NuvaRing®

Vaginalring zur Empfängnisverhütung

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Was ist NuvaRing®?

Vaginalring zur Verhütung – Der NuvaRing® ist ein hormonelles Verhütungsmittel für Frauen in Form eines flexiblen Vaginalrings. Der Ring mit einem Durchmesser von circa 5 cm besteht aus Kunststoff und wird 1-mal pro Monat neu in die Vagina eingeführt. Dort werden 2 Arten von Hormonen freigesetzt, die, ähnlich wie die Pille, eine Schwangerschaft verhüten sollen.

Wie wirkt der NuvaRing®?

2 Hormone werden in die Scheide freigesetzt und verhindern den Eisprung – Nach dem Einsetzen werden aus dem Ring kontinuierlich geringe Mengen der weiblichen Sexualhormone Etonogestrel und Ethinylestradiol in die Scheide freigesetzt. Wie bei kombinierten Antibabypillen verhindern die Hormone den Eisprung, damit die Befruchtung der Eizelle sowie deren Einnistung in die Gebärmutter verhindert wird. So besteht durch den Vaginalring eine effektive Empfängnisverhütung.

Die Hormondosis des Verhütungsrings ist durch die direkte Aufnahme der Hormone über die Vaginalschleimhaut minimal geringer (0,12 mg Etonogestrel und 0,015 mg Ethinylestradiol in 24 Stunden) und schwankt im Tagesverlauf weniger als bei der Pille. Der NuvaRing® verbleibt für 3 Wochen (21 Tage) in der Scheide. Danach wird er für eine 7-tägige Pause entfernt, bevor wieder ein neuer Ring eingesetzt wird.

Für welche Frauen ist der NuvaRing® geeignet?

Für Frauen, die die Pille nicht täglich einnehmen wollen/ können oder häufiger unter Durchfall und Erbrechen leiden – Der NuvaRing® ist für Frauen geeignet, die sich eine effektive Empfängnisverhütung wünschen und nicht täglich eine Pille einnehmen wollen. Ein weiterer Vorteil des Verhütungsrings gegenüber der oralen Verhütung mit der Antibabypille: Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluss auf die verhütende Wirkung des Vaginalrings, da die Hormone lokal in der Scheide aufgenommen werden.

Der NuvaRing® als Alternative zur Pille eignet sich auch für Frauen, die bei der Einnahme der Pille Probleme mit der zeitlichen Regelmäßigkeit haben, zum Beispiel wenn sie in Schichten arbeiten. Der Vaginalring muss nur 1-mal im Monat eingesetzt werden.

NuvaRing®: Wie hoch ist der Pearl Index?

Pearl Index 0,4-0,65 – Der Pearl-Index des NuvaRings® beträgt je nach Studie zwischen 0,4 und 0,65. Das bedeutet, dass von 1.000 Frauen, die den NuvaRing® zur Verhütung nutzen, zwischen 4 und 7 Frauen pro Jahr schwanger werden. Damit ist der NuvaRing® ähnlich effektiv wie die Pille, die zu den sichersten Verhütungsmethoden zählt. Bei falscher Anwendung des Vaginalrings steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden.

Wann sollte der NuvaRing® nicht angewandt werden?

Bei den folgenden Erkrankungen und Situationen darf der NuvaRing® nicht verschrieben oder angewendet werden:

  • aktuellem oder vorangegangenem Blutgerinnsel in einem Blutgefäß der Beine, der Lunge (Lungenembolie) oder einem anderen Organ
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall oder bei akuten Anzeichen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall wie starken Brustschmerzen, Gesichtslähmungen oder Wahrnehmungsstörungen
  • wenn Sie Angina pectoris (Brustenge, womöglich Anzeichen für Herzinfarkt) oder eine transitorische ischämische Attacke (vorübergehende Symptome ähnlich wie bei einem Schlaganfall) haben oder hatten
  • wenn ein schwerer oder mehrere Risikofaktoren für die Entstehung eines Blutgerinnsels vorliegen, etwa Diabetes mellitus mit geschädigten Blutgefäßen oder schwerer Bluthochdruck
  • Erkrankung, die die Blutgerinnung beeinflusst
  • Migräne mit Aura
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung mit stark erhöhten Blutfettwerten
  • schwere Lebererkrankung oder eingeschränkte Leberfunktion
  • gut- oder bösartiger Tumor der Leber
  • Brustkrebs oder Krebs der Geschlechtsorgane
  • Verdacht auf Brustkrebs oder Krebs der Geschlechtsorgane
  • nicht abgeklärte Blutungen aus der Scheide
  • Überempfindlichkeit gegen Ethinylestradiol, Etonogestrel oder einen der sonstigen Bestandteile des NuvaRing®
  • nach einer größeren Operation oder bei einer längeren Phase der Bettlägerigkeit

