Häufiges Wasserlassen: Was steckt dahinter?

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Medizinisch geprüft von

Denise Drechsel

Letzte Änderung: 21 Feb 2022

Das Wasserlassen ist ein normaler und notwendiger Vorgang im menschlichen Stoffwechsel. Denn dank eines ausgefeilten Filtrationsvorgangs scheidet der Körper über den Urin nicht nur Wasser, sondern auch verschiedene Stoffwechselprodukte und Giftstoffe aus. Wenn die Blase einen gewissen Füllstand erreicht hat, macht sich deshalb Harndrang bemerkbar. Doch wie oft ist der Gang zur Toilette normal und worauf kann ständiges Wasserlassen hindeuten? Hier erfahren Sie alles über häufiges Wasserlassen bei Mann und Frau.

Inhalt
Häufiges Wasserlassen: Junge Frau mit weißem T-Shirt, die vor der Toilette steht und sich mit den Händen auf die Blase fasst.
 

Kurzübersicht

Mögliche Ursachen: Häufiges Wasserlassen kann zahlreiche Gründe haben – von einer unkomplizierten Blasenentzündung über eine Prostatavergrößerung bis hin zu Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen. Achten Sie vor allem auf weitere Symptome wie plötzlich auftretende Schmerzen, Fieber oder vermehrten Durst und sprechen Sie bei Unsicherheiten immer mit einem Arzt.

Wann zum Arzt: Je nach Art der ursächlichen Erkrankung ist unter Umständen schnelles Handeln erforderlich (zum Beispiel bei Diabetes). Wenden Sie sich im Zweifel also besser frühzeitig an einen Mediziner, wenn Sie übermäßig häufiges Wasserlassen, auch ohne Schmerzen, bemerken – denn die meisten Ursachen Auslöser lassen sich bei rechtzeitigem Eingreifen sehr gut behandeln.

Was tut der Arzt: In einem Erstgespräch wird Sie der Arzt zunächst nach eventuellen Begleiterscheinungen, wie Fieber oder Schmerzen, sowie nach den genauen Umständen des ständigen Wasserlassens fragen. Abhängig davon führt er möglicherweise eine Urin- oder Blutuntersuchung, eine Blasenspiegelung oder eine Ultraschall-Untersuchung durch. Bei Männern ist häufig eine Überprüfung der Prostata notwendig.

Achtung: Tritt neben dem ständigen Wasserlassen auch starker Durst auf, sollten Sie unverzüglich zum Arzt gehen! Im Falle einer Diabetes-Erkrankung drohen unter Umständen schwere Komplikationen und dauerhafte Organschäden.

Ständig Wasserlassen – wie oft ist eigentlich normal?

Das Wasserlassen gehört zu den normalen Ausscheidungsvorgängen des menschlichen Körpers. Ein gesunder Erwachsener lässt täglich insgesamt 1-3 Liter Urin ab, indem er etwa 4- bis 6-mal die Harnblase entleert. Nachts sorgt das sogenannte Antidiuretische Hormon (ADH) für eine verringerte Nierenaktivität und einen geringeren Harndrang, damit der Schlaf nicht gestört wird. Bei mehr als 6 Toilettengängen am Tag sowie über 2 in der Nacht spricht man von übermäßig häufigem Wasserlassen.

Sonderfall: Häufiges Wasserlassen beim Kind

Bei Babys und Kindern sind andere Maßstäbe anzulegen als bei Erwachsenen. Sie müssen die Kontrolle über Blase und Harnwege erst schrittweise erlernen. Für die verschiedenen Altersgruppen haben sich folgende Richtwerte bei der Blasenentleerung etabliert:

  • 0-6 Monate: bis zu 20-mal täglich
  • 6 Monate-1 Jahr: ca. 16-mal täglich
  • 1-2 Jahre: ungefähr 12-mal täglich
  • 2-3 Jahre: etwa 10-mal täglich
  • ab 12 Jahren und bei Erwachsenen: 4-6-mal täglich

Häufige Toilettengänge sind bei Kindern also völlig normal und kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Zögern sie das Wasserlassen hinaus, verlernen die Kleinen häufig, den Schließmuskel zur Entleerung der Blase richtig zu kontrollieren. Außerdem verdickt sich dadurch die Blasenwand und der Harndrang kommt häufiger – was auf Dauer zu Einnässen und Störungen beim Wasserlassen führen kann.

