Die Pille gegen Akne: Nicht nur zur Empfängnisverhütung

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 25 Jun 2021

Einige Kombinationspillen mit den Wirkstoffen Gestagen und Östrogen werden bereits seit Jahren auch als Akne-Therapeutika verschrieben. Der Hintergrund: Die antiandrogenen Sexualhormone (Gestagene) in der Pille können die Wirkung der männlichen Hormone hemmen. Diese sind für hormonelle Akne bei Frauen verantwortlich. Die Pille gegen Akne darf bei Frauen allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen verschrieben werden. Zum einen muss der Wunsch zur hormonellen Empfängnisverhütung bestehen. Zum anderen sollten erst Alternativen zur äußeren Akne-Behandlung in Erwägung gezogen werden. Oftmals sind die Nebenwirkungen von Akne-Cremes und -Gelen deutlich geringer als die der Pille.

Inhalt
Pille gegen Akne
 

Welche Pille hilft am besten gegen Akne?

Orale hormonelle Verhütungsmittel mit den synthetischen Gestagenen Dienogest, Chlormadinon, Dorpirenon und Cyproteron sowie mit dem Östrogen Ethinylestradiol werden seit einigen Jahren auch zur Behandlung von Akne eingesetzt. Die in Kombinationspillen enthaltenen Gestagene können den akneauslösenden männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen) entgegenwirken.

Hierzu sind spezielle hautverbessernde Antibabypillen mit einer antiandrogenen Wirkung erhältlich, wie beispielsweise:

Auch die Maxim®-Pille mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Dienogest kann unabhängig von der oralen Kontrazeption auch zur Behandlung von Frauen mit mittelschwerer Akne eingesetzt werden. Der Vorteil der Maxim®-Pille ist, dass sie keine Laktose oder anderen tierischen Stoffe enthält und somit auch für Veganerinnen sowie Anwenderinnen muslimischen Glaubens geeignet ist.

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Die Pille bei Akne

Die Antibabypille ist ein Arzneimittel zur Empfängnisverhütung (Kontrazeptivum). Die meisten Pillen enthalten eine Mischung aus Gestagenen und Östrogenen. Diese Hormone haben eine empfängnisverhütende Wirkung. Ärzte verschreiben die Pille nicht nur zur Verhütung, sondern auch bei speziellen Beschwerdebildern. So kann die Pille bei Regelschmerzen, Endometriose und prämenstruellem Syndrom (PMS) verwendet werden. Bei Akne und Hautunreinheiten können manche Pillen eine Verbesserung des Hautbildes bewirken.

Aber Achtung: Die Pille ist oftmals mit stärkeren Nebenwirkungen verbunden, insbesondere mit einem erhöhten Thromboserisiko. Zudem hat die Pille den Nachteil, dass die Akne beim Absetzen der Pille auch nach Jahren wiederkehren kann. Deshalb sollten Frauen vor dem Einsatz der Pille gegen Akne einen Arzt konsultieren und alternative Therapiemöglichkeiten in Erwägung ziehen. Hierzu zählen sowohl verschreibungspflichtige Akne-Cremes und -Gele sowie Medikamente zur oralen Einnahme.

Wirkung: Wie genau wirkt die Pille gegen Akne?

Gegen Akne können nur sogenannte kombinierte Pillen wirken, bei der 2 Wirkstoffgruppen zum Einsatz kommen: Östrogen und Gestagen. Durch die antiandrogen wirksamen Gestagene, die in Pillen gegen Akne enthalten sind, kann die Wirkung der männlichen Hormone reduziert werden. So verbessert sich unter Umständen das Hautbild und die Pickel verschwinden langsam.

Auch die Ärzte von ZAVA helfen Ihnen dabei, die passende Pille zu finden und beraten Sie, wenn Sie Fragen haben oder nach einem alternativen Akne-Therapeutikum suchen.

Diese Möglichkeiten bietet ZAVA:

Wie kommt es zu Akne?

Häufig verbergen sich hinter unreiner Haut hormonelle Ursachen, vor allem in der Pubertät. Dies hat folgenden Grund: Östrogene und Progesterone sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Das Gegenstück hierzu sind die männlichen Sexualhormone, die Androgene. Diese kommen hauptsächlich im Organismus von Männern vor, in geringerem Maße aber auch bei Frauen.

Die Androgene übernehmen verschiedene Aufgaben im Körper, darunter die Aktivierung der Talgdrüsen. Akne vulgaris entsteht, wenn zu viele Androgene vorliegen und die Talgdrüsen zur übermäßigen Fettproduktion angeregt werden. Das Problem: Das gebildete Fett kann durch die verengten Ausführungsgänge der Talgdrüsen nicht mehr abtransportiert werden. Mitesser und Pickel sind oftmals die unerwünschte Folge. Gestagenhaltige Kombinationspillen setzen genau hier an.

