Schmerzen im Penis – was steckt dahinter?

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Dr. med. Janina Agoston

Letzte Änderung: 17 Mai 2023

Der Penis tut weh und ist eventuell gerötet, es kommt zu Ausfluss oder Begleiterscheinungen wie Fieber oder Erektionsstörungen – Schmerzen im Penis sind für Männer sehr unangenehm. Vielen Betroffenen fällt es schwer, bei Penisschmerzen einen Arzt aufzusuchen. Doch hinter dem Symptom stecken oft Erkrankungen, die mit der richtigen Behandlung gut in den Griff zu bekommen sind. Lesen Sie hier mehr zu den Ursachen von Schmerzen im Penis und erfahren Sie, was Sie dagegen tun können.

Inhalt
Mann in dunkler Jeans hält sich beide Hände vor seinem Genitalbereich während er an Schmerzen im Penis leidet
 

Kurzübersicht

Symptome: Die Penisschmerzen können sowohl in Eichel und Vorhaut lokalisiert sein als auch Harnröhre oder Schwellkörper betreffen. Möglicherweise kommen Begleitsymptome wie Erektionsstörungen, Brennen, Juckreiz oder Fieber dazu.

Ursachen: Eine Vielzahl an Ursachen kann hinter Schmerzen am Penis stecken. Dazu gehören Entzündungen der Eichel oder der Harnwege genauso wie Verletzungen und Geschlechtskrankheiten.

Behandlung: Je nach Ursache gehört zur Behandlung von Schmerzen im Penis die Einnahme von Tabletten (z.B. Antibiotika), das Auftragen von Salben oder kleine operative Eingriffe. Manchmal genügt es auch, die Symptome weiter zu beobachten. Holen Sie bei Schmerzen im Penis auf jeden Fall eine ärztliche Einschätzung ein.

Symptome bei Schmerzen im Penis

Schmerzen im Penis können sowohl Harnröhre und Schwellkörper als auch Eichel und Vorhaut betreffen. Je nach Ursache treten die Schmerzen unterschiedlich stark auf und sind unter Umständen von weiteren Symptomen begleitet, wie:

  • Erektionsproblemen
  • Blutungen
  • Hautveränderungen wie bspw. Rötung oder Bläschenbildung
  • Juckreiz am Penis
  • Brennen
  • Ausfluss
  • Fieber

Achtung: Bei Schmerzen im Penis ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt hinzuzuziehen. Er kann die Symptome einordnen und gegebenenfalls eine passende Behandlung einleiten. So lassen sich mögliche Folgeschäden wie Erektionsstörungen und langwierige Entzündungen vermeiden. Zudem schätzt der Arzt das Ansteckungsrisiko für Sexualpartner ein.

Schmerzen im Penis: Ursachen

Die Ursachen für Schmerzen im Penis sind vielfältig. Zu den Auslösern gehören etwa die Entzündung der Harnröhre, Verletzungen oder Geschlechtskrankheiten.

Die Ursache der Schmerzen im Penis zu finden, ist ausschlaggebend für eine anschließende effektive Behandlung der Beschwerden.

Schmerzen im Penis durch Entzündungen

Schmerzen im Penis bei Verletzungen

Schon kleine Verletzungen am Penis können für die Betroffenen sehr schmerzhaft sein. Wunden entstehen zum Beispiel bei Unfällen oder beim Geschlechtsverkehr. Wichtig: Klären Sie jede Verletzung am Penis bei einem Urologen ab, um denkbare Schäden an der Harnröhre und dem gesamten Genitalbereich auszuschließen. Wunde Stellen können auch durch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis entstehen.

Nicht immer sind es schwerwiegende Verletzungen, die zu Schmerzen im Penis führen. Doch in seltenen Fällen kann es bei einer plötzlichen, starken Stauchung oder Biegung des Penis im erigierten Zustand zu einem Penisbruch (Penisfraktur) kommen. Dabei brechen keine knöchernen Strukturen, sondern einer der Schwellkörper im Penis bekommt einen Riss. Das passiert zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr oder durch einen Unfall.

So erkennen Sie eine Penisfraktur:

  • Abknicken des erigierten Penis zum Beispiel während des Geschlechtsverkehrs
  • knackendes Geräusch (durch das Reißen des Schwellkörpers)
  • plötzlich auftretende, sehr starke Schmerzen
  • Bluterguss
  • Schwellung

Haben Sie den Verdacht, dass Sie sich einen Penisbruch zugezogen haben, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Notaufnahme aufsuchen. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall.