Sofern einer oder mehrere dieser Punkte auf Sie zutreffen, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Der Mediziner wird Ihnen dann ein alternatives Verhütungsmittel statt dem Verhütungsring empfehlen.

Tritt eine der oben genannten Erkrankungen oder Situationen während der Anwendung des NuvaRing® erstmals bei Ihnen auf, sollten Sie den Ring sofort entfernen und Ihren Arzt kontaktieren.

NuvaRing®: Anwendung

1-mal pro Monat in die Vagina einsetzen – Um eine verhütende Wirkung zu erreichen, muss der NuvaRing® genau nach Anweisung angewendet werden. Die Anwenderin kann den Ring selbst einführen und entfernen. Eine Einweisung durch einen Arzt erweist sich jedoch gerade bei Erstanwenderinnen als sinnvoll. Wenn nicht anders mit dem Arzt abgesprochen, wird der NuvaRing® bei der 1. Anwendung am 1. Tag der Monatsblutung eingelegt und bleibt 3 Wochen in der Scheide.

Nach den 3 Wochen wird der Ring wieder entfernt und es folgt eine 7-tägige Pause. In dieser Phase kommt es normalerweise nach 2-3 Tagen zu einer sogenannten Abbruchblutung. Nach genau 1 Woche wird ein neuer Ring zur ungefähr gleichen Tageszeit in die Scheide eingelegt, auch wenn die Blutung noch anhält.

Es wird empfohlen, während der Anwendung regelmäßig selbst zu überprüfen, ob sich der Ring noch in der Scheide befindet.

Einsetzen des NuvaRing®:

Einführen mit der Hand – Vor dem Einführen des NuvaRing® sollten Sie sich zunächst Ihre Hände waschen, um Infektionen der Scheide vorzubeugen. Gehen Sie danach wie folgt vor:

  1. Drücken Sie den NuvaRing® zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen. Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein, z.B. eine hockende oder liegende Position. Alternativ können Sie im Stehen ein Bein erhöht aufstellen, bspw. auf einen Stuhl oder den Rand der Badewanne.
  2. Führen Sie den zusammengedrückten NuvaRing® mit einer Hand möglichst weit in die Scheide ein. Der Ring ist zu groß für den Gebärmutterhals und kann deshalb nicht zu tief eingeführt werden. Er sollte keine Beschwerden beim Tragen verursachen.
  3. Kontrollieren Sie den Sitz des Rings regelmäßig, besonders jedoch nach dem Geschlechtsverkehr, um die verhütende Wirkung des Rings zu gewährleisten. Der Ring sollte nicht spürbar sein, sich jedoch mit dem Finger ertasten lassen.

Einführen mit dem Applikator – Möglich ist auch die Einführung mit einer Einführungshilfe, die dem NuvaRing® mit Applikator als optionale Einführhilfe beiliegt. Beachten Sie, dass der Applikator nicht wiederverwendet und nicht an andere Personen weitergegeben werden darf. Für die Anwendung gehen Sie so vor:

  1. Ziehen Sie den Kolben der Einführhilfe zurück, bis er stoppt. Drücken Sie den NuvaRing® an den beiden gegenüberliegenden Seiten zusammen und führen Sie ihn in den Kolben ein. Der Ring sollte leicht herausragen.
  2. Nehmen Sie eine bequeme Position ein und führen Sie den Applikator in die Scheide ein, bis die Finger die Vagina berühren.
  3. Drücken Sie den Kolben ins Gehäuse, der Ring wird nun aus dem Applikator in die Scheide eingeführt. Vergewissern Sie sich, dass der Ring nicht mehr in der Einführhilfe ist, bevor Sie diese im Hausmüll entsorgen.

