Mikropille – niedrige Dosierung für bessere Verträglichkeit
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Friederike EbigboLetzte Änderung: 07 Aug 2024
Die Mikropille gilt als sicheres Verhütungsmittel. Doch was gibt es bei der Mikropille in Sachen Nebenwirkungen und Einnahme zu beachten? Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit sich? Finden Sie hier alle wichtigen Informationen.
Kurzübersicht zur Mikropille
Wofür die Mikropille gut ist: Die Mikropille ist ein hormonelles Verhütungsmittel für Frauen. Die tägliche Einnahme schützt mit hoher Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Vorteile der Mikropille:
- zuverlässiger Empfängnisschutz
- einfache Einnahme
- durchgängige Anwendung möglich
- gegebenenfalls positive Nebeneffekte (bspw. Besserung von Akne oder Menstruationsbeschwerden)
- große Auswahl an verschiedenen Präparaten
Nachteile der Mikropille:
- Nebenwirkungen (wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder eine Thrombose) sind generell möglich
- unter Umständen verringerte Wirksamkeit durch falsche Einnahme
- kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten (z.B. vor HIV)
Wirkung der Mikropille:
- verhindert eine Eizellreifung und den Eisprung
- verändert den Schleim im Gebärmutterhals, wodurch Spermien schwerer in die Gebärmutter vordringen
- verringert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich Eizellen nicht einnisten können
Was sind Mikropillen?
Bei Mikropillen handelt es sich um Antibabypillen, die Frauen vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen können. Hierfür enthalten sie eine Kombination aus 2 verschiedenen weiblichen Sexualhormonen: jeweils einem Gestagen und einem Östrogen (z.B. Ethinylestradiol). Aufgrund dieser Wirkstoffzusammensetzung sind Mikropillen auch als Kombinationspillen (kombinierte hormonelle Verhütungsmittel) bekannt.
Mikropillen zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben dem Gestagen nur geringe Mengen an Östrogen enthalten, nämlich weniger als 50 Mikrogramm (µg) pro Tablette. Mikropillen sind also niedrig dosierte Kombinationspillen. Es gibt sie nur mit einer entsprechenden ärztlichen Verordnung. Über ZAVA können Sie ein Rezept für eine Mikropille online anfragen. Füllen Sie dafür einfach einen kurzen medizinischen Fragebogen aus.
Gut zu wissen: Seit der Ersteinführung auf dem deutschen Markt im Jahr 1961 hat sich die Pille stetig weiterentwickelt. Die 1. Pillengeneration, die noch höhere Mengen Östrogen enthielt, kommt heute nicht mehr zum Einsatz. Mittlerweile handelt es sich bei allen in Deutschland verfügbaren Kombinationspillen um Mikropillen. Dadurch hat sich die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen wie einer Thrombose (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß) deutlich verringert.
Pearl-Index: Wie sicher sind Mikropillen?
Mikropillen bieten einen zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Der Pearl-Index von Kombinationspillen liegt bei 0,1-0,9. Das bedeutet, von 100 Frauen, die die Pille 1 Jahr lang korrekt einnehmen, werden 0,1-0,9 (also weniger als 1 von ihnen) trotz der Pille schwanger.
Verschiedene Arten von Mikropillen
Je nach Zusammensetzung lassen sich Mikropillen unterteilen in:
- Einphasenpräparate: Alle Pillen einer Packung haben denselben Hormongehalt, die Hormone sind also gleichmäßig verteilt. Das vereinfacht die Einnahme dieser Mikropillen, da es keine Rolle spielt, wenn Anwenderinnen die Reihenfolge der Tabletten versehentlich vertauschen. Bei Einphasenpillen haben die Pillen im Blister oft alle die gleiche Farbe.
- Zweiphasenpräparate: Die ersten 7 Pillen eines Blisters enthalten nur Östrogen, die Pillen der folgenden 2 Wochen eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Bei Zweiphasenpräparaten ist es daher wichtig, sich an die vorgesehene Einnahmereihenfolge zu halten, damit die Mikropille möglichst zuverlässig schützen kann. Die Tabletten der Zweiphasenpräparate haben in der Regel 2 verschiedene Farben – eine für die reinen Östrogen- und eine für die Kombipillen.
- Mehrphasenpräparate: Diese Pillen versuchen, den natürlichen weiblichen Zyklus so nah wie möglich zu imitieren. Dafür kommen 3 unterschiedliche Hormondosierungen zum Einsatz, die nacheinander einzunehmen sind. Die Tabletten haben meist entsprechend der Dosierung 3 verschiedene Farben. Wie bei den Zweiphasenpräparaten ist hier die korrekte Reihenfolge bei der Einnahme der Mikropille entscheidend, um eine empfängnisverhütende Wirkung zu erzielen.
