Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
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Dr. med. Ulrike ThiemeLetzte Änderung: 27 Mai 2021
Eine Schilddrüsenunterfunktion (in der Fachsprache Hypothyreose oder Hypothyreoidismus genannt) ist eine Stoffwechselkrankheit, die mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen und einer verringerten körperlichen Leistungsfähigkeit einhergeht. Starke Beschwerden und Beeinträchtigungen des täglichen Lebens können die Folge sein. Erhalten Sie hier einen Überblick über Symptome, Ursachen und Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion.
Kurzübersicht
Definition & Häufigkeit: Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion stehen dem Körper zu wenige Schilddrüsenhormone zur Verfügung. Schätzungen zufolge ist jede 10. Frau in Deutschland deswegen in Behandlung. Männer sind seltener betroffen.
Symptome: Je weniger Schilddrüsenhormone vorhanden sind, desto langsamer laufen die Stoffwechselprozesse des Körpers ab. Das zieht charakteristische Beschwerden wie Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und Gewichtszunahme nach sich.
Ursachen: Auslöser für eine Hypothyreose gibt es viele. Infrage kommen zum Beispiel die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis, aber auch Jodmangel, bestimmte Medikamente und Behandlungen anderer Krankheiten sowie eine genetische Veranlagung.
Behandlung: Wichtigste Säule der Therapie ist die Versorgung mit Schilddrüsenhormonen. Dazu werden in der Regel lebenslang Tabletten eingenommen. Die Dosierung richtet sich nach den Blutwerten und wird allmählich angepasst.
Über die Schilddrüsenunterfunktion
Die Schilddrüse ist eine wichtige Schaltstelle im menschlichen Körper: Sie nimmt Einfluss auf fast alle Stoffwechselvorgänge, unseren Kreislauf sowie unser psychisches Wohlbefinden. Darüber hinaus trägt sie sogar zur Regulation des Wachstums bei. Wie macht sie das?
Um all diese Prozesse zu steuern, bildet die Schilddrüse verschiedene Hormone (Botenstoffe), zum Beispiel Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Setzt sie davon zu wenige frei, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Ärzte bezeichnen die Erkrankung auch als Hypothyreose – abgeleitet von den Begriffen “Glandula thyreoidea” für die Schilddrüse und “hypo” für unzureichend.
Während ein geringfügiger Mangel an Schilddrüsenhormonen in der Regel (noch) keine Symptome hervorruft, kann eine ausgeprägte Unterfunktion den gesamten Stoffwechsel stark beeinträchtigen. Eine passende Behandlung ist hier unerlässlich. Bei Beschwerden, die auf eine Hypothyreose hindeuten könnten (z.B. Erschöpfung, Gewichtszunahme, Verstopfung), sollten Sie daher unbedingt einen Arzttermin vereinbaren.
Die Schilddrüsenunterfunktion zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Hormonsystems. Ebenso wie bei der Schilddrüsenüberfunktion erkranken Frauen öfter als Männer. So ließ sich, einer Analyse der BARMER zufolge, im Jahr 2016 etwa jede zehnte Frau wegen einer Hypothyreose behandeln. Eine Rolle spielen hier unter anderem die häufigen Veränderungen im Hormonhaushalt der Frau.
Formen der Schilddrüsenunterfunktion
Eine Hypothyreose kann viele verschiedene Gesichter haben. Beispielsweise kann die Schilddrüsenerkrankung angeboren sein oder sich erst später entwickeln (erworbene Form). Abgesehen vom Erkrankungszeitpunkt unterscheiden Mediziner außerdem diese Arten von Schilddrüsenunterfunktionen:
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Bei einer primären Hypothyreose arbeitet die Schilddrüse selbst nicht richtig. Zum Beispiel kann ein Jodmangel für die Unterfunktion verantwortlich sein – denn Jod wird für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt. Häufig tritt eine Hypothyreose aber auch nach der operativen Entfernung eines Kropfes (Struma) auf: Mitunter steht anschließend nicht mehr ausreichend Schilddrüsengewebe zur Bildung der Hormone zur Verfügung.