Schmerzen am Penis treten auch bei einer Verletzung des Vorhautbändchens auf. Das Vorhautbändchen (Frenulum praeputii) verbindet die Vorhaut mit der Unterseite der Eichel. Es kann zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr verletzt werden und sehr selten auch reißen. In solchen Fällen tritt teilweise eine starke Blutung auf, die unter Umständen ärztlich gestillt werden muss.

Wenn Fremdkörper in die Harnröhre eindringen oder etwa nach einer Operation ein Blasenkatheter gelegt wird, kann es zur Verletzung der Harnröhre kommen. Auch im Rahmen von Auto- und Fahrradunfällen, die das Becken mit betreffen, wird mitunter die Harnröhre verletzt. Das sorgt für Penisschmerzen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen. Ist die Harnröhre verletzt, tritt unter Umständen Blut an der Penisspitze aus.

Geschlechtskrankheiten als Ursache

Verschiedene Geschlechtskrankheiten (kurz: STI) können Schmerzen am Penis hervorrufen.

Sie haben den Verdacht, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit infiziert zu haben? Schnelle Klarheit bringen die STI-Tests bei Geschlechtskrankheiten von ZAVA: Sie fordern online einen Test an, den Sie ganz einfach selbst von zu Hause aus durchführen können. Unsere Ärzte werten die Laboranalyse aus und stellen Ihnen die Ergebnisse sowie bei Bedarf eine Behandlungsempfehlung zur Verfügung.

Sonstige Ursachen für Schmerzen im Penis

Wann zum Arzt?

Wenn Sie Schmerzen im Penis haben, ist es immer sinnvoll, die Symptome abklären zu lassen. Der Genitalbereich ist grundsätzlich sehr empfindlich. Mit einem frühzeitigen Arztbesuch vermeiden Sie unter Umständen Langzeitschäden und die weitere Verbreitung von Geschlechtskrankheiten. Zudem gibt es effektive Behandlungsmethoden für die Ursachen von Schmerzen am Penis, mit denen Sie Ihre Beschwerden meistens gut in den Griff bekommen können.

Diagnose

Bei Schmerzen im Penis ziehen Sie am besten einen Urologen hinzu. Er ist der Facharzt für den männlichen Genitaltrakt und die Harnwege. Alternativ können Sie sich zunächst auch an Ihren Hausarzt wenden. Er nimmt eine erste Beurteilung der Symptome vor und überweist Sie gegebenenfalls an den passenden Spezialisten.

Außerdem stehen Ihnen die Ärzte von ZAVA für eine erste Einschätzung gerne zur Verfügung. Über das Patientenkonto können Sie eine kostenlose Nachricht mit Ihren Beschwerden an unsere Ärzte senden. Anschließend erhalten Sie eine Empfehlung, die eine Behandlung oder die Abklärung bei einem Urologen beinhalten kann.

Der Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden fragen. Zudem möchte er wahrscheinlich von Ihnen wissen, welche Vorerkrankungen Sie haben und ob Sie Medikamente einnehmen.

Anschließend sieht sich der Mediziner die schmerzhaften Bereiche genau an. Manche Erkrankungen kann er schon anhand der beschriebenen Symptome oder am typischen Erscheinungsbild erkennen.

Um die Diagnose zu sichern oder andere Krankheiten auszuschließen, führt der Arzt unter Umständen weitere Untersuchungen durch:

  • Ultraschall: Dafür trägt der Arzt ein Gel auf die zu untersuchende Stelle auf und hält einen Schallkopf auf die Haut, um Bilder vom Inneren des Penis zu erhalten.
  • Urinbefund: Eine Urinprobe untersucht der Mediziner auf Erreger oder auffällige Werte.
  • Prostatauntersuchung: Die Prostata liegt unter der Harnblase und kann durch den Arzt mit der Hand durch das Rektum getastet werden.
  • Abstrich aus der Harnröhre: Mit einem speziellen Stäbchen entnimmt der Arzt einen Abstrich aus der Harnröhre, um diesen im Labor untersuchen zu lassen. Manche Erreger kann der Mediziner auch direkt vor Ort unter dem Mikroskop erkennen.
  • Blutuntersuchung: Eine Blutprobe wird mit der Spritze aus der Armbeuge genommen und anschließend im Labor untersucht.
  • Gewebeentnahme (Biopsie): Dazu wird eine kleine Probe des Gewebes entnommen. Je nach Bereich des Körpers geschieht das unter örtlicher Betäubung oder seltener auch in Vollnarkose.

