Belara® Pille (0,03 mg / 2 mg)

Kombinationspillen wie Belara® schützen auf mehrfache Weise vor einer Schwangerschaft. Zum einen wird durch die Einnahme von Belara® der Eisprung unterdrückt. Zudem verdicken die enthaltenen Hormone den Gebärmutterschleim, sodass es Spermien erschwert wird, in die Gebärmutter vorzudringen. Zusätzlich führt die Pille zu einer Veränderung der Gebärmutterinnenwände. Sollte es Spermien doch gelingen eine Eizelle zu befruchten, kann sich diese nicht in der Gebärmutter einnisten. Richtig eingenommen verhütet Belara® effektiv zu 99 % eine Schwangerschaft.

Belara® hat neben ihrem Verhütungsschutz weitere Vorteile. Es wurde festgestellt, dass die Einnahme von Belara® bei 66 Prozent der Frauen mit Kopfschmerzen sowie Brustspannen und Stimmungsschwankungen zu einer Abnahme oder zum Wegbleiben dieser Beschwerden führt. Belara® wird außerdem zur Behandlung von Akne und anderen Hautproblemen eingesetzt.

Kombinationspillen wie Belara® regulieren den Hormonhaushalt und können so bei hormonell bedingter mittelschwerer bis schwerer Akne helfen.

Hautprobleme wie Akne entstehen durch einen erhöhten Gehalt an Androgenen – einer bestimmten Art von Hormonen. Androgene regen die Talgproduktion an und können bei einer Überproduktion zu Pickeln und Akne führen. Das in Belara® enthaltene Gestagen hemmt die Wirkung der Androgene (antiandrogene Wirkung) und kann so helfen, das Hautbild zu verbessern.

Ja. Die Hormonkombination in Belara® kann Regelbeschwerden abschwächen. Die Einnahme der Pille führt zudem zu einer regelmäßigen Blutung. Diese Nebeneffekte werden besonders von Frauen mit unregelmäßiger Regel und Schmerzen während der Menstruation geschätzt. Auch bei menstruationsbedingter Depression und Stimmungsschwankungen kann die regulierende Wirkung auf den Hormonhaushalt helfen.

In Studien veröffentlicht im Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie, wurde bei den Anwenderinnen keine höhere Gewichtszunahme mit Belara® festgestellt, als mit zunehmendem Alter natürlich ist. Die Anwendung der in Belara® enthaltenen Wirkstoffkombination (Chlormadinonacetat/Ethinylestradiol) wurde über 12 Monate beobachtet. Im Durchschnitt hatte sich das Gewicht bei Studienteilnehmerinnen nach 12 Zyklen um etwa 300 g verändert – das entspricht der natürlichen Gewichtszunahme pro Lebensjahr bei Frauen. Es konnte auch kein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Belara® und dem Appetit der Teilnehmerinnen festgestellt werden.

Bei Belara® gelten die gleichen Risiken und Nachteile wie bei anderen Kombinationspillen. So ist Belara® für Raucherinnen über 35 ungeeignet, ebenso wie für alle Frauen, bei denen ein erhöhtes Thromboserisiko besteht. Zu dieser Gruppe gehören auch stark übergewichtige Frauen und unter anderem alle, bei denen eine familiäre Häufung von Gefäßerkrankungen vorliegt.

Wie bei anderen Pillen wird täglich zur selben Zeit eine Tablette eingenommen. Ein Blister enthält 21 Filmtabletten. Am Rand der Packung sind die Wochentage aufgedruckt. Folgen Sie der Pfeilrichtung und entnehmen Sie jeden Tag eine Tablette für den entsprechenden Wochentag. Sobald Sie die 21 Pillen eingenommen haben, folgt eine 7-tägige Einnahmepause. In der Pillenpause kommt es aufgrund des Hormonentzugs zu einer Blutung. Der Körper befindet sich auch jetzt in einer geschützten Zyklusphase. Bei korrekter Einnahme von Belara® sind Sie auch während der Pillenpause vor Schwangerschaften geschützt. Am achten Tag beginnen Sie dann mit einem neuen Blisterstreifen.

Sind weniger als 12 Stunden seit der üblichen Einnahmezeit vergangen, können Sie einfach eine Pille nehmen und dann wie gewohnt mit der Anwendung fortfahren. Sind jedoch mehr als 12 Stunden vergangen, ist es möglich, dass Ihr Verhütungsschutz beeinträchtigt wurde. Das ist abhängig davon, wann genau im Zyklus die Pille vergessen wurde. Verwenden Sie in den kommenden 7 Tagen eine zusätzliche Verhütungsmethode, wie beispielsweise Kondome.

