Handekzem: Bläschen und Ausschlag an den Händen

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 08 Jul 2022

Bei Handekzemen handelt es sich um Entzündungen der Haut an den Händen. Sie treten durch Kontakt mit reizenden Stoffen, Allergene oder durch eine generelle Neigung zu Hauterkrankungen auf. Damit einhergehende Schmerzen und Juckreiz können Handekzeme im Alltag zu einer starken Belastung machen. Für die Behandlung steht eine Reihe an Therapieoptionen zur Verfügung. Bei ZAVA haben Sie die Möglichkeit, über unserem Online-Hautcheck ein mögliches Handekzem abklären zu lassen und bei Bedarf direkt passende Ekzem-Medikamente anzufragen.

Inhalt
Handekzem auf dem Handrücken, entzündete und rissige Haut bei den Knöcheln und Fingern.
 

Kurzübersicht

Definition & Häufigkeit: Handekzeme betreffen bis zu 8 % der Bevölkerung und treten in allen Altersgruppen auf. Mediziner verstehen darunter einen Sammelbegriff für Entzündungen der Haut an den Händen.

Symptome: Handekzeme können eine Vielzahl an Symptomen verursachen, unter anderem Rötungen, Bläschen, Einrisse, Juckreiz und Schmerzen.

Ursachen: Auslöser sind reizende Stoffe, Allergene oder eine generelle Neigung zu Hautreaktionen (Atopie). Vor allem der wiederholte Kontakt zu den ursächlichen Stoffen kann die Entstehung eines Handekzems anstoßen. Typische Auslöser sind Duftstoffe, Färbemittel, Latex und Reinigungsmittel.

Behandlung: Die Behandlung setzt sich aus einer Basispflege der Haut mit rückfettenden Cremes und milden Waschlotionen sowie einer medikamentösen Therapie zusammen. Als Arzneimittel stehen je nach Schweregrad Cremes oder Tabletten mit Glukokortikoiden, Retinoiden sowie immunmodulierenden und immunsuppressiven Wirkstoffen zur Verfügung. Außerdem kann eine Phototherapie zur Heilung beitragen.

Was ist ein Handekzem?

Als Handekzem wird eine Entzündungsreaktion der Haut an den Händen bezeichnet, die sich durch Hautausschlag in Form von Rötungen, Bläschen, Quaddeln, Schuppen, nässenden und verhornten Stellen sowie Einrissen oder Schwellungen bemerkbar macht. Es handelt sich dabei um eine häufige Hauterkrankung, die bis zu 8 % der Bevölkerung betrifft und in jedem Lebensalter auftreten kann.

Handekzeme sind an sich zwar keine bedrohlichen Hautveränderungen, sie können aber durch Schmerzen, Juckreiz, Schlafstörungen und Einschränkungen im Alltag bis hin zur Berufsunfähigkeit eine große psychische Belastung für die Betroffenen darstellen.

Ursachen für Handekzeme

Handekzeme können ähnlich wie andere Ekzeme aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Typischerweise werden sie je nach Ursache in die folgenden Gruppen unterteilt:

  • Beim toxischen Kontaktekzem schädigt wiederholter Kontakt mit hautreizenden Stoffen die Haut. Sie kann im Verlauf bereits durch geringe Mengen dieser Stoffe so stark irritiert werden, dass sich bei jedem Kontakt ein Handekzem bildet. Toxische Kontaktekzeme treten immer nur an den Hautstellen auf, die tatsächlich mit dem auslösenden Stoff in Berührung gekommen sind. Typische Auslöser sind Reinigungsmittel, Pflanzenschutzmittel, Beizmittel oder Haarfärbemittel.
  • Das allergische Kontaktekzem entsteht durch Stoffe, gegen die Sie allergisch sind. Ähnlich wie beim toxischen Kontaktekzem tritt das Ekzem an den Hautstellen zuerst auf, die Kontakt mit dem Allergen hatten. Anschließend kann sich das allergische Kontaktekzem jedoch auch auf andere Hautbereiche ausdehnen. Prinzipiell können alle Allergene ein allergisches Kontaktekzem verursachen. Besonders häufig sind Inhaltsstoffe von Latexhandschuhen, Konservierungs- und Duftstoffe oder Weichmacher die Auslöser.
  • Als atopisches Handekzem wird ein Handekzem bezeichnet, das bei Patienten mit einer zugrundeliegenden atopischen Erkrankung wie Neurodermitis auftritt. Bei diesen Menschen ist die Hautbarriere schwächer ausgeprägt als bei Gesunden, sodass reizende oder allergieauslösende Stoffe leichter die Haut reizen können.

