Isotretinoin

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Medizinisch geprüft von

Denise Drechsel

Letzte Änderung: 18 Juni 2021

Der Wirkstoff Isotretinoin wird seit Jahrzehnten bei der Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen wie Akne eingesetzt. Studien belegen, dass die Therapie mit Isotretinoin nach einiger Zeit der äußeren oder inneren Anwendung deutliche Effekte zeigt. Die Darreichungsform des Wirkstoffs variiert je nach Schweregrad der Hautbeschwerden. Bei geringer bis moderater Akne genügt häufig die äußerliche Behandlung mit Isotretinoin-Cremes oder -Gelen. Patienten mit starker Akne können Isotretinoin außerdem in Form von Kapseln oder Tabletten einnehmen. Dabei gilt der Wirkstoff sowohl für Frauen mit Kinderwunsch als auch für Schwangere und stillende Mütter als ungeeignet. Aufgrund der engmaschigen medizinischen Überwachung, die bei Präparaten mit Isotretinoin nötig ist, erhalten Sie bei ZAVA ausschließlich Rezepte für alternative Akne-Medikamente.

Inhalt
Junge Frau trägt punktuell Isotretinoincreme auf ihre Akne auf.
 

Was ist Isotretinoin?

Isotretinoin gehört zur Familie der Retinoide und ist chemisch mit dem Vitamin A verwandt. Die Zulassung als Akne-Medikament erhielt der Wirkstoff erstmals in den 1980er Jahren. Bis heute bleiben Isotretinoin-Präparate in Kapsel-Form die am häufigsten verschriebenen Medikamente in der Akne-Therapie.

Der Grund hierfür: Isotretinoin ist derzeit der einzige bekannte Wirkstoff, der auf alle Ursachen der Akne Effekte hat. Er verringert die Talgproduktion und hemmt die Entzündungsreaktion. Durch die verminderte Talgbildung kommt es zu weniger Neuinfektionen mit Bakterien.

Entzündete Hautbereiche, Papeln, Pusteln und Mitesser können so abklingen – mit einer weiteren positiven Begleiterscheinung. Denn neben der Verbesserung des Hautbilds bleiben nach der Behandlung mit Isotretinoin meist deutlich weniger Akne-Narben bestehen.

Für wen ist Isotretinoin als Akne-Mittel geeignet?

Isotretinoin eignet sich für die Kurz- und Langzeittherapie der Akne vulgaris. Der Wirkstoff ist sowohl für männliche als auch weibliche Anwender ab einem Alter von 12 Jahren zugelassen.

Auch wenn der Wirkstoff grundsätzlich für Frauen empfohlen ist, gelten im gebärfähigen Alter besondere Warnhinweise: Aufgrund einer möglichen Schädigung ungeborenen Lebens durch Isotretinoin muss für die Dauer der Behandlung und einige Wochen darüber hinaus eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.

Ärzte setzen daher die zuverlässige Anwendung von Verhütungsmitteln (Kontrazeptiva) – wie der Pille – voraus. Gegebenenfalls sollte doppelt verhütet werden, um eine Schwangerschaft und mögliche Fehlbildungen des Embryos mit Sicherheit zu vermeiden. Viele Ärzte fordern bei der Ausstellung eines Isotretinoin-Rezepts zudem einen negativen Schwangerschaftstest.

Im Verlauf der Einnahme kommt es auch bei männlichen Anwendern zu Kontrolluntersuchungen: Sowohl Blutfett- als auch Leberwerte werden bei allen Patienten über die Dauer der Behandlung strikt überwacht. Diese intensive Betreuung durch Mediziner erklärt, warum Isotretinoin nur auf Rezept erhältlich ist und nicht telemedizinisch verordnet werden kann.

Bei ZAVA werden aus diesem Grund keine Präparate mit Isotretinoin verschrieben. Stattdessen können Sie Isotretinoin-Alternativen anfragen:

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Alternativen zu Isotretinoin in der Akne-Therapie

Topische Retinoide sind einer der häufigsten Therapieansätze in der Behandlung von Akne vulgaris.

