Mit Akne Creme und Akne Salbe gegen Pickel und Mitesser

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 12 Aug 2021

Hautunreinheiten, Mitesser und Pickel sind typische Symptome von Akne. Die entzündlichen Hautveränderungen können darüber hinaus zu einem narbigen Hautbild führen. Für viele Betroffene stellt dies einen großen Leidensdruck dar. Eine Akne Creme oder eine Akne Salbe ist in der Behandlung der Hautkrankheit oft der erste Schritt. Während vor allem Pflegeprodukte frei verkäuflich erhältlich sind, unterliegen wirkstoffhaltige Cremes und Salben der Rezeptpflicht. Doch welche Inhaltsstoffe haben sich in der Akne-Therapie mit Cremes und Salben bewährt?

Inhalt
Junge Frau trägt Aknecreme auf ihre unreine Haut auf.
 

Akne mit Cremes und Salben behandeln – wann ist das notwendig?

Unter Akne vulgaris versteht man eine entzündliche Erkrankung der Haut, die die Talgdrüsen betrifft. Betroffene leiden häufig stark unter dem unreinen Hautbild: Papeln, Pusteln oder entzündete, eitrige Pickel zeigen sich vor allem an Gesicht, Schultern, Rücken und Dekolleté.

Eine Akne-Therapie kann Abhilfe schaffen. Bei milden und moderaten Krankheitsverläufen bevorzugen Ärzte meist die äußere Anwendung von Akne Cremes (z.B. Differin®) und Salben sowie Gelen (z.B. Duac® Gel) und Lösungen (z.B. Aknemycin®) auf der Haut. Man spricht hier von einer topischen Anwendung.

Eine systematische Therapie, bei der die Betroffenen Präparate – oftmals Antibiotika oder Retinoide wie Isotretinoin einnehmen müssen – ist nur bei schweren Verläufen angezeigt.

Interessant: Ob der behandelnde Arzt ein Gel, eine Akne Creme oder eine Salbe gegen Akne verschreibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Einige Wirkstoffe sind nur in Cremes und nicht in Gels enthalten. Zudem spielt der Hauttyp des Patienten eine wichtige Rolle: Cremes und Salben sind reichhaltiger als Gels. Sie werden deshalb oft Betroffenen mit normaler bis trockener Haut verschrieben, während ein Akne Gel auch bei sehr fettiger Haut gut angewendet werden kann.

Welche rezeptfreien Akne Cremes gibt es?

Bei den meisten Verläufen der Akne vulgaris reicht die Behandlung mit einer Creme aus, da die äußere Anwendung gute Erfolge zeigt. Die Ärzte von ZAVA unterstützen Sie dabei, das richtige Präparat zu finden.

Einige Akne Cremes und Salben sowie Waschgele und Waschlotionen sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Häufig enthalten Sie Benzoylperoxid (BPO), wie auch diese freiverkäuflichen Produkte:

  • Aknefug® Oxid Mild 3%: Gel zur Anwendung auf der Haut
  • Aknefug®Oxid Wash: hautschälende Suspension
  • Benzaknen® 5% Gel: Gel zum Auftrag auf die Haut

Der Arzneistoff Benzoylperoxid wirkt auf das Propionibacterium acnes unterdrückend, indem er den akneauslösenden Bakterien den Nährstoff entzieht: BPO setzt in den oberen Hautschichten Sauerstoff frei. So hemmt der Wirkstoff das Wachstum der Bakterien in der Talgdrüse, was die Abheilung entzündlicher Hautveränderungen begünstigt.

BPO kann die Lichtempfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung erhöhen. Wenn Sie Gels und Salben mit dem Wirkstoff oder eine Benzoylperoxid Creme anwenden, sollten Sie stets auf einen ausreichenden Sonnenschutz (mindestens SPF 30) achten. Lange Kleidung und ein Hut schützen bei starker Sonneneinstrahlung zusätzlich vor Sonnenbrand und phototoxischen Reaktionen der Haut.

Wichtig: Benzoylperoxid hat außerdem eine reizende und bleichende Wirkung. Vermeiden Sie daher bei und unmittelbar nach der Anwendung Kontakt mit Augen, Schleimhäuten, Haaren und Textilien.

Viele rezeptpflichtige Medikamente setzen auf eine Wirkstoffkombination aus BPO und einem Antibiotikum, so beispielsweise die Duac® Gele. Gerne stehen Ihnen die Ärzte von ZAVA für Fragen zur Verfügung und beraten Sie zu Akne Cremes und weiteren Akne Produkten. Füllen Sie hierfür einfach einen kurzen medizinischen Fragebogen aus und erhalten Sie eine Empfehlung von unseren Ärzten.

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Welche rezeptpflichtigen Akne Cremes gibt es?

Viele Akne Salben sind nicht rezeptfrei, sondern nur nach der Verschreibung durch einen Arzt in der Apotheke erhältlich. Je nach Schweregrad und Form der Akne kommen verschiedene Arzneimittel zum Einsatz. Oft werden auch Substanzen kombiniert. Man unterscheidet generell zwischen 3 Wirkstoffgruppen, die auf der Haut zur äußerlichen Behandlung von Akne zur Anwendung kommen: Antibiotika, Retinoiden und Azelainsäure.

