Bauchschmerzen / Bauchkrämpfe

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Emily WimmerLetzte Änderung: 18 Jan. 2021
Bauchschmerzen können hunderte von Ursachen haben: Vom harmlosen Völlegefühl nach einer fetthaltigen Mahlzeit, über eine unangenehme aber schnell vorübergehende Magen-Darm-Grippe, bis hin zur behandlungsbedürftigen chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Was steckt hinter Ihren Beschwerden? ZAVA hilft Ihnen weiter.

Kurzübersicht
Symptome: Betroffene beschreiben Bauchschmerzen häufig als dumpf oder krampfartig. Sie können im Ober- und Unterbauch auftreten oder auch den gesamten Bauchraum betreffen. Oft kommen Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen und eine gespannte Bauchdecke hinzu.
Ursachen: Unterschiedlich – möglich ist unter anderem ein Magen-Darm, Infekt, eine Lebensmittelunverträglichkeit, zu viel Stress oder ein Geschwür.
Behandlung: Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Leichte Beschwerden können mit Hausmitteln (Tees, Wärme, Bauchmassagen) gelindert werden. Erkrankungen erfordern oft eine medikamentöse Therapie oder gar einen operativen Eingriff.
Nach dem Essen: Wenn die Mahlzeit zu reichhaltig war oder man schlichtweg zu viel gegessen hat, kommt es öfter mal zu Bauchschmerzen – was im Regelfall unbedenklich ist. Treten die Beschwerden jedoch nach jeder Mahlzeit oder dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln auf, ist ärztlicher Rat gefragt.
Über Bauchschmerzen
Bauchschmerzen sind keine Seltenheit und treten auf, wenn Magen und Darm überlastet oder erkrankt sind. Auch eine Erkrankung der ableitenden Harnwege oder Geschlechtsorgane kann sich in Bauchschmerzen äußern. Selbst seelische Probleme wirken sich mitunter auf den Magen-Darm-Trakt aus. Bei jedem zweiten Patienten, der eine internistische Praxis aufsucht, wird keine organische Ursache festgestellt.
Wie entstehen Bauchschmerzen?
Jedes Organ ist mit sogenannten Schmerzrezeptoren ausgestattet. Diese nehmen sämtliche Veränderungen wie Dehnungen, Entzündungen, Verschlüsse und verringerte Durchblutung sofort war und leiten die Informationen über Nervenbahnen zum Rückenmark und dann an das Gehirn weiter. Hier wird das Signal verarbeitet und wir bemerken schließlich, dass etwas nicht stimmt.
Darüber hinaus gibt es noch ein zweites Informationssystem: das enterische Nervensystem, auch Bauchhirn genannt. Dabei handelt es sich um ein Geflecht aus vielen Nervenzellen, das die Produktion von Verdauungssäften steuert und die Bewegung der Muskeln in den Bauchorganen reguliert. Das Besondere am Bauchhirn ist die direkte Kommunikation mit dem Gehirn. Dies hat jedoch auch zur Folge, dass der Bauch großen Stress und enorme seelische Belastung direkt zu spüren bekommt. In dem Sprichwort „das schlägt mir auf den Magen” steckt also tatsächlich viel Wahrheit.
Ursachen von Bauchschmerzen
Schmerz ist immer ein Alarmsignal des Körpers – etwas stimmt nicht. Doch was? Bei Bauchschmerzen ist die Ursachenforschung gar nicht so einfach. Es gibt gefühlt hunderte von Möglichkeiten, die den sensiblen Bauchraum aus dem Gleichgewicht bringen können. Hinweise liefern die Begleiterscheinungen und der Ort des Geschehens sowie der Zeitpunkt.
Schmerzen im gesamten Bauch
Bauchschmerzen treten oft diffus auf, das heißt, eine exakte Lokalisation der Schmerzen ist nicht möglich – sie betreffen also den gesamten Bauchraum.
Folgende Erkrankungen können Bauchschmerzen im gesamten Bauchraum auslösen (Auswahl):
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Eine Magen-Darm-Infektion geht mit Symptomen wie Brechdurchfall, Bauchkrämpfen und Übelkeit einher. Manchmal leiden Betroffene auch unter Fieber und allgemeiner Abgeschlagenheit.
