptome und eine frühe Behandlung sind daher wichtig.
Komplikationen bei Heuschnupfen
In seltenen Fällen kann es zu einer Ausweitung der Entzündung in tiefer gelegene Schleimhautbereiche und zur Entwicklung von allergischem Asthma oder Atemnot kommen. Außerdem entsteht mitunter chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), allergische Bronchitis oder eine entzündliche Hauterkrankung wie Neurodermitis. Daher sollten Betroffene den Heuschnupfen nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich ärztlich zu Symptomen und Behandlung beraten lassen.
Kreuzallergien
Bis zu 60 % der Pollenallergiker reagieren auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Diese pollenassoziierte Lebensmittelallergie nennen Ärzte Kreuzallergie. Betroffene Allergiker sollten dann besonders auf ihre Ernährung achten: Wer zum Beispiel durch Baumpollen unter Beschwerden leidet, verträgt häufig keine Äpfel, Birnen oder Pflaumen und muss unter Umständen auf Haselnüsse und Mandeln verzichten. Typische Symptome, die nach dem Verzehr auftreten, sind Kribbeln und Juckreiz oder Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhäute. Die entsprechenden Lebensmittel aus den Gruppen Obst, Gemüse, Nüsse, Getreide und Gewürze streichen Sie am besten komplett von Ihrem Speiseplan.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht über mögliche Kreuzallergien:
Pollenallergie |
Mögliche Kreuzallergien |
---|---|
Baumpollen |
Apfel, Pfirsich, Pflaume, Nektarine, Kiwi, Kirsche, Birne, Mandel, Haselnuss, Karotte, Sellerie, rohe Kartoffel, Soja |
Ambrosia |
Melone (Wassermelone, Cantaloupe, Honigmelone), Banane, Tomate, Gurke |
Beifuß |
Möhre, Sellerie, Kümmel, Petersilie, Koriander, Anis, Fenchelsamen, Mango, Weintraube, Litschi, Sonnenblumenkerne |
Gräser und Getreide |
Mehle, Kleie, Tomate, Hülsenfrüchte |
Diagnose von Heuschnupfen
Um festzustellen, ob es sich um eine Pollenallergie handelt, wird der Arzt mit Ihnen ein Patientengespräch führen und einen Allergietest durchführen. Ein guter erster Ansprechpartner dafür ist der Hausarzt. Bei Bedarf überweist er Sie an einen Hautarzt beziehungsweise Allergologen, also den Facharzt für Allergien.
Patientengespräch
Oft regt sich beim Arzt schon ein erster Verdacht auf Heuschnupfen, wenn Sie Ihre Symptome beschreiben. Zur Diagnosestellung wird er dann beispielsweise folgende Fragen mit Ihnen durchgehen:
- Seit wann treten die Beschwerden auf?
- Wie äußern sich die Beschwerden?
- Wann sind die Symptome stark ausgeprägt, wann weniger stark?
- Treten die Symptome immer an bestimmten Orten auf?
- Leiden Sie oder andere Familienmitglieder unter einer Allergie?
- Haben Sie Vorerkrankungen?
- Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
Zur Beantwortung dieser Fragen ist es vorteilhaft, die Beschwerden genau zu beobachten und bereits vor dem Arztbesuch ein Symptomtagebuch zu führen. Darin notieren Sie, an welchen Tagen Sie Symptome wie tränende Augen, eine laufende Nase oder Hustenreiz hatten und in welcher Situation diese Beschwerden auftraten. Außerdem können Sie festhalten, ob und welche Medikamente Sie gegen die Beschwerden eingenommen haben.
Bei ZAVA können Sie sich ganz einfach und kostenlos eine Vorlage für ein Symptomtagebuch herunterladen.
Allergietest
Zur Diagnose einer Pollenallergie führt der Arzt meist einen Pricktest durch. Hierbei tropft er verschiedene Pollenextrakte auf die Haut und sticht sie dann kurz mit einer speziellen, dünnen Nadel oberflächlich in die Haut. Normalerweise wird ungefähr ein Dutzend verschiedener Allergene gleichzeitig getestet. Bei einer vorhandenen Allergie entwickelt sich an der Einstichstelle eine Quaddel.