Sollten Sie sich unsicher sein, welche Art von Mikropille Sie verordnet bekommen haben und was es bei der Einnahme zu beachten gibt, lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Auch in der Packungsbeilage finden Sie Informationen für das jeweilige Präparat.
Welche Mikropillen gibt es?
Die Auswahl an niedrigdosierten Kombinationspillen ist groß. Beispiele für Mikropillen sind:
- Maxim® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Dienogest (ab 27.43 €)
- Qlaira® mit Estradiolvalerat und Dienogest in 4 verschiedene Dosiermengen in einem Blister (ab 45.32 €)
- Aristelle® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Dienogest (ab 19.24 €)
- Velafee® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Dienogest (ab 24.29 €)
- Zoely® mit 2,5 mg Nomegestrolacetat und 1,5 mg Estradiol (ab 44.23 €)
- Belara® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat(ab 40.58 €)
- Dienovel® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Dienogest (ab 20.78 €)
- Yasmin® mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 3 mg Drospirenon (ab 51.28 €)
- Yasminelle® mit 0,02 mg Ethinylestradiol und 3 mg Drospirenon (ab 51.28 €)
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Pillenmarken. Je nach Hersteller und Packungsgröße (z.B. für 3 oder 6 Monate) fallen die Kosten für die Mikropille unterschiedlich aus. Sie liegen etwa zwischen 20 und 50 € pro Packung.
Gerade weil es so eine große Auswahl an Kombinationspillen gibt, ist es wichtig, sich hierzu ärztlich beraten zu lassen. Die Mediziner von ZAVA helfen Ihnen gerne weiter und stellen Ihnen bei Bedarf ein Rezept für eine passende Mikropille aus.
Häufig angefragte Mikropillen
Welche Mikropille eignet sich für mich am besten?
Mikropillen gegen Akne
Es ist möglich, dass sich die Einnahme der Mikropille positiv auf das Hautbild auswirkt, wenn Hautunreinheiten wie Akne bestehen. Ein Rückgang der Akne zeigt sich in der Regel aber erst einige Wochen bis Monate nach Anwendungsbeginn.
Generell können alle Mikropillen einen lindernden Effekt bei Akne haben. Es gibt jedoch Hinweise, dass Mikropillen mit dem Gestagen Chlormadinonacetat möglicherweise noch besser gegen Akne helfen könnten als andere Wirkstoffe.
Beispiele für Mikropillen mit Chlormadinonacetat:
- Belara® (ab 40.58 €)
- Bellissima® (ab 31.33 €)
- Chariva® (ab 31.40 €)
- Chloee (ab 20.24 €)
- Enriqa® (ab 34.45 €)
- Lilia® (ab 21.69 €)
- Madinette® (ab 28.24 €)
- Minette® (ab 32.24 €)
- MONA HEXAL® (ab 30.29 €)
- Solera® (ab 23.82 €)
Mikropillen für Raucherinnen
Frauen, die rauchen, haben ein stark erhöhtes Risiko für Thrombosen und Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Daher wird rauchenden Frauen meist eher von der Einnahme der Mikropille abgeraten (abhängig vom Alter der Frau und ihrem Zigarettenkonsum). Besprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt, ob eine andere Verhütungsmethode besser für Sie geeignet sein könnte (bspw. die Minipille).
Möchten Sie nach ärztlicher Rücksprache dennoch mit einer Kombinationspille verhüten, kann Ihr Arzt eine Pille mit besonderem Östrogen wählen. Zudem sollte diese das Gestagen Levonorgestrel oder Norgestimat enthalten. Bei diesen Wirkstoffen hat sich in Studien eine geringere Erhöhung des Thromboserisikos gezeigt.
Beispiele für Mikropillen mit Levonorgestrel:
- Asumate® 20 (ab 28.89 €) oder Asumate® 30 (ab 23.32 €)
- Evaluna® 20 (ab 25.79 €) oder Evaluna® 30 (ab 19.04 €)
- Leona HEXAL® (ab 27.64 €)
- Swingo® 20 (ab 23.23 €) oder Swingo® 30 (ab 17.56 €)
- Microgynon® (ab 25.10 €)
- MonoStep® (ab 30.12 €)
Ein Beispiel für eine Mikropille mit Norgestimat ist Amicette® (ab 22.62 €).