Entfernen des NuvaRing®

Vorsichtig herausziehen – Zum Entfernen kann der NuvaRing® nach dem Händewaschen mit 1 oder 2 Fingern gegriffen und vorsichtig herausgezogen werden. Der NuvaRing® darf nicht in der Toilette entsorgt werden, sondern sollte in den Hausmüll gegeben werden. Wenn der Verhütungsring beim Geschlechtsverkehr stört, kann er für bis zu 3 Stunden herausgenommen werden. Um den Verhütungsschutz weiterhin zu gewährleisten, muss er danach allerdings wieder für mindestens 24 Stunden eingeführt werden.

Falls Sie Probleme haben, den NuvaRing® selbstständig zu entfernen, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Wann beginne ich mit der Anwendung?

Während des letzten Zyklus wurden keine hormonellen Verhütungsmittel angewendet

Sofern Sie vorher kein hormonelles Kontrazeptivum angewendet haben, müssen Sie den NuvaRing® am 1. Tag des weiblichen Zyklus (am 1. Tag der Monatsblutung) einlegen. Der Ring wirkt dann sofort empfängnisverhütend. Sie können den Ring auch an Tag 2-5 einlegen, sollten dann aber die ersten 7 Tage zusätzlich mit einer Barrieremethode, wie dem Kondom, verhüten.

Umstellung von einem kombinierten hormonellen Verhütungsmittel

Haben Sie vorher ein anderes kombiniertes hormonelles Verhütungsmittel genutzt, sollten Sie den Verhütungsring am Tag nach dem üblichen einnahmefreien oder pflasterfreien Pausenintervall einlegen.

Wenn Sie an einem beliebigen Tag des Zyklus auf den Hormonring umsteigen möchten, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Er wird Ihnen mitteilen, ob bzw. ab wann in diesem Fall ein Verhütungsschutz gegeben ist.

Umstellung von einem Gestagenmonopräparat (Minipille, Implantat oder Injektion) oder einem intrauterinen Gestagen-Freisetzungssystem (IUS)

  • Wenn Sie vorher mit der Minipille verhütet haben, können Sie an jedem beliebigen Tag zum Vaginalring wechseln.
  • Der Wechsel von Implantat auf Ring sollte am selben Tag erfolgen, um den Verhütungsschutz aufrechtzuerhalten.
  • Beim Wechsel von der Injektion auf den NuvaRing® wird der Ring an dem Tag eingelegt, an dem die nächste Injektion vorgesehen ist.

Wichtig: Nutzen Sie an den nachfolgenden 7 Tagen dennoch zusätzlich ein Kondom, falls Sie Geschlechtsverkehr haben möchten.

Weitere Informationen, zum Beispiel wann nach einer Fehlgeburt oder einer Geburt die Verhütung mit dem Hormonring möglich ist, können Sie dem Beipackzettel entnehmen.

Was mache ich, wenn ich den NuvaRing® zu spät eingesetzt habe?

Zusätzlich verhüten und ggf. Arzt kontaktieren – Wenn Sie den NuvaRing® zu spät eingesetzt haben, ist die empfängnisverhütende Wirkung nicht mehr gesichert: Sie sollten daher in den nächsten 7 Tagen zusätzlich eine andere Verhütungsmethode beim Geschlechtsverkehr verwenden. Falls Sie an den Tagen zuvor Geschlechtsverkehr hatten, besteht die Möglichkeit, dass eine Schwangerschaft eintritt oder bereits eingetreten ist. In diesem Fall sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren.

Was mache ich, wenn ich den NuvaRing® vergessen habe?

Einsetzen, zusätzlich verhüten und ggf. Arzt kontaktieren – Sobald Sie merken, dass Sie vergessen haben, den NuvaRing® rechtzeitig einzusetzen, sollten Sie dies sofort nachholen. Während der darauffolgenden 7 Tage schützt nur eine Barrieremethode (z.B. Kondom) vor einer ungewollten Schwangerschaft. Hatten Sie während der ringfreien Zeit Geschlechtsverkehr, ist eine Schwangerschaft möglich. Halten Sie in diesem Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Wann ist die Verhütung mit NuvaRing® nicht sicher?

