Chronische Blasenentzündung

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 21 Feb 2022

Die meisten Frauen haben in ihrem Leben eine oder mehrere Blasenentzündungen. Diese Harnwegsinfekte lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln und heilen in wenigen Tagen aus. Manche Personen leiden jedoch immer wieder an Blasenentzündungen. Bei einer Häufigkeit ab 2 Episoden pro Halbjahr oder 3 Episoden pro Jahr spricht man von einer chronischen Blasenentzündung. Doch auch hier sind die Behandlungsmöglichkeiten gut. Zusätzlich zur Therapie sollten weitere Untersuchungen eingeleitet werden, um die Ursache für die chronische Blasenentzündung zu finden. Wie bei der akuten Blasenentzündung sind von der chronischen Form bevorzugt Frauen betroffen. Die Ärzte von ZAVA können verschiedene Antibiotika gegen Blasenentzündungen verschreiben.

Inhalt
Chronische Blasenentzündung: Frau mit hellblauem Oberteil hält sich mit beiden Händen den Bauch.
 

Was passiert bei einer Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, etwas weiter gefasst als Harnwegsinfekt bezeichnet, entsteht, wenn Bakterien die Harnblase und die Harnröhre besiedeln. Die Bakterien stammen meist aus dem Darm und können die Harnröhre beispielsweise beim Toilettengang erreichen. Auch beim Geschlechtsverkehr gelangen die Erreger unter Umständen in die Harnröhre und lösen dort eine Entzündung aus.

Vorwiegend sind Frauen von diesen Entzündungen betroffen, da bei ihnen die Harnröhre kürzer ist als bei Männern und so die Bakterien schneller die Harnblase erreichen. Der Nachweis eines Harnwegsinfekts erfolgt meist durch eine Untersuchung des Urins, in dem die Bakterien selbst, Entzündungszellen, Abbauprodukte des Bakterienstoffwechsels oder rote Blutkörperchen nachgewiesen werden können.

Bei Ihnen liegt eine solche Blasenentzündung vor? In diesem Fall können Ihnen auch die Ärzte von ZAVA weiterhelfen: Beantworten Sie einfach und unkompliziert den medizinischen Fragebogen zur Blasenentzündung – unsere Mediziner prüfen Ihre Angaben und stellen Ihnen bei Bedarf ein passendes Rezept aus. Das Arzneimittel können Sie sich entweder direkt zusenden lassen oder in einer Apotheker in Ihrer Nähe abholen.

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Ab wann ist eine Blasenentzündung als chronisch zu bezeichnen?

Von einer chronischen Blasenentzündung spricht der Arzt, wenn 2 oder mehr Blasenentzündungen in 6 Monaten beziehungsweise 3 oder mehr Infektionen pro Jahr auftreten. Dabei ist es teilweise schwer zu unterscheiden, ob es sich um einen Rückfall einer ehemaligen Infektion oder um eine Neuinfektion handelt. Da sich jedoch die Behandlung einer chronischen Blasenentzündung nicht grundlegend von der einer akuten Infektion unterscheidet, ist die exakte Definition eher für die Entscheidung über weitere diagnostische Maßnahme relevant.

Was sind die Symptome einer chronischen Blasenentzündung?

Die Symptome einer chronischen Blasenentzündung unterscheiden sich nicht maßgeblich von denen einer akuten Entzündung. Führend treten Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auf, oft ist außerdem schon bei einer gering gefüllten Blase der Harndrang sehr stark; die Blase entleert sich dabei nur tröpfchenweise. Betroffene können einen teilweise krampfhaften Schmerz im Unterbauch oder zwischen den Beinen verspüren. Gegebenenfalls lässt sich Blut im Urin nachweisen.

Ist eine chronische Blasenentzündung gefährlich?

Eine Blasenentzündung selbst ist zwar für die Betroffenen sehr belastend, muss jedoch zunächst nicht gefährlich sein. Dies ist unabhängig davon, ob die Entzündung akut oder chronisch verläuft. Wird die Infektion jedoch nicht behandelt, können Bakterien in den Harnleitern hinauf bis in die Nieren steigen und dort eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) auslösen.

Die Nierenbeckenentzündung verläuft zumeist mit starken Schmerzen in der Flanke und Fieber, es kann zu einer allgemeinen Entzündungsreaktion des Körpers (Urosepsis) kommen. Um dies zu verhindern, sollte auch bei einer chronischen Blasenentzündung immer eine Behandlung eingeleitet werden. Insbesondere bei einer Blasenentzündung während der Schwangerschaft sollte die werdende Mutter unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Welche Untersuchungen werden bei einer chronischen Blasenentzündung durchgeführt?

Der erste Schritt ist die mikroskopische und laborchemische Untersuchung des Urins. Bei einer chronischen Infektion wird außerdem meist eine Urinkultur angelegt, um den Erreger genauer zu bestimmen und das passende Antibiotikum zu finden. Weitere Untersuchungen werden abhängig von den Nebenerkrankungen des Betroffenen und anhand der Krankengeschichte ausgewählt.

Es kann zum Beispiel ein Ultraschall der Blase vor und nach dem Wasserlassen erfolgen. Auch lohnt es sich im Verdachtsfall möglicherweise, auf einige typische Geschlechtskrankheiten zu testen, da zum Beispiel auch eine Chlamydieninfektion zu chronischen Blasenbeschwerden führen kann.

Wie kann eine chronische Blasenentzündung verhindert werden?

