Halsschmerzen

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 25 Nov 2020

Wenn es im Hals kratzt, das Schlucken schmerzt und die Stimme belegt ist, ahnt man es meist schon: Eine Erkältung bahnt sich an. Und in der Regel liegt man mit der Vermutung auch goldrichtig, denn Halsschmerzen sind in der Tat oft Symptom einer Erkältungskrankheit. Es kommen aber auch andere Ursachen infrage: etwa Sodbrennen oder ein verschluckter Fremdkörper. Hier erfahren Sie, welche Begleitsymptome Hinweise auf die ursächliche Erkrankung geben, wann ein Arztbesuch ratsam ist und wie Halsschmerzen behandelt werden können.

Inhalt
Halsschmerzen
 

Kurzübersicht

Definition: Halsschmerzen sind Beschwerden, die im Hals- und Rachenbereich auftreten. Dabei handelt es sich um ein Symptom, das auf verschiedene Erkrankungen im Halsbereich hinweist.

Symptome: Die Beschwerden werden individuell verschieden wahrgenommen. Betroffene beschreiben sie meist als kratzendes, juckendes, brennendes oder trockenes Gefühl im Hals.

Ursachen: Häufig Infektionen der verschiedenen Strukturen im Hals- und Rachenbereich. Manchmal aber auch Sodbrennen, verschluckte Fremdkörper, Entzündungen der Luft- oder Speiseröhre, Verbrennungen oder Insektenstiche.

Behandlung: Halsschmerzen sind je nach Ursache in der Regel gut mit Hausmitteln und/oder Schmerzmitteln sowie lokal betäubenden und desinfizierenden Medikamenten behandelbar. Bei einer bakteriellen Infektion kann die Einnahme von Antibiotika angezeigt sein.

Über Halsschmerzen

Schmerzen im Hals sind ein Symptom, das meist bei krankhaften Veränderungen im Hals- und Rachenbereich auftritt. Erwachsene leiden in der Regel 2- bis 3-mal im Jahr unter den Beschwerden, Kinder sind meist anfälliger. Bis zu 10-mal jährlich kann es die Kleinen erwischen.

Mediziner stufen Halsschmerzen als akut ein, wenn sie nicht länger als 7 Tage andauern, im Normalfall lassen die Schmerzen aber schon nach 3 Tagen wieder nach.

In den meisten Fällen steckt ein gewöhnlicher viraler Infekt (Erkältung) hinter den Beschwerden, bei dem eine Entzündung der oberen Luftwege auftritt. Die Schleimhäute in diesem Bereich sind geschwollen und gerötet. Abhängig davon, welcher Bereich im Rachen in erster Linie betroffen ist, unterscheiden Ärzte eine andere Art der Entzündung.

Rachenentzündung: Bei der sogenannten Pharyngitis ist der Rachen entzündet. Ursächlich sind meist Erkältungsviren, seltener Bakterien oder Reizstoffe aus der Umwelt.

Mandelentzündung: Bei der Tonsillitis oder auch Angina tonsillaris sind nur die Gaumenmandeln betroffen. In der Regel werden die Beschwerden von Bakterien ausgelöst.

Kehlkopf- beziehungsweise Stimmbandentzündung: Die Laryngitis tritt auf, wenn sich die Entzündung weiter in Richtung Kehlkopfschleimhaut und Stimmbänder ausbreitet. Bakterien und Viren können die Schmerzen verursachen, aber auch Umweltreize oder eine Überbeanspruchung der Stimme.

Bei der sogenannten Pharyngotonsillitis oder Tonsillopharyngitis tritt die Rachen- und Mandelentzündung gleichzeitig auf.

Wie äußern sich Halsschmerzen?

Schon Kinder wissen: Wenn es im Hals kratzt und brennt, haben sie Halsschmerzen. Das liegt an den ganz typischen Beschwerden, die sich bemerkbar machen. Doch das Kratzen im Hals kommt selten allein, meistens wird es von weiteren Symptomen begleitet.

Beschwerden

Halsschmerzen machen sich für gewöhnlich zunächst durch das charakteristische Kribbeln im Hals bemerkbar, das sich im weiteren Verlauf zu einem unangenehmen Kratzen oder Brennen entwickelt. Hinzukommen meist Schmerzen beim Reden und Schlucken. Wer mit weit geöffnetem Mund in den Spiegel blickt, entdeckt die roten und geschwollenen Schleimhäute im Hals- und Rachenraum.