Bei falscher Anwendung, Ringbrüchen oder bestimmten Medikamenten – Die Verhütung mit dem NuvaRing® ist nicht sicher, wenn die Anwenderin vergisst, einen Ring einzulegen, diesen länger als 4 Wochen anwendet oder der Ring nach außen rutscht beziehungsweise bricht. Zudem können manche Medikamente die verhütende Wirkung des Rings mindern, wenn diese gleichzeitig mit dem Verhütungsmittel angewendet werden. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt.

Kann man mit dem NuvaRing® die Menstruation verschieben?

Ja – In Ausnahmefällen kann die Monatsblutung mithilfe des NuvaRing® verschoben werden. Anstelle der 7-tägigen Pause setzen Sie dazu einfach nach 3 Wochen direkt einen neuen Ring ein. So können Sie Ihre Monatsblutung um bis zu 3 weitere Wochen verschieben. Wenn Sie möchten, dass Ihre Abbruchblutung vor dem vollen Anwendungszyklus einsetzt, dann entfernen Sie den Ring vorzeitig. Danach folgt wie gewohnt das 1-wöchige hormonfreie Intervall (ringfreie Zeit). Wenn Sie die Periode verschieben, kann es häufiger zu Zwischenblutungen wie Schmier- beziehungsweise Durchbruchblutungen kommen.

Bitte beachten Sie, dass ein Vaginalring nicht länger als insgesamt 3 Wochen getragen werden sollte, da die Hormonmenge und somit der Verhütungsschutz nach dieser Zeit abnehmen. Um die Regelblutung zu verschieben, ist daher ein neuer NuvaRing® notwendig.

Kann man den NuvaRing® durchgängig nehmen?

Ja, in Ausnahmefällen – Der NuvaRing kann auch durchgängig verwendet, also ohne Pause nach 3 Wochen gewechselt werden – allerdings nur in Ausnahmefällen, denn für die Verwendung im Langzyklus gibt es noch keine Studien zu Wirksamkeit und Sicherheit. Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt, ob die durchgehende Verwendung für Sie infrage kommt.

Dürfen Schwangere/stillende Mütter NuvaRing® anwenden?

Nein – Der NuvaRing® darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Wenn Sie während der Nutzung des Rings schwanger werden, sollte sie ihn sofort entfernen. Auch stillende Mütter sollten nicht mit dem NuvaRing® verhüten, bis sie vollständig abgestillt haben. Geringe Mengen der enthaltenen Hormone gehen in die Muttermilch über und können sich auf Menge wie auch Zusammensetzung der Milch auswirken. Erkenntnisse über negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes liegen jedoch nicht vor.

Was tun, wenn der NuvaRing® gebrochen ist?

Neuen Ring einsetzen und ggf. Arzt aufsuchen – In sehr seltenen Fällen kann der NuvaRing® während der Anwendung brechen. Untersuchungen haben ergeben, dass der NuvaRing® bis zu 3,5-mal seltener bricht als beispielsweise der GinoRing®. In einem solchen Fall ist kein Verhütungsschutz mehr gegeben.

Unter Umständen kann der Ringbruch zu vaginalen Verletzungen führen. Falls bei Ihnen der Ring während der Anwendung gebrochen ist, sollten Sie den gebrochenen Ring sofort entfernen und bei Beschwerden oder Fragen einen Arzt aufsuchen. Anschließend können Sie einen neuen NuvaRing® einsetzen, sollten aber die nächsten 7 Tage zusätzlich mit einer Barrieremethode verhüten.

Was tun, wenn der NuvaRing® versehentlich ausgestoßen wurde?