Das Akne-Gel Epiduo® (bzw. Epiduo® forte) arbeitet mit dem Retinoid Adapalen. Der Wirkstoff gilt gegenüber Isotretinoin als verträglicher und soll zudem schneller wirken. Basierend auf demselben Wirkstoff stellen ZAVA Ärzte auch ein Rezept für Differin® Creme oder Gel aus.

Erst 2020 kam ein weiteres Akne-Medikament mit einem Retinoid auf den Markt: Unter dem Markennamen Selgamis® erhalten Sie das Retinoid Trifaroten als Creme zur äußerlichen Behandlung von Akne.

Alle 3 Optionen lindern entzündliche Hauterscheinungen der Akne wie Mitesser, Pickel und Pusteln. Die Alternativen sind – genau wie Isotretinoin – für Schwangere und stillende Mütter ungeeignet. Ferner wird bei Frauen im gebärfähigen Alter eine zuverlässige Empfängnisverhütung empfohlen. Damit sollen Fehlbildungen bei Neugeborenen infolge der Retinoid-Therapie vermieden werden.

Für Schwangere bietet ZAVA auch Therapieoptionen ohne Retinoide an. Sie können hierzu einfach einen medizinischen Fragebogen ausfüllen.

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Isotretinoin-Tabletten und -Gele richtig anwenden

Isotretinoin ist zusammen mit Antibiotika eine der wenigen Wirkstoffgruppen, die bei Akne in Tablettenform verschrieben werden können. Nichtsdestotrotz gibt es auch Möglichkeiten, Isotretinoin auf der Haut zu applizieren – man spricht hier von der topischen Anwendung.

Während der Wirkstoff aus Isotretinoin-Tabletten über das Verdauungssystem in den Blutkreislauf gelangt und wirkt, werden topische Isotretinoin-Präparate direkt auf die Hautoberfläche aufgetragen. Sie entfalten ihren Effekt somit von außen. Sowohl bei Tabletten und Kapseln als auch bei Cremes und Gelen sollten Sie wichtige Hinweise zu Anwendung, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen beachten.

Gele, Salben oder Tabletten: Welches Präparat passt zu mir?

Genau wie Antibiotika reduzieren Isotretinoide die Vermehrung der Bakterien, die für die Entzündungen auf der Haut von Akne-Patienten verantwortlich sind. Das Retinoid wirkt demnach entzündungshemmend und verringert die Talgproduktion an den betroffenen Hautstellen. Diese Effekte erzielt Isotretinoin sowohl oral als auch topisch über die Hautoberfläche angewendet.

Die Entscheidung für die eine oder andere Therapieform trifft der behandelnde Arzt. Grundlage für die Wahl ist in jedem Fall der Schweregrad der Akne und die individuelle Konstellation an Risikofaktoren.

Bei leichter Akne erfolgt in der Regel zunächst die Behandlung mit retinoidhaltigen Cremes, Salben und Gels. Üblicherweise werden diese 1-2-mal täglich sparsam auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Erst wenn diese Behandlung aufgrund des Schweregrads der Hautentzündungen nicht anschlägt, greifen Ärzte auf orale Präparate zurück.

Wichtig: Halten Sie sich in jedem Fall an die Dosierungshinweise durch Ihren Arzt. Wenden Sie sich bei Fragen dazu an einen Apotheker oder Arzt.

Wann beginne ich mit der Isotretinoin-Behandlung?

Im Regelfall beginnen Sie mit der Isotretinoin-Behandlung, sobald Sie das ärztliche Rezept in der Apotheke eingelöst und das gewünschte Präparat erhalten haben. Falls Sie Ihre Akne zuvor mit dem Antibiotikum Tetrazyklin behandelt haben, sollten Sie mindestens einen Tag mit der Einnahme von Isotretinoin warten. Isotretinoin-Tabletten können Wechselwirkungen mit dem Antibiotikum auslösen.

Auch für Frauen im gebärfähigen Alter gilt ein Warnhinweis vor der Anwendung: Eine Schwangerschaft muss vor Behandlungsbeginn unbedingt ausgeschlossen werden. Während der anschließenden Isotretinoin-Therapie von meist 6 Monaten sollte zuverlässig und gegebenenfalls doppelt verhütet werden. Andernfalls ist eine Schädigung des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen.

Was mache ich bei vergessener Einnahme beziehungsweise Anwendung?