Harndrang – was erhöht die Ausscheidungsmenge?

Das vermehrte Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen, deutet nicht zwangsläufig auf eine Erkrankung hin: Wer täglich mehr als 2 Liter Wasser trinkt oder größere Mengen an wasserreichem Obst und Gemüse, wie Melone oder Gurken, zu sich nimmt, muss die Blase eventuell häufiger entleeren. Ebenso fördern harntreibende Getränke wie Kaffee, Alkohol und Cola, aber auch verschiedene Medikamente, beispielsweise gegen Herzschwäche und Bluthochdruck, möglicherweise die Harnausscheidung.

Auf die Umstände kommt es an: Varianten des häufigen Wasserlassens

Dennoch ist häufiges Wasserlassen ohne Schmerzen nicht immer harmlos, sondern kann auf zahlreiche gesundheitliche Probleme hindeuten. In diesem Zusammenhang unterscheiden Mediziner mehrere Beschwerden, auf die es bei der Diagnosestellung zu achten gilt:

  • Ausscheidung einer erhöhten Urinmenge (Polyurie)
  • starkes Bedürfnis, zu urinieren (imperativer Harndrang)
  • anhaltender Harndrang mit nur wenig oder gar keinem Urinabsatz (Pollakisurie)
  • nächtliche Toilettengänge, die den Schlaf unterbrechen (Nykturie)

Diese Symptome können jeweils einzeln, aber auch gemeinsam auftreten. Sollten Sie über mehrere Tage hinweg eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich feststellen, ist ein Arzttermin sinnvoll.

Gut zu wissen: Wer das Gefühl hat, ungewöhnlich häufig Wasser lassen zu müssen, kann sich zunächst mithilfe eines Toiletten-Protokolls (medizinisch: Miktionstagebuch) einen Überblick verschaffen. Halten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an, sind die gesammelten Informationen auch für den Arzt hilfreich.

Blasenentzündung kann die Ursache für häufiges Wasserlassen sein

Wer oft zur Toilette muss, leidet nicht selten an einer Harnwegsinfektion, wie zum Beispiel einer Blasenentzündung. Auch wenn Frauen bis zu 4-mal öfter betroffen sind als Männer, bedeutet häufiges Wasserlassen bei der Frau noch kein eindeutiges Anzeichen für einen Harnwegsinfekt. Wenn der heftige Harndrang allerdings von Schmerzen in der Blase und im Unterleib, einem Brennen in der Harnröhre oder sogar Fieber begleitet wird, ist eine Infektion der Blase wahrscheinlich.

Ansonsten gesunde Frauen mit einem Harnwegsinfekt können zunächst versuchen, ihn mit Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Erst wenn die Beschwerden über mehrere Tage hinweg anhalten, führt an einem Arzttermin kein Weg vorbei.

Bei einer Blasenentzündung während der Schwangerschaft sowie generell bei Männern ist Vorsicht geboten: Harnwegsinfektionen verlaufen bei ihnen oft komplizierter und können zu ernsten Komplikationen führen. Betroffene sollten in diesem Fall immer den Rat eines Haus- oder Facharztes einholen.

Vermutet der Mediziner nach der Befragung Symptome einer Blasenentzündung, nimmt er meist eine Urinuntersuchung vor und legt eventuell eine Urinkultur an. Ist der Erreger ermittelt, verschreibt er je nach Angemessenheit ein Antibiotikum.

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Interstitielle Zystitis: Blasenentzündung ohne Infektion?

Eine weniger häufige Erkrankung, die aber möglicherweise mit einem enormen Leidensdruck einhergeht, ist die sogenannte interstitielle Zystitis. An dieser wiederkehrenden, chronischen Blasenentzündung, bei der meist keine konkrete Infektion als Grund ausgemacht werden kann, leiden Frauen 9-mal öfter als Männer. Häufiges Wasserlassen, auch nachts, deutet bei der Frau gegebenenfalls auf die Erkrankung hin. Die Ursachen und genauen Rahmenbedingungen der Krankheit sind allerdings bis heute nicht genau erforscht.

