Feigwarzen Symptome
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Friederike EbigboLetzte Änderung: 12 Jun 2019
Was sind die typischen Symptome für Feigwarzen?
Feigwarzen, auch Condyloma acuminata oder anogenitale Warzen genannt, sind gutartige Gewebewucherungen und gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Sie werden durch humane Papillomaviren (HPV) hervorgerufen. Feigwarzen Symptome treten an den äußeren Geschlechtsteilen, am After, an der Scheide oder im Enddarm entweder einzeln oder beetartig auf. Ansammlungen zu blumenkohlartigen Wucherungen sind möglich. Auch eine spontane Rückbildung der Warzen ist möglich. Die Rückbildung bedeutet jedoch nicht, dass keine Viren im Körper mehr vorhanden sind. Die einzelnen Warzen sind meist eher klein (Stecknadelkopfgroß) und sind weißlich, wobei Farbveränderungen von grau-braun bis rötlich möglich sind.
Wie häufig und bei wem kommen Feigwarzen vor?
Obwohl bei vielen Menschen Humane Papillomaviren nachgewiesen werden können, treten nur bei zwei bis vier Prozent der sexuell aktiven Menschen Feigwarzen, die auch Genitalwarzen genannt werden, auf. Männer und Frauen sind gleichmäßig betroffen. Die Infektion erreicht im Alter von 20 bis 24 Jahren ihre größte Verbreitung.
Wie werden Feigwarzen übertragen?
Feigwarzen werden durch humane Papillomaviren verursacht. Diese befinden sich in der oberen Haut- oder Schleimhautschicht und können durch Körperkontakt übertragen werden. Da sie häufig im Genitalbereich entstehen, ist die Übertragung durch sexuellen Kontakt der häufigste Infektionsweg. Die Nutzung von Kondomen hilft dabei nur bedingt. Weitere Infektionswege können das Teilen von Handtüchern oder von Sexspielzeug sein.
Nicht immer zeigen sich Symptome von Feigwarzen, weshalb es unbewusst zur Verbreitung der Geschlechtskrankheit kommen kann. Nach Kontakt einer infizierten mit einer nicht-infizierten Person können die Viren durch kleinste Verletzungen in die obere Haut- oder Schleimhautschichten gelangen. In der Hautschicht ruhen sie, bis das Immunsystem geschwächt ist. Eine Immunschwäche kann zum Beispiel durch Medikamente oder Krankheit hervorgerufen werden. Während der Ruhezeit der Viren kann es trotz fehlender Symptome zu einer weiteren Übertragung auf andere Personen kommen.
Welche sichtbaren Symptome zeigen Feigwarzen?
Nach der Infektion folgt eine Ruhezeit, die sogenannte Inkubationszeit, die drei Wochen bis zu acht Monate dauern kann. Bei einer Immunschwäche treten als Hauptsymptome der Feigwarzen kleine Knötchen vor allem in der Intimregion auf. Zu Beginn sind diese rötlich bis weißlich, wobei die Farbgebung von der Feuchtigkeit an der betroffenen Körperstelle abhängt. Die Knötchen sind ungefähr so groß wie ein Stecknadelkopf. Bei Männern sind diese betroffenen Stellen besonders häufig der Penisschaft oder After. Selten können die Warzen auch an der Eichel oder Vorhaut auftreten. Bei Frauen hingegen treten die Warzen häufig an den Schamlippen oder an der Scheide und Scheideneingang auf. Seltener können die Knötchen auch am After oder am Gebärmutterhals entstehen. Die kleinen Knötchen können im Verlauf der Erkrankung zu spitzen Warzen heranwachsen. Die Farbgebung kann sich dabei in haut- oder porzellanfarben ändern. Auch grau-bräunliche Feigwarzen können auftreten. Im Fortschreiten der Erkrankung kann auch die Anzahl der Warzen steigen, sodass größere Hautpartien betroffen sein können. Wenn die Feigwarzen Symptome nicht behandelt werden, können die Warzen zu Gebilden heranwachsen, die an die Röschen eines Blumenkohls erinnern.
Welche weiteren Feigwarzen Symptome begleiten die Krankheit?
Neben der Hauptsymptomatik der Wucherungen können auch weitere Symptome auftreten. Dazu gehört Juckreiz oder eine Sekretbildung. Die Sekretbildung tritt vor allem bei Frauen in Form eines Ausflusses auf, wenn sich Warzen am Gebärmutterhals gebildet haben. Weitergehend können beim Geschlechtsverkehr Blutungen oder Schmerzen auftreten. Diese zeigen sich jedoch nicht immer. Sie sind typisch für ein fortgeschrittenes Stadium.