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Bei Lebensmittelunverträglichkeiten, etwa gegen Milch- oder Fruchtzucker, kommt es nach dem Essen üblicherweise zu Beschwerden wie Bauchschmerzen im gesamten Bauchraum, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen.
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Ein hektischer Lebensstil ohne Raum für Ruhe und Entspannung kann den ganzen menschlichen Körper negativ beeinflussen – so auch den Bauch. Typisch für stressbedingte Bauchschmerzen sind Magen-Darm-Krämpfe und Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung.
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Durch Krankheitserreger oder Gifte verunreinigte Lebensmittel versucht der Körper so schnell es geht wieder hinausbefördern. Die Reaktionen sind Bauchschmerzen bzw. -krämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Schmerzen im Oberbauch
Akute (plötzlich auftretende) oder chronische (langanhaltende) Beschwerden im Bereich zwischen Rippenbogen und Bauchnabel werden als Oberbauchschmerzen zusammengefasst. In dieser Region liegen Magen, Leber, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Milz und Gallenblase.
Folgende Erkrankungen können Oberbauchschmerzen auslösen (Auswahl):
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Typisch für die Refluxkrankheit sind Sodbrennen, saures Aufstoßen und brennende Schmerzen im oberen Bauchraum bzw. hinter dem Brustbein. Ausgelöst werden die Beschwerden durch sauren Mageninhalt, der in die Speiseröhre aufsteigt.
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Die Magenschleimhaut kann sich aufgrund von Infektionen, Medikamenten oder übermäßigem Alkoholkonsum entzünden. Symptome sind Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Übelkeit mit Erbrechen.
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Beim Reizmagen kommt es häufig abhängig von der Nahrungsaufnahme zu Magenkrämpfen, Appetitlosigkeit und Völlegefühl.
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Typisch für das Magengeschwür sind mittige oder linksseitige Oberbauchschmerzen, die nach dem Essen auftreten. Im Gegensatz zum Zwölffingerdarmgeschwür kommt es hier in erster Linie zu Schmerzen im Oberbauch, die sich nachts oder mehrere Stunden nach den Mahlzeiten bemerkbar machen (Nüchternschmerz).
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Gallensteine und eine damit einhergehende Infektion der Gallenblase können eine Entzündung der Gallenblase auslösen. Zu den Symptomen gehören starke Schmerzen im rechten Oberbauch, die auch in die rechte Schulter ausstrahlen können. Zudem kommt es häufig zu Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
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Alkoholmissbrauch oder Gallensteine können beispielsweise zu einer akuten Bauchspeicheldrüsen-Entzündung führen. Leitsymptom ist ein Oberbauchschmerz, der gürtelförmig bis in den Rücken und im weiteren Verlauf in die Flanken sowie in den Unterbauch ausstrahlt.
Schmerzen im Unterbauch
Akute und chronische Beschwerden unterhalb des Bauchnabels werden als Unterbauchschmerzen zusammengefasst.
Folgende Erkrankungen können Unterbauchschmerzen auslösen (Auswahl):
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Die funktionelle Darmstörung schränkt Betroffene in ihrem Alltag stark ein. Beim Reizdarmsyndrom kommt es neben Bauchschmerzen auch zu Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung.
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Ist der Blinddarm entzündet, verspüren Betroffene in erster Linie kolikartige Schmerzen im rechten Unterbauch. Hinzu kommen oft Erbrechen und Fieber.
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Manchmal weist die Darmwand angeborene oder erworbene Ausstülpungen auf, sogenannte Divertikel. Wenn sich diese entzünden, leiden Betroffene unter Unterbauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall sowie Übelkeit und Erbrechen.
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Morbus Crohn äußert sich häufig durch Bauchschmerzen im rechten Unterbauch, Durchfall und Fieber. Zu den Symptomen von Colitis Ulcerosa zählen teilweise blutiger Durchfall und krampfartige Schmerzen.
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Erkrankungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane wie Eileiterentzündungen oder -schwangerschaften, sowie Schmerzen während der Regelblutung können ebenfalls Unterbauchschmerzen auslösen.
