Zwischenblutungen trotz Pille: Mögliche Ursachen

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 20 Jul 2021

Vor allem in den ersten Einnahmemonaten der Pille können Zwischenblutungen eintreten. Grund sind Umstellungen im Hormonhaushalt. Diese plötzlichen Blutungen trotz Pille sind meistens harmlos, auch wenn die Pille schon länger eingenommen wird. Es gibt aber auch andere, schwerwiegende Ursachen, die zu einer Blutung trotz Pille führen können. ZAVA erklärt, wann Zwischenblutungen normal sind, wann sie ein Zeichen für eine Erkrankung sind und in welchen Fällen Sie einen Arzt konsultieren sollten.

Inhalt
Zwischenblutung trotz Pille: Zwei Binden mit einem roten Herz, ein roter Wecker und ein angefangener Blister auf rosarotem Hintergrund.
 

Zwischenblutungen trotz Pille: Wann normal und wann bedenklich?

Bei den meisten Antibabypillen folgt auf eine 21-tägige Einnahme eine Pillenpause über 7 Tage. Hierbei kommt es zu einer sogenannten Abbruchblutung. Frauen, die einen unregelmäßigen Zyklus haben, können auf diesem Weg eine regelmäßige Periode und somit eine gute Zykluskontrolle erreichen. Welche Pille sich für die jeweilige Frau eignet, richtet sich nach individuellen Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen, Risikofaktoren und Therapieziel.

Was sind Zwischenblutungen überhaupt?

Bei der Abbruchblutung der Pille handelt es sich jedoch nicht um eine herkömmliche Periode, sondern um eine Hormonentzugsblutung. Diese ist oftmals schwächer, kürzer und schmerzfreier als die normale Regelblutung.

Zwischenblutungen sind wiederum Blutungen, die nicht als Regelblutung oder Abbruchblutung bei der Pille zu werten sind. Diese können von einer schwachen Schmierblutung bis zu starken Blutungen, die das Maß der gewöhnlichen Regelblutung übersteigt, reichen. Die Betroffene hat somit atypische Blutungen.

Zwischenblutungen trotz Pille: Gerade am Anfang normal

Zwischenblutungen trotz Pille hängen in der Regel mit der Hormonumstellung zusammen. Das erklärt, weshalb es gelegentlich zu Zwischenblutungen kommt, wenn eine Frau mit der Einnahme einer Antibabypille beginnt oder auf ein anderes Präparat umsteigt. Das Hormonsystem muss sich erst noch an die neue Situation gewöhnen. Oftmals sind die Blutungen zwischen 2 Hormonentzugsblutungen eine Art Schmierblutung, ein bräunlicher Ausfluss, der nicht länger als ein paar Tage dauert.

Nicht jede Zwischenblutung trotz Pille bedarf demnach einer ärztlichen Abklärung.

Starke Zwischenblutung und mehr: Bei diesen Symptomen ist Vorsicht geboten

Sollte eine starke Zwischenblutung trotz Pille allerdings wiederholt auftreten oder mehrere Tage andauern, ist dies immer abklärungsbedürftig. Auch wenn andere Beschwerden in Kombination mit der Zwischenblutung auftreten, sollten Sie zum Arzt gehen. Zu diesen Symptomen zählen:

  • Fieber
  • Schmerzen im Unterbauch
  • übelriechender Geruch
  • Juckreiz

In diesen Fällen können eine Gewebeveränderung oder eine Infektion für die Beschwerden verantwortlich sein. Zwischenblutungen trotz Pille können auch ein Zeichen für eine Schwangerschaft sein.

Gerne können Sie sich bei Fragen zu Zwischenblutungen an die ZAVA Ärzte wenden und über das Patientenkonto kontaktieren. Diese helfen Ihnen auch dabei, das passende Präparat für Sie zu finden und negative Begleiterscheinungen wie Blutungen trotz Pille zu optimieren.

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Das ist normal: Zwischenblutungen trotz Pille in der Anpassungsphase

Zwischenblutungen in der Anpassungsphase der Pille sind ganz normal. Wenn die Frau gerade erst mit der hormonellen Verhütung begonnen oder auf ein anderes Pillenpräparat gewechselt hat, können die Hormonschwankungen zu atypischen Blutungen führen.

Grund dafür sind oftmals die sehr geringen Hormonmengen der Minipille, bei der es mehrere Monate dauern kann, bis sich der Körper der Frau an den neuen künstlichen Hormonspiegel gewöhnt hat. Nach 4 Monaten sollten die Zwischenblutungen allerdings nachlassen.