Einige Hausmittel und Veränderungen im Alltag können helfen, das erneute Auftreten von Blasenentzündungen zu reduzieren. Um ein Festsetzen der Bakterien an der Blasenwand zu vermeiden, erhöhen Betroffene am besten die Trinkmenge und begünstigen damit das vermehrte Wasserlassen, um die Blase „durchzuspülen“.

Positive Ergebnisse zeigen sich außerdem bei der regelmäßigen Einnahme von Preiselbeer- oder Cranberrysaft. Die darin enthaltenen Zucker machen es den Bakterien schwerer, an der Blasenwand festzuhalten. Es besteht jedoch zu dieser vorbeugenden Maßnahme noch keine endgültige wissenschaftliche Empfehlung, sodass individuell getestet werden muss, ob sich der gewohnheitsmäßige Saftkonsum als hilfreich und gut verträglich herausstellt.

Da Bakterien beim Geschlechtsverkehr leicht in die Harnröhre gelangen können, wird empfohlen, nach dem Sex die Blase zu entleeren. Zudem sollten Frauen, die Spermizid-Cremes oder Spermizid-beschichtete Kondome verwenden, eine Veränderung der Verhütungsmaßnahmen in Betracht ziehen, da diese Stoffe eine Blasenentzündung begünstigen. Gleiches gilt für übermäßige Intimhygiene und die Anwendung aggressiver Pflegemittel, welche das lokale schützende Milieu verändern und somit eine Blasenentzündung fördern.

Ist der Leidensdruck sehr hoch, kann der Arzt eine medikamentöse Prophylaxe einleiten. Hierfür eignen sich die Antibiotika Trimethoprim oder Nitrofurantoin, die täglich eingenommen werden. Gegebenenfalls kommt diese vorbeugende Therapie auch nur nach dem Geschlechtsverkehr zum Einsatz (postkoitale Prophylaxe).

Als individuelle Gesundheitsleistung für Selbstzahler (IGeL) bieten einige Arztpraxen zurzeit eine Impfung gegen Blasenentzündungen an, die aus abgetöteten Bakterien besteht. In Studien konnte bisher jedoch kein langfristiger Effekt dieser Impfung nachgewiesen werden, die Wirkung lässt nach mehreren Wochen nach. Weitere Impfungen sind jedoch in Entwicklung.

Gibt es Wege, eine chronische Blasenentzündung ohne Medikamente zu therapieren?

Auch wenn sich schon erste Symptome einer Blasenentzündung bemerkbar machen, kann eine großzügige Flüssigkeitszufuhr die Entwicklung aufhalten. Bei Beschwerden wie

  • Blut im Urin,
  • Fieber,
  • Schüttelfrost oder
  • Schmerzen in der Flanke,

sollten Erkrankte spätestens eine antibiotische Behandlung beginnen. Sie kann eine fortschreitende Infektion oder Nierenbeckenentzündung verhindern.

Viele Ärzte empfehlen zur Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen sämtliche Maßnahmen, die das Immunsystem im Allgemeinen stärken – dazu gehören unter anderem regelmäßiger Sport und eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung.

Welche Medikamente helfen gegen chronische Blasenentzündung?

Da der Großteil der Blasenentzündungen durch Bakterien ausgelöst wird, verordnen Ärzte standardmäßig Antibiotika. Insbesondere Nitrofurantoin und Fosfomycin, in mittlerweile selteneren Fällen Trimethoprim, haben sich bei der Behandlung von akuten Harnwegsinfekten bewährt. Die Einnahme reicht je nach Präparat von einer 1-maligen Gabe bis zu einer Behandlung über 7 Tage. In der sogenannten Prophylaxe werden vor allem Trimethoprim, Nitrofurantoin oder Fosfomycin eingesetzt.

Bei ZAVA können Sie diese Medikamente gegen Blasenentzündungen anfragen:

Wie das geht? Nachdem Sie den medizinischen Fragebogen ausgefüllt haben, prüfen unsere Ärzte Ihre Angaben. Eignet sich die Behandlung mit einem der beiden Arzneimittel, erhalten Sie ein Rezept dafür. Wahlweise bekommen Sie das Präparat direkt zugesendet.

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Welche Nebenwirkungen und Risiken haben die Medikamente?

Einige Menschen reagieren auf bestimmte Antibiotika allergisch. Fällt während der Einnahme Ausschlag, Juckreiz oder Atemnot auf, sollten Sie das Medikament absetzen und den verschreibenden Arzt kontaktieren.

Von einer Behandlung mit Nitrofurantoin raten Mediziner ab, wenn die Nierenfunktion nachweislich reduziert ist. Außerdem sollte das Medikament nicht mehr genutzt werden, wenn bereits Hinweise auf eine Nierenbeckenentzündung bestehen. Letzteres gilt auch für das Antibiotikum Fosfomycin. Viele der bei einer Blasenentzündung angewendeten Antibiotika können außerdem Übelkeit und Erbrechen auslösen.

Da Antibiotika auch die natürliche bakterielle Besiedlung der Scheide beeinflussen, leiden einige Frauen nach der Behandlung vermehrt an vaginalem Juckreiz, Ausfluss aus der Scheide oder einer Pilzinfektion. Dem können Sie mit der gleichzeitigen Anwendung von Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien entgegenwirken.

Was sollte bei der Antibiotika-Therapie beachtet werden?

Um die Entstehung von Bakterien mit Antibiotika-Resistenzen zu vermeiden, sollte das Antibiotikum gegen chronische Blasenentzündung immer über den verschriebenen Zeitraum eingenommen und nicht vorzeitig abgesetzt werden, beispielsweise nach Verschwinden der Symptome.

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Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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