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Bakterien oder Viren können bei einem oder beiden Hoden für eine Entzündung sorgen. Betroffene leiden unter Schmerzen, die sehr plötzlich einsetzen und in die Leistenregion ausstrahlen. Zusätzlich kommt es häufig zu Hodenschwellungen und hohem Fieber.
Bauchschmerzen nach dem Essen
Wer kennt das nicht: Der Magen knurrt, die Pizza steht schon bereit – hungrig schlingt man das Abendessen viel zu schnell hinunter. Meistens macht sich danach der Bauch bemerkbar. Der Grund: Sehr fetthaltige Speisen können nur schwer verdaut werden und verbringen somit viel Zeit in Magen und Darm. Durch den verlängerten Abbauprozess entstehen Gase, die wiederum Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl verursachen. Diese Art von Bauchschmerz ist zwar unangenehm, im Regelfall jedoch nicht weiter bedenklich, da die Beschwerden von selbst wieder verschwinden.
Wer nach dem Essen immer wieder unter Bauchschmerzen leidet, sollte allerdings einen Arzt aufsuchen. Schuld daran könnte etwa eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür sein.
Tipp: Zur Vorbereitung auf Ihren Arztbesuch macht es Sinn, ein Ernährungstagebuch zu führen. Darin können Sie notieren, was Sie gegessen haben und ob Sie im Nachgang Beschwerden hatten bzw. welche, also zum Beispiel Blähungen oder Krämpfe.
Bauchschmerzen als Notfall
Bauchschmerzen, die sehr plötzlich auftreten und innerhalb von kurzer Zeit immer stärker werden, können Anzeichen einer sehr ernstzunehmenden Erkrankung sein.
Daneben gibt es noch weitere Symptome, die eine rasche ärztliche Abklärung erfordern:
- Erbrechen von Blut
- Erbrechen von Stuhl
- stark angespannte Bauchdecke
- Bewusstseinsstörungen
- Ohnmacht, kalter Schweiß, Schock
- sehr schlechter Allgemeinzustand
In all diesen Fällen sollten Sie direkt den Notarzt rufen. Die starken Beschwerden können durch gefährliche Erkrankungen wie Darmverschluss oder Darminfarkt, eventuell gar durch Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre ausgelöst werden. Diese gilt es rasch im Krankenhaus zu behandeln.
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft
Neben den typischen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Wassereinlagerungen leiden Schwangere häufig auch unter Bauchschmerzen. Ursachen hierfür gibt es viele: Ziehende Schmerzen im Unterleib sind beispielsweise Anzeichen für eine Frühschwangerschaft. Im weiteren Verlauf bemerken Schwangere häufig die Dehnung der Mutterbänder (stabilisieren die Gebärmutter) und nicht zuletzt bringen die hormonellen Veränderungen auch unangenehme Verdauungsbeschwerden mit sich.
Bedenklich sind all diese Ursachen nicht. Sie schaden weder Ihnen noch Ihrem Kind nachhaltig. Den Beschwerden können Sie mit ausreichend Ruhe, einer Tasse Tee (zum Beispiel Anis oder Fenchel) sowie einem Kirschkernkissen oder einem warmen Bad entgegenwirken. Medikamente hingegen sollten Sie während der Schwangerschaft nur im schlimmsten Fall einnehmen und diese dann auch nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt.
In manchen Fällen reicht die Anwendung von Hausmitteln jedoch nicht aus und ärztliches Zutun ist gefragt:
- wenn die Schmerzen sehr stark sind
- wenn Sie ausgeprägte Krämpfe im Unterleib bemerken
- wenn sich die Schmerzen nicht von selbst bessern
- wenn weitere Beschwerden wie Fieber, Erbrechen und/oder Blutungen hinzukommen
In all diesen Fällen sollten Sie dringend Ihren Frauenarzt aufsuchen. Bei Blutungen ist der direkte Weg ins Krankenhaus angezeigt. Hinter den Beschwerden könnten ernste Komplikationen stehen.