Wenn Sie weniger als 4 Stunden nach dem Einnehmen der Tablette erbrechen oder unter starkem Durchfall leiden, besteht die Möglichkeit, dass die Wirkstoffe der Pille vom Körper noch nicht aufgenommen wurden. Wie bei einer vergessenen Tablette müssen Sie umgehend eine weitere Pille einnehmen, damit die Verhütung weiterhin gegeben ist.

Ob eine Barrieremethode (wie beispielsweise ein Kondom) angewendet werden muss, ist davon abhängig, in welcher Woche des Zyklus Sie die Pille vergessen haben. In der Packungsbeilage finden Sie detaillierte Informationen zum Vorgehen bei einer vergessenen Tablette für jede Woche des Monats. Befolgen Sie die Anweisungen und wenden Sie sich bei Fragen an einen Arzt.

Die verhütende Wirkung von Belara® entsteht durch die Kombination der Hormone Ethinylestradiol (ein Östrogen) und Chlormadinonacetat (ein Gestagen). Eine Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 2,0 Chlormadinonacetat.

Weitere Bestandteile sind Lactose-1-Wasser, Maisstärke, Povidon K30, Magnesium stearat, Hypromellose (6 mPa·s).

Eine detaillierte Auflistung weiterer Inhaltsstoffe finden Sie in der Packungsbeilage.

Bei der Einnahme von Verhütungspillen wie Belara® kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Belara® auftreten:

Sehr häufig (bei mehr als 1 Anwenderin von 10) kommt es zu Übelkeit, Scheidenausfluss, Schmerzen während der Monatsblutung, Ausbleiben der Blutung, Durchbruchblutungen (also Blutungen außerhalb der Blutung während der Pillenpause) und/oder Schmierblutungen, Kopfschmerzen sowie Brustschmerzen und -spannen.

Häufig (bei 1 bis 10 von 100 Anwenderinnen) treten depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Nervosität, Schwindel, Migräne, Sehstörungen, Erbrechen, Akne, Unterleibsschmerzen, Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Schweregefühl in den Beinen und Blutdruckanstieg auf.

Gelegentlich (bei 1 bis 10 von 1.000 Anwenderinnen) führt die Einnahme von Belara® zu Bauchschmerzen, Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel, einschließlich allergischer Hautreaktionen, Blähungen, Durchfall, Pigmentierungsstörung, bräunlichen Flecken im Gesicht, Haarausfall, trockene Haut, Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden, Absonderungen aus der Brustdrüse, gutartige Bindegewebsveränderungen der Brust, pilzbedingte Infektion der Scheide, Abnahme des Geschlechtstriebes, Schweißneigung, Veränderungen der Blutfette, einschließlich erhöhtem Gehalt an Triglyceriden.

Weitere Informationen zu seltenen und sehr seltenen Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.

Bitte beachten Sie: Gerade in den ersten 2 bis 3 Monaten der Einnahme kann es zum Auftreten von Nebenwirkungen kommen. Der Körper stellt sich in dieser Zeit auf den veränderten Hormonhaushalt ein. Sollten allerdings starke oder über einen längeren Zeitraum andauernde Nebenwirkungen auftreten, dann suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Für Frauen, auf die folgende Aussagen zutreffen, ist Belara® nicht die richtige Verhütungsmethode:

• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
• Erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln
• Strikte Bettruhe
• Unkontrollierte Diabetes
• Bluthochdruck
• Leberentzündung
• Galleabflussstörung
• Erhöhte Bilirubin-Blutwerten
• Schmerzen im Oberbauch und Lebervergrößerung
• Hormonabhängige Krebssorten
• Unkontrollierte Fettstoffwechselkrankheiten
• Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Wenn bestimmte Symptome auftreten, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden:

• Erstmaliges Auftreten von Migräne oder starken Kopfschmerzen
• Wahrnehmungsstörungen
• Bewegungsstörungen
• Verschlechterung der Epilepsie
• Auftreten schwerer Depressionen
• Während der Schwangerschaft
• Unerklärte Blutungen aus der Scheide
• Diagnose einer krankhaften Wucherung der Gebärmutterschleimhaut
• Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen

Die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten kann den Verhütungsschutz von Belara® herabsetzen und/oder zu Wechselwirkungen führen. Dies betrifft:

• Medikamente der Epilepsietherapie
• Tuberkulosemedikamente
• Bestimmte Antibiotika
• Medikamente der HIV-Behandlung
• Präparate, die Johanniskraut enthalten
• Aktivkohle
• Die Ausscheidung bestimmter Wirkstoffe wie Diazepam, Ciclosporin, Theophyllin und Prednisolon kann durch die Pille vermindert werden.