Fexofenadin – Wirkstoff im Überblick
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Ulrike ThiemeLetzte Änderung: 07 Apr. 2022
Allergische Reaktionen sind nicht nur unangenehm, sondern können den Alltag stark einschränken. Gerade bei Allergieformen wie dem Heuschnupfen ist der Kontakt mit den auslösenden Stoffen (Allergenen) meist nur schwer zu vermeiden. Glücklicherweise gibt es heute eine große Bandbreite an Medikamenten, mit denen sich die Symptome lindern lassen. Auch der Wirkstoff Fexofenadin, der zu den sogenannten Antihistaminika zählt und in den Medikamenten Telfast® und Fexofenaderm® enthalten ist, kommt dabei zur Anwendung. Erfahren Sie hier, wie Arzneimittel mit Fexofenadin wirken und was Sie bei der Einnahme beachten sollten.
Was ist Fexofenadin?
Fexofenadin ist ein Wirkstoff, der unter anderem zur Behandlung von Heuschnupfen und anderen Symptomen von Allergien eingesetzt wird. Der biologische Wirkmechanismus soll dabei die Entstehung der Beschwerden aushebeln.
Reagiert der Körper allergisch auf bestimmte Substanzen, schüttet er das Hormon Histamin aus. Dieses dockt normalerweise an sogenannte H1-Rezeptoren in den Körperzellen an und verursacht in der Folge häufig ein Anschwellen des betreffenden Gewebes. Die Arzneimittel-Gruppe der Antihistaminika, zu denen der Wirkstoff Fexofenadin gehört, blockieren diese H1-Rezeptoren und hindern den Körper somit auch an der allergischen Reaktion.
Auf diesem Weg lassen sich typische Symptome wie Schwellungen, Rötungen und andere Reizungen lindern oder sogar ganz unterbinden. Fexofenadin, der Nachfolger des Wirkstoffs Terfenadin, gehört dabei zur neuesten, also 3. Generation der Antihistaminika. Diese modernen H1-Rezeptor-Blocker können die sogenannte Blut-Hirn-Schranke schwerer überwinden.
Das bedeutet: Aufgrund ihrer Beschaffenheit bleiben sie fast ausschließlich im Blut und gelangen kaum ins Gehirn. Daher kann der Arzneistoff dort auch keine direkten Nebenwirkungen entfalten. Unerwünschte Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Mundtrockenheit oder Pupillenerweiterung treten mit Fexofenadin deshalb deutlich seltener auf als bei Antihistaminika der 1. Generation.
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In welcher Form ist Fexofenadin erhältlich?
Fexofenadin ist unter dem Handelsnamen Telfast® oder als Generikum, beispielsweise als Fexofenaderm®, erhältlich. Arzneimittel mit Fexofenadin gibt es dabei als Filmtabletten in verschiedenen Dosierungen. Auf der Verpackung wird der Wirkstoff meist in seiner Salzform Fexofenadinhydrochlorid angegeben. Je nachdem welche Dosis des Arzneistoffs in den Tabletten enthalten ist, können die einzelnen Präparate für unterschiedliche Einsatzbereiche bei allergischen Reaktionen zugelassen sein.
Die Wahl der angemessenen Dosierung unterliegt im Einzelfall immer dem Urteil eines qualifizierten Mediziners. Denn Arzneimittel mit Fexofenadin sind verschreibungspflichtig und dürfen vom Apotheker nicht ohne ein ärztliches Rezept ausgegeben werden.
Sie möchten ein Rezept für Allergietabletten mit Fexofenadin oder ein anderes Medikament gegen Heuschnupfen anfragen? Nutzen Sie hierfür gerne unseren Service: Im medizinischen Fragebogen teilen Sie uns Informationen zu Ihren Symptomen, Ihrer Person und Ihrer Krankengeschichte mit. Unsere Ärzte werten Ihre Angaben aus, nach Angemessenheit erhalten Sie ein Rezept für ein passendes Medikament.