Bauchschmerzen bei Babys und Kindern
Kinder leiden häufig unter Bauchschmerzen. Wie bei Erwachsenen kommen auch bei den Kleinen unendlich viele Ursachen für die Beschwerden infrage. Nicht immer steckt eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts dahinter: Insbesondere Kinder im Vorschulalter, die sich noch nicht richtig mitteilen können, deuten oft auf den Bauch, auch wenn sie beispielsweise Halsschmerzen haben. Schulkindern hingegen schlägt häufig Lernstress oder Ärger mit Mitschülern auf den Magen, was sich ebenfalls in Bauchschmerzen äußert.
Für Eltern ist es also gar nicht so einfach, richtig zu reagieren. Folgende Tipps können Sie ausprobieren:
- Gönnen Sie Ihrem Kind die Ruhe, die es jetzt braucht. Kuscheln Sie sich gemeinsam ins Bett und lesen Sie beispielsweise eine Geschichte vor.
- Eine Bauchmassage kann Blähungen entgegenwirken. Kreisen Sie hierfür sanft mit 2 Fingern im Uhrzeigersinn um den Nabel Ihres Kindes.
- Fenchel-, Anis- und Kümmeltee beruhigen den gestressten Bauch und wirken lindernd. Wenn Ihr Kind den Tee nicht so gerne trinken mag, können Sie eine andere Sorte ausprobieren oder ein wenig Honig hinzufügen.
- Der Verzehr von Trockenobst, Leinsamen oder Weizenkleie kann leichte Verstopfungen lösen.
Zeigen die Hausmittel keine Wirkung oder sind die Schmerzen sehr stark, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Gleiches gilt für folgende Fälle:
- Wenn sich die Schmerzen nach 1 Stunde nicht bessern oder der Schmerzanfall wiederkehrt.
- Wenn weitere Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Fieber und Schüttelfrost hinzukommen.
- Wenn sich die Bauchdecke prall oder hart anfühlt.
- Wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt oder teilnahmslos wirkt.
- Wenn die Beschwerden auch nachts auftreten.
Bei Babys sollten Sie nicht zögern, früher den Kinderarzt um Rat zu bitten (im Zweifel genügt im ersten Schritt auch ein Anruf). Anzeichen für Bauchschmerzen bei Babys sind unter anderem ständiges Anziehen der Beine an den Bauch und vermehrtes Weinen.
Was hilft gegen Bauchschmerzen?
Bauchschmerz ist nicht gleich Bauchschmerz – weshalb es auch nicht die eine Behandlungsmöglichkeit gibt. Vielmehr richten sich die Therapieansätze nach der jeweiligen Ursache. Wir haben die gängigsten Behandlungsmethoden bei Bauchschmerzen für Sie zusammengestellt. Wichtig: Nur leichte Magen-Darm-Beschwerden lassen sich mit Hausmitteln oder freiverkäuflichen Medikamenten lindern. Wenn Sie vermuten, dass eine ernstere Erkrankung hinter Ihren Schmerzen steckt, sollten Sie zeitnah einen Arzt aufsuchen.
5 Soforthilfe-Tipps gegen Bauchschmerzen
Wenn es im Bauch zwickt und zwackt, können Ihnen folgende Methoden, Hausmittel und Medikamente helfen, die Beschwerden schnell wieder in den Griff zu bekommen:
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Ihr Bauch reagiert empfindlich auf Stress? Auch wenn es im Alltag nicht immer einfach ist, sollten Sie sich trotzdem eine kleine Pause gönnen, wenn sich Ihr Bauch bemerkbar macht. Gut tun kann ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft, ein warmes Bad oder eine kurze Yoga- oder Meditationsübung. Wahlweise können Sie es sich auch auf dem Sofa gemütlich machen und eine Folge Ihrer Lieblingsserie schauen, wenn Sie so am besten entspannen.
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Egal, ob Sie eine kleine Magenverstimmung haben, unter Regelschmerzen leiden oder einen Blähbauch haben: Wärme wirkt immer lindernd und kann vor allem bei krampfartigen Schmerzen für Entspannung sorgen. Sie können sich eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bauch legen bzw. ein warmes Bad nehmen.
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Entschäumende Mittel sorgen dafür, dass überschüssige Gase besser aus dem After entwichen können. Sie wirken rein physikalisch, das heißt, sie gelangen nicht ins Blut. Für gewöhnlich können auch Schwangere, Stillende und Kinder zu Entschäumern greifen. Lesen Sie jedoch zuvor immer gründlich die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Entschäumer mit Wirkstoffen wie Simeticon und Dimeticon erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke.