Ergänzend kann eine Blutuntersuchung erfolgen, die gegebenenfalls spezifische Antikörper gegen bekannte Allergieauslöser nachweist. Ein zusätzlicher Provokationstest bestätigt die Diagnose. Dabei werden die verdächtigen Allergene unter ärztlicher Aufsicht direkt auf die Schleimhaut gesprüht und Reaktionen wie eine laufende Nase abgewartet.
Eine Alternative zum Pricktest, die der Arzt in seltenen Fällen vor einer Hyposensibilisierung anordnet, ist der Intrakutantest. Dabei werden verschiedene Konzentrationen des bekannten Allergens in die Haut gespritzt und so die Schwere der allergischen Reaktion bestimmt. Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Pricktest kein eindeutiges Ergebnis liefert.
Behandlung von Heuschnupfen
Die Behandlung dient der Linderung der Heuschnupfen-Beschwerden und richtet sich daher nach den jeweiligen Symptomen. Der Hausarzt oder Allergologe verschreibt hauptsächlich antiallergisch wirkende Medikamente (Antihistaminika) sowie bei schwerwiegenden allergischen Reaktionen auch entzündungshemmende Cortison-Präparate (z.B. als Nasenspray mit Mometason). Zudem haben sich einige Hausmittel bewährt. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.
Soforthilfe
Bei akuten, plötzlich auftretenden Symptomen sind folgende Sofortmaßnahmen sinnvoll:
- Antihistaminika in Tablettenform (bspw. mit dem Wirkstoff Cetirizin) wirken meist schnell und gut innerhalb weniger Minuten. Allergietabletten mindern die Wirkung des Signalstoffs Histamin im Körper.
- Wenn Sie gezielt nur Augen oder Nase behandeln wollen, können Antihistaminika auch in Form von Augentropfen oder einem Nasenspray angewendet werden.
Medikamente gegen Heuschnupfen
Für die medikamentöse Behandlung wird unterschieden zwischen vorbeugenden Präparaten und solchen zur akuten oder längerfristigen Therapie:
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Bereits 2 Wochen vor Beginn des Pollenfluges kann sich die Einnahme von Cromoglicinsäure empfehlen, je nach vorherrschendem Symptom als Nasenspray, Nasentropfen oder Augentropfen. Sie behindert die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen. Hierzu müssen Sie bereits wissen, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, damit Sie das Präparat zeitgerecht einnehmen können. Übrigens: Den Wirkstoff gibt es auch als Kombipräparat, wenn sowohl Augen als auch Nase betroffen sind.
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Bei akuten Beschwerden sind Nasensprays oder Augentropfen mit dem Wirkstoff Azelastin sinnvoll. Er bremst als Antihistaminikum die allergische Reaktion und wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Die Anwendung von Azelastin als Nasenspray ist längerfristig möglich, Azelastin-Augentropfen dürfen jedoch maximal für 6 Wochen genutzt werden.
Bei einer Bindehautentzündung kann der Wirkstoff Tetryzolin helfen. Dieser bewirkt ein Abschwellen der Bindehaut. Augentropfen mit Tetryzolin dürfen Sie nicht länger als 5 Tage anwenden – sie eignen sich zudem nicht für Kontaktlinsenträger, Menschen, die unter einem Glaukom leiden, und Kinder unter 2 Jahren. Wichtig: Obwohl Tetryzolin nicht verschreibungspflichtig ist, sollten Sie die Anwendung vor allem bei Kindern vorher mit einem Arzt besprechen. Andernfalls können bei unsachgemäßer Anwendung Störungen des zentralen Nervensystems auftreten.
Bei starken oder anhaltenden Beschwerden bietet sich ein entzündungshemmendes Nasenspray mit Kortikosteroiden an (z.B. Nasonex® Nasenspray). Noch einen Schritt weiter geht die Anwendung von Kortison in Tablettenform. Bei allen Kortisonpräparaten sollten Sie die Anwendung vorher mit einem Arzt abstimmen, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.
