Weißer Ausfluss

Dr Friederike Ebigbo

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Friederike Ebigbo

Letzte Änderung: 23 Sep 2021

Weißer, cremiger Ausfluss: Jede Frau im gebärfähigen Alter hat ihn, doch kaum eine spricht darüber. Meist gibt es auch keinen Grund dafür, denn Scheidenausfluss (Fluor genitalis oder Fluor vaginalis) ist völlig normal. Verändert sich aber die Farbe oder die Konsistenz des Sekrets, kann Verunsicherung entstehen. Was weißer Ausfluss wirklich bedeutet und wann ärztliche Behandlung notwendig ist, lesen Sie hier.

Inhalt
Weißer Ausfluss: Illustration einer türkisfarbenen Unterhose mit einem weißen Fleck.
 

Kurzübersicht

Mögliche Ursachen: Weißer Ausfluss ist in der Regel unbedenklich. Er dient als natürliche Schutzbarriere gegen das Eindringen von Erregern in die Scheide. Hinter weiß-krümeligem Scheidenausfluss mit Geruch könnte eine Pilzinfektion stecken. Weiß-grauer Fluor deutet womöglich auf eine bakterielle Scheideninfektion hin. Weiß-milchiger Ausfluss begleitet von Schmerzen ist ein Indiz für Geschlechtskrankheiten.

Dann ist ein Arzttermin nötig: Sobald sich die Konsistenz, der Geruch oder die Farbe des Scheidensekrets verändert oder falls Juckreiz, Schwellungen und Schmerzen hinzukommen, sollten Sie einen Arzt kontaktieren. Auch wenn Ihre Beschwerden über längere Zeit anhalten, ist ärztlicher Rat gefragt.

Das tut der Arzt: Der Mediziner wird Ihre Beschwerden erfragen und kann meist schon anhand Ihrer Angaben und der Symptome einschätzen, um welches Krankheitsbild es sich handelt. Ein Abstrich oder Laboruntersuchungen von Urin geben Aufschluss, welche Art von Infektion (z.B. bakterielle Vaginose) vorliegt.

Was ist weißer Ausfluss? Weiß-cremig meist unbedenklich!

Hinter dem Scheidensekret, auch Ausfluss oder Fluor genannt, steckt ein natürlicher Hygienemechanismus des weiblichen Körpers. Die cremige, weißliche Flüssigkeit schützt die Schleimhaut und verhindert, dass Krankheitserreger in die Vagina eintreten können.

Insbesondere die im Fluor genitalis enthaltenen Milchsäurebakterien machen es schädlichen Pilzen, Bakterien und Viren schwer zu überleben. Denn diese potenziellen Krankheitserreger fühlen sich im sauren Milieu, das durch die Milchsäurebakterien entsteht, nicht besonders wohl. Weißer Scheidenausfluss hat noch eine weitere Funktion: Er transportiert überschüssige Schleimhautzellen aus Gebärmutter und Scheide nach außen.

Schon gewusst? Mediziner bezeichnen das gewöhnliche Scheidensekret auch als Fluor albus, der lateinische Fachbegriff für Weißfluss.

Vaginalsekret ist also eine wichtige Schutzbarriere im Körper der Frau. Solange weißer Ausfluss geruchlos bleibt und keine weiteren Symptome (wie etwa Juckreiz oder Schmerzen beim Wasserlassen) auftreten, müssen Sie sich wegen Ausfluss aus der Scheide in der Regel keine Gedanken machen.

Achtung: Bei Ausfluss mit Geruch ist allerdings Vorsicht geboten! Insbesondere weißer Ausfluss, der nach Fisch riecht, könnte auf eine Scheideninfektion (bakterielle Vaginose) hindeuten. Nutzen Sie den Service von ZAVA und lassen Sie sich, wenn nötig, ein Rezept für ein passendes Medikament gegen bakterielle Vaginose ausstellen.

Typisch Frau – weißer, milchiger Ausfluss vor der Periode

Im Laufe des weiblichen Zyklus verändert sich das Aussehen des Ausflusses. Das hängt mit dem Wechselspiel der Hormone im Körper zusammen. In der Mitte des Zyklus (kurz vor dem Eisprung) wird mehr Östrogen produziert. Gewöhnlich milchiger Ausfluss nimmt eine stärker cremig-weiße Färbung an und wird meist dünnflüssiger. Häufig erhöht sich auch die Menge an Sekret, die aus der Scheide austritt.

