Fließschnupfen: Wenn die Nase läuft wie Wasser

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 26 Mär 2022

Die Bezeichnung Fließschnupfen steht für einen Schnupfen mit dünnflüssig-wässrigem Sekret. Besonders im Herbst und in den Wintermonaten kommt es bei sehr vielen Menschen zu Erkältungskrankheiten, zu deren Symptomen auch der Fließschnupfen gehört. Eine andere Ursache des Fließschnupfens können Allergien wie der Heuschnupfen sein, der eher im Frühjahr und Sommer auftritt. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Auslöser – und erfahren, was den Fließschnupfen stoppen kann.

Inhalt
Fließschnupfen: Junge Frau putzt sich ihre Nase.
 

Was genau ist der Fließschnupfen?

Fließschnupfen ist kein medizinischer Begriff. Es ist vielmehr die Beschreibung einer bestimmten Erscheinungsform des Schnupfens, die im Fachjargon auch als Rhinitis bezeichnet wird. Die Nase läuft dabei wie Wasser – mit Fließschnupfen ist also eine Art von Schnupfen gemeint, die sich durch ein dünnflüssig-wässriges Sekret aus der Nase bemerkbar macht. Damit einhergehen können Juckreiz oder ein ausgeprägter Niesreiz.

Welche Ursachen kann ein Fließschnupfen haben?

Die Ursachen für den Fließschnupfen werden in 2 Kategorien eingeteilt. Zum einen kann der Fließschnupfen infektiös bedingt sein. In diesem Fall sind entweder Bakterien oder Viren der Auslöser. Eine weitere Ursache für den Fließschnupfen kann eine Allergie sein. Gerade bei Heuschnupfen, Hausstauballergie oder anderen allergischen Reaktionen, bei denen der Betroffene Allergene einatmet, kommt es häufig zu wässrigem Sekret aus der Nase.

Gut zu wissen: Zusätzlich kann eine laufende Nase auch während des Aufenthalts im Freien bei kaltem Wetter auftreten. Das ist jedoch kein infektiöser oder allergischer Schnupfen, sondern eine natürliche Reaktion des Körpers. Sie ist wichtig, um die Feuchtigkeit der Schleimhäute zu gewährleisten.

Fließschnupfen bei Erkältungskrankheiten

Haben Sie sich mit einer Erkältung angesteckt, geht Ihr Fließschnupfen auf Viren oder Bakterien zurück. Die Erreger lösen kurzzeitig eine Entzündung aus – sie befinden sich bei dieser sogenannten Rhinitis unter anderem auf den Schleimhäuten der Nase. Unser Immunsystem wird dadurch aktiviert und versucht, die Erreger so schnell wie möglich aus dem Körper zu vertreiben.

Der Fließschnupfen ist also nicht von den Erregern selbst verursacht. Er stellt stattdessen die körpereigene Reaktion auf eine Infektion dar, mit der unser Körper versucht, die Keime aus der Nase heraus zu spülen.

Fließschnupfen bei einer Allergie

Liegt eine Allergie vor, entsteht der Fließschnupfen ohne eine Erkältung. Beteiligt ist aber auch hier das Immunsystem: Gelangen die allergieauslösenden Stoffe (z.B. Pollen oder Staubpartikel) in die Atemwege, interpretiert die körpereigene Abwehr sie als krankheitserregende Eindringlinge. Um den Körper zu schützen, soll dünnflüssiges, vermehrt produziertes Nasensekret die Schleimhäute von den sogenannten Allergenen befreien.

Wie äußert sich der Fließschnupfen?

Wie der Name bereits sagt, handelt es sich bei Fließschnupfen um ein Symptom, das sich durch wässrige Flüssigkeit aus der Nase zeigt. Früher wurde angenommen, dass gelbliches Sekret immer auf eine bakterielle Infektion und klares Sekret auf eine Infektion mit Viren zurückzuführen ist – dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt.

Entwickelt sich der Fließschnupfen aufgrund einer Erkältung, kommt es besonders im Anfangsstadium oft zu Niesreiz sowie zu einem starken Kribbeln in der Nase. Auch andere typische Erkältungssymptome wie

Im späteren Verlauf der Erkrankung wird das Nasensekret meist zähflüssiger. Solche Infekte entstehen meist in den kälteren Jahreszeiten.