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Für eine längerfristige Behandlung und bei verschiedenen Allergieformen gibt es darüber hinaus Antihistaminika der 2. und 3. Generation in Tablettenform. Bekannte Wirkstoffe sind zum Beispiel:
- Cetirizin
- Levocetirizin (bspw. in Levocetirizin HEXAL® Filmtabletten)
- Loratadin
- Desloratadin (u.a. in AERIUS® Filmtabletten)
- Ebastin (wie in Ebastel® Filmtabletten)
- Fexofenadin (in Fexofenaderm® Filmtabletten, Telfast® Filmtabletten etc.)
Sie bremsen die allergische Reaktion, indem sie die Wirkung von körpereigenem Histamin behindern. Gegenüber Antihistaminika der 1. Generation haben sie zudem den Vorteil, nicht oder weniger müde zu machen.
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Bitte beachten Sie: Nicht alle frei verkäuflichen Medikamente können bedenkenlos von Kindern, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Schwangeren oder Stillenden eingenommen werden. So kann selbst bei Eignung eines Medikaments eventuell eine Anpassung der Dosis notwendig sein. Konsultieren Sie in diesen Fällen immer einen Arzt.
Hyposensibilisierung/Desensibilisierung
Bei der Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, wird das Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnt. Dies kann je nach Allergen sublingual (unter der Zunge) oder subkutan (unter der Haut) erfolgen. Bei der subkutanen Methode spritzt der Arzt in regelmäßigen Abständen einen Allergenextrakt in den Oberarm, üblicherweise für eine Dauer von ungefähr 3 Jahren. Diese Methode kann angezeigt sein bei einer starken Symptomatik oder um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten.
Durch eine Desensibilisierung können die Beschwerden nachhaltig reduziert werden oder sogar komplett verschwinden. Klinische Studien belegen die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie und zeigten, dass bei einer erfolgreichen Desensibilisierung die Entstehung von Asthma und das Auftreten von neuen allergischen Reaktionen auf andere Allergene in vielen Fällen verhindert werden können. Für Kinder unter 5 Jahren ist die Methode allerdings nicht geeignet.
Gegenanzeigen, die gegen eine Desensibilisierung sprechen, sind:
- bestehendes, nicht ausreichend kontrolliertes Asthma
- Erkrankungen, bei denen kein Adrenalin verabreicht werden darf, z.B. bestimmte Erkrankungen der Nebennieren und der Hirnanhangdrüse
- chronische Erkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- die langfristige Einnahme von Betablockern, ACE-Hemmern oder Immunsuppressiva
- ein geschwächtes Immunsystem, schwere Autoimmunerkrankungen inklusive Diabetes mellitus Typ 1 sowie Immundefizienz-Syndrome
- Krebserkrankungen
- unzureichende Therapietreue (Compliance)
Während einer Schwangerschaft ist eine Desensibilisierung prinzipiell zwar möglich, der behandelnde Arzt und die Patientin sollten Nutzen und Risiken aber individuell abwägen. Außerdem wichtig zu wissen: Die Behandlung schlägt nicht bei jedem Betroffenen an – und mitunter kehren die Symptome im Anschluss an die Hyposensibilisierung wieder zurück.
Hausmittel bei Heuschnupfen
Je nach Beschwerden können Sie auch verschiedene Hausmittel einsetzen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Bedenken Sie bei der Anwendung von Hausmitteln aber, dass auch pflanzliche Wirkstoffe Nebenwirkungen haben und mit anderen Medikamenten wechselwirken können. Sprechen Sie daher zuvor mit Ihrem behandelnden Arzt.
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Bei juckenden oder schmerzenden Augen kann ein feuchter Lappen helfen. Hierzu wird ein Geschirr- oder Handtuch mit kühlem Wasser befeuchtet und für mehrere Minuten auf beide Augen gelegt.
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Pfefferminze in Form von Öl, Tees oder Inhalationslösungen soll abschwellend sowie schleimlösend wirken und den Niesreiz reduzieren.
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Ingwer wirkt entzündungshemmend, steigert die Durchblutung und reduziert Schwellungen. Ingwerextrakt (500 mg pro Tag) zeigte sich in einer Studie ähnlich effektiv wie das Antihistaminikum Loratadin.
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Augentropfen mit Augentrost (Euphrasia) konnten in kleinen Studien eine Reduktion von allergischen Augenbeschwerden bewirken.