Neben diesen Ursachen muss außerdem ermittelt werden, ob es sich bei den auftretenden Beschwerden um ein beruflich bedingtes Handekzem handelt. In bestimmten Berufen besteht durch den täglichen Kontakt zu Stoffen, die Handekzeme auslösen können, ein stark erhöhtes Risiko. Dazu zählen unter anderem:

  • Mitarbeiter in der chemisch-pharmazeutischen Industrie
  • Friseure
  • Mitarbeiter im Gesundheitswesen
  • Bäcker, Köche und Konditoren
  • Landwirte
  • Maurer, Fliesenleger
  • Bauarbeiter, Gipser
  • Maler, Lackierer
  • Reinigungskräfte
  • Mitarbeiter im metallverarbeitenden Gewerbe
  • Mitarbeiter in der Holzverarbeitung
  • Gärtner, Floristen

Für diese Berufsgruppen sind die korrekte Verwendung von geeigneter Schutzausrüstung und die regelmäßige Hautpflege äußerst wichtig, um Handekzemen vorzubeugen.

Zu welchem Arzt sollte ich gehen?

Wenn Sie den Verdacht haben, an einem Handekzem zu leiden, sollten Sie Ihren Haus- oder Hautarzt aufsuchen. Beide können die Diagnose stellen und andere mögliche Erkrankungen abklären.

Wie erkennt der Arzt ein Handekzem?

Der Arzt wird Sie fragen, seit wann Sie die Beschwerden haben, ob Sie einen Auslöser dafür benennen können und ob Sie bereits in der Vergangenheit ähnliche Symptome hatten. Zudem können Fragen nach Ihrem Beruf, Ihren Vorerkrankungen und nach Veränderungen im Alltag wie neuen Körperpflegeprodukten wichtig sein. Anschließend wird der Arzt Ihre Hände und auch andere Hautstellen genau betrachten. Weitergehende Untersuchungen wie Blutentnahmen oder Gewebeproben sind nur in Ausnahmefällen nötig.

Insgesamt handelt es sich daher um eine Blickdiagnose. Auch bei ZAVA bieten wir Ihnen diesen Service im Rahmen unseres Online-Hautchecks an, bei der Sie 2 aussagekräftige Fotos Ihres Ekzems hochladen und von unseren Ärzten überprüfen lassen können.

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Was passiert bei einem berufsbedingten Handekzem?

Ärzte sind bei Verdacht auf eine Berufskrankheit dazu verpflichtet, diese der Berufsgenossenschaft zu melden. Könnte Ihr Handekzem auf eine berufliche Tätigkeit zurückzuführen sein, handelt es sich unter Umständen also – je nach Berufsgruppe – um eine anerkannte Berufskrankheit. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, über den Hautarzt ein sogenanntes Hautarztverfahren in die Wege zu leiten. Über die genauen Abläufe sowie die Vor- und Nachteile eines solchen Verfahrens können Sie sich bei Ihrer Berufsgenossenschaft informieren.

Behandlung von Handekzemen

Die wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Handekzemen ist die Vermeidung der auslösenden Substanzen. Nur so kann das Ekzem abheilen und eine andauernde Reizung der Hände verhindert werden. Zudem ist eine Basispflege mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Cremes sowie die Verwendung von milden Hygieneprodukten mit hautneutralem pH-Wert empfehlenswert.

Abgesehen davon erfolgt die Behandlung je nach Ursache und Schweregrad mit den folgenden Mitteln:

  • Cremes und Salben mit Glukokortikoiden, im Volksmund oft „Cortison-Cremes” genannt, helfen gegen die überschießende Entzündungsreaktion der Haut und fördern die Heilung der betroffenen Stellen. Wichtig ist dabei, die Mittel genau nach ärztlicher Anweisung anzuwenden und nach längerer Benutzung nicht abrupt abzusetzen, sondern langsam auszuschleichen. In schweren Fällen können auch Tabletten mit Glukokortikoiden notwendig sein.

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  • Cremes mit dem Wirkstoff Tacrolimus oder anderen sogenannten Calcineurininhibitoren dämpfen dort, wo sie aufgetragen werden, das Immunsystem und lindern so die Entzündung.
  • Anwendung von UV-Licht, auch Phototherapie genannt
  • Medikamente mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Retinoide, beispielsweise Alitretinoin
  • Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Ciclosporin A

Zusätzlich können je nach Bedarf noch weitere Medikamente wie Schmerzmittel, Wirkstoffe zur Linderung von Juckreiz oder antiseptische Salben zur Verhinderung und Bekämpfung von Infektionen zum Einsatz kommen.