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Wenn sich der Bauch bemerkbar macht und dann auch noch der Hosenbund einschnürt, ist das mehr als unangenehm. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei den ersten Anzeichen von Bauchschmerzen die Kleidung zu wechseln und in eine locker sitzende Hose und ein weites Oberteil zu schlüpfen. Natürlich kann man sich nicht in jeder Alltagssituation umziehen, weshalb sich beispielsweise Frauen, die häufig unter Menstruationsproblemen leiden, in dieser Zeit direkt etwas Bequemes anziehen sollten.
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Bei säurebedingten Beschwerden können sogenannte Antazida Abhilfe schaffen. Sie wirken innerhalb kurzer Zeit und binden überschüssige Magensäure. Daneben gibt es noch H2-Blocker, die die Magensäureproduktion hemmen. Entsprechende Präparate gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Lassen Sie sich vor der Einnahme gründlich beraten und achten Sie darauf, dass sie bei immer wiederkehrenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen sollten.
Hausmittel gegen Bauchschmerzen
Leichten Bauchschmerzen kann im ersten Schritt mit Hausmitteln entgegengewirkt werden. Welche eignen sich besonders gut?
Tee: Es gibt jede Menge Teesorten, die bei Bauchschmerzen helfen können. Je nach Vorliebe können Sie Fenchel-, Anis-, Kümmel-, Kamillen-, Pfefferminz-, Ingwer-, Melissen- oder Eisenkrauttee trinken. Hochwertige Arzneimittel-Tees erhalten Sie in der Apotheke. Die richtige Dosierung und Anwendung können Sie auf der Verpackung nachlesen.
Kartoffelsaft: Bei säurebedingten Magenschmerzen kann Kartoffelsaft helfen. Dieser soll überschüssige Magensäure binden und somit entsäuernd wirken. Kartoffelsaft gibt es im Reformhaus oder in der Apotheke zu kaufen. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu viel von dem Saft zu trinken, da rohe Kartoffeln zu Vergiftungserscheinungen führen können. Für gewöhnlich reichen 50 Milliliter jeweils morgens und abends. Weitere Informationen können Sie auf dem Etikett nachlesen.
Bauchmassagen: Krampfartigen Bauchschmerzen können Sie mit einer Massage entgegenwirken. Kreisen Sie hierfür mit 2 Fingern im Uhrzeigersinn um Ihren Bauchnabel. Verstärkt wird der Effekt, indem Sie die Massage mit einem Öl, etwa aus Kümmel oder Kamille, durchführen.
Kartoffelwickel: Gegen die Schmerzen können Sie sich einen Kartoffelwickel auf den Bauch legen. Kochen Sie hierfür Kartoffeln weich – sobald diese abgekühlt sind, zerdrücken und wickeln Sie die Kartoffeln in ein Tuch. Legen Sie sich anschließend mit einem Außentuch umwickelt für 30-60 Minuten auf den Bauch. Achten Sie darauf, dass der Wickel angenehm warm, aber nicht zu heiß ist.
Fenchelsamen: Wer unter einer trägen Verdauung leidet, kann Fenchelsamen kauen, um den Verdauungsapparat wieder in Schwung zu bringen. Fenchelsamen gibt es im Reformhaus und der Apotheke. Lassen Sie sich zur Tageshöchstdosis entsprechend beraten.
Wichtige Informationen zu Hausmitteln:
- Hausmittel sollten nur bei leichten Beschwerden angewandt werden, die beispielsweise auf eine zu üppige oder fetthaltige Mahlzeit zurückzuführen sind.
- Hausmittel können oft nur Ihre Wirkung entfalten, wenn Betroffene nach deren Anwendung noch ausreichend nachruhen (mind. 30 Minuten).
- Auch Hausmittel können untereinander oder mit eingenommenen Arzneimitteln Wechselwirkungen verursachen. Fragen Sie im Zweifel immer Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Was essen bei Bauchschmerzen?