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Eine Nasendusche hilft dabei, Pollen und andere Allergene aus der Nase zu spülen. Viele Pollenallergiker wenden Nasenduschen erfolgreich an, um starke Symptome wie Kopfschmerzen und ein Fortschreiten zu einer Sinusitis zu vermeiden. Ein passendes Gerät sowie das benötigte Spülsalz können Sie im Drogeriemarkt oder in der Apotheke erwerben.
Wichtig: Klären Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt ab, ob eine längerfristige Anwendung für Sie geeignet ist.
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Um die Schleimhäute zu befeuchten und den Juckreiz zu lindern, kann eine Nasenspülung aus Wasser und Kochsalz nützlich sein. Hierzu inhalieren Sie 40-50 °C heißes Salzwasser oder verwenden es abgekühlt als Nasenspülung. Auch hier sollten Sie eine längerfristige Anwendung vorher mit dem Arzt besprechen.
Hinweis: Wenn Sie Ihre Salzlösung selbst herstellen möchten, achten Sie auf die richtigen Mengen. Verwenden Sie zu viel oder zu wenig Salz, fühlt sich die Spülung nämlich unangenehm an oder brennt gar. Mischen Sie daher 9 Gramm Kochsalz zu 1 Liter Wasser oder halbieren Sie die Mengen, wenn weniger Lösung benötigt wird.
Homöopathie
Zur Linderung der Symptome gibt es zahlreiche homöopathische Einzel- oder Komplexmittel in Form von
- Globuli,
- Tabletten,
- Tropfen,
- Nasenspray oder
- Augentropfen.
Homöopathische Mittel sind in Deutschland zwar verhältnismäßig beliebt, allerdings sind sie aus wissenschaftlicher Sicht und nach heutigem Wissensstand nicht wirkungsvoller als Scheinmedikamente (Placebos). Da sie de facto keine Wirkstoffe enthalten, bleiben sie in der Regel jedoch frei von Nebenwirkungen. Zum Einsatz sollten sie aus diesem Grund lediglich als Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung kommen.
In homöopathischen Büchern werden insbesondere die folgenden Mittel zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen empfohlen:
Homöopathisches Mittel |
Hilft bei diesen Symptomen |
---|---|
Allium cepa (Küchenzwiebel) |
verstopfte und stark juckende Nase, Fließschnupfen |
Euphrasia officinalis (Augentrost) |
gereizte, brennende, tränende Augen lichtempfindliche Augen |
Galphimia glauca (Kleiner Goldregen) |
tränende, juckende Augen, Fließschnupfen mit Niesanfällen Atembeschwerden auch zur Prophylaxe geeignet |
Wyethia (Wyethia) |
Jucken tief im Gaumen und Hals |
Heuschnupfen bei Babys und Kindern
Säuglinge und Kinder reagieren aufgrund ihres noch nicht voll entwickelten Immunsystems besonders empfindlich auf Fremdstoffe. Ihre Haut ist dünner und durchlässiger. Eine Pollenallergie entwickelt sich häufig im Schulalter. Der Krankheitsverlauf unterscheidet sich bei Kindern oft von dem der Erwachsenen.
Allergien verändern sich häufig noch oder bilden sich bestenfalls zurück. Jungen sind öfter von Allergien betroffen als Mädchen. Außerdem nimmt die Erkrankungshäufigkeit mit dem Alter zu. Während weniger als 5 % der Kinder unter 4 Jahren an Heuschnupfen leiden, sind es bei Kindern im Grundschulalter bereits 10 % und bei Jugendlichen ab 14 Jahren rund 20 %.
Das Risiko allergisches Asthma, eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder Mittelohrentzündung (Otitis media) zu entwickeln oder im schlimmsten Fall eine anaphylaktische Reaktion zu erleiden, ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen.
Da die Neigung zu Erkrankungen des sogenannten atopischen Formenkreises – dazu gehören neben Heuschnupfen auch Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien – vererbt werden kann, ist eine frühzeitige Familienanamnese besonders wichtig. Zu einer sinnvollen Allergieprävention gehört es dann, die Toleranzentwicklung zu fördern.
Die 3 Säulen der antiallergischen Therapie
- Meiden des Auslösers
- Behandlung der Symptome mit Hausmitteln oder Medikamenten
- Desensibilisierung
gelten auch für Kinder. Bei der Behandlungsstrategie gibt es allerdings einige Besonderheiten zu beachten.