Wichtig: Sollten die Zwischenblutungen über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wiederkehren, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Eventuell stimmt die Hormondosierung nicht und Ihr Körper verträgt die künstlichen Hormone nicht. Der Arzt wird Ihnen dann eine andere Pille oder eine andere Methode zur Empfängnisverhütung, wie zum Beispiel Verhütungsring, Drei-Monats-Spritze oder Verhütungspflaster verschreiben.

Blutungen trotz Pille nach der Anpassungsphase

Sofern die Zwischenblutungen nach der Anpassungsphase von mehr als 4 Zyklen immer wiederkehren, ist häufig die Dosierung der Hormone nicht passend. Vor allem wenn die Blutung trotz Pille im immer gleichen Zyklusabschnitt auftritt, spricht das für eine falsche Einstellung der Hormone. Je nach Einnahmewoche ergeben sich dann unterschiedliche Therapiemöglichkeiten:

  • Prämenstruell: Die Zwischenblutung trotz Pille tritt wenige Tage vor der Monatsblutung auf. Hierbei kann eine Pille mit einem höheren Östrogengehalt unterstützend wirken.
  • Mittzyklisch: Eine Zwischenblutung trotz Pille in der Zyklusmitte lässt sich oftmals durch die Gabe von Ethinylestradiol vom 12. bis zum 18. Zyklustag verhindern.
  • Postmenstruell: Bei einer Zwischenblutung trotz Pille, die wenige Tage nach der Monatsblutung eintritt, wird in der Regel ein höher dosiertes Pillenpräparat verschrieben.

Sprechen Sie bei starken und wiederkehrenden Zwischenblutungen trotz Pille nach der Anpassungsphase in jedem Fall mit Ihrem Arzt. Dieser wird individuell entscheiden, welche Lösung es für das Problem gibt und, ob sich eine andere Pille für Sie besser eignet. Welches Präparat das ist, hängt von den Gründen ab, warum die Zwischenblutungen auftreten.

Zwischenblutung trotz Pille nach längerer Einnahme

In seltenen Fällen kann auch nach einer längeren Einnahme, die bisher unkompliziert verlaufen war, auf einmal eine Zwischen- oder Schmierblutung trotz Pille auftreten. In diesem Fall sollten Sie die kommenden Zyklen genau beobachten. Sofern Sie mehrere Zyklen hintereinander trotz korrekter Einnahme der Pille unter Zwischenblutungen leiden, sollten Sie Ihren Arzt informieren.

Dieser wird Sie anschließend genau untersuchen und Sie nach Ihren vorherigen Verhütungsmethoden fragen. Kann er ernste Ursachen für die Blutungen ausschließen, ist auch in diesem Fall meistens ein Wechsel auf einen anderen Pillentyp nötig.

Wussten Sie schon: Insbesondere bei Kombinationspräparaten, die sich aus den Hormonen Östrogen und Gestagen zusammensetzen, kann es zu einem Ungleichgewicht der Hormone kommen. Blutungen sind oftmals die Folge. Auch ein Überschuss von Gestagen kann zu Zwischenblutungen führen.

Zwischenblutung: Pille nicht richtig ein- oder aufgenommen?

Sofern Sie die Pille vergessen haben oder verspätet einnehmen, sinkt der Hormonspiegel und eine Zwischenblutung kann auftreten. Auch Durchfall oder Erbrechen können Auslöser von Blutungen trotz Pille sein, da der Körper die Hormone in diesen Fällen nicht richtig aufnehmen kann. Die Hormonaufnahme kann ebenfalls durch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln gestört sein, sodass eine Zwischen- oder Schmierblutung ausgelöst wird.

Ist einer dieser Faktoren gegeben, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren. Es besteht die Möglichkeit, dass der Empfängnisschutz durch die Pille nicht mehr ausreichend gegeben ist. Sofern Sie in den 7 Tagen vor dem Vergessen der Pille Geschlechtsverkehr hatten, könnten Sie schwanger sein.

Andere Ursachen für atypische Blutungen trotz Pille

Neben den bereits genannten Ursachen gibt es noch weitere Gründe für Zwischenblutungen trotz Pille.

Schwangerschaft

Auch eine Schwangerschaft stellt eine große Veränderung für das Hormonsystem dar, weshalb es auch im Falle einer Schwangerschaft zu einer Zwischenblutung kommen kann. Diese haben einen sehr unterschiedlichen Charakter und können von schwach bis stärker als die Regelblutung sein. Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein.

Gewebsveränderungen

Auch gutartige Wucherungen der Gebärmutter oder des Muttermunds (Myome) können mit einer Zwischenblutung trotz Pille zusammenhängen. Diese sind meistens harmlos und kein Grund zur Sorge.

Allerdings können auch Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, wie der Gebärmutterhalskrebs oder Eierstockkrebs zu Zwischenblutungen führen.