Topische Antibiotika: Akne Creme aus der Apotheke

Vor allem bei stark entzündlichen Hautveränderungen werden topische Antibiotika oft in Kombination mit anderen Substanzen genutzt. Antibiotika zur Anwendung auf der Haut wirken antimikrobiell und antientzündlich. Das bedeutet: Sie hemmen Wachstum und Vermehrung von Bakterien bei Akne und tragen so zu einer Linderung der Hautentzündungen bei. Die Anwendung erfolgt meist 1- bis 2-mal täglich über mehrere Wochen. Beispiele sind unter anderen:

Wirkstoff(e) Anwendung
Aknemycin® Plus

Erythromycin (Antibiotikum) und Tretinoin (Vitamin-A-Abkömmlich)

topische Anwendung der Akne Lösung bei stark fettender Haut

Zindaclin®

Clindamycin (Antibiotikum)

Gel zum Auftragen auf die normale bis fettige Haut

Nadixa®

Nadifloxacin (Gyrasehemmer)

Creme zur äußerlichen Anwendung bei entzündlicher Akne

Duac® Gel

Clindamycin (Antibiotika) und Benzoylperoxid

leichtes Gel für normale bis fettige Haut

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Topische Retinoide: Salbe gegen Akne mit Vitamin-A-Derivaten

Retinoide haben positive Effekte auf die Bildung von Mitessern. Die Substanzklasse gehört gemeinsam mit Benzoylperoxid zur Basistherapie von Akne. Da Retinoide ungeborenes Leben schädigen können, dürfen Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere Akne Salben mit Retinoiden nicht anwenden. Auch in der Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten.

Die Mediziner von ZAVA verschreiben zur Behandlung der Akne vulgaris nach Angemessenheit unter anderem diese Akne Cremes:

Wirkstoff(e) Anwendung
Differin® Gel 0,1% bzw. Differin® Creme 0,1%

Adapalen (Retinoid)

äußere, lokale Anwendung bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren

Epiduo 0,1%/2,5% Gel

Adapalen (Retinoid) und Benzoylperoxid

Gel zum Auftragen auf betroffene Hautstellen

Selgamis®

Trifaroten (Retinoid)

äußere Anwendung bei Patienten ab 12 Jahren im Gesicht oder am Rumpf

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Azelainsäure: Creme gegen Akne mit chemischer Peeling-Wirkung

Azelainsäure hat antimikrobielle und hautabschuppende Eigenschaften und stellt somit eine weitere Therapieoption bei Akne dar. Die Anwendung erfolgt in der Regel über mehrere Monate hinweg 1- bis 2-mal täglich. Dabei ist das Nebenwirkungsprofil mit seltenem Brennen und Schuppen der Haut gering.

Bei ZAVA erhalten Sie je nach Hautzustand ein Rezept für die Akne Creme Skinoren® mit Azelainsäure. Die Salbe sollte nur auf betroffene Hautbereiche aufgetragen werden, um Reizungen der gesunden Haut zu vermeiden. Gerne beraten Sie die Ärzte von ZAVA zu Behandlungsalternativen.

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Welchen weiteren Inhaltsstoffe gibt es zur Linderung der Symptomatik?

Auch andere Cremes und weitere Inhaltsstoffe können trotz wenig belegter Wirksamkeit zur individuellen Besserung von Akne vulgaris beitragen.

  • Schieferöl (Natriumbituminosulfonat): Schieferöl soll eine antibakterielle und antientzündliche Wirkung haben, die allerdings nicht ausreichend nachgewiesen ist. Der Wirkstoff ist in Form von Lotionen, Cremes oder auch Tabletten erhältlich.
  • Abrasiva: Enthalten Schleifmittel, die die obere Hautschicht durch Reibung (= mechanisches Peeling) entfernen. Mechanische Peelings sollten nicht zu grobe Schleifpartikel aufweisen und nicht auf offenen und entzündeten Hautstellen angewendet werden.
  • Salizylsäure: Präparate mit Salicylsäure wirken hornhaut- und hautauflösend sowie entzündungshemmend. Sie sind oft in Form von chemischen Peelings erhältlich – erhöhen aber ebenso wie BPO die Lichtempfindlichkeit der Haut.
  • Teebaumöl: Das natürliche Produkt hat eine antimikrobielle Wirkung und kann somit positiv auf die Heilung der Akne wirken. Jedoch birgt das ätherische Öl aufgrund der enthaltenen Duftstoffe Hautirritationspotenzial.
  • Zink: Die orale Einnahme von Zinkpräparaten oder die Verwendung von zinkhaltigen Cremes kann zur Linderung von Entzündungen beitragen.

Treten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt in Kontakt, wenn Sie zusätzlich zu rezeptpflichtigen Medikamenten auch freiverkäufliche Produkte anwenden möchten. Die Rücksprache mit einem Mediziner ist essenziell, um Hautreizungen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Präparaten auszuschließen.

Fazit: Akne Cremes und Salben – erster Schritt in der Behandlung

Eine erhöhte Talgproduktion verstopft die Drüsenausführungsgänge (Poren) und führt nicht selten zu Pusteln, Papeln und Pickeln im Gesicht und am Körper. Akne Cremes und Salben gegen Akne sind bei der Behandlung und Pflege eines entzündlichen Hautbildes ein viel gewählter Therapieansatz. Sie können akute Symptome abklingen lassen und Akne-Narben vorbeugen. Man unterscheidet generell zwischen 3 Wirkstoffgruppen: Antibiotika, Retinoiden und Azelainsäure.

Die äußere Anwendung auf der Haut ist in der Regel nebenwirkungsärmer als die orale Einnahme von Akne-Präparaten. Solche systematischen Akne-Behandlungen kommen häufig erst zum Einsatz, wenn die äußere Anwendung bei starker Akne alleine nicht ausreichend ist.

Besonders wirksam ist die orale Einnahme in Form von Tabletten mit Wirkstoffen wie Antibiotika und Retinoiden. Bei weiblichen Patienten bietet auch die Pille gegen Akne (Kombinationspillen aus Gestagen und Estrogen) einen Therapieansatz – wenn bei der Frau ohnehin der Wunsch besteht, hormonell zu verhüten.

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Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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