Symptome und Behandlung
Typische Symptome bei Babys und Kindern sind eine laufende oder verstopfte Nase, Niesen, juckende und tränende Augen und Hustenreiz. Durch das Nasensekret kann sich ein Ekzem (entzündete Stelle) am Naseneingang bilden. Auch geschwollene Augenlider, Kopfschmerzen und leichtes Fieber sind nicht ungewöhnlich. Die schulische Leistungsfähigkeit ist durch das schlechte Allgemeinbefinden oft eingeschränkt.
Zur medikamentösen Behandlung stehen wie bei Erwachsenen zur Verfügung:
- antiallergische Nasensprays und Augentropfen mit Cromoglicinsäure oder Antihistaminika
- orale Antihistaminika
- cortisonhaltige Nasensprays
Bitte beachten Sie, dass frei verkäufliche Medikamente nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt zwischen Erwachsenen und Kindern geteilt werden dürfen, da diese nicht immer für Kinder geeignet sind. Darüber hinaus ist häufig eine Dosisanpassung für Kinder erforderlich.
Heuschnupfen während der Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere und stillende Allergikerinnen sollten wenn möglich Pollen vermeiden. Kommt es doch zu Beschwerden, gibt es aber auch für sie geeignete Arzneimittel: Auf dem Portal Embryotox können Sie den Namen des Medikaments oder des enthaltenen Wirkstoffs eingeben und nachsehen, ob ein bestimmtes Medikament bedenkenlos in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden kann. Betrieben wird es vom Pharmakovigilanz - und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin.
Das Mittel der Wahl in der Schwangerschaft und der Stillzeit ist die Cromoglicinsäure, als Nasenspray oder Augentropfen. Allerdings muss dieser Wirkstoff prophylaktisch schon etwa 2 Wochen vor dem Pollenflug angewendet werden.
Bei akuten Symptomen sind die topischen Antihistaminika Azelastin und Levocabastin (als Nasenspray oder Augentropfen) angemessen. In Tablettenform werden die Arzneistoffe Loratadin und Cetirizin empfohlen. Falls zusätzlich ein schlaffördernder (sedierender) Effekt erwünscht ist, eignet sich Clemastin.
Wie bei Kindern sind während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht alle Medikamente geeignet. Lassen Sie sich darum bitte immer vor der Verwendung von Medikamenten und pflanzlichen Präparaten von einem Arzt oder Apotheker beraten.
Vorbeugung von Heuschnupfen
Die folgenden Maßnahmen können effektiv sein, um Heuschnupfen-Symptome zu reduzieren beziehungsweise gar nicht erst auftreten zu lassen:
- Kontakt vermeiden: Wenn möglich, sollten Sie den Kontakt mit dem Allergen gänzlich vermeiden.
- Lesen Sie Pollenvorhersagen: Beim Deutschen Wetterdienst und beim Deutschen Polleninformationsdienst gibt es Pollenflugkalender und aktuelle Wochenvorhersagen.
- Lüften Sie in den frühen Morgenstunden, wenn Sie in der Stadt leben. Auf dem Land sind eher die Abendstunden pollenarm.
- Pollenfrei schlafen: Wechseln Sie Ihre Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers. Haarewaschen spült Pollen heraus.
- Nasenduschen verwenden: Spülen Sie während der Pollenflugzeit Ihre Nase mit einer Salzlösung, um sie von Allergenen zu befreien.
- Luftreiniger und Staubsauger mit einem Hepa-Filtersystem halten Feinstaub und allergene Partikel zurück. Auch im Auto kann ein Hepa-Filter die Pollenbelastung reduzieren.
- Pollenschutzgitter in den Fenstern lassen Pollen gar nicht erst in die Wohnung kommen.
- Tragen Sie im Freien einen Mund- und Nasenschutz und halten Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen.
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen kann Heuschnupfen durch Hausmittel oder Selbstmedikation gemildert werden. Trotzdem gibt es einige Situationen, in denen es Sinn macht, sich vom Arzt untersuchen und beraten zu lassen.