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Liegt eine sekundäre Hypothyreose vor, wird die Schilddrüse von der Hypophyse zu schwach zur Arbeit angeregt. Bei der Hypophyse (auch Hirnanhangsdrüse) handelt es sich um eine Hormondrüse im Gehirn. Eine der häufigsten Ursachen ist ein dort liegender Tumor, aber auch ein Schädel-Hirn-Trauma kann eine solche Störung auslösen. Die sekundäre Schilddrüsenunterfunktion kommt weitaus seltener vor als die primäre Schilddrüsenunterfunktion.
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Noch seltener ist die tertiäre Hypothyreose. Ihre Ursache liegt noch eine Steuerebene höher, im Hypothalamus: Ist der Hypothalamus (ein wichtiges Steuerzentrum im Gehirn) in seiner Funktion eingeschränkt, produziert er zu wenig TRH (Thyreotropin Releasing Hormone). Das hat wiederum zur Folge, dass die ihm untergeordnete Hypophyse die Schilddrüse zu wenig antreibt. Zu einer langfristigen Schädigung des Hypothalamus kann es beispielsweise durch ein Hämatom kommen, das nach einer Hirnblutung oder einem Unfall auf die Region drückt und sie in Mitleidenschaft zieht.
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Bei der manifesten Form der Hypothyreose, also der eindeutig festgestellten Form, ermöglichen die Blutwerte eine klare Diagnose.
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Im Fall einer latenten Form muss der Arzt bei der Diagnose genau hinsehen: Während der Wert für TSH bereits erhöht ist, sind die Schilddrüsenhormone bislang nicht herabgesetzt. Symptome wie Müdigkeit und Leistungsschwäche treten dabei nicht oder nur in geringem Ausmaß auf.
Eine latente Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich häufig nach schwerer körperlicher Betätigung und verschwindet oftmals von allein wieder. Nach Schätzungen haben etwa 5 von 100 Menschen in Deutschland eine latente Hypothyreose. In der Regel wird sie nicht behandelt, allerdings ist eine weitere ärztliche Beobachtung ratsam, sodass eine Manifestation, also eine Verschlimmerung, rechtzeitig bemerkt und behandelt werden kann.
Schilddrüsenwerte bei Hypothyreose
Neben typischen Beschwerden zeigt sich eine Unterfunktion der Schilddrüse auch in den Blutwerten. Im Speziellen wird der Arzt die Konzentration von 3 Hormonen überprüfen:
- TSH (Thyroid Stimulating Hormone), das die Hypophyse zur Regulation der Schilddrüse nutzt
- freies T3 (Trijodthyronin): von der Schilddrüse gebildet, enthält 3 Jod-Atome
- freies T4 (Thyroxin): von der Schilddrüse gebildet, enthält 4 Jod-Atome
Arbeiten die Hypophyse im Gehirn und die Schilddrüse normal, ergeben sich Blutergebnisse in diesem Rahmen:
Hormone | Normalbereich |
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TSH |
0,4-4,0 mU/l (Milli-Units pro Liter) |
freies T3 |
5,4-8,8 pmol/l (Pikomol pro Liter) |
freies T4 |
10-23 pmol/l (Pikomol pro Liter) |
Ermittelt der Arzt T3- und T4-Werte, die im unteren Normbereich oder geringer liegen, deutet das auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Im Fall von TSH kann sowohl eine erniedrigte als auch eine erhöhte Konzentration auf eine Hypothyreose hinweisen. Liegt eine Störung der Schilddrüse an sich vor, versucht die Hypophyse oft, ihre Arbeit durch eine vermehrte Ausschüttung von TSH anzukurbeln. Ist dagegen die Hypophyse erkrankt, geht das häufig mit einer verringerten TSH-Bildung einher – die Schilddrüse fährt ihre Arbeit entsprechend der geringen TSH-Werte herunter.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind vielfältig, weil die Schilddrüsenhormone auf nahezu den gesamten Stoffwechsel wirken. Insbesondere ein Mangel an den Hormonen T3 und T4 kann mitunter starke Beschwerden in verschiedensten Bereichen hervorrufen.
