Retinoide in der Akne-Therapie: Adapalen und Trifaroten

Marianne Brandt

Medizinisch geprüft von

Marianne Brandt

Letzte Änderung: 25 Jun 2021

Ob als Tablette, Creme oder Gel – Retinoide werden bei der Akne-Therapie sowohl zur äußerlichen Anwendung als auch zur oralen Einnahme verschrieben. Die Wirkstoffkonzentration und die Darreichungsform richten sich dabei nach dem Schweregrad der Hautkrankheit. In der Akne-Therapie weisen Retinoide, wie Adapalen und Trifaroten, eine mehrschichtige Wirkweise auf: Retinoide können nicht nur Entzündungen hemmen, sondern auch zur Erneuerung von Hautzellen beitragen und Mitesser auflösen. Dabei ist jedoch wichtig: Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere dürfen Retinoide nicht auf die Haut auftragen oder einnehmen.

Inhalt
Retinoide: Fünf hellblaue Fläschchen von Retinol.
 

Was sind Retinoide?

Retinoide sind chemische Substanzen, die in ihrer Struktur Retinol (Vitamin A) ähneln. Sie werden sowohl in Tablettenform vom Arzt verschrieben als auch zur örtlichen Therapie (Salbe, Creme oder Tinktur) angewendet. Am häufigsten kommen Retinoide bei der Behandlung einer schweren Akne oder Schuppenflechtenform zum Einsatz. Doch auch in der Therapie oder zur Vorbeugung von bestimmten Tumorerkrankungen der Haut werden Retinoide verabreicht.

Akne: Beliebtes Einsatzgebiet für Retinoide

Bei Akne kommt es aufgrund der gestörten Verhornung im Talgdrüsenausführungsgang (Hyperkeratose) zu einer Verengung bis hin zu einem Verschluss des Follikelkanals. Typisch für Akne ist auch eine verstärkte Talgproduktion (Seborrhö). In Kombination führen diese beiden Faktoren zu einem Rückstau von Talg, wodurch Mitesser (Komedonen) entstehen können.

Der Verschluss des Talgdrüsenausführungsgangs hat eine weitere Folge: Bakterien können sich übermäßig vermehren. Entzündungen und Vereiterung der Mitesser sind oftmals die Folge. Sobald Mitesser und Papeln vermehrt auftreten, ist es sinnvoll, zur Abklärung und Therapie einen Arzt aufzusuchen.

Je früher der Patient mit der Therapie beginnt, umso größer ist die Chance, dass sich die Akne in Grenzen eindämmen lässt und keine Aknenarben auf der Haut zurückbleiben. Auch die Ärzte von ZAVA beraten Sie gerne zu Akne und Hautproblemen sowie den Anwendungsmöglichkeiten von Retinoiden.

Wie wirken Retinoide?

Retinoide sind oftmals bei der lokalen Therapie der Akne die erste Wahl. Dies liegt daran, weil sie unterschiedliche Wirkmechanismen in sich vereinen und gleich mehrere Auslöser der Akne abwehren können. So weisen Retinoide hornlösende (keratolytische) Eigenschaften auf und wirken regulierend auf Verhornungsstörungen. Sie normalisieren das Wachstum und die Teilung der Haut- und Schleimhautzellen. Bei Akne wirken Retinoide zudem:

  • entzündungshemmend (antiinflammatorisch)
  • hautzellerneuernd
  • mitesserauflösend (komedolytisch)

Die Wirkung der Retinoide lässt sich in Kombination mit anderen Substanzen zusätzlich verbessern, weshalb es oftmals Kombinationspräparate zur Akne-Therapie gibt. Vor allem die gleichzeitige Anwendung von einem Antibiotikum (z.B. Clindamycin) oder Benzoylperoxid (BPO) haben sich bewährt.

So enthält zum Beispiel Epiduo® die Kombination aus den 2 Wirkstoffen Adapalen und BPO. Während Adapalen die oberste Hautschicht ablöst, wodurch Sebum besser abfließen kann, bewirkt BPO eine Verminderung der Talgproduktion.

Welche Retinoide wirken gegen Akne?