Mikropillen für Frauen mit starker Menstruation
Es gibt keine generelle Empfehlung dazu, welche Pille Menstruationsbeschwerden – wie eine starke Blutung oder Unterleibsschmerzen – am besten lindert. Im Prinzip eignen sich alle Mikropillen zur Verringerung solcher Beschwerden. Auch die Einnahme der Minipille (enthält nur ein Gestagen) kann hilfreich sein. Lassen Sie sich hierzu bei Bedarf von Ihrem Arzt beraten.
Mikropillen bei Tendenz zur Gewichtszunahme
Ein direkter Zusammenhang zwischen der Anwendung der Mikropille und einer Gewichtszunahme ist bislang nicht eindeutig bewiesen. Unter Umständen ist es aber möglich, dass eine Gewichtszunahme durch die vermehrte Einlagerung von Wasser im Gewebe entsteht. Die Gestagene Drospirenon und Dienogest sollen diesem Effekt entgegenwirken.
Neigen Sie ohnehin zur Gewichtszunahme, kann es daher hilfreich sein, eine Mikropille zu wählen, die Drospirenon oder Dienogest enthält. Zudem sollte die Kombinationspille weniger als 50 Mikrogramm Östrogen beinhalten, was heutzutage auf alle verordneten Präparate zutrifft.
Beispiele für Mikropillen mit Drospirenon:
- Daylette® (ab 37.15 €)
- Georgette® (ab 33.15 €)
- Yara HEXAL® (ab 35.16 €)
- Yasminelle® (ab 51.28 €)
- Yasmin® (ab 51.28 €)
- YAZ® (ab 46.85 €)
Beispiele für Mikropillen mit Dienogest:
- Aristelle® (ab 19.24 €)
- Dienovel® (ab 20.78 €)
- Maxim® (ab 27.43 €)
- mayra® (ab 20.78 €)
- sibilla® (ab 21.06 €)
- Starletta® HEXAL® (ab 22.19 €)
Wichtig: Sollten Sie unter Anwendung der Pille deutlich an Gewicht zunehmen, informieren Sie Ihren Arzt darüber. Eventuell kommen hier auch andere Ursachen für das veränderte Gewicht infrage (z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion).
Über die Mikropille
So schützt die Mikropille vor einer Schwangerschaft
Verantwortlich für die empfängnisverhütende Wirkung der Mikropille sind die darin enthaltenen Hormone, also das jeweilige Gestagen und das Östrogen.
Die beiden Hormone schützen vor allem durch 3 Effekte vor einer Schwangerschaft:
- Sie verhindern die Reifung der Eizellen und somit den monatlichen Eisprung.
- Der natürliche Schleim am Gebärmutterhals wird zähflüssiger und dicker, was den Spermien den Weg in die Gebärmutter erschwert.
- Die Mikropille verringert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert somit, dass sich Eizellen einnisten können.
Diese 3 Wirkungen sorgen zusammen dafür, dass sich eine ungewollte Schwangerschaft mit hoher Sicherheit verhindern lässt.
Ist die Mikropille für mich geeignet?
Kombinationspillen sind für viele Frauen geeignet. Es gibt allerdings gewisse Umstände, die gegen eine Anwendung der Mikropille sprechen. Dies ist unter anderem der Fall bei Frauen, die
- bereits eine Thrombose hatten oder unter einer bekannten Thromboseneigung leiden (z.B. durch Übergewicht oder Zigarettenkonsum),
- in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten haben oder
- an Lebertumoren, Brust-, Eierstock-, Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind oder waren.
Trifft einer dieser Punkte auf Sie zu, sollten Sie sich von Ihrem Arzt zu alternativen Verhütungsmitteln beraten lassen. Gegebenenfalls sind nicht-hormonelle Verhütungsmittel wie Kondome oder eine Kupferspirale besser geeignet.
Beachten Sie auch: Mikropillen können nur dann zuverlässig vor einer Schwangerschaft schützen, wenn sie täglich ungefähr zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Für Frauen, die beispielsweise aufgrund von beruflichem Stress, Reisetätigkeiten oder Schichtdienst die Einnahme der Pille leichter vergessen, ist diese unter Umständen weniger geeignet. Eine denkbare Alternative, um dennoch hormonell zu verhüten, wäre ein Verhütungsring, der jeweils 3 Wochen lang im Körper verbleibt.
Einnahme der Mikropille vergessen: Was tun?
Sie sollten Ihre Pille immer so einnehmen, wie es in der jeweiligen Packungsbeilage beschrieben steht (wenn vom Arzt nicht anders angeordnet) – in der Regel bedeutet das, dass Sie täglich etwa zur gleichen Uhrzeit 1 Tablette gemäß der Blisterreihenfolge schlucken.