Klassische Anzeichen einer Hypothyreose sind:
- Müdigkeit
- Leistungs- und Konzentrationsschwäche
- verstärktes Kälteempfinden
- niedriger Blutdruck
- langsamerer Herzschlag
- Verstopfung
Darüber hinaus kann es bei einer sehr starken Ausprägung der Unterfunktion zu Bewusstseinstrübungen, Störungen des Orientierungssinns und Beeinträchtigungen des Gedächtnisses bis hin zu Wesensveränderungen kommen. Bei bestimmten Formen der Hypothyreose sind auch Sehstörungen (Doppelbilder) sowie Durchblutungsstörungen mit Missempfindungen möglich.
Im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion treten viele Beschwerden auf, bei denen eine Abgrenzung zu anderen Erkrankungen wichtig ist. Oftmals haben Betroffene beispielsweise eine raue, heisere Stimme und die Reflexe können verlangsamt sein. Außerdem kommt es schnell zu Muskelkrämpfen, weil die Muskulatur unzureichend versorgt wird.
Sichtbare Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Auch körperlich sichtbare Anzeichen können infolge einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Zum Beispiel sind folgende äußerlich sichtbare Beschwerden möglich:
- Gewichtszunahme (bei unveränderter Ernährung)
- trockene und raue Haut
- gelbliche Verfärbungen der Haut
- brüchige Nägel
- Haarausfall
- Gesichtsschwellungen mit verdickten Lippen und geschwollener Zunge
- durch Schwellungen zu Schlitzen verengte Augen
- deutlich sichtbare Schwellung am Hals (Kropf oder auch Struma)
Gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern?
Neben den bereits genannten Symptomen kann eine Schilddrüsenunterfunktion zu Einschränkungen der sexuellen Lust (Verlust der Libido) führen und sogar die Fruchtbarkeit gefährden. Dies gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.
Bei Frauen sind Zyklusstörungen möglich, die sich meist in einem unregelmäßigen und verlangsamten Zyklus äußern, wobei die Menstruation teilweise unverhältnismäßig stark ausfällt. Diese Unregelmäßigkeit des Zyklus kann bewirken, dass betroffene Frauen Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden.
Bei Männern fällt der Verlust des sexuellen Interesses meist stärker aus als bei Frauen. Sie leiden außerdem häufig unter Erektionsstörungen, wodurch eine ausreichende Erektion nicht mehr gewährleistet ist. Gründe für die verringerte Zeugungsfähigkeit des Mannes sind eine verringerte Spermienzahl sowie eine weniger ausgeprägte Aktivität und Beweglichkeit der vorhandenen Spermien.
Ursachen und Risikofaktoren einer Schilddrüsenunterfunktion
Die Versorgung des Organismus mit ausreichend Schilddrüsenhormonen hängt nicht nur von der Arbeit der Schilddrüse an sich ab – sondern auch von Hypophyse und Hypothalamus. Beide sitzen im Gehirn und beeinflussen durch eigene Botenstoffe die Aktivität der Schilddrüse. Darüber hinaus können auch das Immunsystem und die Versorgung mit Jod (als Baustein für viele Schilddrüsenhormone) Auswirkungen auf die Drüse haben.
Daher sind die möglichen Ursachen für eine Hypothyreose vielfältig:
- Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung mit chronischer Entzündung der Schilddrüse)
- Mangel an Jod
- Jod-Überschuss bei regelmäßiger Einnahme
- Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion mit zu stark dosierten Medikamenten
- familiäre Veranlagung
- angeborene Fehlfunktion der Schilddrüse
- unzureichend entwickelte Schilddrüse
- Einnahme von Medikamenten, die die Schilddrüse als Nebenwirkung bremsen (z.B. Lithium bei psychischen Erkrankungen)
- eine Operation, bei der die ganze oder ein Teil der Schilddrüse entfernt wurde (z.B. bei einer Struma)
- Störungen von Hypophyse und/oder Hypothalamus
- Strahlen- und/oder Chemotherapie bei einer Krebserkrankung
- Schilddrüsenkrebs
Um die Schilddrüsenunterfunktion effektiv behandeln zu können, sollte die Diagnose also nicht nur die Erkrankung an sich umfassen, sondern auch deren Auslöser.