Der lange Weg zur Diagnose bei interstitieller Zystitis

Neben Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen belastet die Betroffenen besonders der häufige Gang zur Toilette: Durch ständiges Wasserlassen am Tag (Pollakisurie) und in der Nacht (Nykturie) können bis zu 60 Toilettengänge innerhalb von 24 Stunden zusammenkommen.

Die Beschwerden beeinflussen deshalb nicht nur das Sozialleben, sondern erschweren auch den Alltag – in einigen Fällen bis zur Erwerbsunfähigkeit. Wegen der unklaren Definition des Krankheitsbildes dauert der Weg zur Diagnose oft sehr lang. Meist wird eine interstitielle Zystitis erst nach mehreren Jahren und im Ausschlussverfahren diagnostiziert.

Auslöser finden: Therapiemöglichkeiten bei interstitieller Zystitis

Da sich die interstitielle Zystitis besonders aufgrund psychischer Einflussfaktoren zu entwickeln scheint, liegt der Schwerpunkt der Behandlung größtenteils auf einer Verhaltenstherapie. Durch kontrollierte Flüssigkeitsaufnahme und gezieltes Blasentraining soll dabei der „Normalzustand“ der Blase wiederhergestellt werden. Auch sportliche Betätigung, wie Beckenbodentraining, und bewusste Entspannung erzielen manchmal eine Besserung der Beschwerden.

Ein Schmerz- oder Miktionstagebuch, in dem die einzelnen Toilettengänge protokolliert werden, kann ebenfalls bei der Therapie helfen. Daneben sind die Betroffenen auch zum Hinterfragen der eigenen Lebensgewohnheiten angehalten.

Als mögliche Auslöser und Trigger kommen beispielsweise folgende Faktoren infrage:

  • seelische Belastungszustände
  • zu enge Kleidung oder hohe Schuhe
  • bestimmte Sexualpraktiken
  • künstliche Süßstoffe
  • einige Tee- oder Kaffeesorten
  • Zitrusfrüchte und scharfe Gewürze

Da etwa 90 % der Betroffenen auch über Nahrungsmittelunverträglichkeiten berichten, kann eine Ernährungsumstellung Linderung bringen. Letztlich sind die konkreten Auslöser und Therapiemöglichkeiten jedoch vom Einzelfall abhängig und deshalb meist nur durch Beobachtung zu identifizieren. Darum erweist es sich als hilfreich, zusammen mit dem behandelnden Arzt ein individuelles Konzept zu erarbeiten.

Reizblase: Wenn der Gang zur Toilette chronisch wird

Auch eine überaktive Blase (overactive Bladder, kurz: OAB) belastet die Erkrankten. Das umgangssprachlich als Reizblase bekannte Phänomen zeichnet sich vor allem durch das Auftreten eines plötzlichen, imperativen (also kaum beherrschbaren) Harndrangs aus. Teilweise ist das Bedürfnis so stark, dass ein Zurückhalten des Urins nicht mehr möglich ist und es zu einer Dranginkontinenz (also zu unwillentlichem Harnverlust) kommt. Rund 16 % der Deutschen sind von diesem Problem betroffen – Frauen ein wenig häufiger als Männer.

Wie entsteht eine überaktive Blase?

Den heftigen Harndrang bedingt in den meisten Fällen eine Überreizung der Muskulatur, die für den Urinabsatz verantwortlich ist. Diese zieht sich in der Folge krampfartig zusammen und löst so immer wieder den Drang zur Entleerung der Blase aus. Die Betroffenen müssen übermäßig oft Wasser lassen – trotz wenig Trinkens.

Die eigentlichen Auslöser der Reizblase können vielfältig sein und sind bisher nicht ausreichend erforscht. Wie auch bei der interstitiellen Zystitis stehen beispielsweise psychische Einflussfaktoren wie Angst oder Stress im Verdacht, eine überaktive Blase zu verursachen. Auch hier erzielen Verhaltenstherapien und eine Veränderung der Lebensgewohnheiten mitunter bereits eine Besserung der Beschwerden.