Wann wird Fexofenadin eingesetzt?
Mediziner verschreiben Fexofenadin unter anderem zur Behandlung von Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis) bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren. Mit dem Wirkstoff lassen sich typische Allergie-Symptome behandeln. Dazu zählen:
- tränende und gerötete Augen
- laufende, juckende oder verstopfte Nase
- Niesen
Aber auch in Fällen von allergischen Hautausschlägen wie Nesselsucht wird Fexofenadin regelmäßig verschrieben. Der Wirkstoff kann Juckreiz und Schwellungen der Haut lindern.
Wichtig: In welcher Dosierung Fexofenadin eingesetzt wird, muss immer ein Arzt beurteilen – denn der Wirkstoff ist in jeder Dosis verschreibungspflichtig.
Ist Fexofenadin gefährlich?
Wenn der Wirkstoff immer in der vom Arzt festgelegten Dosierung eingenommen wird, fallen die Nebenwirkungen bei Fexofenadin in der Regel sehr leicht aus. Eine Überdosierung äußert sich meist durch Symptome wie Benommenheit, Schwindel, Mundtrockenheit oder Müdigkeit. In einem solchen Fall sollten Sie umgehend Kontakt zu einem Mediziner aufnehmen.
Alle Medikamente mit Fexofenadin sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Aus diesem Grund muss grundsätzlich von einem Arzt geprüft werden, ob der Arzneistoff für Ihr individuelles Beschwerdebild geeignet ist und in welcher Dosis die Einnahme von Fexofenadin angezeigt ist.
Was unterscheidet Fexofenadin von anderen anti-allergischen Medikamenten?
Der Effekt von Antihistaminika ergibt sich immer durch die Blockade der betreffenden H1-Rezeptoren in den Zellen. Dennoch existiert in dieser Medikamentengruppe nicht nur Fexofenadin als Wirkstoff. Auch Arzneistoffe mit anderen chemischen Zusammensetzungen, wie beispielsweise Ebastin, zählen zu den Antihistaminika. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Wirkungsdauer und ihrer Nebenwirkungen.
Allergietabletten mit Fexofenadin zeichnen sich dabei vor allem durch ihre geringen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und durch wenige Nebenwirkungen aus. Da der Arzneistoff die Blut-Hirn-Schranke kaum überwindet, verursacht Fexofenadin beispielsweise seltener Schläfrigkeit als andere Medikamente gegen Heuschnupfen. Außerdem hält Fexofenadin mit einer Halbwertszeit von 11-15 Stunden relativ lange im Blut vor, weshalb Anwender nur 1 Tablette täglich einnehmen müssen.
Wie nimmt man Tabletten mit Fexofenadin ein?
In der Regel nehmen Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren 1 Tablette mit dem Wirkstoff Fexofenadin 1-mal täglich mit etwas Wasser ein. Bitte halten Sie sich bei der Anwendung von Präparaten mit Fexofenadin aber immer an die Empfehlungen Ihres Arztes.
Wenn Sie die Einnahme einmal vergessen haben, ist es nicht notwendig, die Anwendung nachzuholen. Bleiben Sie stattdessen bei dem von Ihrem Arzt verordneten Zyklus und nehmen Sie die nächste Filmtablette zur gewohnten Zeit ein.
Was spricht gegen die Einnahme von Fexofenadin?
Die Auswirkungen von Fexofenadin in der Schwangerschaft und Stillzeit sind bisher noch nicht hinreichend erforscht. Obwohl Studien mit dem Vorgänger-Wirkstoff Terfenadin keine signifikante Wirkung auf den Fötus oder das Neugeborene nachweisen konnten, raten Mediziner schwangeren und stillenden Frauen dennoch von der Einnahme ab. Auch Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen oder vermuten, sollten mit Ihrem Arzt abklären, ob die Einnahme von Fexofenadin möglich ist.