Pille gegen Akne: Wann wirkt sie?

Sofern eine Frau die Pille bei Akne einsetzt, können einige Wochen vergehen, bis sich Erfolge zeigen. Mitunter dauert es 6-12 Wochen, bis sich der Hormonhaushalt im Körper eingependelt hat und eine Verbesserung des Hautbildes zu erwarten ist. Allerdings wirken nicht alle Pillen gleich effektiv gegen unreine Haut und Akne.

Neben einer dermatologischen Beratung vor der Einnahme der Pille sind auch eine enge Absprache sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den Arzt wichtig. Zwar wirkt die Pille direkt empfängnisverhütend, dennoch können sichtbare Verbesserungen des Hautbildes erst später oder gar nicht eintreten. Auch bei Nebenwirkungen und einer Verschlechterung des Hautbildes muss der Arzt die Wirkung der Pille überprüfen und gegebenenfalls auf ein anderes Mittel zur Akne-Behandlung ausweichen.

Achtung: Wenn die Akne erst mit dem Einnehmen der Pille eintritt, sie sich verschlimmert oder die Akne-Behandlung nicht anschlägt, besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen Akne und Pille. Gegen Akne wirken Pillen mit Inhaltsstoffen wie Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat, Dienogest oder Drospirenon. Pillen, die androgene Gestagene enthalten, sind nicht für die Behandlung der Akne geeignet und können diese in manchen Fällen verstärken.

Ihr Arzt wird Ihnen dabei helfen, den Grund für die Verschlechterung der Haut herauszufinden und berät Sie dabei, gegebenenfalls auf eine andere Antibabypille oder ein geeignetes Akne-Therapeutikum umzusteigen. Bei ZAVA können Sie online Ihr Rezept anfordern und die Pille gegen Akne nach ärztlicher Verordnung bestellen. Alternativ kann Ihnen der Arzt auch ein passendes Akne-Präparat, etwa zum Auftragen auf die Haut, empfehlen und verschreiben.

Welche Nebenwirkungen können eintreten?

Bei der Einnahme der Pille gegen Akne kann es wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln zu Nebenwirkungen kommen. Diese fallen oftmals auch schwerer oder häufiger aus als bei anderen Präparaten gegen Akne, die nur äußerlich angewendet werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen der Pille sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Magenprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Schmierblutungen

Gelegentlich können Depressionen, Haarausfall, Erschöpfung auftreten. Seltenere, aber schwerwiegende Risiken sind Lebertumore, Brustkrebs und Blutgerinnsel (Thrombosen). Aufgrund dieser möglichen Nebenwirkungen gehören unter anderem Raucherinnen, ältere Frauen, Migränepatientinnen und Frauen mit starkem Übergewicht zu der Risikogruppe, für die eine Akne-Behandlung mit der Pille nicht infrage kommt.

Sollte die Anwenderin nicht zur Risikogruppe gehören und mit der Pille zusätzlich verhüten wollen, kann sie die Pille zur Akne-Behandlung nutzen.

Wichtig: Sofern Sie Atemnot, starke Hautausschläge oder andere schwere Nebenwirkungen bei sich bemerken, sollten Sie sofort einen Notarzt rufen. Alle Nebenwirkungen und Risiken finden Sie auch noch einmal aufgelistet in der Packungsbeilage des jeweiligen Präparats.

Wann darf ich die Pille bei Akne nicht einnehmen?

Je nachdem, welche Pille gegen Akne verschrieben wurde und verwendet wird, gibt es unterschiedliche Gegenanzeigen, wieso die Patientin die Antibabypille nicht einnehmen sollte. Generell darf keiner der folgenden Faktoren vorliegen:

  • Schwangerschaft
  • bestehende oder vorausgegangene Thrombose
  • Bluthochdruck
  • Lungenembolie
  • Lebererkrankungen
  • Brustkrebs

Eine Anwendung der Pille bei Akne ist außerdem ausgeschlossen, wenn Überempfindlichkeiten oder Allergien gegen einen der enthaltenen Wirkstoffe oder Bestandteile des Medikaments bestehen.

Bei der Einnahme der Pille gegen Akne kann es zudem zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen. Aus diesem Grund sollten Sie vorher Ihrem behandelnden Arzt mitteilen, welche Medikamente Sie akut oder regelmäßig einnehmen. Er wird Sie über mögliche Gegenanzeigen und Risiken bei der gleichzeitigen Anwendung informieren und Ihnen unter Umständen ein alternatives Präparat zur Verhütung oder zur Akne-Behandlung empfehlen.