Diese äußern sich häufig durch weitere Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Schmerzen, Verdauungsbeschwerden oder Zunahme des Bauchumfangs ohne Gewichtszunahme.

Bitte beachten Sie: Kontaktieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt bei Verdacht auf eine Gewebeveränderung oder ungeklärte Zwischenblutungen trotz Pille.

Verletzungen

Beim Sport, frauenärztlichen Untersuchungen oder Einsetzen eines Tampons können kleine Gefäße in der Scheide oder Gebärmutter verletzt werden, sodass es zu einer atypischen Blutung kommt. Auch Kontaktblutungen, zum Beispiel nach dem Geschlechtsverkehr, können verunsichern, wobei diese nach nur wenigen Stunden wieder aufhören sollten. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt sich der Besuch beim Frauenarzt.

Was kann ich gegen Zwischenblutungen trotz Pilleneinnahme unternehmen?

Die Behandlung ist je nach Ursache der Zwischenblutung sehr unterschiedlich. In manchen Fällen ist die Therapie allerdings einfach. Tritt die Zwischenblutung beispielsweise auf, wenn mit einer Antibabypille verhütet wird, muss gegebenenfalls nur die Antibabypille gewechselt werden.

Welche die passende Pille für Sie ist, richtet sich nach den Gründen der Zwischenblutung. Manchmal eignen sich besser Mikropillen mit einem höheren Östrogengehalt und in anderen Fällen ist eine Minipille die bessere Lösung. Fragen Sie hierzu einfach die Ärzte von ZAVA. Diese verschreiben Ihnen nach Angemessenheit das passende Präparat.

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Da es sich jedoch in den meisten Fällen bei Zwischenblutungen um Störungen im Hormonsystem handelt, besteht die Behandlung oft darin, die entsprechenden Hormone einzunehmen. Bei den Schmierblutungen, die direkt vor der Regelblutung auftreten, ist oft beispielsweise zu wenig Gestagen vorhanden. Zur Behandlung wird der Arzt dementsprechend Gestagen in Form von Tabletten verordnen.

Die Schmierblutung nach der Regel, sowie die Mittelblutung werden mit Östrogen behandelt. Östrogene gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Neben der Tablettenform wird Östrogen auch als Pflaster, Gel, Vaginaltablette oder als Spritze in den Muskel verschrieben.

Falls Sie dennoch unter Zwischenblutungen leiden oder nach einer Alternative zur Antibabypille suchen, können Sie sich bei Fragen jederzeit an das Ärzteteam von ZAVA wenden. Diese beraten Sie bezüglich der verschiedenen Verhütungsmethoden und verschreiben Ihnen nach ärztlicher Beratung zum Beispiel das Verhütungspflaster oder den NuvaRing®.

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Fazit: Zwischenblutungen sind oft harmlos – sollten jedoch abgeklärt werden

Zwischenblutungen trotz Pille sind meistens harmlos und klingen von selbst wieder ab. Vor allem, wenn die Frau die Pille zum 1. Mal nimmt oder das Pillenpräparat wechselt kann die Hormonumstellung zu atypischen Blutungen während des Zyklus führen.

Sofern die Zwischenblutungen aber nicht abklingen oder mit Schmerzen oder anderen Begleiterscheinungen verbunden sind, sollte in jedem Fall ein Arzt zurate gezogen werden. Oftmals muss das Pillenpräparat gewechselt oder Hormone eingenommen werden, um den körpereigenen Hormonhaushalt auszugleichen. In seltenen Fällen können auch eine Erkrankung oder eine Schwangerschaft für die Blutungen trotz Pille verantwortlich sein.

Häufig gestellte Fragen: Zwischenblutungen trotz Pille

Kann es sein, dass ich 2-mal meine Tage trotz Pille habe?

Nein, es handelt sich vermutlich um eine Zwischenblutung, die auch vor oder nach der Abbruchblutung stattfinden kann. Diese hat oftmals eine hormonelle Ursache und sollte bei mehrfachem Auftreten mit einem Arzt abgesprochen werden.

Zwischenblutung trotz Pille. Bin ich schwanger?

Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft trotz Pille ist relativ gering, sofern das Präparat richtig eingenommen wurde. Die Zwischenblutungen haben meistens einen anderen Grund, sollten aber dennoch untersucht werden.

Kann ich bei starken Zwischenblutungen die Pille durchnehmen?

Sofern mit der Einnahme der Pille regelmäßige Zwischenblutungen eintreten, sollten diese von einem Arzt untersucht werden. Gegebenenfalls rät dieser dazu, ein bestimmtes Pillenpräparat durchzunehmen.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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