Beckenbodentraining und Botox – Therapien bei Reizblase

Bei der Behandlung einer überaktiven Blase kommen zahlreiche Methoden zum Einsatz, die mittlerweile meist gute Erfolge zeigen: Vielversprechend ist beispielsweise eine Physiotherapie mit gezieltem Training der Blasenmuskulatur und des Beckenbodens – neuerdings auch mithilfe von Elektrostimulation. Unterstützend werden außerdem Medikamente zur Muskelentspannung verschrieben, die wegen ihrer Nebenwirkungen jedoch mit Bedacht einzusetzen sind.

Außerdem kann eine Injektion mit dem Nervengift Botox (Botulinumtoxin), das auch in der Schönheitschirurgie eingesetzt wird, die Blasenmuskulatur gezielt entspannen. Die Methode ist in bis zu 75 % der Fälle erfolgreich, muss jedoch alle 6-9 Monate wiederholt werden. In einem größeren Eingriff sind schließlich sogar das Einsetzen eines sogenannten Blasenschrittmachers oder eine operative Vergrößerung der Blase möglich.

Häufiges Wasserlassen beim Mann: Oft liegt es an der Prostata

Männer im höheren Alter leiden nicht selten an dem Problem, übermäßig oft zur Toilette zu müssen. Die häufigste Ursache bei Männern über 50 Jahren ist dabei eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie). Dabei drückt das vergrößerte Organ auf die Blase oder Harnröhre und erschwert so das Urinieren. Häufiges Wasserlassen, auch nachts (Nykturie), zählt daher zu den Begleiterscheinungen des sogenannten Prostatasyndroms.

Dabei ist häufiges Wasserlassen ohne Schmerzen ein wichtiges Anzeichen – außerdem sind diese weiteren Symptome möglich:

  • Abschwächung des Harnstrahls
  • anhaltender Harndrang
  • Nachträufeln
  • ungewollter Harnverlust
  • Brennen beim Wasserlassen

Die gutartige Prostatavergrößerung ist zwar unangenehm, lässt sich in den meisten Fällen jedoch gut mit Medikamenten behandeln – viele Betroffene bleiben so bis ins hohe Alter weitgehend beschwerdefrei. Der frühzeitige Gang zum Arzt, auch um Prostatakrebs sicher auszuschließen, gibt den Ausschlag für eine erfolgreiche Therapie. Auch deshalb ist es so wichtig, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt oder Urologen regelmäßig wahrzunehmen.

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Alarmsignal bei Diabetes: Großer Durst und vermehrte Urinproduktion

Häufiges Wasserlassen, meist begleitet von einem intensiven, kaum stillbaren Durstgefühl, kann außerdem ein Anzeichen für Diabetes mellitus sein. Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die die Produktion oder Verarbeitung von Insulin beeinträchtigt. Da dieses Hormon normalerweise für den Abbau von Zucker (Glucose) sorgt, steigt der Blutzuckerspiegel immer weiter an. Folglich sendet der Körper vermehrt Signale aus, um die Glucose über den Harntrakt auszuscheiden.

Die Stoffwechselstörung tritt zum Teil bereits in jungen Jahren auf – meist sehr schnell, sogar innerhalb weniger Wochen oder Tage. Gerade bei Kindern geht Diabetes teilweise mit äußerst gefährlichen Komplikationen einher.

Achten Sie deshalb auf folgende Alarmsignale:

  • erhöhter Durst und Ausscheiden großer Mengen Urin (Polyurie), auch in der Nacht (Nykturie)
  • plötzlicher Gewichtsverlust trotz vermehrten Essens und Heißhungers
  • nachlassende Konzentrationsfähigkeit und Stimmungsschwankungen
  • Anfälligkeit für Infektionskrankheiten
  • Bauchschmerzen und Erbrechen
  • trockene Haut
  • Sehstörungen
  • saurer Geruch des Atems und Urins, vergleichbar mit Azeton

Sollten Sie neben dem häufigen Wasserlassen ähnliche Symptome bei sich selbst oder Ihren Kindern beobachten, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf! Unbehandelt kann die Stoffwechselerkrankung schwere gesundheitliche Folgen bis hin zu diabetischem Koma, dauerhafter Nierenschädigung oder Erblindung haben.

Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, kann auch Diabetes bei Kindern gut behandelt werden. Zwar ist die Krankheit nicht vollständig heilbar, doch mit einer richtig eingestellten Medikation lassen sich die gesundheitlichen Einschränkungen auf ein Minimum reduzieren.