Zum Beispiel ist es in diesen Fällen ratsam, einen Arzttermin zu vereinbaren:
- wenn Heuschnupfen-Symptome zum 1. Mal bei Ihnen auftreten
- wenn sich die Symptome nicht verbessern, sie sich verschlimmern oder die Lebensqualität beeinträchtigen
- wenn Medikamente nicht helfen oder störende Nebenwirkungen verursachen
- bei einer Vorerkrankung, die Heuschnupfensymptome verschlimmern kann, wie Nasenpolypen, Asthma oder einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung
- wenn Begleitbeschwerden wie Asthma, Ekzeme, Nahrungsmittelallergien oder Magen-Darm-Probleme hinzukommen
Sie benötigen passende Arzneimittel gegen Ihren Heuschnupfen? Dafür müssen Sie nicht zwangsläufig einen Arzttermin vereinbaren. Über die Online-Arztpraxis ZAVA können Sie ganz einfach Ihr Rezept (und Ihr Arzneimittel) anfragen:
Welcher Arzt kann helfen?
Erste Anlaufstelle ist in der Regel Ihr Hausarzt. Um einen Allergietest durchführen zu lassen, kann dieser Sie an einen Hautarzt beziehungsweise einen Allergologen überweisen. Auch viele HNO- und Kinderärzte sowie Lungenfachärzte bieten eine Beratung bei Heuschnupfen an.
Pollenallergie oder Sommergrippe?
Häufig kommt es vor, dass ein erstmalig auftretender Heuschnupfen als Sommergrippe fehlgedeutet wird. Da eine Sommergrippe medizinisch anders behandelt wird, ist es wichtig, die Symptome richtig einzuordnen. Die nachfolgende Tabelle stellt die wichtigsten Unterschiede dar:
Sommergrippe |
Pollenallergie |
|
---|---|---|
Erreger/Auslöser | Enteroviren, z.B. Coxsackieviren Kontakt mit verunreinigten Gegenständen, Lebensmitteln oder Wasser Kontakt mit infizierten Menschen |
Pollen von Bäumen, Gräsern, Getreide und Unkraut (z.B. Birke, Brennessel, Hasel, Weide und Wegerich) Aufenthalt im Freien |
Saison (in Europa) | Hauptsächlich im Sommer bzw. den warmen Jahreszeiten |
Frühling und Sommer (Hauptsaison von April bis Juli) Seltener im Winter und Herbst möglich |
Krankheitsdauer und - verlauf | Akute Phase 3 Tage, insgesamt 7 Tage Langsame Entwicklung und meist milder oder symptomloser Verlauf |
Variabler Verlauf, oft langwierig und jährlich wiederkehrend |
Fieber | Erhöhte Temperatur häufig Hohes Fieber selten |
Sehr selten |
Halsschmerzen | Häufig |
Manchmal bis häufig |
Kopfschmerzen | Manchmal Leicht bis mäßig stark |
Selten Häufig bei Übergang in Sinusitis |
Husten | Häufig Reizhusten zu Beginn und verschleimter Husten im Verlauf |
Selten |
Schnupfen/ Laufende Nase / Niesen | Häufig |
Häufig Niesen und/oder laufende Nase |
Gliederschmerzen | Manchmal Leicht bis mäßig stark |
Fast nie |
Brennende / Tränende Augen | Variabel, abhängig vom Virustyp |
Häufig |
Appetitlosigkeit | Häufig |
Selten |
Abgeschlagenheit | Häufig |
Manchmal |
Durchfall | Häufig |
Selten |
Trotzdem kann es manchmal schwierig sein, Heuschnupfen und Sommergrippe richtig auseinanderzuhalten. Fällt es Ihnen schwer, Ihre Beschwerden oder die Ihres Kindes klar zuzuordnen, ist der Besuch beim Arzt sinnvoll. Er stellt eine klare Diagnose – und gibt wichtige Tipps rund um Behandlung und Vorbeugung.
Häufig gestellte Fragen
Wo kann ich mich testen lassen?
In der Regel führen Hautärzte den Pricktest in ihrer Praxis ambulant durch. Teilweise bieten auch HNO- und Kinderärzte sowie Lungenfachärzte die Durchführung von Allergietests an. In der Apotheke kann der Test nicht durchgeführt werden.