Die Schmerzen können beidseitig, aber auch nur einseitig auftreten und bei bestimmten Erkrankungen strahlen sie sogar bis in das Ohr aus. Etwa bei der akuten Mandelentzündung. Erkrankte leiden unter besonders ausgeprägten Schluckbeschwerden und Schmerzen im Hals, die bis zum Ohr ziehen können.

Begleitsymptome

Halsschmerzen treten sehr selten isoliert auf, meist kommt es zu zahlreichen Begleiterscheinungen, die wiederum auf die ursächliche Erkrankung schließen lassen.

Zu ihnen gehören:

  • belegte, kloßige oder heisere Stimme
  • Mundgeruch
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • frösteln oder Schüttelfrost
  • Husten
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • vergrößerte Lymphknoten
  • Brechreiz (tritt häufig bei Kindern auf)

Ursachen

Halsschmerzen können sehr viele verschiedene Ursachen haben. Meist ist ein grippaler Infekt (also eine Erkältung) für die Beschwerden verantwortlich. Es gibt aber noch weitere Entzündungsreaktionen - ausgelöst durch Bakterien oder Viren -, die die Beschwerden verursachen können. Auch Sodbrennen oder ein verschluckter Fremdkörper kann ursächlich sein. Ein Überblick.

Entzündungen durch Infekte

Bei einer Entzündungsreaktion dringen Erreger durch die Schleimhäute in den Körper ein. Meist ist dies in den kalten Monaten der Fall. Der Grund: Durch die kalte Luft außen und die Heizungsluft innen trocknen die Schleimhäute aus; sie werden quasi rissig. Durch diese feinen Mikro-Risse können Erreger, wie Viren oder Bakterien, relativ einfach den Weg in den menschlichen Körper finden, um dort eine Entzündungsreaktion hervorzurufen.

Weitere Ursachen

Neben Infektionen können auch weitere Ursachen Halsschmerzen auslösen.

Zum Beispiel:

  • ein verschluckter Fremdkörper, der im Rachen, in der Luft- oder Speiseröhre feststeckt
  • eine Verätzung oder Verbrennung, ausgelöst durch das Schlucken von Säuren oder viel zu heißen Getränken
  • Sodbrennen, beispielsweise verursacht durch die Refluxkrankheit
  • ein Insektenstich oder -biss
  • Reizstoffe, die dauerhaft die Schleimhäute reizen, wie Rauch, Gas, Staub und Chemikalien
  • Überbeanspruchung der Stimmbänder durch zu viel sprechen, schreien oder auch singen
  • Allergien oder Überempfindlichkeiten auf bestimmte Lebensmittel

Wer ist häufig betroffen?

Unter Halsschmerzen leiden vor allem Personen häufiger, deren Immunsystem geschwächt oder noch nicht vollständig ausgereift ist. Dazu können beispielsweise Schwangere, aber auch Kinder gehören.

Halsschmerzen bei Schwangeren

Der weibliche Körper fokussiert sich während der Schwangerschaft voll und ganz auf die Entwicklung und den Schutz des ungeborenen Kindes. Dies kostet enorm Kraft und zieht unter anderem auch das Immunsystem der Mutter in Mitleidenschaft. Dadurch ist es geschwächt, was die schwangere Frau deutlich anfälliger für Infekte macht.

So unangenehm dies sicherlich für werdende Mütter ist, so wichtig ist auch zu betonen, dass das ungeborene Kind normalerweise keinen Schaden davon nimmt - es ist gut geschützt. Die Halsschmerzen bemerkt also nur die Mutter, nicht das Kind.

Natürlich müssen auch Schwangere Beschwerden nicht einfach hinnehmen. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die unbedenklich angewandt werden können.

Insbesondere, wenn die Halsschmerzen noch nicht zu ausgeprägt sind, macht es Sinn, die Beschwerden zunächst mit Hausmitteln zu lindern.

Unbedenklich für Schwangere ist:

  • Teetrinken: Kamillen- und Fencheltee haben entzündungshemmende Eigenschaften und befeuchten ausgetrocknete Schleimhäute.
  • Kartoffelwickel: Gekochte und zerdrückte Kartoffeln in ein Küchentuch einschlagen und für rund 30 Minuten auf den Hals legen. Die Wärme kann die Schmerzen lindern.
  • Hühnersuppe: Eine selbstgekochte Hühnersuppe schmeckt nicht nur lecker, sondern enthält auch Cystein, ein Eiweißstoff, dem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.

Darüber hinaus macht es Sinn, sich zu schonen und ausreichend Ruhe zu gönnen.