Abspülen und wieder einlegen – Der NuvaRing® sollte ohne Unterbrechung 3 Wochen in der Vagina bleiben. Wenn der Ring allerdings versehentlich ausgestoßen wurde, können Sie ihn mit lauwarmem (nicht heißem!) Wasser abspülen und sofort wieder einlegen. Sofern der NuvaRing® nicht länger als 3 Stunden außerhalb der Scheide war, ist der Verhütungsschutz weiterhin gegeben. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie die nächsten 7 Tage zusätzlich mit einem Kondom verhüten. Weitere Informationen können der Packungsbeilage entnommen werden.

Was mache ich, wenn der NuvaRing® zeitweise außerhalb der Scheide war?

Je nach Dauer zusätzlich verhüten – Wenn der Ring nicht länger als 3 Stunden außerhalb der Scheide war, ist der Empfängnisschutz nicht beeinträchtigt. Sie können den Ring daher zum Geschlechtsverkehr aus der Vagina nehmen, sollte er stören. War der NuvaRing® länger als 3 Stunden außerhalb der Scheide, ist es notwendig, mit einer Barrieremethode (z.B. Kondom) zu verhüten.

Was mache ich, wenn ich mehr als einen NuvaRing® Verhütungsring eingelegt habe?

2. Ring wieder entfernen – Es liegen keine Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen bei einer Überdosierung von hormonellen Verhütungsmitteln vor. Sie sollten jedoch einen der beiden Hormonringe wieder herausnehmen, um den richtigen Sitz des anderen Ringes zu gewährleisten.

Was gibt es bei der Anwendung von NuvaRing® zu beachten?

Wie alle hormonalen Verhütungsmittel schützt auch der NuvaRing® nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie sollten, bevor Sie den Hormonring nutzen, mit Ihrem Arzt abklären, ob sich diese Verhütungsmethode für Sie eignet.

Bei den folgenden Erkrankungen und Situationen sprechen Sie mit Ihrem Arzt:

  • wenn ein naher Verwandter Brustkrebs hat oder hatte
  • wenn Sie Epilepsie haben
  • bei Leber- und Gallenblasenerkrankungen
  • wenn Sie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben
  • wenn Sie Systemischen Lupus Erythematodes (SLE) haben
  • wenn Sie an dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erkrankt sind
  • wenn Sie Sichelzellanämie haben
  • wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie erhöhte Blutfettwerte haben oder hatten
  • wenn Sie vor Kurzem ein Kind bekommen haben
  • wenn Sie Krampfadern oder eine Entzündung der Venen unter der Haut haben
  • wenn Sie unter der Anwendung von Sexualhormonen oder während einer Schwangerschaft jemals Hörstörungen, Porphyrie, Herpes gestationis, Sydenham-Chorea oder ein Angioödem hatten
  • wenn Sie Chloasma (Pigmentflecken im Gesicht) haben oder hatten
  • wenn die Anwendung des NuvaRing® für Sie aus medizinischen Gründen schwierig ist, beispielsweise nach einem Gebärmuttervorfall
  • wenn Sie häufig und dringend Wasserlassen müssen, dabei ein Brennen oder Schmerzen verspüren und den Ring nicht in Ihrer Scheide lokalisieren können: eventuell haben Sie dann den Vaginalring versehentlich in die Harnblase eingesetzt
  • im Vorfeld einer Operation oder vor Situationen, in denen Sie für längere Zeit nicht auf den Beinen sind
  • wenn Sie Symptome eines Angioödems haben oder entwickeln (Schwellungen im Gesicht und Mundbereich, Schluckbeschwerden und Hautausschlag): Entfernen Sie den Ring und kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt.

Sofern Sie andere Medikamente einnehmen oder eine Erkrankung haben, muss der Arzt abklären, ob es zu Wechselwirkungen oder starken Nebenwirkungen kommen kann. Er wird dann individuell entscheiden, ob Sie den NuvaRing® zur Empfängnisverhütung nutzen können.

NuvaRing®: Nebenwirkungen

Ähnlich wie eine Verhütungspille kann auch der NuvaRing® Nebenwirkungen auslösen. Zu den häufigen Nebenwirkungen (1-10 von 100 Anwenderinnen) zählen:

  • Übelkeit und Bauchschmerzen
  • Scheideninfektionen durch Hefe-Keime, Juckreiz und Ausfluss
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • depressive Stimmung, verminderter Sexualtrieb (Libido)
  • Spannungsgefühl oder Schmerzen in der Brust
  • Akne
  • Gewichtszunahme
  • ausgestoßener Ring

Weitere Informationen zu gelegentlichen oder seltenen Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.