Gibt es geeignete Schüßler-Salze?
Schüssler-Salze basieren auf der Vorstellung, dass Krankheiten durch Störungen des Mineralhaushalts ausgelöst und durch Zufuhr bestimmter Mineralien in homöopathischen Verdünnungen behandelt werden können. Nach heutigem Kenntnisstand sind Schüßler-Salze allenfalls durch den Placeboeffekt wirksam. Ähnlich wie bei Homöopathie besteht auch hier meist keine Gefahr für Nebenwirkungen.
Zur Behandlung von Heuschnupfen stehen folgende Schüßler-Salze zur Verfügung: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 Tabletten (sollen ausgleichend auf das Immunsystem wirken), Nr. 8 Natrium chloratum D6 Tabletten (sollen die Schleimhäute von Augen, Nase und Atemtrakt schützen), Nr. 8 Natrium chloratum Salbe und Nr. 24 Arsenicum jodatum D6 (soll bei chronischen Schleimhauterkrankungen helfen).
Macht Akupunktur Sinn?
Die Wirkung von Akupunktur bei Heuschnupfen ist bislang umstritten. Zwar wurde in einigen Studien ein positiver Effekt von Akupunktur auf die Symptome sowie die Vorbeugung von Heuschnupfen beobachtet, diverse andere Studien kamen jedoch zu der Schlussfolgerung, dass Akupunktur bei Heuschnupfen keine Wirkung hat. Daher muss letztendlich jeder Patient für sich entscheiden, ob er eine Akupunktur-Behandlung bei Heuschnupfen ausprobieren möchte.
Hilft Honig gegen Heuschnupfen?
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für eine Wirkung von Honig gegen Heuschnupfen. Wenige kleine Studien haben sich zwar mit der Anwendung von Honig bei Heuschnupfen befasst, allerdings fehlen umfassende und methodisch hochwertige Studien zu diesem Thema.
Hilft Gin Tonic gegen Heuschnupfen?
Nein, es ist nicht sinnvoll, Gin Tonic gegen Heuschnupfen einzusetzen. Er lindert keine Beschwerden, trägt nach derzeitigem Stand aber immerhin auch nicht zu einer Verschlechterung bei. Anders sieht es bei einigen anderen alkoholischen Getränken aus: Viele von ihnen enthalten hohe Mengen an Histamin (z.B. Wein, Bier, Cider) und können zudem die Freisetzung von körpereigenem Histamin fördern. Daher sollte Alkohol bei Heuschnupfen eher gemieden werden.
Woher weiß ich, wann welche Pollen fliegen?
Beim Deutschen Wetterdienst und Deutschen Polleninformationsdienst finden Sie viele nützliche Informationen zu Pollen in Deutschland, inklusive eines Pollenflugkalenders und der aktuellen Pollenvorhersage.
Wie (oft) putze ich die Wohnung bei Heuschnupfen richtig?
Häufiges Saugen von Teppichen und Polstermöbeln sowie feuchtes Wischen von Böden hält Ihre Wohnung allergiefreundlich – in der Haupt-Pollensaison bietet sich diese Reinigung täglich an. Auch Staub auf Möbeln und Oberflächen sollte mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Staubsauger mit einem Hepa-Filter filtern Pollen und andere Allergene aus der Saugluft. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Pollenfänger wie Teppiche, Vorhänge und Gardinen und wechseln Sie Ihre Bettwäsche regelmäßig.
Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 09 Mai 2022
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Wie verbreitet ist Heuschnupfen?, Helmholtz Zentrum München, online: https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/heuschnupfen/verbreitung.html, abgerufen 09.08.21
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Herold, G. (2019). Herold Innere Medizin.
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Fritsch, P., & Schwarz, T. (2018). Dermatologie Venerologie: Grundlagen. Klinik. Atlas. Springer-Verlag.
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Biedermann, T., Heppt, W., Renz, H., & Röcken, M. (Eds.). (2016). Allergologie. Springer-Verlag.
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Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) bei Heuschnupfen, Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, online: https://www.gesundheitsinformation.de/hyposensibilisierung-spezifische-immuntherapie-bei-heuschnupfen.html, abgerufen 09.08.21
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