Falls Sie die Einnahme oder äußerliche Anwendung von Isotretinoin einmal vergessen haben, ist das im Normalfall nicht gravierend. Fällt Ihnen das Versäumnis zeitig auf, holen Sie die Anwendung so schnell wie möglich nach. Ist es hingegen schon Zeit für die nächste Dosis, überspringen Sie die vergessene Behandlung.

Achtung: Fall Sie die Isotretinoin-Therapie über einen längeren Zeitraum unterbrochen haben, halten Sie Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Gegebenenfalls muss die Behandlung neu begonnen und die Dosierung angepasst werden, um eine nachhaltige Verbesserung des Hautbildes zu erzielen.

Was mache ich, wenn ich Isotretinoin überdosiert habe?

Bei akuter Überdosierung von Isotretinoin kommt es in seltenen Fällen zu Symptomen einer Hypervitaminose A. Von einer Hypervitaminose A sprechen Mediziner, wenn dem Körper – beispielsweise durch Isotretinoin-Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel – zu viel Vitamin A zugeführt wurde.

Klassische Krankheitszeichen sind:

  • Juckreiz
  • plötzlich auftretende starke Kopfschmerzen
  • Reizbarkeit
  • Schläfrigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

Wenden Sie sich in solchen Fällen umgehend an einen Arzt.

Allgemein gilt: Halten Sie sich an die ärztlichen Vorgaben. Eine Überdosierung macht Nebenwirkungen wahrscheinlicher. Daher ist – besonders bei der oralen Behandlung mit Isotretinoin – die Dosierung strikt einzuhalten.

Worauf ist zu achten, wenn ich die Behandlung mit Isotretinoin abbrechen möchte?

Isotretinoin wird normalerweise für 6 Monate verschrieben. Diese Zeitspanne ist in der Regel für das vollständige Abklingen der Akne-Symptome erforderlich. Die Akne-Therapie mit Isotretinoin wird im Regelfall in Absprache mit einem Arzt beendet. Allerdings gibt es einige medizinische Gründe, aufgrund derer die Behandlung verfrüht abgebrochen wird. So kann die Therapie mit Isotretinoin – bei entsprechend veranlagten Patienten – eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auslösen. In diesem Fall muss das Mittel sofort abgesetzt werden.

Ein weiterer Grund, die Anwendung mit Isotretinoin vorzeitig zu beenden, ist ein Kinderwunsch. Allerdings sollte eine Schwangerschaft noch für mindestens 4 Wochen danach vermieden werden. Nur so ist abgesichert, dass der Wirkstoff im gesamten Stoffwechsel der werdenden Mutter abgebaut und eine Gefährdung des Embryos ausgeschlossen ist.

Für wen sind Isotretinoin-Tabletten, Gele und -Salben ungeeignet?

Da Retinoide in ihrer Struktur mit dem Vitamin A verwandt sind, wird die Gabe von Isotretinoin nicht empfohlen bei:

  • einer Überdosierung von Vitamin A (Hypervitaminose)
  • bei zusätzlicher Gabe von Vitamin A
  • bei Leberinsuffizienz
  • bei stark erhöhten Blutfettwerten
  • gleichzeitiger Behandlung mit Tetrazyklinen

Außerdem sind Schwangere und stillende Frauen von der oralen sowie äußerlichen Isotretinoin-Behandlung ausgeschlossen. Denn der Wirkstoff steht im Verdacht, schwere Schäden bei Ungeborenen und Neugeborenen auszulösen.

Bereits einen Monat vor Schwangerschaftsbeginn sollte die Akne-Behandlung mit Isotretinoin beendet sein. Da für den Säugling auch eine Gefährdung über die Muttermilch nicht ausgeschlossen ist, ist die Behandlung mit Isotretinoin erst nach Beendigung der Stillzeit wieder aufzunehmen.

