Dornwarzen am Fuß
Medizinisch geprüft von
Marianne BrandtLetzte Änderung: 26 Jan. 2022
Dornwarzen auf der Fußsohle sehen von außen oftmals klein aus, wachsen innerlich aber dornartig in das Fußgewebe hinein. Manche Betroffenen leiden dadurch unter Schmerzen und Einschränkungen beim Auftreten. Was also tun bei Warzen unter dem Fuß? Wie können die Warzen behandelt und entfernt werden? Und handelt es sich bei ihnen tatsächlich um Dornwarzen – oder um Hühneraugen? Das alles erfahren Sie hier.
Kurzübersicht
Definition & Häufigkeit: Bei Dornwarzen handelt es sich um Wucherungen der Hornhaut am Fuß, die besonders oft bei Kindern und immungeschwächten Personen auftreten. Die Warzen sind ansteckend.
Symptome: Dornwarzen kommen ausschließlich an der Fußsohle, der Ferse und in den Zehenzwischenräumen vor. Sie sind nur leicht erhaben und wachsen meist in die Tiefe. Oft entstehen dadurch Schmerzen beim Auftreten. Auf der Oberfläche sind winzige, schwarze Einblutungen zu erkennen.
Ursachen: Der Auslöser für die Entwicklung von Dornwarzen ist die Infektion mit bestimmten Arten des Humanen Papillomvirus. Die Ansteckung findet oft in Schwimmbädern oder an öffentlichen Orten statt, an denen man barfuß läuft.
Behandlung: Nach einer Zeit verschwinden Dornwarzen von allein. Eine Behandlung macht trotzdem Sinn, um die Weiterverbreitung zu verhindern und Schmerzen zu lindern. Für die Therapie gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie etwa die Behandlung mit Salicylsäure, aber auch das Vereisen oder das Ausschaben mit einem scharfen Löffel.
Über Dornwarzen
Der Name der Dornwarze rührt daher, dass sie dornartig in die Tiefe des Körpergewebes hineinwächst. Da sich Dornwarzen fast ausschließlich an der Fußsohle befinden, werden sie durch den Druck beim Auftreten nach innen gepresst.
Für die Warzen gibt es einige Synonyme, etwa:
- Fußsohlenwarzen
- Fußwarzen
- Plantarwarzen
- Stechwarzen
Mediziner sprechen bei Dornwarzen von Verrucae plantares.
Wie fast alle Warzen werden Dornwarzen durch Humane Papillomviren (HPV) verursacht. Von diesen Viren gibt es über 200 Varianten. Für Dornwarzen sind vor allem Typ 1, 2 und 4 verantwortlich.
Hier finden Sie einen Überblick über einige Warzenarten:
- Dornwarzen: Dornwarzen bilden sich ausschließlich an der Fußsohle, der Ferse oder zwischen den Zehen und werden von Humanen Papillomviren ausgelöst. Besonders häufig treten sie bei Kindern und Jugendlichen auf.
- Feigwarzen: Feigwarzen entstehen hauptsächlich im Genital- und Analbereich. Die Ursache sind Humane Papillomviren, die hier meistens beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
- Flachwarzen: Flachwarzen oder juvenile Warzen sind ebenfalls auf HP-Viren zurückzuführen und befallen oft Gesicht, Hände und Unterarme. Sie werden bis zu 5 mm groß und sehen bräunlich aus.
- Pinselwarzen: Pinselwarzen haben eine stielartige Form und bilden sich bevorzugt am Augenlid, an den Lippen, auf der Nase und am Hals. Sie werden durch HP-Viren verursacht.
- Stielwarzen: Stielwarzen sind eigentlich keine Warzen, sondern weiche Fibrome, also gutartige Bindegewebswucherungen. Sie tauchen vor allem in Körperfalten wie der Achsel oder am Gesäß auf. Sie haben keine infektiöse Ursache.
- Alterswarzen: Alterswarzen treten fast ausschließlich bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte auf. Manchmal ist deshalb auch von senilen Warzen die Rede. Es handelt sich dabei um ungefährliche, warzenartige Wucherungen.