Darüber hinaus können Leber- oder Nierenerkrankungen sowie ein höheres Lebensalter gegen die Einnahme von Fexofenadin sprechen. Da der Wirkstoff unter Umständen einen unregelmäßigen oder beschleunigten Herzschlag verursacht, stellen mitunter auch Herzerkrankungen eine Gegenanzeige dar. Teilen Sie diese und andere Vorerkrankungen unbedingt Ihrem Arzt mit. Nur ein Mediziner ist in der Lage abzuschätzen, ob Sie Fexofenadin bedenkenlos einnehmen können.
Achtung: In seltenen Fällen kann es womöglich zu einer allergischen Reaktion auf den Wirkstoff Fexofenadin kommen. Typische Anzeichen sind Atemnot sowie Schwellungen an den Lippen, der Zunge, im Rachen und im Gesicht. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen nach der Einnahme von Fexofenadin bemerken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf oder wählen Sie den Notruf und nehmen Sie keine weiteren Tabletten ein.
Fexofenadin: Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Fexofenadin gilt als Wirkstoff, der für seine geringen Nebenwirkungen bekannt ist. Allerdings können – wie bei jedem Arzneimittel – unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten.
Häufig, also bei etwa 1 von 10 Behandelten, kommt es zu folgenden Nebenwirkungen:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schwindel
- Benommenheit
Gelegentlich (bei etwa 1 von 100 Anwendern) traten außerdem Schläfrigkeit oder Müdigkeit auf. Beachten Sie zu weiteren Nebenwirkungen auch die Angaben in der Packungsbeilage Ihres Arzneimittels mit Fexofenadin.
Wichtig: In seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen auf den Wirkstoff Fexofenadin auftreten. Sollten Sie ungewöhnliche Schwellungen im Gesicht, an der Zunge, im Rachen sowie an den Lippen feststellen oder unter Atemnot leiden, suchen Sie umgehend einen Arzt auf oder wählen Sie den Notruf. Nehmen Sie das Medikament nicht erneut ein.
Beeinflusst die Einnahme von Fexofenadin die Fahrtüchtigkeit?
Eine Verminderung der Verkehrs- und Fahrtüchtigkeit während der Einnahme von Fexofenadin ist eher unwahrscheinlich. Das Medikament führt in der Regel nicht zu erhöhter Müdigkeit, Schläfrigkeit oder Konzentrationsstörungen.
Wie bei jedem Arzneimittel kann jedoch auch bei Fexofenadin eine Unverträglichkeitsreaktion auftreten. Deshalb sollten Sie vor der Ausübung von Tätigkeiten, die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordern, immer prüfen, ob der Wirkstoff bei Ihnen unerwünschte Nebenwirkungen auslöst.
Welche Wechselwirkungen kann Fexofenadin mit anderen Medikamenten haben?
Arzneimittel gegen Sodbrennen (Antazida) mit Aluminium oder Magnesium setzen die Wirksamkeit von Fexofenadin herab. Warten Sie deshalb nach der Anwendung von Fexofenadin ungefähr 2 Stunden, bevor Sie Arzneimittel gegen Magenbeschwerden einnehmen, die diese Komponenten enthalten. Im Gegensatz dazu treten mit Omeprazol, das als Protonen-Pumpen-Hemmer gegen eine Übersäuerung des Magens eingesetzt wird, keine Wechselwirkungen auf.
Daneben kann eine gleichzeitige Einnahme von Lopinavir- oder Ritonavir-Kombinationspräparaten (HIV-Medikamente) den Fexofenadin-Spiegel im Blut ansteigen lassen. Mögliche Nebenwirkungen treten in diesem Zusammenhang erfahrungsgemäß häufiger auf. Beachten Sie in Bezug auf weitere Wechselwirkungen außerdem die Packungsbeilage Ihres jeweiligen Medikaments mit Fexofenadin.
Fazit – Fexofenadin bei Heuschnupfen
Fexofenadin gehört zur Arzneimittelgruppe der Antihistaminika. Es trägt dazu bei, allergische Reaktionen zu unterdrücken und findet bei Heuschnupfen und Hautausschlägen Anwendung.