Isotretinoin: Diese Nebenwirkungen kann das Retinoid nach sich ziehen

Studien zufolge erzielt Isotretinoin bei 85 % der Anwender eine komplette Beschwerdereduktion. Bei den wenigsten Patienten traten schwere Akne-Symptome erneut auf. Wie bei vielen Wirkstoffen üblich, ist allerdings auch Isotretinoin nicht frei von Nebenwirkungen. Folgende negative Begleiterscheinungen können Isotretinoin-Kapseln, -Salben und -Gele nach sich ziehen:

  • Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht
  • Hautreaktionen: allergische Reaktion, Hauttrockenheit, Hautrötung und Juckreiz
  • Müdigkeit, Schläfrigkeit bis hin zu Nachtblindheit
  • Reizung des Magen-Darm-Traktes
  • Schmerzen: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen
  • trockene Augen und ein unangenehmes Gefühl beim Tragen von Kontaktlinsen
  • trockene Kopfhaut und Kopfschuppen
  • trockene Lippen
  • trockene Schleimhäute und Nasenbluten
  • vorübergehende Lichtempfindlichkeit
  • Erhöhung der Blutfettwerte

Die Stärke der beobachteten Isotretinoin-Nebenwirkungen hängt von der Darreichungsform ab. So fallen die Gegenanzeigen bei oraler Einnahme stärker aus.

In seltenen Fällen können depressive Verstimmungen bis hin zu suizidalen Gedanken auftreten. Diese Nebenwirkung ist insbesondere von Belang bei Patienten, die bereits zuvor unter verschiedenen psychosozialen Beschwerden litten.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen dem sogenannten SAPHO-Syndrom und der Anwendung von Isotretinoin lässt sich bislang noch nicht abschließend klären. Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint der Wirkstoff sehr selten die Entstehung des Syndroms begünstigen zu können. Beim SAPHO-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung, bei der Synovitis (Gelenkinnenhautentzündung), Acne papulopustulosa (Akne mit entzündeten Papeln), Pustulose (Auftreten von Pusteln), Hyperostose (Zunahme der Knochendichte) und Osteitis (Knochenentzündung) in Kombination miteinander auftreten.

Wechselwirkungen von Isotretinoin mit anderen Substanzen

Isotretinoin hat – besonders in Tabletten-Form – einige Wechselwirkungen. Folgende Substanzen sollten nicht gleichzeitig mit Isotretinoin eingenommen werden:

  • Alkohol
  • Vitamin A
  • andere Akne-Medikamente wie das Antibiotikum Doxycyclin

Gut zu wissen: Die Wirkung der hormonellen Verhütung mit der Antibabypille bleibt sowohl bei der oralen Einnahme als auch bei einer äußerlichen Anwendung von Isotretinoin bestehen.

Fazit: Isotretinoin – bei der Akne-Therapie von Pusteln und Mitesser empfohlen

Der Wirkstoff Isotretinoin kommt seit Jahrzehnten in der Akne-Therapie zum Einsatz. Er lindert Symptome der Akne vulgaris wie Mitesser, Pusteln und Pickel sowohl als Creme oder Gel als auch in Form von Kapseln beziehungsweise Tabletten.

Unter Berücksichtigung von Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen stellen Isotretinoin-Präparate eine bewährte Methode zur Behandlung von Akne dar. Einzig Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit müssen auf Isotretinoin-Alternativen zurückgreifen.

FAQ: Wissenswertes zu Isotretinoin auf einen Blick

Was ist Isotretinoin?

Isotretinoin ist ein Vitamin-A Abkömmling, der sich als Wirkstoff in Akne-Medikamenten bewährt hat. Sowohl oral eingenommen als auch auf der Haut appliziert, wirkt er bei Akne vulgaris Entzündungen, Mitessern und Akne-Narben entgegen.

Wie hilft Isotretinoin bei Akne?

Isotretinoin vermindert die Talgproduktion in der Haut. Damit beugt das Medikament der Besiedelung verstopfter Talgdrüsen mit dem Aknebakterium vor und verhindert somit die Entstehung von Entzündungsherden. In der Folge kann sich das Hautbild sowohl kurz- als auch langfristig verbessern.

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Medizinisch geprüft von:
Denise Drechsel Medizinische Autorin

Denise Drechsel unterstützt ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung. Sie ist Apothekerin und hat ihr Pharmaziestudium an der Freien Universität in Berlin 2017 abgeschlossen. Seit Erhalt der Approbation war Sie als Filialleiterin und angestellte Apothekerin in verschiedenen Apotheken tätig. Zurzeit befindet Sie sich in der Weiterbildung zur Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie.

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