Alternativen bei der Behandlung von Akne

Welche Akne-Therapie die geeignete für die Patientin ist, legt der Arzt individuell nach dem Zustand der Haut fest. Bevor bei Akne die Pille verschrieben wird, gibt es andere Arzneimittel, die die Hautkrankheit lindern können. So kann die Akne-Behandlung nur aus einem einzigen Medikament bestehen, während in anderen Fällen eine Kombination von mehreren Medikamenten verschrieben wird.

Beliebte Akne-Medikamente sind:

Bei einer leichten Form der Akne reicht eventuell schon eine entsprechende Hautpflege aus der Apotheke als Behandlung aus. Um eine mäßig bis schwer verlaufende Akne zu therapieren, können verschreibungspflichtige, oftmals antibiotikahaltige, Akne-Mittel lokal auf die Haut aufgetragen werden.

Häufig enthalten Cremes oder Akne-Gele wie Differin® oder Epiduo® Retinoide oder Antibiotika (Duac® und Aknemycin Plus®). Diese Wirkstoffe verhindern das Wachstum der Akne-begünstigenden Bakterien im Körper und reduzieren die Talgproduktion. Isotretinoin, ein Retionoid, beeinflusst die Größe und Aktivität der Talgdrüsen. Es hat zudem eine antientzündliche Wirkung.

Zur systemischen Therapie verordnet der Arzt Tabletten gegen Akne, die bei einer schweren Akne auch zusätzlich zur äußeren Behandlung mit Cremes eingenommen werden können.

Wichtig: Generell erfordert eine erfolgreiche Behandlung viel Geduld: Die Einnahme oder Anwendung des Präparats muss oftmals über einen langen Zeitraum durchgeführt werden. Es vergehen häufig 6-12 Wochen, bevor sich der Hautzustand bessert. Zunächst kann auch eine sogenannte Anfangsverschlechterung der Akne eintreten. Dennoch sollten Sie die Behandlung nicht voreilig abbrechen. Bei Fragen konsultieren Sie einen Arzt.

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Fazit: Pille gegen Akne

Akne vulgaris hat oftmals eine hormonelle Ursache. In diesen Fällen ist die Kombinationspille ein wirksames Arzneimittel gegen Akne. Die in der Pille enthaltenen Gestagene können den männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen), die für die Hautprobleme verantwortlich sind, entgegenwirken. So kann bei einer bestehenden Akne die Pille das Hautbild innerhalb von einem halben Jahr stark verbessern. Die Antibabypille wird in der Regel erst nach einer Behandlung mit topischen oder oralen Medikamenten gegen Akne eingesetzt. Zudem darf der Arzt die Pille bei Akne nur verschreiben, wenn auch der Wunsch nach einer Methode zur Empfängnisverhütung besteht. Auf dem Markt gibt es zahlreiche unterschiedliche Pillen verschiedener Hersteller. Welche dabei die Richtige für Sie ist, entscheidet Ihr Arzt nach einer umfassenden Anamnese und Untersuchung der Haut.

Interessante Fragen zur Pille gegen Akne

Welche Pillen helfen gegen Akne?

Gegen Akne wirken Antibabypillen mit dem synthetischen Gestagen Dienogest und dem Östrogen Ethinylestradiol. Diese Kombination gibt es zum Beispiel bei Valette® oder Maxim®. Bei ZAVA erhalten Sie auch ein Rezept für Aristelle®, Dienovel®, BonaDea®, Mayra®, Velafee® und Sibilla®.

Wann wirkt die Pille gegen Akne?

Die Wirkung der Pille gegen Akne tritt ungefähr nach 6-12 Wochen ein. Bis sich der Hormonhaushalt jedoch eingependelt und sich das Hautbild stark verbessert, kann es bis zu einem halben Jahr dauern.

Welche Nebenwirkungen hat die Pille gegen Akne?

Die Pille gegen Akne greift als hormonelles Kontrazeptivum in den Hormonhaushalt der Frau ein. Dies kann zu leichten Nebenwirkungen wie Kopf- oder Brustschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Magenproblemen oder Stimmungsschwankungen führen. Aber auch stärkere Nebenwirkungen sind möglich.

Wann kann ich bei Akne die Pille nehmen?

Erst wenn alle alternativen Akne-Therapien mit Akne-Cremes und Antibiotika nicht die gewünschte Wirkung zeigen, kann der Arzt die Pille gegen Akne verschreiben. Die Anwenderin sollte zudem mit der Pille verhüten wollen.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 25 Jun 2021

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