Halten die Beschwerden trotz der Behandlung mit Hausmitteln länger als 3 Tage an, kommen Fieber, stark geschwollene Lymphknoten und/oder weißliche Beläge auf den Rachenmandeln hinzu, ist der Gang zum Arzt angesagt. Dieser kann der ursächlichen Erkrankung auf den Grund gehen und geeignete Arzneimittel empfehlen.

Da viele Medikamente während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden dürfen, weil sie das ungeborene Kind schädigen können, ist von einer Selbstmedikation im Alleingang abzuraten. Lassen Sie sich immer vorab von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Halsschmerzen bei Kindern

Kinder leiden häufiger an einer laufenden Nase oder eben Halsschmerzen als Erwachsene, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Dies ist zwar unangenehm - für Kinder und Eltern -, bietet aber im Regelfall keinen Grund zur übermäßigen Sorge.

Zur Linderung der anfänglichen Beschwerden können Hausmittel beitragen. Unbedenklich sind Halswickel, eine heiße Milch mit Honig oder das Gurgeln von Salbei-Tee. Vorsicht hingegen ist geboten bei sämtlichen Behandlungen mit ätherischen Ölen, diese können zu starken Atembeschwerden bis hin zum Ersticken führen.

Manche Schmerzmittel sind für Kinder ab einem gewissen Alter geeignet, etwa Ibuprofen oder Paracetamol. Achten Sie hier jedoch unbedingt auf die richtige Dosierung. Ein Arzt oder Apotheker kann Sie unterstützend beraten. Dringend abzuraten ist von einer Behandlung mit Acetylsalicylsäure (ASS). Der Wirkstoff ist etwa in Aspirin enthalten und kann bei Kindern das sogenannte Reye Syndrom hervorrufen: eine schwere und potenziell lebensgefährliche Erkrankung von Leber und Gehirn.

Wann zum Kinderarzt?

Wenn Kinder krank sind, gilt grundsätzlich: Lieber einmal zu viel zum Arzt gehen als zu selten. Insbesondere Jüngere können sich noch nicht richtig mitteilen und manchmal sind die Beschwerden schlimmer, als die Eltern einschätzen können.

Unbedingt einen Arzt müssen Sie mit Ihrem Kind aufsuchen, wenn:

  • hohes Fieber hinzukommt
  • übermäßiger Speichelfluss auftritt
  • sich Schluckbeschwerden zeigen (das Kind beispielsweise Nahrung verweigert)
  • Atemprobleme auftreten
  • die Stimme merkwürdig “kloßig” klingt

In diesen Fällen könnte unter anderem eine bakterielle Mandelentzündung hinter den Beschwerden stecken, die eventuell mit Antibiotika behandelt werden muss.

Tipps zur Selbsthilfe von Dr. Emily Wimmer

Dem Kratzen im Hals ist man nicht wehrlos ausgeliefert, es gibt eine Reihe von Tipps und Tricks, mit derer Hilfe man für gewöhnlich die Halsschmerzen gut in den Griff bekommt. Die besten Dos und Don’ts stellt Ihnen Frau Dr. Emily Wimmer nachfolgend vor:

Dos

  • Ausreichend Ruhe gönnen: Zugegeben, im Alltag ist es manchmal schwierig, diesen Tipp zu beherzigen, dennoch sollten Erkrankte versuchen, sich ausreichend auszuruhen. Dies ist wichtig, damit das Immunsystem gut arbeiten und sich regenerieren kann.
  • Abwarten und Tee trinken: Tee ist das ideale Hausmittel bei Halsschmerzen, da er sich gleich mehrfach positiv auf die Beschwerden auswirken kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von rund 2 Litern täglich ist ideal, um Krankheitserreger regelrecht auszuschwemmen. Darüber hinaus tut die Wärme dem Hals gut. Viele Teesorten eignen sich besonders gut bei Halsschmerzen, da sie eine leicht entzündungshemmende und desinfizierende Wirkung haben. Dazu zählt unter anderem Salbei-, Ingwer-, Spitzwegerich- und Thymian-Tee. Hochwertige Arzneitees erhalten Sie in Ihrer Apotheke.
  • Gurgeln: Gurgellösungen enthalten Sie entweder fertig gemischt in der Apotheke oder Sie stellen sich selbst eine her. Für die letzte Variante nehmen Sie 1 Glas lauwarmes Wasser und fügen 1 Teelöffel Meersalz hinzu. Gut umrühren. Die Lösung kann alle 2 bis 3 Stunden gegurgelt werden, um die Halsschmerzen zu lindern. Im Idealfall gurgeln Sie jeweils 30 bis 60 Sekunden lang.
  • Honig als Hausmittel: Honig schmeckt nicht nur lecker, sondern hat auch positive Eigenschaften in Hinblick auf die Gesundheit. So soll er die Wundheilung fördern und das Wachstum von Bakterien hemmen. Sie können den Honig entweder pur auf einen Löffel geben und auf der Zunge zergehen lassen oder Sie fügen ihn einfach Ihrem Tee hinzu. Hitzebehandelter Honig aus dem Supermarkt enthält übrigens weniger entzündungshemmende Enzyme und Wirkstoffe als die natürliche Variante. Als Hausmittel gegen Halsschmerzen sollte deshalb am besten kaltgeschleuderter, qualitativ hochwertiger Honig verwendet werden. Dies gilt auch, wenn Sie den Honig in warme Getränke einrühren. Beachten Sie dabei, dass hohe Temperaturen Wirkstoffe zerstören können – wenn der Tee zu heiß ist, verkommt der Honig deshalb zu einer zuckrigen Beigabe ohne medizinische Effekte. Bis zu 40 Grad sind hingegen vollkommen in Ordnung.
  • Pastillen lutschen: Halspastillen oder Bonbons (am besten zuckerfrei) regen den Speichelfluss an und befeuchten ausgetrocknete Schleimhäute. Sie wirken am besten, wenn Sie sie langsam auf der Zunge zergehen lassen oder in die Wangentasche stecken.

Don’ts

  • Scharfes oder zu grobes Essen: Lebensmittel wie Chips, geröstetes Brot oder mit Chili verfeinerte Gerichte sollten Sie bei Halsschmerzen besser meiden. Sie allesamt haben gemeinsam, dass sie die ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogene Schleimhaut im Rachen noch mehr reizen und unter Umständen sogar verletzen können.
  • Schreien oder Flüstern: Bei Halsschmerzen sollten Sie versuchen, möglichst wenig zu sprechen und wenn doch, dann am besten mit normaler Stimme. Sowohl schreien als auch flüstern überfordert die Stimmbänder regelrecht, was das unangenehme Gefühl im Hals nur verstärken würde.
  • Alkohol und/oder Zigaretten: Alkohol entzieht dem Körper Wasser. Zigarettenrauch reizt die Schleimhäute. Grund genug, um auf beides zu verzichten - zumindest so lange die Schmerzen im Hals noch anhalten.

Ärztliche Behandlung

Halsschmerzen sind nicht grundsätzlich ein Fall für den Arzt: Für gewöhnlich sind sie mit ausreichend Ruhe und geeigneten Hausmitteln gut in den Griff zu bekommen. Es gibt jedoch Gegebenheiten, die eine ärztliche Behandlung erfordern.

Wann zum Arzt?

Für den Laien ist es oft nicht einfach zu entscheiden, wann ein Arztbesuch angebracht ist. Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu oft zum Arzt gehen als zu selten.

Wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren auftreten, sollten Sie einen Termin beim Hausarzt vereinbaren (dieser wird Sie gegebenenfalls zum Hals-Nasen-Ohrenarzt überweisen):

  • Ihre Schmerzen sind sehr stark
  • Sie fühlen sich allgemein sehr schlecht und matt
  • Ihre Halsschmerzen treten plötzlich auf
  • Sie haben Fieber
  • Ihre Rachenmandeln sind gerötet, geschwollen und mit weißem Belag überzogen
  • Ihre Lymphknoten im Hals sind merklich angeschwollen
  • Sie leiden zusätzlich an Bauchschmerzen sowie Übelkeit und/oder Atem- und Schluckbeschwerden
  • Ihre Schmerzen klingen auch nach einigen Tagen nicht ab
  • Sie leiden unter Krämpfen oder Nackensteife
  • Ihre Halsschmerzen sind auf einen Insektenstich- oder Biss, eine Verbrühung oder einen verschluckten Gegenstand zurückzuführen

Auch bei Verdacht auf Sodbrennen als Ursache für die Beschwerden, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen, damit eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.

Diagnose

Der Arzt erfragt in der Regel zunächst die Krankengeschichte, beispielsweise wie lange der Patient die Beschwerden schon hat und ob neben den Halsschmerzen noch weitere Symptome auftreten.

Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung. Bei dieser wird der Mediziner den Mund- und Rachenraum begutachten sowie die Lymphknoten abtasten.

Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion bringt ein Rachenabstrich Gewissheit. Liegt die Vermutung nahe, das Pfeiffersche Drüsenfieber könnte Verursacher der Beschwerden sein, liefert eine Blutuntersuchung das Ergebnis.

Therapie

Die Therapie der Halsschmerzen hängt von ihrer Ursache ab. Liegt den Beschwerden beispielsweise eine bakterielle Infektion zugrunde, ist im Regelfall eine Antibiotikagabe angezeigt. Antibiotika sind nicht frei verkäuflich und müssen grundsätzlich vom Arzt verschrieben werden.

Die Schmerzen können darüber hinaus mit entsprechenden Mitteln aus der Apotheke gelindert werden. Infrage kommt etwa Paracetamol oder Ibuprofen. Diese eigenen sich besonders zur Behandlung einer Erkältung, da sie nicht nur die Halsschmerzen bekämpfen, sondern auch Kopf- und Gliederschmerzen sowie mögliches Fieber senken.

Daneben gibt es noch eine Vielzahl an Präparaten, die eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung haben - manche enthalten auch lokal wirkende Betäubungsmittel, um das ständige Kratzen und Brennen im Hals zu reduzieren. Diese Mittel gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, etwa als Sprays, Lutschtabletten oder Gurgellösungen und sind rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen.

Halsschmerzen vorbeugen

Wer häufiger unter Halsschmerzen leidet, kann versuchen, diesen vorzubeugen. Auch in der Erkältungssaison, während der kalten Monate, macht es durchaus Sinn, seine Abwehrkräfte zu stärken.

Folgendes können Sie ausprobieren:

  • Auf gute Handhygiene achten: Vor den Mahlzeiten, nach dem Toilettengang und beim Eintreffen zuhause die Hände waschen. Für Unterwegs eignen sich Desinfektionsgels oder -tücher.
  • Das Immunsystem stärken: Eine nährstoff- und vitaminreiche Ernährung sind das A und O. Ausreichend Schlaf und Ruhephasen, moderate Bewegung und Wechselduschen tragen auch zu einem gesunden Immunsystem bei.
  • Kälte und Durchnässung vermeiden: Wetterfeste Kleidung und “Zwiebel-Look” sorgen auch bei ungemütlichen Temperaturen für einen kuschelig warmen Körper.
  • Richtige Raumluft: Trockene Luft verursacht trockene Schleimhäute. Luftbefeuchter und regelmäßiges Lüften sorgen für ein angenehmes Raumklima. Auch eine Schale mit Wasser auf der Heizung tut ihren Dienst.
  • Nicht ins Gesicht fassen: Die Erreger wandern schnell von den Händen ins Gesicht und von dort aus über die Schleimhäute von Mund, Nase und Auge ins Körperinnere.
  • Ausreichend trinken: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit täglich befeuchten die Schleimhäute von innen und machen sie widerstandsfähig.

Häufig gestellte Fragen

Hilft Eis bei Halsschmerzen?

Ja, Eis tut manchen Betroffenen gut, da es die Schmerzen lindern kann. Andere hingegen empfinden Wärme als deutlich angenehmer. Probieren Sie es aus!

Hilft Sperma bei Halsschmerzen?

Möglicherweise. Das Ejakulat legt sich schützend um die angegriffenen Schleimhäute im Hals. Darüber hinaus soll Sperma angeblich Bakterien entgegenwirken.

Was bedeuten einseitige Halsschmerzen?

Einseitige Halsschmerzen können auch bei einer gewöhnlichen Erkältung auftreten, jedoch sind sie mitunter Anzeichen eines Mandelabszess. Bei einseitigen Halsschmerzen und schlechtem Allgemeinempfinden sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Kann Kälte Halsschmerzen auslösen?

Kälte direkt kann keine Halsschmerzen auslösen. Jedoch ist der Körper in der kalten Jahreszeit anfälliger für Erkältungskrankheiten. Schuld daran ist die kalte Luft außen und die trockene Heizungsluft innen - beides sorgt dafür, dass die Schleimhäute austrocknen und Krankheitserreger leichter eindringen können.

Ist Sport bei Halsschmerzen ratsam?

Nein. Wer nicht richtig fit ist, sollte besser auf Sport verzichten und sich auskurieren. Viren können durch sportliche Betätigung in Gang gesetzt werden und Richtung Herz wandern, was wiederum eine Herzmuskelentzündung auslösen kann. Gegen einen Spaziergang an der frischen Luft spricht jedoch nichts.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 25 Nov 2020

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