Bei der Behandlung von Akne wird zwischen innerlich (systemisch) verabreichten und äußerlich (topisch) angewendeten Retinoiden unterschieden. Der Arzt verschreibt systemische Retinoide in Form von Tabletten oder Kapseln, während topische Retinoide durch verschreibungspflichtige Cremes oder Gele auf die Haut aufgetragen werden. Zu den topischen Wirkstoffen zählen:

  • Adapalen
  • Tazaroten
  • Tretinoin (Vitamin-A-Säure)
  • Trifaroten

Die Alternative hierzu ist Isotretinoin, ein systemisches Retinoid, welches in Tablettenform verschrieben wird. Während sich topische Retinoide in ihrer Wirkung und den möglichen Nebenwirkungen stark ähneln, kann eine Behandlung mit Isotretinoin-Tabletten mit größeren Gegenanzeigen und Risiken verbunden sein.

So ist eine Einnahme von Retinoiden in Tablettenform während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht möglich, da der Wirkstoff fruchtschädigend ist. Ob Retinoide auch bei der lokalen Anwendung auf der Haut Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben können, konnten Studien bisher nicht abschließend belegen.

Wichtig: Ärzte raten dennoch davon ab, während der Schwangerschaft oder Stillzeit Präparate mit Retinoiden zu verwenden.

Welches Präparat sich am besten für Sie eignet, entscheidet Ihr Arzt nach einem Gespräch sowie einer Untersuchung der Haut. Bei einer leichten Akne empfiehlt sich meistens die Anwendung eines topischen Retinoids, während bei einer schweren Akne vorrangig Kombinationstherapien oder Wirkstoffe wie Isotretinoin eingesetzt werden. Auch die Dauer der Anwendung und Einnahme der Retinoide sind abhängig vom jeweiligen Schweregrad der Akne sowie vom Ansprechen der Therapie und von der Verträglichkeit.

Adapalen: Das Retinoid mit dem weiten Wirkungsspektrum

Adapalen zählt zu den Retinoiden (Vitamin-A-Derivate) und wird meistens als Retinoid-Creme oder -Gel zur äußeren Anwendung vom Arzt verschrieben. Dementsprechend ist Adapalen nicht rezeptfrei erhältlich. Topische Retinoide wie Adapalen wirken gegen Mitesser und entzündliche Hautveränderungen. Adapalen verhindert aufgrund seiner keratolytischen Eigenschaft eine übermäßige Verhornung der Haut und lockert die Zellverbindungen auf, sodass an den Haarbälgen keine Mikro-Mitesser entstehen.

Zudem hindert das Retinoid die weißen Blutkörperchen daran, weiter in die betroffenen Hautbereiche vorzudringen, wodurch weniger Eiter produziert wird und weniger Entzündungen entstehen. In den meisten Medikamenten, so auch in Epiduo® und Epiduo® forte , wird das Retinoid zusammen mit dem antimikrobiell wirksamen Benzoylperoxid (BPO) oder einem topischen Antibiotikum kombiniert. Anders bei Differin® Creme oder Gel: Dieses Präparat enthält als Wirkstoff nur Adapalen, wodurch es bei einigen Akne-Patienten weniger aggressiv wirken kann.

Die ZAVA Ärzte beraten Sie zu verschiedenen Adapalen Cremes und -Gels. Wenn Sie sich unsicher sind, welches Präparat das richtige für Sie ist, können Sie einen kurzen medizinischen Fragebogen ausfüllen. Einer unserer Ärzte wird im Anschluss eine Behandlungsempfehlung aussprechen.

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Für wen ist Adapalen geeignet?

Adapalen eignet sich sowohl für die Kurzzeit- als auch Langzeittherapie von Akne vulgaris mit Hautentzündungen wie Mitessern, Papeln und Pusteln. Die meisten Präparate sind für Frauen und Männer gleichermaßen sowie für Jugendliche beiden Geschlechts ab 12 Jahren geeignet. Eine Schwangerschaft muss vor Beginn der Anwendung sicher ausgeschlossen werden, da die Anwendung des Retinoids zu Fehlbildungen bei Kindern im Mutterleib führen kann.

Je nach Medikament und Wirkstoffzusammensetzung lässt sich mit Adapalen leichte bis schwere Akne behandeln. So können Patienten, die unter einer leichten Akne leiden und kein Antibiotikum benötigen, Differin® verwenden. Epiduo® Forte kommt insbesondere bei starker Akne mit vielen Mitessern und Pusteln zum Einsatz.