Sollten Sie einmal die Mikropille vergessen haben, gehen Sie wie folgt vor:
- Wenn Sie die verpasste Anwendung innerhalb von 12 Stunden nach der sonst üblichen Einnahme bemerken: Nehmen Sie die vergessene Tablette baldmöglichst ein. Der Empfängnisschutz bleibt so bestehen und Sie können mit der nächsten Einnahme wie gewohnt fortfahren. Sie müssen nichts weiter beachten.
- Wenn der Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten wurde: Unter Umständen ist der Empfängnisschutz nicht mehr gegeben. Ob das tatsächlich der Fall ist, hängt etwa davon ab, welche Kombinationspille Sie einnehmen und in welcher Anwendungswoche Sie sich befinden. Lesen Sie die Packungsbeilage Ihres Präparates und folgen Sie den Hinweisen hierzu. Gegebenenfalls ist es notwendig, in den nächsten 7 Tagen zusätzlich mit Kondomen zu verhüten.
Generell gilt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich unsicher sind, ob der Schutz Ihrer Pille noch gegeben ist.
Mikropille im Langzeitzyklus – kann ich die Mikropille durchnehmen?
Der Begriff Langzeitzyklus bezeichnet die durchgehende Einnahme einer Antibabypille über die üblichen 3 Wochen hinaus. Dadurch lassen sich unter Umständen Menstruationsbeschwerden verringern. Manche Frauen wollen ihre Periode durch eine längere Einnahme auch einfach nur einmalig verschieben, beispielsweise aufgrund eines Urlaubes.
Die Mikropille im Langzeitzyklus – so geht’s:
- Bei Blisterpackungen mit 21 Tabletten wird einfach die Pillenpause übersprungen. Das heißt, Sie nehmen die 1. Tablette des neuen Blisters direkt am Tag nach der letzten Tablette des alten Blisters ein. Es gibt keine “Pillenpause”.
- Bei Präparaten mit 28 Tabletten werden die 7 wirkstofffreien Pillen (Placebo-Tabletten) weggelassen. Sie beginnen direkt mit dem neuen Blister und dessen wirkstoffhaltigen Tabletten.
Die meisten Mikropillen eignen sich gut für den Langzeitzyklus. Dennoch sollten Sie sich vorab immer ärztlich abstimmen, wenn Sie die Mikropille durchnehmen möchten.
Absetzen der Mikropille
Überlegen Sie sich das Absetzen der Mikropille vorab gut, da dies mit hormonellen Umstellungen verbunden ist. Es macht keinen Sinn, die Einnahme zu beenden, nur um sie bald (z.B. nach wenigen Wochen) wieder zu beginnen.
Haben Sie sich dazu entschlossen, die Mikropille längerfristig abzusetzen, ist das ganz einfach: Brauchen Sie den angefangenen Blister bis zum Schluss auf und beenden Sie dann die Einnahme. Beachten Sie, dass anschließend eine Schwangerschaft direkt möglich sein kann. Lassen Sie sich bei Bedarf von Ihrem Arzt zu alternativen Verhütungsmethoden beraten.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Mikropille
Wie bei allen anderen Medikamenten können auch bei Mikropillen Nebenwirkungen auftreten. Insbesondere die Möglichkeit von Thrombosen und die Frage nach einem erhöhten Krebsrisiko spielen für viele Frauen eine Rolle.
Im Vergleich zu Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmittel einnehmen, ist das Thromboserisiko durch Kombinationspillen besonders im 1. Jahr der Einnahme erhöht. Wie stark das Risiko ansteigt, hängt bei Mikropillen vor allem vom enthaltenen Gestagen ab.
Die älteren Gestagene bringen ein geringeres Thromboserisiko (etwa 5-7 Frauen von 10.000 pro Jahr) mit sich. Dazu gehören
- Levonorgestrel und
- Norethisteron.
Bei Gestagenen der neueren Generation ist das Risiko für die Entstehung eines Blutgerinnsels größer (etwa 8-12 Frauen von 10.000 pro Jahr). Das umfasst beispielsweise die Wirkstoffe
- Drospirenon,
- Desogestrel und
- Dienogest.
Unabhängig von der Pille beeinflussen auch andere Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung und genetische Veranlagung das individuelle Thromboserisiko. Ihr Arzt wird all diese Aspekte berücksichtigen, wenn er Ihnen ein geeignetes Verhütungsmittel empfiehlt.