Die Symptome bei Heuschnupfen oder anderen allergischen Reaktionen sind neben dem wässrigen Ausfluss oft ein starker Juck- und Niesreiz in der Nase. Bei allergiebedingtem Fließschnupfen ändert sich die Konsistenz des Sekrets normalerweise nicht. Ein allergiebedingter Fließschnupfen tritt meist in den Frühjahr- und Sommermonaten auf.

Wichtig für die Einordnung der Beschwerden: Es kann auch eine Mischform vorliegen, wenn ein Allergiker sich zusätzlich erkältet. In diesem Fall treten die Symptome kombiniert auf. Für den Arzt kann das die Diagnose unter Umständen erschweren.

Fließschnupfen stoppen: Die richtige Behandlung

Die Gegenmaßnahmen richten sich bei Fließschnupfen nach der auslösenden Erkrankung. Bei infektbedingten Erkältungskrankheiten mit Fließschnupfen sind beispielsweise Ruhe und isotonische Nasenspülungen empfehlenswert. Allergiker können Antihistaminika zur Linderung Ihrer Symptomatik nutzen.

Was kann man gegen einen infektiösen Fließschnupfen tun?

Bei Infektionen durch Bakterien oder Viren wird zunächst körperliche Schonung empfohlen. Besonders wenn zusätzliche Erkältungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Fieber und Schwächegefühl hinzukommen, sollte der Patient Bettruhe einhalten. So kann das Immunsystem die Erreger in Ruhe bekämpfen.

Hilfreich können auch Nasenspülungen sein. Kochsalzlösungen unterstützen die Nasenschleimhaut bei der Regeneration und fördern eine schnelle Abheilung des Fließschnupfens. Fertigpräparate zur Spülung der Nase sind in jeder Apotheke oder Drogerie erhältlich. Bei stärkerer Erkältung können auch Gesichtsdampfbäder oder Inhalationen mit verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen aus der Apotheke zur Befreiung der Atemwege beitragen. Die Anwendung von Nasensprays mit medizinischen Wirkstoffen verschafft kurzzeitige Linderung.

Bei starken Infekten wird eine Behandlung mit abschwellenden Sympathomimetika wie zum Beispiel Phenylephrin empfohlen. Sie werden im Rahmen einer Erkältung als Tabletten verabreicht und reduzieren die Schwellung der Nasenschleimhäute. Allerdings sollten solche Präparate nicht länger als 3 Wochen und nur bei besonderem Bedarf angewendet werden. Die Schleimhäute können sich sonst daran gewöhnen und nach Beenden der Therapie besonders stark austrocknen.

Kann der allergische Fließschnupfen behandelt werden?

Allergiker können den Fließschnupfen mit Antihistaminika in Form von Nasensprays, Allergietabletten oder Lösungen zum Einnehmen bekämpfen. Solche Arzneimittel bewirken zwar keine Heilung der Allergie, aber eine deutliche Linderung der Symptomatik. Bei starken Allergien kann auf cortisonhaltige Präparate zurückgegriffen werden.

Bei ZAVA haben Sie die Möglichkeit, ein Rezept für ein Medikament gegen Heuschnupfen anzufragen. Um den Service zu nutzen, füllen Sie den medizinischen Fragebogen zum Thema aus – unsere Ärzte prüfen im Anschluss Ihre Angaben und stellen bei Eignung eine Verordnung für eines dieser Mittel aus:

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Ursächlich hilft bei Allergien nur eine Vermeidung des Auslösers, also zum Beispiel das Anbringen spezieller Gitter vor den Fenstern bei Pollenallergie. In manchen Fällen ist auch eine Desensibilisierungstherapie möglich.

Wie schnell verschwindet der Fließschnupfen?

Die Dauer eines Fließschnupfens ist sehr unterschiedlich und hängt – wie auch die Behandlung – maßgeblich von seiner Ursache ab.