Bei einer fehlenden Ausheilung der HP Viren können sich Krebsvorstufen an den entsprechenden Körperstellen bilden, welche sich im Laufe der Zeit zu bösartigen Tumoren (Männer: z.B. Peniskrebs; Frauen: z.B. Gebärmutterhalskrebs) weiterentwickeln können. Falls diese Entwicklung stattfindet, setzt sie meist ungefähr zehn Jahre nach der Infektion ein.
Aufgrund der möglichen Gefahr eines bösartigen Geschehens, sollten anhaltende Veränderungen der Haut einem Arzt gezeigt werden um eine harmlose Warze von einer bösartigen Veränderung zu unterscheiden.
Wie können Feigwarzen diagnostiziert werden?
Die Diagnose von Feigwarzen ist kurz und unkompliziert. Bei der Konsultation eines Arztes wird diese mögliche Hautstellen auf Warzen untersuchen. Eine Blickdiagnose und bei Bedarf eine Abtastung der befallenen Hautstellen, die Symptome zeigen, genügen meist zur Diagnosestellung. Bei Genitalwarzen im Enddarm kann möglicherweise eine genauere Untersuchung und/ oder die Entnahme von Gewebeproben notwendig werden.
Bei Verdacht auf Genitalwarzen können die Ärzte beim ZAVA Online-Hautcheck weiterhelfen.
Wie werden Feigwarzen Symptome behandelt?
Feigwarzen können, wenn sie nicht von alleine abheilen oder störend sind, behandelt werden. Hierfür stehen Cremes, Lösungen oder auch chirurgische Eingriffe zur Verfügung. Die Feigwarzen Behandlung kann sich über mehrere Monate oder sogar Jahre erstrecken, da Feigwarzen häufig wieder auftreten.
Die Cremes können zur Selbstanwendung verschrieben werden. Sie werden lokal angewendet und beeinflussen das Immunsystem, um die Rückbildung der Haut zu unterstützen. Ein mögliches Medikament, das bei Feigwarzen angewendet werden kann, sind Cremes mit dem Wirkstoff Imiquimod, die dreimal pro Woche aufgetragen werden und die Abheilung der Feigwarzen fördern. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt Wartec dar. Die Entscheidung, welches Medikament genutzt wird, trifft der behandelnde Arzt.
Die Behandlung mit Laser und der operative Eingriff sind medizinischem Fachpersonal vorbehalten und werden entweder im Falle eines ausgeprägten Befundes, einer Behandlung während einer Schwangerschaft oder aber nach nicht wirksamer Therapie mit Cremes durchgeführt.
Falls Feigwarzen in der Schwangerschaft auftreten, ist die Behandlung nur von dem Arzt durchzuführen. Die Cremes oder Lösungen sind teilweise nicht an schwangeren Frauen geprüft worden, weshalb eine Schädigung des Ungeborenen nicht auszuschließen ist. Daher ist eine Konsultation eines Arztes zwingend erforderlich.
Zusätzlich sollte bei einer Infektion mit Feigwarzen der Sexualpartner oder die Sexualpartnerin mit überprüft werden.
Kann man sich vor der Infektion schützen?
Obwohl der Hauptinfektionsweg der direkte sexuelle Kontakt ist, schützen Kondome nur bedingt vor einer Infektion. Bei der Verwendung von Kondomen werden nur bedeckte Hautbereiche geschützt. Dennoch ist die Verwendung von Kondomen bei einer Infektion und bis zu sechs Wochen nach einer Therapie empfohlen.
Ein wesentlich besserer Schutz kann durch die HPV Impfung erreicht werden. Die Impfung, welche vor dem Auftreten der Infektion (prophylaktisch) angewendet wird, kann das Risiko von Feigwarzen um 90 Prozent reduzieren. Ursprünglich wurde die Impfung eingeführt um gegen die HPV Typen zu schützen, die Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis
Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 12 Jun 2019
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Müller, T. (2014). Impfen oder eincremen bei Genitalwarzen?. hautnah dermatologie, 30(5), 20-20. Online: https://www.springermedizin.de/impfen-oder-eincremen-bei-genitalwarzen/9304676, aufgerufen am 16.8.2015
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Salat, A., & Trost, A. (2015). HPV-induzierte Erkrankungen der Analregion. Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen, 13(1), 24-27. Online: www.kup.at, aufgerufen am 16.8.2015
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Gross, G., Ikenberg, H., Petry, K. U., Pfister, H., Schneede, P., Schöfer, H., & Szeimies, R. M. (2008). Condylomata acuminata und andere HPV‐assoziierte Krankheitsbilder von Genitale, Anus und Harnröhre. JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, 6(2), 153-162. Online: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18261086/, aufgerufen am 26.02.2019