- Dellwarzen: Dellwarzen haben ihren Namen von der charakteristischen Delle in der Mitte des Knötchens. Sie können sich nach der Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus bilden und sind sehr ansteckend.
Dornwarzen erkennen
Dornwarzen entstehen an den Fußsohlen, Fersen und zwischen den Zehen. Da sie nach innen wachsen, sind sie nur wenig vorgewölbt und typischerweise mit Hornhaut bedeckt. Dornwarzen kommen vor allem an Druckstellen vor, also an allen Punkten der Fußsohle, die beim Auftreten belastet werden. Das sind zum Beispiel die Zehenballen oder auch die Ferse. Entwickeln sich die Warzen, kann das zu Schmerzen und Einschränkungen beim Gehen führen.
Dornwarzen und Hühneraugen können sich auf den ersten Blick recht ähnlich sehen. Sie entstehen beide fast ausschließlich an den Füßen. So unterscheiden Sie Dornwarzen und Hühneraugen:
Dornwarzen
- winzige, punktartige Einblutungen an der Oberfläche
- eher flach
Hühneraugen
- glasiger Kern aus Hornhaut
- können etwas mehr vorgewölbt sein
Eine Sonderform stellen die sogenannten Mosaikwarzen dar. Dabei treten mehrere Dornwarzen in einer Gruppe auf. Sie bleiben jedoch eher oberflächlich und wachsen nicht so sehr in die Tiefe. Dadurch verursachen Mosaikwarzen bei Betroffenen meist weniger oder keine Schmerzen.
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Ursachen für Dornwarzen
Bei Dornwarzen liegt eine Infektion mit bestimmten Arten von HP-Viren zugrunde. Übertragen werden sie etwa im Schwimmbad, in Gemeinschaftsduschen oder in Umkleidekabinen: also überall dort, wo der Boden potenziell feucht ist und Menschen barfuß laufen. Das Virus hat es bei aufgeweichter und rissiger Haut leichter, in die Hautoberfläche einzudringen.
Wie verursachen die HP-Viren die Warzen? Die Viren nisten sich in der Haut ein und sorgen dort für eine Vermehrung der Zellen und eine Verdickung des Gewebes. Nach der Ansteckung kann es oft Wochen oder Monate dauern, bis die erste Warze in Erscheinung tritt.
Dornwarzen: Risikogruppen
In manchen Bevölkerungsgruppen kommen Dornwarzen gehäuft vor. Dazu gehören in erster Linie Kinder und Jugendliche. Aber auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem leiden eher an Dornwarzen, etwa durch bestimmte Erkrankungen oder die Einnahme von Immunsuppressiva. Das sind Medikamente, die zur Unterdrückung des Immunsystems eingesetzt werden, wenn es fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe vorgeht.
Dornwarzen bei Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche sind besonders häufig von Dornwarzen betroffen. Das liegt daran, dass das Immunsystem in jüngeren Jahren noch nicht so stark ausgeprägt ist wie bei Erwachsenen. Außerdem haben Kinder öfter kleine, oberflächliche Verletzungen wie Schürfwunden, in die die Viren eindringen können.
Dornwarzen bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem
Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können sich Infektionskrankheiten leichter ausbreiten. Das gilt auch für Dornwarzen, die von bestimmten Arten des Humanen Papillomvirus verursacht werden. Ein schwaches Immunsystem haben beispielsweise HIV-positive Menschen. Aber auch durch die Einnahme sogenannter Immunsuppressiva werden die Abwehrkräfte unterdrückt – es kann die HP-Viren somit schlechter abwehren.
Wann zum Arzt mit Dornwarzen?
So hartnäckig Dornwarzen auch sein können: Manchmal verschwinden sie nach einer Zeit ohne Behandlung von allein wieder. Bis es soweit ist, vergehen mitunter aber Monate oder sogar Jahre.