Dauer von erkältungsbedingtem Fließschnupfen

Bei guter Immunabwehr können bakterielle und virale Infekte innerhalb weniger Tage abheilen. Zeigt sich im Fall des Fließschnupfens nach mehr als einer Woche noch keine deutliche Besserung, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Vor allem wenn zu dem Fließschnupfen weitere Symptome hinzukommen, kann eine Therapie nötig sein.

Dauer von allergiebedingtem Fließschnupfen

Bei allergiebedingtem Fließschnupfen hört die Symptomatik auf, wenn eingenommene Medikamente ihren Effekt entfalten oder wenn die Auslöser nicht mehr vorhanden sind. Bei Heuschnupfen handelt es sich um einen saisonalen Fließschnupfen, der mit Ende des Pollenflugs von allein abklingt. Die Behandlung mit Antihistaminika oder Cortison bewirkt also keine schnellere Heilung, sondern lediglich eine Symptomlinderung bis die Ursache nicht mehr vorhanden ist.

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Schnupfen wie Wasser: Ist Fließschnupfen ansteckend?

Der bakterielle oder virale Fließschnupfen ist sehr ansteckend. Gerade beim Niesen oder Kratzen an der Nase gelangen die Erreger an die Hände. Per Tröpfchen- oder Schmierinfektion können Erkrankte andere Menschen in der Umgebung anstecken. Dagegen hilft häufiges Händewaschen und –desinfizieren. Taschentücher sollten nach jeder Benutzung weggeworfen werden, um die Erreger nicht zusätzlich zu verbreiten.

Allergien sind eine Autoimmunreaktion des Körpers bei Menschen mit entsprechender genetischer Veranlagung. Sie sind nicht ansteckend.

Darf man trotz des Fließschnupfens Sport treiben?

Bei Erkältungskrankheiten wird je nach Ausprägung körperliche Schonung empfohlen. So kann das Immunsystem gegen die Erkrankung ankämpfen, ohne sie zu verschleppen. Wenn Sportler zu früh mit dem Training beginnen, verbleibt ein Teil der Erreger unter Umständen im Körper. Kommt es dementsprechend nicht zu einer vollständigen Abheilung, können langfristig Herzmuskelentzündungen die Folge sein.

Ärzte raten dazu, bis zur vollständigen Ausheilung der Erkältung die körperliche Aktivität einzuschränken. In der Regel kann man hierbei auf das natürliche Körpergefühl vertrauen. Spaziergänge an der frischen Luft helfen in der Abheilungsphase möglicherweise dabei, den Kreislauf anzuregen und die Erkältung endgültig loszuwerden.

Bei Allergien spricht zunächst nichts gegen Sport. Allerdings ist während des Pollenflugs bei Sportarten im Freien Vorsicht angesagt. Es kann zu starken Schwellungen der Nasenschleimhäute und Atemwege kommen, was in schweren Fällen zu ernster Luftnot führt. Ansonsten ist der allergiebedingte Fließschnupfen in der Regel eher lästig und es besteht ohne Symptome einer Erkältung sowie mit ausreichend Taschentüchern kein Grund, auf Sport zu verzichten.

Kann man erkältungsbedingtem Fließschnupfen vorbeugen?

Vorbeugen kann man der Entstehung von infektiösem Fließschnupfen nur mit einem starken Immunsystem. Dabei helfen Sport, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten. In den kalten Monaten ist es außerdem wichtig, sich ausreichend warm anzuziehen. Vor allem warme Socken sind wichtig, da kalte Füße den Krankheitserregern den Weg in den Körper erleichtern. Über den Kopf geht besonders viel Wärme verloren, weshalb auch eine Mütze nicht fehlen sollte.

Lässt sich Fließschnupfen durch eine Allergie vorbeugen?

Gegen Allergien gibt es leider keine präventiven Maßnahmen. Manchen Patienten helfen jedoch Desensibilisierungen. Dabei werden beim Arzt in bestimmten Abständen Spritzen mit dem speziellen Allergen in steigender Dosierung gegeben. So kann der Körper auf den Kontakt mit dem Allergen vorbereitet werden und die Reaktion läuft in vielen Fällen weniger heftig ab. Ansonsten hilft Allergikern eine gute Vorbereitung auf die Allergiesaison mit den entsprechenden Medikamenten.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 26 Mär 2022

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