Wie viel weißer Ausfluss ist eigentlich normal?

Wie viel Weißfluss der Körper produziert, variiert von Frau zu Frau. Starker Ausfluss ist nicht automatisch ein schlechtes Zeichen. Es kann auch ein Hinweis darauf sein, dass der Körper einfach das tut, was er soll, und Erreger sowie andere Keime davon abhält, in die Scheide einzudringen.

Kommen zur erhöhten Produktion von weißlich-milchigem Scheidenausfluss noch weitere Symptome hinzu, können andere Ursachen dahinterstecken. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über starken Ausfluss.

Weißer Ausfluss: Wann zum Arzt?

Sie selbst kennen Ihren Körper am besten. Sobald sich etwas ungewöhnlich oder anders als sonst anfühlt und zusätzliche Beschwerden im Genitalbereich hinzukommen, sollten Sie Kontakt mit einem Mediziner aufnehmen.

Achtung: Bemerken Sie einen Leistungsverlust oder Fieber, ist ein zügiger Arztbesuch unumgänglich!

Weißer Ausfluss mit Brotgeruch

Weißer, cremiger Ausfluss, der nach Brot beziehungsweise Hefe riecht, kann auf eine Scheidenpilzinfektion hindeuten. Tritt außerdem noch Juckreiz auf und wird das Sekret krümelig, sollten Sie Ihre Beschwerden ärztlich abklären lassen. Das geht bei ZAVA bequem von zu Hause aus – nutzen Sie jetzt die Online-Scheidenpilzbehandlung. Nach Bedarf und Angemessenheit erhalten Sie ein passendes Medikament gegen Ihre Scheidenpilzinfektion:

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Die Antipilzmittel (Antimykotika) werden entweder lokal auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder eingenommen. Meist klingen die Symptome einer Pilzinfektion nach wenigen Tagen ab – um den Scheidenpilz vollständig zu bekämpfen, sollten Sie die vom Arzt vorgegebene Anwendungsdauer der Medikamente einhalten, auch wenn sich keine Beschwerden mehr zeigen.

Weißer Ausfluss mit Fischgeruch

Riecht der weiße Ausfluss unangenehm und fischähnlich, ist das ein Indiz für eine bakterielle Vaginose. Dabei handelt es sich um eine Infektion der Scheide, die durch eine Störung des ansonsten sauren Milieus entsteht.

Wenn der pH-Wert der Scheide aus dem Gleichgewicht gerät, haben Bakterien leichtes Spiel. Oftmals wird die bakterielle Vaginose dann von Juckreiz und grau-weißlichem, dünnflüssigem Ausfluss begleitet. Auch Juckreiz, Rötungen oder Schwellungen in der Intimregion können auf eine Scheideninfektion hindeuten.

Sie vermuten bei sich eine bakterielle Vaginose? Die Ärzte von ZAVA unterstützen Sie mit einer Ersteinschätzung. Nach Angemessenheit erhalten Sie ein Rezept für ein geeignetes Medikament zur Behandlung der Infektion:

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Bei der Therapie einer bakteriellen Vaginose liegt der Fokus darauf, die Infektion in den Griff zu bekommen (in der Regel durch Antibiotika). Um das Scheidenmilieu wieder in die gewünschte Balance zu bringen, finden Zäpfchen oder Ampullen mit Milchsäurebakterien Anwendung, die direkt in die Scheide gegeben werden.

Weißer Ausfluss mit milchigem Äußeren

Weiß-milchiger und dickflüssiger Ausfluss kann auf eine Geschlechtskrankheit hindeuten, zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) oder Trichomonaden.

Aber auch hier gilt: Jede Frau ist anders. Womöglich ist Ihr weißer Ausfluss immer dickflüssig – dann ist dies wahrscheinlich eine körperliche Eigenheit und unbedenklich.

Ein ungewöhnlicher Geruch, Jucken, Brennen, Schwellungen an der Vagina oder Schmerzen im Unterleib beziehungsweise im Beckenbereich stellen dagegen eindeutige Anzeichen für eine Infektion dar. Treten Sie zur Abklärung Ihrer Beschwerden unbedingt mit einem Arzt in Kontakt.