Wussten Sie, dass Ihnen die Ärzte von ZAVA auch Ekzem-Medikamente verschreiben können?

Unter anderem bieten wir Ihnen diese Präparate:

Um eines dieser Arzneimittel zu erhalten, können Sie einfach unseren Ekzem-Service nutzen.

Welche Hausmittel können gegen ein Handekzem helfen?

Für die meisten Hausmittel wie Honig oder Olivenöl liegen keine abschließenden Daten zur Wirksamkeit bei Handekzemen vor. Salben auf Schieferöl-Basis haben einen begrenzten Effekt und sollen desinfizierend, juckreizlindernd und schmerzstillend wirken. Trotzdem müssen Handekzeme meist auch mit Medikamenten behandelt werden, damit sie vollständig abklingen.

Hausmittel sollten nur dünn aufgetragen werden, um der Haut weiterhin Luftkontakt zu ermöglichen. Besprechen Sie den Einsatz von Hausmittel am besten mit Ihrem Haus- oder Hautarzt, um eine individuell geeignete Behandlung zu finden.

Kann man Handekzemen vorbeugen?

Ja, die Häufigkeit von Handekzemen kann verringert werden, indem man Kontakt mit auslösenden Stoffen wie Lacken, Latex oder Konservierungsmitteln meidet und auf eine gute Hautpflege der Hände achtet. Insbesondere wenn Sie im beruflichen Bereich mit möglichen Ursachen von Handekzemen arbeiten, ist die Verwendung geeigneter Schutzausrüstung, zum Beispiel von Handschuhen, wichtig.

Außerdem gibt es je nach Anwendungsbereich spezielle Cremes für die professionelle Hautpflege, die nicht nur ein Austrocknen der Haut vermeiden sollen, sondern in begrenztem Maß auch eine Barriere gegen reizende Stoffe darstellen.

Handekzeme im Rahmen von atopischer Dermatitis (Neurodermitis) oder verhornende Handekzeme lassen sich schwerer verhindern und erfordern stattdessen eine individuelle Beratung durch den Hautarzt.

Häufig gestellte Fragen

Wie sieht ein Ekzem an den Händen aus?

Das Aussehen von Handekzemen ist nicht einheitlich, sondern unterscheidet sich je nach Schwere, Ursache und individueller Hautreaktion. Handekzeme können mit Rötungen, Schwellungen, Bläschen, Schuppen, nässenden Stellen, verhornten Bereichen oder Einrissen (Rhagaden) auf sich aufmerksam machen. Bei einer Infektion der entzündeten Hände (Superinfektion) liegen möglicherweise auch weitere Auffälligkeiten wie Pusteln vor.

Ist ein Handekzem heilbar?

Akute Handekzeme heilen durch eine zeitnahe Behandlung und die Vermeidung auslösender Stoffe normalerweise vollständig ab. Bei chronischen Handekzemen ist die Behandlung schwieriger, da sie auch nach längerer Zeit ohne Kontakt zu den Ursachen weiterbestehen. Durch eine medikamentöse Behandlung können die Symptome eines chronischen Handekzems in vielen Fällen gemildert, aber meist nicht vollständig geheilt werden.

Welche Creme bei Handekzem?

Zur Basisbehandlung und zur Vorbeugung von Handekzemen werden meist rückfettende Cremes empfohlen, die möglichst keine Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten sollten. Die Datenlage zur Wirksamkeit von frei verkäuflichen Handcremes bei Handekzemen ist jedoch dünn. Verschreibungspflichtige Cremes und Salben, die Mediziner beim Handekzem einsetzen, sind solche mit Glukokortikoiden (Cortison-Cremes) oder dem Wirkstoff Tacrolimus. Diese Medikamente sollten Sie nicht auf eigene Faust, sondern nur nach vorheriger Beratung und nach Anweisung Ihres Arztes verwenden.

Woher kommt ein Handekzem?

Handekzeme entstehen durch eine Reizung und eine nachfolgende Barrierestörung der Haut. Solch eine Reizung kann durch eine Vielzahl an Stoffen ausgelöst werden. Häufig handelt es sich um Allergene oder um beruflich verwendete Stoffe wie Farben, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Fixiermittel oder Konservierungsstoffe.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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