Auch wenn Ihnen die Dornwarze keine Schmerzen bereitet: Es ist immer sinnvoll, neue Hautveränderungen von einem Arzt abklären zu lassen. Er kann eine Diagnose stellen und bösartige Veränderungen ausschließen. Dornwarzen und auch andere Warzenarten ähneln möglicherweise Hautkrebs im Frühstadium. Außerdem ist das HP-Virus, durch das Dornwarzen entstehen, ansteckend. Durch eine frühzeitige Behandlung können Sie die Infektion weiterer Menschen mit dem Virus unter Umständen verhindern.
Für eine Untersuchung wenden Sie sich entweder zunächst an Ihren Hausarzt oder direkt an einen Hautarzt (Dermatologen).
Diagnose
Meist erkennt der Arzt eine Dornwarze schon mit einem Blick. Das typische Erscheinungsbild und die Lokalisation an der Fußsohle sind dafür ausschlaggebend.
Ergänzend stellt der Arzt Ihnen mehrere Fragen. So erkundigt er sich unter anderem danach,
- wie lange Sie die Dornwarzen schon haben.
- ob die Warzen stören.
- ob Sie Schmerzen haben.
So kann der Mediziner besser einschätzen, ob und welche Behandlung Sie benötigen.
Wenn der Arzt eine bösartige Veränderung nicht ausschließen kann, entnimmt er gegebenenfalls unter lokaler Betäubung eine Gewebeprobe. Anschließend wird die Probe im Labor untersucht.
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Dornwarzen entfernen und behandeln
Grundsätzlich verschwinden Dornwarzen nach einiger Zeit von allein. Vor allem bei störenden oder schmerzhaften Warzen bietet es sich allerdings an, sie ärztlich entfernen zu lassen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Behandlung mit Salicylsäure: Dabei trägt der Patient ein Salicylsäure-Präparat 2-mal pro Tag auf die Dornwarze auf. Das Mittel hat einen keratolytischen Effekt: Das bedeutet, dass sich durch die Behandlung die Hornhaut aufweicht. Alternativ kann auch ein Salicylsäure-Pflaster verwendet werden, das meist für 48 Stunden auf der Haut verbleibt. 1-2 mal pro Woche sollte die überschüssige Hornhaut in einem warmen Fußbad abgetragen werden.
- Vereisung: Bei der sogenannten Kryotherapie wird die Plantarwarze mit flüssigem Stickstoff vereist. Dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion und die Warze stirbt ab. Da Dornwarzen meist in die Tiefe wachsen, reicht eine einmalige Behandlung in der Regel nicht aus, um die Warze zu entfernen. Und Vorsicht: Für Personen mit diabetischem Fuß, PAVK oder Raynaud-Krankheit kommt die Kryotherapie nicht infrage.
- Laserbehandlung: Mit einem Laser verödet der Arzt die Blutgefäße, die die Dornwarze versorgen. So stirbt die Warze nach und nach ab. Allerdings kann es während dieser Art von Behandlung vermehrt zu Schmerzen kommen.
- Entfernung per Kürettage: Früher war das Entfernen der Warze mit einer Art scharfem Löffel noch eine gängige Methode. Heute führt der Arzt nur noch eine sogenannte Kürettage durch, wenn andere Behandlungsmethoden nicht wirken oder die Warze sehr tief in das Gewebe wächst. Der Grund dafür ist, dass bei dieser Methode häufiger Narben zurückbleiben oder es zu Infektionen kommt.
Auch wenn eine Dornwarze erfolgreich entfernt wurde, tritt sie manchmal nach einiger Zeit erneut auf. Das passiert vor allem bei Risikopatienten, die ein geschwächtes Immunsystem haben.
Um die Schmerzen beim Gehen zu lindern, empfiehlt der Arzt unter Umständen Druckstellenpflaster oder Ringe aus Schaumstoff, die den Druck von der betroffenen Region auf den restlichen Fuß verlagern.
Hausmittel
Wie schon vorher beschrieben, liegen Dornwarzen an der Fußsohle und wachsen meistens in die Tiefe. Für eine Behandlung mit Hausmitteln ist das eher ungünstig. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Apotheker, welche Präparate bei Ihnen infrage kommen.
Wichtig: Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Wurzel Ihrer Dornwarze selbst zu ziehen. Bei einer nicht fachgerechten Entfernung können sich Entzündungen und starke Blutungen entwickeln.