Sie haben die genannten Symptome bemerkt oder möchten die Infektion mit einer Geschlechtskrankheit grundsätzlich ausschließen? Nutzen Sie unseren Service und testen Sie sich mit den Test-Kits zu Hause auf die häufigsten Geschlechtskrankheiten.

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Eine Chlamydieninfektion lässt sich in der Regel zuverlässig mit Antibiotika behandeln. Bei ZAVA erhalten Sie nach Angemessenheit ein Rezept für die folgenden Medikamente:

Auch bei Gonorrhoe verschreiben Mediziner ein passendes Antibiotikum. Stellen Sie über das Test-Kit eine Tripper-Infektion fest, erfolgt die weitere Behandlung bei Ihrem Arzt. Für die Therapie von Trichomonaden erhalten Sie bei ZAVA das Antibiotikum Metronidazol.

Wichtig: Bei der Behandlung von Chlamydien und Gonorrhoe ist es extrem wichtig, dass auch der Sexualpartner mitbehandelt wird. Man spricht von einer Partnertherapie, die das Ziel hat, die andauernde, gegenseitige Weitergabe von Geschlechtskrankheiten (Ping-Pong-Effekt) zu verhindern. Ungeschützter Geschlechtsverkehr sollte erst dann stattfinden, wenn beide Partner nachgewiesenermaßen infektionsfrei sind.

Sonderfall: Weißer Ausfluss in der Schwangerschaft

Körperliche Veränderungen – insbesondere im Vaginalbereich – können bei Schwangeren große Unsicherheiten hervorrufen. In den meisten Fällen ist verstärkter, weißer Ausfluss in der Schwangerschaft unbedenklich.

Es handelt sich um eine normale Reaktion des Körpers auf die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter: Der vermehrte Ausfluss bewirkt, dass sich die interne Schutzbarriere nochmals erhöht. Der weiße Ausfluss hat das Ziel, potenzielle Erreger von Vagina und Gebärmutter fernzuhalten.

Vorsicht ist geboten, wenn weißer, milchiger Ausfluss von Geruch oder Juckreiz begleitet wird. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrem Gynäkologen in Kontakt treten. Untersuchungen, die eine Erkrankung ausschließen, sorgen dann für Klarheit und sind unumgänglich. Denn: Bleiben Vaginalinfektionen unbehandelt, könnte das schwerwiegende Folgen für das Ungeborene nach sich ziehen (z.B. verfrühte Wehen, eine Schwäche des Gebärmutterhalses oder schlimmstenfalls eine Infektion des Kindes).

Sie sind unsicher, ob Ihr Ausfluss Anlass zur Sorge geben sollte? Für Fragen und Anliegen stehen Ihnen unsere Ärzte jederzeit über Ihr Patientenkonto zur Verfügung!

Interessant: Viele Frauen mit Kinderwunsch beobachten verstärkten milchigen Ausfluss zu Beginn der Schwangerschaft, häufig noch bevor sie festgestellt wurde. Der Körper stellt sich nach der Befruchtung schnell auf die neue Situation ein und erhöht die körpereigenen Schutzmechanismen. Weißer Ausfluss gegen Ende der Schwangerschaft kann ein Indiz auf die baldige Geburt bedeuten – besonders wenn die Konsistenz zäher wird.

Nicht ungewöhnlich beim Sex: Was weißer, cremiger Ausfluss bedeuten kann

Weißer, cremiger Ausfluss ist während oder kurz nach dem Geschlechtsverkehr meist ebenfalls kein Grund zur Sorge. Bei dem milchigen Ausfluss kann es sich um Scheidensekret (die sogenannte Lubrikation) handeln, die die Gleitfähigkeit in der Vagina erhöht. Gleitmittel wird womöglich als weißer Ausfluss fehlinterpretiert, genauso das männliche Ejakulat.

Fazit: Ausfluss – weiß-cremig ist oft kein Grund zur Sorge

In den meisten Fällen ist bei weißem Ausfluss kein Besuch beim Arzt notwendig. Anders sieht es aus, wenn bei der Patientin Symptome wie Jucken, Brennen, Schmerzen und Schwellungen im Genitalbereich hinzukommen. Bei Fieber ist schnelles Handeln gefragt. Diese Umstände könnten auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten, die unbedingt ärztlich untersucht werden muss.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis

Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 23 Sep 2021

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