Da Retinoide keine bakteriellen Resistenzen begünstigen, eignet sich Adapalen auch für eine Langzeittherapie. Dies zeigt auch eine Studie des Klinikums Magdeburg, bei der die Patienten 8 Wochen lang eine Kombination aus Adapalen und BPO bekamen. Anschließend folgte eine Erhaltungstherapie für 12 Wochen, bei der BPO weggelassen wurde – beispielsweise mit der Anwendung von Differin®, welches nur Adapalen enthält.

Das Ergebnis zeigt, dass Patienten, die täglich Adapalen anwandten, weniger Mitesser (Mikrokomedonen) hatten als Patienten aus der Kontrollgruppe. Der Studie nach ist Adapalen auch bei Langzeitanwendungen gut verträglich und Akne-Rückfälle können mit der Anwendung des Wirkstoffs vermieden oder verzögert werden.

Adapalen: Die richtige äußerliche Anwendung

Adapalen wird als topisches Retinoid zum Auftragen auf die Haut in Form einer Creme oder eines Gels vom Arzt verschrieben. Die Dosierung liegt meistens in einem Bereich zwischen 0,1 und 0,3 % des Wirkstoffs und wird je nach Akneform und -grad mit einem Antibiotikum oder Benzoylperoxid kombiniert.

Sowohl das Adapalen-Gel als auch die Creme mit dem Wirkstoff sollten 1-mal täglich abends dünn auf die gereinigten Hautstellen aufgetragen werden. Die ersten Verbesserungen der Haut treten häufig nach 4-8 Wochen auf. Der genaue Anwendungszeitraum richtet sich nach der Wirkstoffkombination des Arzneimittels.

So sind Präparate wie Differin® für die Langzeitbehandlungen (mehr als 20 Wochen) geeignet, während zum Beispiel bei Epiduo® Forte Kontrolltermine in regelmäßigen Abständen wichtig sind, auch wenn keine begrenzte Anwendungsdauer vorliegt.

Halten Sie sich unbedingt an die genauen Anwendungsvorschriften und verwenden Sie das Medikament nicht doppelt. Die genauen Informationen zur Anwendung erhalten Sie von Ihrem Arzt oder Apotheker. Zudem können Sie diese in der Packungsbeilage des Arzneimittels nachlesen.

Wann sollte Adapalen nicht aufgetragen werden?

Retinoide Cremes oder Gele mit Adapalen dürfen nicht aufgetragen werden, wenn eine Schwangerschaft besteht oder geplant ist. In der Stillzeit sollten Cremes mit Adapalen nicht im Brustbereich verwendet werden.

Wichtig: Sprechen Sie die Anwendung von Retinoiden in der Stillzeit immer mit Ihrem behandelnden Arzt ab!

Besteht eine Allergie gegen Adapalen oder einen anderen Inhaltsstoff des Akne-Präparats, darf dieses ebenfalls nicht angewandt werden. Sie dürfen Arzneimittel mit Adapalen außerdem nicht auf verletzte Haut, Sonnenbrand oder Hautekzeme auftragen, da dies sonst zu Hautreizungen führen kann.

Achten Sie zudem darauf, das Gel oder die Retinoid-Creme nicht in Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten zu bringen. Bei schweren Hautreaktionen sollte die Anwendung von Adapalen sofort beendet und die weitere Therapie mit einem Arzt besprochen werden. Zudem sind Adapalen Akne-Medikamente nicht für Kinder unter 12 Jahren geeignet.

Dürfen Schwangere Adapalen äußerlich anwenden?

Adapalen darf nicht in der Schwangerschaft angewendet werden, auch wenn der Wirkstoff über die Haut kaum in den Körper aufgenommen werden kann. Da es aber zu wenig Studien über die möglichen Auswirkungen von Adapalen auf das ungeborene Kind gibt, dürfen Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch retinoidhaltige Präparate nicht anwenden. Sollte eine Schwangerschaft während der Behandlung mit Adapalen festgestellt werden, muss die Therapie umgehend beendet werden.

Dürfen stillende Mütter Adapalen äußerlich anwenden?