Häufiges Wasserlassen: Schilddrüse könnte beteiligt sein

Vermehrter Harndrang kann als Symptom außerdem eine Erkrankung der Schilddrüse signalisieren. Besonders bei einer Schilddrüsenüberfunktion beschleunigen sich die Stoffwechselprozesse enorm. Neben plötzlicher Gewichtsabnahme, Nervosität, Herzklopfen und Schlaflosigkeit, weisen auch Durchfälle und häufiges Wasserlassen auf die Schilddrüse hin.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann außerdem eine falsch eingestellte Medikation, beispielsweise mit L-Thyroxin, für den vermehrten Harndrang sorgen. Auch bei einer chronischen Entzündung der Schilddrüse, der sogenannten Hashimoto Thyreoiditis, gelten häufiges Wasserlassen – auch nachts – sowie übermäßiger Durst als Warnzeichen.

In den meisten Fällen lässt sich eine Erkrankung der Schilddrüse mit Medikamenten erfolgreich behandeln. Achten Sie bei bekannten Störungen jedoch auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eisen, zum Beispiel aus Haferflocken, Hirse oder Fleisch, um die Funktion der Schilddrüse zu unterstützen.

Nahrungsergänzungsmittel sind ohne ärztlichen Rat dagegen weniger zu empfehlen. Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenfehlfunktion sollten Sie immer einen Arzt konsultieren – denn nur nach einer konkreten Diagnose kann die richtige Therapie eingeleitet werden.

Häufig gestellte Fragen

Wie oft ist Wasserlassen normal?

Gesunde Erwachsene entleeren die Blase normalerweise 4- bis 6-mal am Tag und höchstens 2-mal in der Nacht. Kinder bis 12 Jahre sollten aber häufiger zur Toilette gehen. Ein Blasen-Protokoll (Miktionstagebuch) verschafft bei Zweifeln einen Überblick und gibt auch dem Arzt wertvolle Hinweise auf mögliche Ursachen.

Gibt es unterschiedliche Arten von vermehrtem Wasserlassen?

Mediziner unterscheiden zwischen einer erhöhten Ausscheidungsmenge (Polyurie), intensivem Harndrang mit wenig Urinabsatz (Pollakisurie) und nächtlichem Wasserlassen, das den Schlaf stört (Nykturie). Die einzelnen Varianten können zum Teil auch gemeinsam auftreten.

Ist ständiges Wasserlassen gefährlich?

Wasserreiche und harntreibende Nahrungsmittel oder Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruck) erhöhen manchmal die Urinausscheidung. Dauert das häufige Wasserlassen mehrere Tage an, kann aber auch eine ernste Erkrankung dahinterstecken. Achten Sie auf Begleiterscheinungen wie starken Durst, Schmerzen oder Fieber und holen Sie gegebenenfalls zeitnah ärztlichen Rat ein.

Was bedeutet häufiges Wasserlassen beim Mann?

Die Beschwerden deuten bei Männern ab etwa 45 Jahren oft auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata hin. Weitere Symptome sind beispielsweise ein abgeschwächter Harnstrahl, Nachträufeln oder Schmerzen in Blase und Harnröhre. Bei regelmäßiger Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen fällt die Erkrankung aber in der Regel frühzeitig auf und ist gut behandelbar.

Kann häufiges Wasserlassen an der Schilddrüse liegen?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion laufen die Stoffwechselprozesse schneller ab. Das kann auch zu vermehrtem Harndrang führen. Bei Schilddrüsenunterfunktion ist es außerdem möglich, dass die Medikamentendosis zu hoch gewählt ist. Besprechen Sie Beschwerden im Zusammenhang mit der Schilddrüse immer mit Ihrem Arzt.

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Medizinisch geprüft von:
Denise Drechsel Medizinische Autorin

Denise Drechsel unterstützt ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung. Sie ist Apothekerin und hat ihr Pharmaziestudium an der Freien Universität in Berlin 2017 abgeschlossen. Seit Erhalt der Approbation war Sie als Filialleiterin und angestellte Apothekerin in verschiedenen Apotheken tätig. Zurzeit befindet Sie sich in der Weiterbildung zur Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie.

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