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Exkurs: Was ist Histamin eigentlich?
Hauptverantwortlich für Allergiesymptome ist das Hormon Histamin. Es kommt in fast allen Teilen des Körpers vor und steuert die Beschaffenheit von Gewebe – zum Beispiel in der Lunge, der Haut und in den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts. Zudem gibt es bestimmte Zellen, die besonders viel Histamin speichern.
Kurz vor einer allergischen Reaktion registriert der Körper einen scheinbar bedrohlichen Stoff und setzt in der Folge Histamin aus Immunzellen (Mastzellen) frei. Das Histamin bindet wiederum an den H1-Rezeptor auf verschiedenen Zellen des Körpers an: So werden weitere Immunzellen aktiviert und Effekte auf das Körpergewebe eingeleitet.
In der Lunge wirkt das Hormon zum Beispiel an den Muskelzellen in den Bronchien, die sich bei Kontakt mit Histamin zusammenziehen, um schädlichen Substanzen das Eindringen in den Körper zu erschweren. Normalerweise hat Histamin also eine Schutzfunktion.
Wird diese Funktion jedoch auch bei Stoffen ausgelöst, die eigentlich keine Bedrohung darstellen, handelt es sich um eine allergische Reaktion. Hier können Antihistaminika Abhilfe schaffen.
FAQ: Häufige Fragen zum Wirkstoff Fexofenadin
Wann nimmt man Fexofenadin?
Der Wirkstoff Fexofenadin (auch: Fexofenadine) gehört zu den Antihistaminika und wird gegen allergische Reaktionen eingesetzt. Der Arzneistoff dient dabei zur Therapie von Heuschnupfen und hartnäckigen Hautausschlägen wie Nesselsucht.
Wie lange darf man Fexofenadin einnehmen?
Die übliche Tagesdosis beträgt bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren 1 Filmtablette. Diese Menge kann auch über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel während der Pollenflugzeit, eingenommen werden.
Wie stark ist Fexofenadin?
Der Wirkstoff ist als Fexofenadin 120 mg und Fexofenadin 180 mg erhältlich. Der behandelnde Arzt entscheidet, welche Dosierung die passende für Sie ist.
Wie lange hält Fexofenadin?
Unter normalen Umständen beträgt die Halbwertszeit von Fexofenadin im Körper 11-15 Stunden. Somit muss die Einnahme der Filmtabletten nur 1-mal täglich erfolgen.
Darf Fexofenadin in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?
Da bisher nur wenige Studien zur genauen Wirkung von Fexofenadin in der Schwangerschaft und Stillzeit existieren, raten Mediziner in diesen Lebensphasen von der Einnahme ab.
Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 07 Apr. 2022
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Antiallergika: Das Interaktionspotenzial der H1-Antihistaminika, Ärzteblatt, online: https://www.aerzteblatt.de/archiv/172326/Antiallergika-Das-Interaktionspotenzial-der-H-sub-1-sub-Antihistaminika, abgerufen 28.02.22
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Dermatika in der Schwangerschaft, Pharmazeutische Zeitung, online: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-172006/dermatika-in-der-schwangerschaft/, abgerufen: 07.03.22
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Fachinformation Telfast® 120 mg Filmtabletten, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, online: https://mein.sanofi.de/produkte/telfast/downloads?id=/resources/SPC/0900972f80043db7/data&pdfName=0900972f80043db7, abgerufen 02.03.22
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Fachinformation Telfast® 180 mg Filmtabletten, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, online: https://mein.sanofi.de/produkte/telfast/downloads?id=/resources/SPC/0900972f8022d217/data&pdfName=0900972f8022d217, abgerufen 02.03.22
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Fexofenadin: Antihistaminikum ohne kardiale Effekte, Ärzteblatt, online: https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=16&aid=9781&s=fexofenadin, abgerufen: 07.03.22