Frauen in der Stillzeit sollten die Anwendung von Adapalen Cremes mit ihrem Arzt besprechen. Bei manchen Präparaten ist eine Anwendung möglich, wenn die Patientin das Gel nicht auf den Brustbereich aufträgt. Bei anderen Präparaten mit einer höheren Wirkstoffkonzentration wird von einer äußerlichen Anwendung ganz abgeraten, da ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden kann. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker, ob die Anwendung von Adapalen in der Stillzeit möglich ist.

Retinoide: Nebenwirkungen bei Adapalen

Adapalen ist in den meisten Fällen gut verträglich und erzielt eine rasche Wirkung. Dennoch gibt es mögliche Nebenwirkungen, wie zum Beispiel:

  • trockene Haut
  • Rötungen und Wärmegefühl
  • Schuppung
  • leichtes Brennen
  • Jucken der Haut

Die Häufigkeit und Stärke der Nebenwirkungen hängt meistens mit der Konzentration des Adapalens und der Wirkstoffkombination zusammen. Je höher das Präparat dosiert ist, desto häufiger kommt es zu Gegenanzeigen. Auch bei Kombinationstherapien mit einem topischen Antibiotikum können Nebenwirkungen häufiger und stärker ausfallen.

Sollten Sie unter starken Nebenwirkungen leiden, wie zum Beispiel Hautausschlag, Pusteln oder sogar Atemnot, kontaktieren Sie umgehend einen Arzt. Bei solch schweren Begleiterscheinungen kann es sich um eine allergische Reaktion auf einen der Wirkstoffe handeln. Die Therapie muss in einem solchen Fall umgehend abgebrochen werden. Auch wenn sich Ihr Hautbild nach mehreren Wochen nicht verbessert, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie womöglich einen stärkeren Wirkstoff benötigen.

Adapalen: Wechselwirkungen

Je nach Adapalen-Präparat kann es aufgrund der unterschiedlichen Wirkstoffzusammensetzung mit anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen. Generell sollten während der Anwendung von Adapalen-Produkten keine stark austrocknenden Kosmetika und mechanische Peelings verwendet werden, die die Haut zusätzlich strapazieren. Dies kann zu starken Hautirritationen führen.

Wichtig: Retinoide Cremes erhöhen die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlen (Sonne, Solarium, Höhensonne). So können die erwähnten Nebenwirkungen bei längeren Aufenthalten in der Sonne verstärkt werden. Verwenden Sie daher unabhängig vom Wetter und der Jahreszeit einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens SPF 30). Bei starker Sonneneinstrahlung können Sie Ihre Haut zusätzlich mit langer Kleidung und einem Hut vor UV-Strahlen schützen.

Trifaroten: Neuer Wirkstoff aus der Gruppe der Retinoide

Trifaroten ist ein neuer Wirkstoff aus der Gruppe der Retinoide zur Behandlung von mittelschwerer Akne im Gesicht und/oder am Oberkörper. In Deutschland ist der Wirkstoff in Form einer Creme zur dermalen Anwendung unter dem Handelsnamen Selgamis® zugelassen. Trifaroten hat komedolytische, entzündungshemmende und antipigmentierende Eigenschaften. Es beeinflusst somit die Zelldifferenzierung und die Entzündungsreaktion. Gleichzeitig kann es Pigmentflecken und dunkle Verfärbungen der Haut mindern.

Für wen ist Trifaroten geeignet?

Das Arzneimittel Selgamis® mit dem Wirkstoff Trifaroten eignet sich für die lokale Therapie bei Patienten ab 12 Jahren, die unter einer starken Akne vulgaris im Gesicht oder Oberkörper leiden. Insbesondere bei vielen Mitessern, Pusteln und Papeln kann Trifaroten zum Heilprozess der Akne beitragen.

Die Ärzte von ZAVA beraten Sie gerne zu Selgamis®.

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Bei einer Schwangerschaft während der Anwendung von Trifaroten besteht ein höheres Risiko für Fehlbildungen des ungeborenen Kindes. Daher müssen Frauen vor der Anwendung von Trifaroten eine Schwangerschaft ausschließen und eine sichere und gegebenenfalls doppelte Empfängnisverhütung anwenden.