Zu weiteren denkbaren Nebenwirkungen der Mikropille zählen beispielsweise:
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- verringerte sexuelle Lust
- depressive Verstimmungen
- Zwischenblutungen
Eine umfassende Aufzählung aller bekannten möglichen Nebenwirkungen Ihrer Mikropille finden Sie in der Packungsbeilage.
Sollten Sie unter starken oder anhaltenden Nebenwirkungen leiden, ist es ratsam, mit Ihrem Arzt über andere Verhütungsmittel oder den Wechsel zu einer anderen Pille zu sprechen.
Hat die Pille Einfluss auf das Krebsrisiko?
Ob Mikropillen das Krebsrisiko erhöhen, war lange Zeit umstritten. Als gesichert gilt aktuell, dass die Einnahme das Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs, Darmkrebs und Eierstockkrebs reduzieren kann. Gleichzeitig werden bei Frauen, die die Pille nehmen, Brustkrebserkrankungen etwas häufiger entdeckt als bei Frauen, die sie nicht anwenden. Ein direkter ursächlicher Zusammenhang ist jedoch nicht belegt. Das Krebsrisiko durch die Mikropille wird daher generell als gering eingeschätzt.
Die Vor- und Nachteile der Mikropille
Ob die Mikropille als Verhütungsmethode geeignet ist, muss jede Frau für sich selbst und in Abstimmung mit ihrem Arzt entscheiden. Zum besseren Überblick haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile der Mikropille für Sie zusammengefasst.
Vorteile der Mikropille:
- hohe Sicherheit vor einer ungewollten Schwangerschaft (bei korrekter Anwendung) mit einem Pearl-Index von 0,1-0,9
- seltenes Auftreten von schweren Nebenwirkungen
- relativ einfache Einnahme
- Anwendung im Langzeitzyklus möglich
- gegebenenfalls schwächere Periodenblutung und ein verbessertes Hautbild als erwünschte Nebeneffekte
- große Auswahl an Marken mit verschiedenen Inhaltsstoffen und zu unterschiedlichen Preisen
Nachteile der Mikropille:
- Nebenwirkungen können grundsätzlich auftreten
- Abweichungen in der Einnahme/Einnahmefehler haben eine verringerte Wirksamkeit zur Folge
- bietet keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten (anders als z.B. Kondome)
Dass die Mikropille nur mit ärztlicher Verordnung erhältlich ist, dient dem Patientenschutz und ist daher kein Nachteil. Die Ärzte von ZAVA helfen Ihnen diesbezüglich gerne weiter. Nutzen Sie einfach den kurzen medizinischen Fragebogen, um online ein Rezept für die Pille anzufragen. Unsere Mediziner prüfen Ihre Angaben – ist die gewünschte Pille für Sie geeignet, erhalten Sie ein entsprechendes Rezept.
Häufig angefragte Mikropillen
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Mikropille und Minipille?
Die Mikropille enthält eine Kombination aus einem Östrogen und einem Gestagen (Gelbkörperhormon). Die Minipille hingegen beinhaltet nur ein Gestagen.
Kann es bei der Mikropille zu Zwischenblutungen kommen?
Ja, Zwischenblutungen sind eine mögliche Nebenwirkung der Mikropille. Halten diese lange an oder sind sie besonders stark, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Wie viel kostet die Mikropille?
Die Kosten für die Mikropille liegen je nach Marke und Packungsgröße (etwa für 1, 3 oder 6 Monate) ungefähr zwischen 20 und 50 Euro pro Monat.
Wie kann ich die Mikropille online kaufen?
Um die Mikropille zu erhalten, brauchen Sie immer ein ärztliches Rezept. Über ZAVA können Sie einfach und schnell online ein Rezept für Ihre Mikropille anfragen. Dieses können Sie dann in einer Apotheke vor Ort einlösen oder Sie lassen sich die Pille direkt per Post zuschicken.
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis
Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 07 Aug 2024
-
Lexikon Mikropille, Familienplanung.de, online: https://www.familienplanung.de/service/lexikon/mikropille/ abgerufen 21.07.24
-
Die Pille, Familienplanung.de, online: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/pille/ abgerufen 21.07.24
-
Die Pille durchgehend einnehmen, Familienplanung.de, online: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsthemen/die-pille-durchgehend-einnehmen/ abgerufen 21.07.24
-
60 Jahre Antibabypille: Sünde oder sexuelle Befreiung?, Aerztezeitung.de, online: https://www.aerztezeitung.de/Panorama/60-Jahre-Antibabypille-Suende-oder-sexuelle-Befreiung-420044.html abgerufen 21.07.24
-
Pearl-Index, Profamilia, online: https://www.profamilia.de/themen/verhuetung/pearl-index abgerufen 21.07.24