Steht die Diagnose, leitet der Arzt eine an die Beschwerden angepasste Behandlung ein.

Behandlung von Schmerzen im Penis

Bei bakteriell verursachten Entzündungen, die zu Penisschmerzen führen, sind Antibiotika meist das Mittel der Wahl. Das trifft zum Beispiel auf die meisten Harnröhrenentzündungen, Wundrosen und Blasen- oder Prostataentzündungen zu.

Eine Eichelentzündung kann viele verschiedene Ursachen haben. Zur Linderung der Beschwerden verschreibt der Arzt unter Umständen eine Cortison-Salbe, die die Entzündung bekämpft. Hat der Mediziner einen Bakterien- oder Pilzbefall festgestellt, kommen möglicherweise auch antibiotische (gegen Bakterien) oder antimykotische Salben (gegen Pilze) zum Einsatz.

Ist die Eichelentzündung aufgrund von zu wenig oder übertriebener Intimhygiene entstanden, ist eine Vorbeugung durch korrektes Waschen des Penis empfohlen. Dazu gehört es, die Vorhaut regelmäßig zurückzuziehen und die Eichel sanft mit warmem Wasser und pH-neutralem Duschgel (möglichst ohne Duftstoffe) zu waschen.

Bei kleineren Verletzungen am Penis sieht die Behandlung ähnlich aus wie bei Wunden an anderen Körperstellen. Die Therapie besteht aus Desinfektion, Kühlung und Hochlagern des Penis und der Hoden mit einem kleinen Kissen oder einem gefalteten Handtuch. Bei entzündeten Verletzungen sind auch Antibiotika in Tablettenform erforderlich.

Ist die Harnröhre verletzt, ist meist eine Operation notwendig. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Urin in das Körpergewebe gelangt und dort Infektionen auslöst.

Bricht Genitalherpes zum 1. Mal aus, leiden Betroffene oft unter stärkeren Symptomen als bei den gegebenenfalls folgenden Ausbrüchen. Bei einem solchen Erstausbruch verschreibt der Arzt virushemmende Medikamente, die über mindestens 5 Tage mehrmals täglich eingenommen werden. Diese können die akute Erkrankung um 2-4 Tage verkürzen.

Medikamente gegen Genitalherpes können Sie bei ZAVA online anfragen. Dazu füllen Sie einen medizinischen Fragebogen mit Angaben zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand aus. Anschließend wählen Sie die benötigten Tabletten. Ein Arzt prüft Ihre Anfrage und stellt Ihnen bei Angemessenheit das passende Rezept aus. Das Medikament können Sie sich bequem und diskret nach Hause liefern lassen oder es in einer Apotheke in Ihrer Nähe abholen.

Bei erneuten Genitalherpesausbrüchen mit schwächeren Symptomen ist oft keine weitere ärztliche Behandlung notwendig, da die Beschwerden nach ein paar Tagen von alleine abklingen. Am besten ist es, in dieser Zeit ganz auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. Kondome können eine Übertragung des Virus nur reduzieren und nicht ganz verhindern.

Bei den Geschlechtskrankheiten Gonorrhoe und Chlamydien werden typischerweise folgende Behandlungen vorgenommen:

  • Gonorrhoe (Tripper): Hier kommt meist eine 1-malige Infusion mit einem Antibiotikum zum Einsatz, das die Bakterien bekämpft. Zusätzlich wird fast immer eine Tablette mit einem weiteren Antibiotikum eingenommen. Die Bakterien sind in den meisten Fällen schon nach 24 Stunden abgetötet.
  • Chlamydien: Bei Chlamydien helfen ebenfalls Antibiotika, die als Tabletten 1-malig, über 7 oder 14 Tage eingenommen werden. Die Tabletten können vom Arzt vor Ort oder in einigen Fällen auch in der Online-Praxis von ZAVA verordnet werden. Dazu machen Sie in einem medizinischen Fragebogen Angaben zu Ihren Beschwerden und wählen das benötigte Medikament aus. Ein Arzt stellt Ihnen bei Eignung das passende Rezept aus.