Wer unter akuten Bauchschmerzen leidet oder immer wieder mit Verdauungsstörungen zu kämpfen hat, sollte auf Schonkost und leicht verdauliche Lebensmittel achten.
Folgendes können Sie im Regelfall bedenkenlos verzehren:
- Nudeln
- Kartoffeln
- Weißbrot
- Reis
- Zwieback
- Haferflocken
- Knäckebrot
- fettarme Milchprodukte
- Möhren
- Kürbis
- Zucchini
- Spinat
- Fenchel
- Äpfel
- Birnen
- Bananen
- mageres Fleisch
- gekochter Schinken
- stilles Mineralwasser
- Tee
- stark verdünnte Fruchtsäfte
Auf diese Lebensmittel sollten Sie hingegen verzichten:
- Körnerbrot und ganz frisches Brot
- süße Backwaren
- vollfett Milchprodukte
- Zwiebeln
- Paprika
- Lauch
- Pilze
- Hülsenfürste
- Kohl
- unreifes Obst
- Ananas
- Weintrauben
- Pflaumen
- Zitrusfrüchte
- Kirschen
- Aprikosen
- fettiges, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch
- Fast Food und Süßigkeiten im Allgemeinen
- kohlensäurehaltige Getränke
- Alkohol
- Kaffee
Schonkost und leicht verdauliche Lebensmittel können so lange verzehrt werden, bis alle Beschwerden wieder abgeklungen sind. Manchmal macht es auch Sinn, grundsätzlich auf diese Ernährungsweise umzusteigen, etwa bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder Reizdarm. Um jedoch zu gewährleisten, dass alle wichtige Nährstoffe aufgenommen werden, sollte zur Unterstützung ein Arzt oder Ernährungsberater hinzugezogen werden.
Wann zum Arzt?
Wer nach einer deftigen Mahlzeit leichtes Unwohlsein in der Magengegend verspürt, muss nicht direkt den Arzt aufsuchen. Hier reichen die genannten Hausmittel für gewöhnlich aus, um sich wieder besser zu fühlen. Es gibt jedoch auch Ursachen für Bauchschmerzen, die durchaus ernstgenommen werden müssen und eine ärztliche Behandlung erfordern.
Zum Arzt gehen sollten Sie, wenn:
- die Schmerzen sehr ausgeprägt sind.
- die Schmerzen immer stärker werden.
- die Beschwerden trotz Hausmitteln oder Medikamenten nicht besser werden.
- die Bauchschmerzen immer nach dem Essen auftreten.
- die Bauchschmerzen immer im nüchternen Zustand auftreten und besser werden, sobald Sie etwas essen.
- der Bauch sich immer dann bemerkbar macht, wenn Sie unter Stress stehen.
- weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder Fieber hinzukommen.
- Sie sich allgemein sehr schlecht fühlen.
Auch wenn Ihnen absolut unklar ist, woher die Beschwerden kommen, sollten Sie einen Mediziner zurate ziehen.
Erster Ansprechpartner ist immer der Hausarzt. Dieser kann Sie bei Bedarf gegebenenfalls an Spezialisten wie Gastroenterologen oder Gynäkologen überweisen.
Was macht der Arzt?
Der Arzt wird als erstes der Ursache auf den Grund gehen. Hierbei können Sie behilflich sein: Beschreiben Sie, wenn möglich genau, wo es weh tut, wie sich die Schmerzen anfühlen, wann Sie angefangen haben und welche Begleiterscheinungen Sie noch an sich bemerkt haben. Scheuen Sie auch nicht davor, Auffälligkeiten in Sachen Stuhlfarbe und -konsistenz anzusprechen. Beides kann ebenfalls hilfreich bei der Ursachenermittlung sein.
Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung, die je nach Verdacht ausfallen kann. Der Arzt wird höchstwahrscheinlich Ihren Bauch abklopfen und abhören, um ungewöhnliche Verhärtungen oder Darmgeräusche feststellen zu können. Daneben können mittels Ultraschall krankhafte Veränderungen im Magen-Darm-Trakt festgestellt werden. Eine Blut-, Stuhl- oder Urin-Untersuchung liefert gegebenenfalls weitere Hinweise.