Tests und Diagnose bei Schilddrüsenunterfunktion
Um eine Schilddrüsenunterfunktion nachzuweisen, stehen dem Arzt mehrere Methoden und Tests zur Verfügung:
- Gespräch, bei dem er alle Beschwerden genau abfragt
- Abtasten der Schilddrüse, um strukturelle Veränderungen zu überprüfen
- Ultraschall für einen ersten Blick auf die Schilddrüse
- Untersuchung der Blutwerte, primär im Hinblick auf TSH, T3 und T4; kann aber auch auf TRH (das Hormon des Hypothalamus) und Antikörper gegen die Schilddrüse (Hinweis auf Autoimmunerkrankung) ausgeweitet werden
- Szintigraphie, bei der eine geringfügig radioaktive Substanz gespritzt und deren Ablagerung in der Schilddrüse beobachtet wird (z.B. um Schilddrüsenknoten oder Bereiche zu beurteilen, die unabhängig von der Steuerung durch das Gehirn agieren)
Wie eine Schilddrüsenunterfunktion behandelt wird
Eine Schilddrüsenunterfunktion ist in der Regel nicht heilbar und muss daher ein Leben lang durch die Einnahme von Hormontabletten behandelt werden. Durch die richtige Dosierung von Schilddrüsenhormonen wird der Hormonmangel ausgeglichen. Die Lebenserwartung sowie auch die Lebensqualität sind unter einer passenden Therapie normalerweise nicht beeinträchtigt. Die verordneten Tabletten enthalten den Wirkstoff L-Thyroxin (Levothyroxin): ein Hormon, das wie das natürliche Schilddrüsenhormon T4 wirkt.
Die Dosierung wird anfangs niedrig gewählt und dann langsam erhöht, bis die richtige Dosis erreicht ist. Diese hängt davon ab, ab welcher Menge sich der TSH-Wert normalisiert. Der Arzt geht schrittweise vor, weil eine zu schnelle Erhöhung der Dosis Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion und Herzrhythmusstörungen bewirken kann. Der Körper muss sich erst an die veränderte Hormonlage gewöhnen. Das kann mehrere Monate lang dauern.
Steckt eine andere Ursache hinter der Hypothyreose, die behandelt werden kann, nimmt der Mediziner sie bei der Therapie ebenfalls in den Fokus. Wenn ein Jodmangel für die Schilddrüsenunterfunktion verantwortlich ist, können Jodtabletten eingenommen werden. Das kommt vor allem dann infrage, wenn der erhöhte Jodbedarf nicht allein über die Nahrung gedeckt werden kann.
Richtige Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion
Durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen wird der Stoffwechsel so sehr verlangsamt, dass der tägliche Energiebedarf erheblich absinkt. Infolgedessen sammelt der Körper aufgenommene Kalorien, um sie in Fett umzuwandeln. Zusätzlich kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen zwischen den Organen, sodass das Gewicht weiter ansteigt. Auch bei einer Diät ist oft keine nennenswerte Gewichtsabnahme zu bemerken.
Um Gewicht zu verlieren, ist es bei Hypothyreose zusätzlich zu der Behandlung mit Tabletten und ausreichender Bewegung wichtig, auf eine kalorienarme Ernährung zu achten. Setzen Sie auf eine abwechslungsreiche Mischkost, die nicht zu viele Kalorien liefert. Lassen Sie sich dabei ruhig beraten, zum Beispiel von einem Arzt mit einer entsprechenden Zusatzausbildung oder einem Ernährungsberater. Unter Umständen ist auch ein Ernährungsplan hilfreich.
Da Jodmangel eine Ursache der Hypothyreose sein kann, lassen sich leichte Formen durch eine jodreiche Ernährung gut behandeln. Dafür ist nicht unbedingt die Einnahme von Jodtabletten erforderlich – jodhaltiges Speisesalz als Hausmittel ist in vielen Fällen ausreichend. Auch zahlreiche Fischsorten (z.B. Hering, Thunfisch) enthalten viel Jod.