Trifaroten: Anwendung

Tragen Sie Selgamis® mit Trifaroten als dünne Schicht einmal täglich abends auf die betroffenen Hautstellen auf. Davor sollten Sie die Haut sanft reinigen und vollständig abtrocknen. Dabei darf die Creme nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Kontakt kommen, da dies zu starken Reizungen führen kann.

Nach der Anwendung sollten Sie sich gründlich die Hände waschen. Tragen Sie Trifaroten nicht auf Abschürfungen, Schnittwunden sowie sonnenverbrannte oder ekzematöse Haut auf. Achten Sie zudem darauf, Trifaroten nur 1-mal täglich zu verwenden, da die Haut sonst zusätzlich gereizt wird und vermehrt Nebenwirkungen auftreten können.

Die Anwendungsdauer von Trifaroten richtet sich nach der Akneform und dem Schweregrad. Nach 3 Monaten sollte allerdings der behandelnde Arzt kontrollieren, ob die Anwendung eine Linderung der Beschwerden bewirkt hat und ob gegebenenfalls die Therapie beendet werden kann oder mit einem anderen Wirkstoff fortgesetzt werden sollte.

Wann darf Trifaroten nicht angewendet werden?

Trifaroten darf nicht von Schwangeren oder Frauen mit Kinderwunsch angewendet werden. Zudem dürfen Arzneimittel mit Trifaroten nicht aufgetragen werden, wenn der Patient eine Allergie gegen das Retinoid oder gegen einen anderen Bestandteil des Akne-Präparats aufweist. Auch Kinder unter 12 Jahren dürfen Trifaroten nicht verwenden.

Achten Sie zudem darauf, die Creme mit Trifaroten nicht auf offene Hautstellen oder sonnenverbrannte Haut aufzutragen. Vermeiden Sie den Kontakt zu Augen und Schleimhäuten.

Dürfen Schwangere Trifaroten anwenden?

Nein, Schwangere dürfen Trifaroten nicht anwenden. Gebärfähige Frauen müssen während der Anwendung eine sichere Methode zur Empfängnisverhütung (z.B. eine Antibabypille) verwenden, da das Retinoid in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen kann.

Dürfen stillende Mütter Trifaroten anwenden?

In der Stillzeit sollte Trifaroten nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt angewendet werden, da es momentan noch nicht genügend Daten über die möglichen Folgen gibt. Der Mediziner wird entscheiden, ob eine Behandlung mit Trifaroten möglich ist. In jedem Fall darf die Trifaroten-Creme nicht im Brustbereich aufgetragen werden, um den direkten Kontakt mit dem Säugling zu vermeiden. Wenden Sie sich bei Fragen dazu an einen Apotheker oder Arzt. Über das Patientenkonto beantworten die Ärzte von ZAVA Ihre Fragen ebenfalls.

Trifaroten: Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Selgamis® mit Trifaroten können bestimmte Nebenwirkungen auftreten, wobei schwere Gegenanzeigen selten sind. Am häufigsten treten verschiedene Hautreizungen, Juckreiz und Sonnenbrand auf. Gelegentlich kommt es bei der Anwendung zu:

  • Verfärbung der Haut
  • Schwund der Oberhaut (Erosion)
  • Ausschlag
  • Schwellung der Haut
  • allergische Reaktion der Haut (allergische Dermatitis)
  • Verstärkung der Akne

Selten zeigen Patienten, die das Retinoid anwenden, folgende Nebenwirkungen:

  • Nesselsucht, Bläschenbildung der Haut
  • asteatotisches Ekzem, also eine Form des Kontaktekzems
  • seborrhoische Dermatitis (fettige, gelbliche Schuppen, vor allem am Kopf und im Gesicht)
  • Einrisse der Haut
  • schuppende Augenlider
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) der Augenlider
  • Entzündung der Lippen
  • spontane Rötung der Haut (Flush)

Falls Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die besonders schwer ausfallen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Bei einer allergischen Reaktion mit Quaddeln (punkt- bis plateauförmige Erhebungen der Haut) darf Trifaroten zum Beispiel nicht weiter verwendet werden. Ihr Arzt oder Apotheker klärt Sie über alternative Akne-Therapiemittel auf. Die Ärzte von ZAVA stellen beispielsweise Rezepte für diese verschreibungspflichtigen Präparate ohne Retinoide aus:

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Trifaroten: Wechselwirkungen

Bislang liegen keine ausreichenden Daten über mögliche Wechselwirkungen von Trifaroten mit anderen Medikamenten vor. Da Selgamis® mit Trifaroten nur äußerlich angewendet wird, sind starke Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eher unwahrscheinlich. Teilen Sie Ihrem Arzt trotzdem mit, wenn Sie Medikamente einnehmen. Er wird entscheiden, ob Sie Trifaroten anwenden können.