Bei Unsicherheit, ob bei Schmerzen im Penis eine Geschlechtskrankheit vorliegt, schafft ein Test schnell Gewissheit. Ein Test-Kit für zu Hause können Sie online anfordern. Die Laborergebnisse wertet ein Arzt aus und benachrichtigt Sie in Ihrem Patientenkonto über das Ergebnis. Gegebenenfalls gibt er Ihnen gleich eine Behandlungsempfehlung mit.

Wichtig: Wenn Sie eine Geschlechtskrankheit wie Gonorrhoe oder Chlamydien diagnostiziert bekommen, sollten Sie umgehend aktuellen und kürzlichen (bis 60 Tage zuvor) Sexualpartnern Bescheid geben. Jede Person, mit der Sie Sexualkontakt hatten, sollte sich ebenfalls beim Urologen beziehungsweise Gynäkologen untersuchen lassen oder einen entsprechenden Heimtest, am besten zusätzlich auch auf HIV, durchführen. Aktuelle Partner und Partnerinnen werden in der Regel direkt mitbehandelt.

Ist der Grund für Schmerzen im Penis eine verlängerte Erektion, geht der Arzt gegen die jeweilige Ursache vor. Lösen beispielsweise Medikamente den sogenannten Priapismus aus, wird der Mediziner die Dosis anpassen oder eine geeignete Alternative suchen. In einigen Fällen wird auch direkt Blut entnommen, um die Schwellkörper zu entlasten. Die Behandlung sollte so schnell wie möglich erfolgen, denn die Dauererektion ist ein medizinischer Notfall, der unbehandelt bleibende Schäden hinterlassen kann.

Sollte der seltene Fall eintreten, dass Sie an Peniskrebs leiden, wird der Arzt einen individuellen Behandlungsplan für Sie erstellen. Dazu gehören unter Umständen das Auftragen von Cremes, die das Zellwachstum hemmen, Operationen, Bestrahlung oder auch Lasertherapie.

Bei einer Vorhautverengung oder einer Penisverkrümmung handelt es sich meistens um Erkrankungen, die schon länger bestehen und nicht akut auftreten. Auch hier gibt es bei Schmerzen im Penis Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen, beispielsweise durch einen kleinen operativen Eingriff.

Nierensteine beziehungsweise Harnleitersteine wandern oft von allein die Harnleiter herunter und werden dann über den Urin ausgeschieden. Manchmal muss der Arzt den Abgang des Steins aber unterstützen. Wenn der Betroffene starke Schmerzen hat oder es sich um sehr große Steine handelt, kann der Mediziner bestimmte muskelentspannende Medikamente verschreiben oder mit einer Schallwellenbehandlung die Steine zerkleinern. Manchmal muss er diese auch im Rahmen einer Spiegelung entfernen und legt dabei unter Umständen für einige Tage eine Gummischiene ein. Die Steine können so leichter die Harnwege herunter wandern und verursachen weniger Schmerzen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist, wenn die Eichel schmerzt?

Hinter Schmerzen an der Eichel kann zum Beispiel eine Eichelentzündung stecken. Aber auch eine Verletzung der Eichel oder der Vorhaut durch einen Unfall oder Geschlechtsverkehr führt unter Umständen zu Schmerzen an der Eichel. Wichtig ist, die Beschwerden durch einen Arzt abklären zu lassen, um Folgeschäden zu vermeiden.

Warum Schmerzen bei der Erektion?

Schmerzen bei der Erektion treten etwa auf, wenn die Erektion länger anhält, ohne dass sexuelle Erregung besteht (auch Priapismus genannt). Ebenso kann eine Penisverkrümmung oder eine Entzündung der Prostata für Schmerzen bei der Erektion beziehungsweise beim Geschlechtsverkehr sorgen.

Was sind Gliedschmerzen?

Gliedschmerzen oder auch Penisschmerzen können verschiedene Teile der Genitalregion betreffen, zum Beispiel Eichel, Vorhaut, Schwellkörper oder Hoden. Manchmal sind sie begleitet von Brennen, Juckreiz, Ausschlag, kleinen Wunden oder Fieber. Mit Gliedschmerzen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um Ihre Beschwerden abklären zu lassen.

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Dr. med. Janina Agoston Medizinische Autorin

Dr. Agoston unterstützt das ZAVA Team bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung.

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