Je nach Ihrem individuellen Beschwerdebild wirken unter Umständen Tinkturen mit Thuja-Extrakt aus der Apotheke unterstützend. Das pflanzliche Mittel soll das Immunsystem stärken und Viren entgegenwirken. Behandeln Sie Ihre Dornwarze dabei mehrmals täglich mit der Tinktur.
Damit sich Dornwarzen gar nicht erst bilden, gibt es einige hilfreiche vorbeugende Maßnahmen. Beachten Sie dabei, dass es keinen vollständigen Schutz vor der Ansteckung mit HPV gibt. Mit diesen Tipps können Sie jedoch das Risiko senken:
- Tragen Sie Badeschuhe in öffentlichen Duschen, Umkleidekabinen und ähnlichen Einrichtungen.
- Trocknen Sie Ihre Füße und die Zehenzwischenräume nach dem Kontakt mit Wasser gut ab.
- Vermeiden Sie übermäßige Schweißbildung an den Füßen, beispielsweise durch das Tragen von luftigem Schuhwerk.
Besonders Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind ausgesprochen oft von Dornwarzen betroffen. Stärken Sie daher Ihr Immunsystem durch gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.
Häufig gestellte Fragen
Wie bekommt man eine Dornwarze weg?
Es gibt verschiedene Wege, eine Dornwarze zu therapieren. Ein Mediziner kann die Warze etwa mit Salicylsäure behandeln oder eine Vereisung des betroffenen Gewebes vornehmen. In Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ist auch die ergänzende Anwendung von Hausmitteln wie Tinkturen mit Thuja-Extrakt möglich.
Warum bekommt man eine Dornwarze?
Auslöser für die Bildung einer Dornwarze ist die Infektion mit bestimmten Arten des HP-Virus. Anstecken kann man sich damit zum Beispiel im Schwimmbad oder an anderen öffentlichen Orten, an denen man barfuß läuft. Besonders häufig betroffen sind Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Können Dornwarzen von selbst verschwinden?
Fast jede Dornwarze verschwindet nach gewisser Zeit von allein. Das kann allerdings Monate bis Jahre dauern. Auch um die Weiterverbreitung des HP-Virus zu vermeiden, ist daher eine ärztliche Behandlung in jedem Fall sinnvoll.
Wie erkenne ich eine Dornwarze?
Eine Dornwarze erkennt man daran, dass sie sich immer an Fußsohle, Ferse oder zwischen den Zehen bildet. Sie ist nur wenig erhaben und wächst durch den Druck beim Auftreten nach innen. An der Warzenoberfläche sind sehr kleine, punktförmige Einblutungen zu sehen.
Marianne Brandt ist Apothekerin und Medikationsmanagerin. Sie erstellt und überprüft medizinische Texte für ZAVA. Nach dem Studium der Pharmazie an der Universität Greifswald erhielt sie 2017 ihre Approbation zur Apothekerin. Sie sammelte Erfahrungen in der Klinischen Forschung sowie in der öffentlichen Apotheke. 2020 absolvierte sie die Weiterbildung zur ATHINA-zertifizierten Apothekerin und ist seither in einer nebenberuflichen Selbstständigkeit als Medikationsmanagerin tätig.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 26 Jan. 2022
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Verrucae plantares, Pschyrembel online, online: https://www.pschyrembel.de/Verrucae%20plantares/K0NPG, abgerufen 18.11.21
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Badewetter: Hochsaison für Warzen, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., online: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/badewetter-hochsaison-fuer-warzen/, abgerufen 26.11.21
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Schälen, verätzen oder vereisen, Pharmazeutische Zeitung, online: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/schaelen-veraetzen-oder-vereisen/, abgerufen 18.11.21
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Wie können Warzen behandelt werden?, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, online: https://www.gesundheitsinformation.de/wie-koennen-warzen-behandelt-werden.html, abgerufen 18.11.21
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Warzen bei Kindern - handeln oder abwarten?, Deutsche Apothekerzeitung, online: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-29-2015/warzen-bei-kindern-handeln-oder-abwarten, abgerufen 26.11.21