Weitere Untersuchungen, etwa eine Magen- oder Darmspiegelung, führt der Facharzt durch. Diese kommen beispielsweise beim Verdacht auf Geschwüre zum Einsatz. Mithilfe eines Wasserstoff-Atemtests kann außerdem der Verdacht auf eine Laktose-, Fruktose- oder Sorbit-Intoleranz abgeklärt werden.
Behandlung durch den Arzt
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Infrage kommt beispielsweise die Empfehlung oder Verschreibung von Medikamenten, etwa Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol, Spasmolytika gegen Krämpfe oder Antibiotika bei einer bakteriellen Infektion. Andere, schwerwiegende Erkrankungen müssen hingegen operativ behoben werden. In wieder anderen Fällen macht vielleicht eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten Sinn. Auch hierbei ist Ihnen der Arzt gerne behilflich – gegebenenfalls auch der Ernährungsberater.
Bauchschmerzen vorbeugen
Wer immer wieder unter leichten Bauchschmerzen leidet – und eine Lebensmittelunverträglichkeit oder ähnliches bereits ärztlich ausgeschlossen wurden – kann auch selbst einiges tun, um Bauchschmerzen vorzubeugen.
Im Grunde gibt es 3 wichtige Punkte, die eingehalten werden sollten:
- Übermäßigen Stress vermeiden und auf ausreichend Entspannung bzw. Pausen achten.
- Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bevorzugen und Fast Food und Co. nur in Maßen zu sich nehmen.
- Auf Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichten.
Häufig gestellte Fragen
Was sind mögliche Ursachen für gleichzeitige Bauch- und Rückenschmerzen?
Bauchschmerzen können auch zeitgleich mit Rückenschmerzen auftreten, z.B. wenn die Bauchspeicheldrüse Probleme macht oder bei starken Menstruationsbeschwerden. Bauchschmerzen in Kombination mit Rückenschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Sind Bauchschmerzen nach dem Stuhlgang bedenklich?
Schmerzen nach dem Stuhlgang sind nicht normal und sollten deshalb ärztlich abgeklärt werden. Infrage kommen harmlose Beschwerden genauso wie ernsthafte Erkrankungen.
Können Bauchschmerzen ein Covid-19-Symptom sein?
Magen-Darm-Probleme gehören zwar nicht zu den klassischen Corona-Symptomen, jedoch kann es bei einer Corona-Infektion auch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen.
Sind Bauchschmerzen nach dem Sex oder währenddessen normal?
Nein, Schmerzen beim Sex oder danach sind nicht normal. Bei solchen Beschwerden sollten Sie einen Gynäkologen um Rat fragen.
Welche psychologischen Ursachen können hinter ständigen Bauchschmerzen stecken?
Bauchschmerzen können auch durch zu viel Stress, Kummer oder Sorgen ausgelöst werden. Wer häufig unter psychisch bedingten Bauchschmerzen leidet, sollte sich regelmäßig eine Auszeit vom Alltag gönnen.
Liegen meine Bauchschmerzen an meinem Lebensstil?
Das wäre möglich. Zu viel Stress, eine ungesunde Ernährung sowie der übermäßige Verzehr von Genussmitteln können zu Bauchschmerzen führen. Eine körperliche Grunderkrankung kann der Arzt ausschließen.
Welche weiteren Erkrankungen können Bauchschmerzen verursachen?
Infrage kommen neben den genannten Erkrankungen auch Nierenkolik, Leistenbruch, Prostata-Entzündung, Bauchaorten-Aneurysma oder Lebererkrankungen.

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 18 Jan. 2021
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Pschyrembel Online - Oberbauchschmerz: https://www.pschyrembel.de/Oberbauchschmerzen/B08NV; abgerufen am 10.12.2020
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Pschyrembel Online - Unterbauchschmerzen: https://www.pschyrembel.de/Unterbauchschmerzen/B0D0M; abgerufen am 10.12.2020
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Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/bauchschmerzen/woher-kommen-bauchschmerzen.html; abgerufen am 10.12.2020
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/bauchschmerzen/; abgerufen am 10.12.2020
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Pharmazeutische Zeitung: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/magen-darm-covid-haeufiger-als-gedacht-121786/, abgerufen am 10.12.2020
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