Größere Jodmengen stecken zudem in den folgenden Lebensmitteln:
- Meeresfrüchte
- Eier
- Kiwi
- Spinat
- Rindfleisch
- Brokkoli
- Algen
Häufig entwickelt sich im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion ein Mangel an Selen und Zink. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fisch und Fleisch enthalten größere Mengen dieser wichtigen Spurenelemente und sollten daher ebenfalls vermehrt auf dem Speiseplan stehen.
Schwangerschaft und Schilddrüsenunterfunktion?
Auch Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion können schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Während der Schwangerschaft ist ein erhöhter Stoffwechsel (und damit auch eine verstärkte Aufnahme von Jod) erforderlich. Die Behandlung einer Hypothyreose ist besonders wichtig. Schon ein leichter Mangel an Schilddrüsenhormonen könnte das Ungeborene gefährden.
Grundsätzlich ist eine Einstellung mit Schilddrüsentabletten aber gut möglich, sodass eine Schwangerschaft mit einer behandelten Schilddrüsenunterfunktion häufig ganz normal abläuft. Viele Ärzte raten, erst schwanger zu werden, wenn die Einstellung mit Tabletten abgeschlossen ist und die Betroffene gut mit der Behandlung zurechtkommt.
Häufig gestellte Fragen
Kann eine Unterfunktion der Schilddrüse gefährlich werden?
Auf Dauer kann eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion gefährlich sein, weil der verlangsamte Stoffwechsel dem Körper schadet. Bei einer sehr ausgeprägten Unterfunktion und ohne Behandlung verläuft die Hypothyreose unter Umständen lebensgefährlich. Dies ist aber sehr selten der Fall, da die Symptome mit entsprechenden Medikamenten gut gemildert oder sogar beseitigt werden können.
Kann man mit einer Schilddrüsenunterfunktion abnehmen?
Eine häufige Folge einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine Gewichtszunahme, obwohl man keine großen Mengen isst. Das macht es für Betroffene häufig schwierig, abzunehmen. Dennoch ist es auch mit einer Hypothyreose möglich, Gewicht zu verlieren. Unerlässlich ist dafür eine Behandlung mit den verordneten Medikamenten. Diese beschleunigen den Stoffwechsel auf ein Maß, das es – in Kombination mit Bewegung, Sport und ausgewogener Ernährung – durchaus ermöglicht, abzunehmen.
Kann man einer Schilddrüsenunterfunktion vorbeugen?
In den meisten Fällen kann man der Entstehung einer Schilddrüsenunterfunktion nicht vorbeugen. Dennoch ist es ratsam, auf einen gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung zu achten. Insbesondere eine Unterfunktion der Schilddrüse infolge eines Jodmangels lässt sich durch ausreichend Jod verhindern. Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene täglich 180-200 Mikrogramm Jod zu sich nehmen.
Was passiert, wenn man die Schilddrüsentabletten nicht nimmt?
Wer regelmäßig vergisst, seine Schilddrüsentabletten einzunehmen, riskiert bei Hypothyreose ein Wiederaufflammen der Beschwerden. Je mehr die Hormone dem Körper fehlen, desto stärker ausgeprägt äußern sich auch die Symptome. Achten Sie daher darauf, Ihre Medikamente wie verordnet einzunehmen – in den meisten Fällen mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück und auf nüchternen Magen.
Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 27 Mai 2021
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Gut vier Millionen Frauen wegen Schilddrüse beim Arzt, BARMER, online: https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressemitteilungen/presse-archiv-2018/schilddruese-150836, abgerufen 26.04.21
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Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, online: https://www.gesundheitsinformation.de/schilddruesenunterfunktion-hypothyreose.html, abgerufen 26.04.21
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Hypothyreose, AMBOSS, online: https://www.amboss.com/de/wissen/Hypothyreose, abgerufen 26.04.21
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Schilddrüsenunterfunktion: Untersuchungen & Diagnose, Berufsverband Deutscher Internisten e.V., online: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/schilddruesenunterfunktion/untersuchungen-diagnose.html, abgerufen 26.04.21
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Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V., online: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-046l_S2k_erhoehter_TSH_Wert_2017-04-abgelaufen.pdf, abgerufen 26.04.21