Während der Behandlung mit Trifaroten sollten keine anderen hautreizenden Produkte, wie zum Beispiel mechanische Peelings, verwendet werden. Dies kann zu Hautirritationen führen, wodurch vermehrt Nebenwirkungen auftreten können.

Beachten Sie: Während der Behandlung mit dem Retinoid Trifaroten kann Sonnenlicht die Haut stärker schädigen, da der Wirkstoff die Haut empfindlicher gegenüber UV-Licht macht. Verwenden Sie daher während der Anwendung von Trifaroten einen ausreichenden Lichtschutz (mindestens SPF 30) und bedecken Sie die betroffenen Hautpartien mit Kleidung oder tragen Sie einen Hut.

Fazit: Bewährt in der Therapie – Retinoide gegen Akne

Ob als Creme oder Gel – Retinoide vereinen unterschiedliche Wirkmechanismen, die mehreren Auslösern der Akne entgegenwirken können. So lindern die verschreibungspflichtigen Vitamin-A-Derivate, wie sie in Differin®, Epiduo® und Epiduo® Forte enthalten sind, Symptome der Akne vulgaris. Zahlreiche Studien belegen eine Verminderung von Mitessern, Pusteln und Pickeln infolge einer Therapie mit Retinoiden. Sie werden sowohl zur äußerlichen (topischen) wie auch innerlichen (systemischen) Behandlung verschrieben. Sie können so bei der Linderung verschiedener Akneformen und -schweregrade unterstützen.

Adapalen Creme lässt sich sowohl zur Langzeittherapie bei leichter Akne wie auch mit Benzoylperoxid (BPO) oder einem topischen Antibiotikum kombiniert bei schwerer Akne einsetzen. Selgamis® mit Trifaroten findet vor allem bei schwerer Akne Anwendung, da mit diesem Wirkstoff auch mehrere und stärkere Nebenwirkungen einhergehen können. Für Schwangere sind Retinoide als Cremes und zur Einnahme nicht geeignet.

FAQ: Häufige Fragen zu Retinoiden

Was sind Retinoide?

Retinoide sind verschreibungspflichtige Abkömmlinge (Derivate) von Vitamin A. Sie sind in ihrer biologischen Aktivität und chemischen Struktur mit dem Retinol verwandt. Sie vereinen verschiedene Wirkmechanismen, weshalb sie vor allem in der Akne-Therapie eingesetzt werden.

Wie unterstützen Retinoide bei der Akne-Therapie?

Retinoide können sowohl äußerlich als Cremes oder Gele aufgetragen als auch in Form von Tabletten oder Kapseln oral eingenommen werden.

Wie wirken Retinoide?

Retinoide wirken sowohl entzündungshemmend, hautzellerneuernd, hautglättend und mitesserauflösend. So können sie gleich mehreren Auslösern der Akne entgegenwirken.

Dürfen Schwangere Retinoide anwenden?

Nein, schwangere Frauen dürfen Retinoide weder einnehmen noch auf die Haut auftragen. Dies könnte das ungeborene Kind schädigen.

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Marianne Brandt Medizinische Autorin

Marianne Brandt ist Apothekerin und Medikationsmanagerin. Sie erstellt und überprüft medizinische Texte für ZAVA. Nach dem Studium der Pharmazie an der Universität Greifswald erhielt sie 2017 ihre Approbation zur Apothekerin. Sie sammelte Erfahrungen in der Klinischen Forschung sowie in der öffentlichen Apotheke. 2020 absolvierte sie die Weiterbildung zur ATHINA-zertifizierten Apothekerin und ist seither in einer nebenberuflichen Selbstständigkeit als Medikationsmanagerin tätig.

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