NuvaRing®: Wechselwirkungen

Einige Medikamente können Einfluss auf die Wirkung des NuvaRing® haben und sogar zu Nebenwirkungen führen. Arzneimittel, die in Kombination mit der Anwendung des NuvaRing® Wechselwirkungen verursachen, sind Medikamente zur Behandlung von:

  • Epilepsie (z.B. Primidon, Phenytoin, Barbiturate, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat)
  • Tuberkulose (z.B. Rifampicin)
  • Pilzinfektionen und anderen Infektionskrankheiten (z.B. Griseofulvin)
  • HIV-Infektionen (z.B. Ritonavir, Nelfinavir, Nevirapin, Efavirenz)
  • Hepatitis‑C-Virus-Infektionen (z.B. Boceprevir, Telaprevir)
  • Bluthochdruck in den Blutgefäßen der Lunge (Bosentan)
  • depressiven Verstimmungen (das pflanzliche Arzneimittel Johanniskraut)

Die genannten Arzneimittel können einen Einfluss auf die empfängnisverhütende Wirkung haben und dadurch Zwischenblutungen auslösen.

NuvaRing® und Antibiotika

Bestimmte Antibiotika (Rifampicin, Rifabutin) können in Kombination mit dem NuvaRing® den Empfängnisschutz mindern. Sie beschleunigen den Abbau der im Ring enthaltenen Sexualhormone und führen so möglicherweise dazu, dass diese ihre empfängnisverhütende Wirkung nicht mehr ausreichend entfalten können. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob zwischen Ihrem Antibiotikum und der Pille Wechselwirkungen bestehen – falls notwendig, sollten Sie während der Einnahme des Antibiotikums und in den darauffolgenden 28 Tagen eine zusätzliche Verhütungsmethode verwenden.

Wichtig: Fragen Sie vor der Einnahme anderer Medikamente während der Anwendung des NuvaRing® stets Ihren Arzt oder Apotheker, ob Wechselwirkungen mit dem Ring auftreten können. So schließen Sie gesundheitliche Risiken oder eine Beeinträchtigung der Empfängnisverhütung aus.

Wird das Thromboserisiko erhöht?

Ja – Frauen, die kombinierte hormonelle Verhütungsmittel wie den NuvaRing® anwenden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Blutgerinnseln (Thrombosen). Diese Blutgerinnsel können lebensgefährlich sein, da sie zu einem Lungengefäßverschluss (Lungenembolie) oder einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Insbesondere, wenn die Anwenderin raucht, übergewichtig oder in einem erhöhten Alter ist, liegen Risikofaktoren für Thrombosen vor. Daher sollten Sie vor der Nutzung des NuvaRing® mit Ihrem Arzt abklären, ob das Verhütungsmittel für Sie geeignet ist.

NuvaRing®: Wirk- und Inhaltsstoffe

Im NuvaRing® sind insgesamt 11,7 mg Etonogestrel und 2,7 mg Ethinylestradiol enthalten.

Der biegsame, farblose Verhütungsring besteht neben Magnesiumstearat aus einem speziellen medizinischen Kunststoff namens Polyethylencovinylacetat, der weder Silikon noch Latex enthält und damit gut verträglich ist. Der Kunststoff wird nicht vom Körper aufgenommen, sondern gibt nur die beiden hormonellen Wirkstoffe ab.

NuvaRing®: Kosten

Circa 16.50 € pro Ring – Die Kosten für den NuvaRing® mit circa 16.50 € pro Ring sind deutlich höher als die Kosten für Kombinationspillen mit einer gleichen oder ähnlichen Wirkstoffzusammensetzung.

Gut zu wissen: Auch andere Hersteller bieten mittlerweile Verhütungsringe an. Gerne beraten Sie die Ärzte von ZAVA über geeignete Nachahmerprodukte, wie beispielsweise SetLona® (ca. 12,50 Euro pro Ring) oder Circlet® (ca. 11.50 € pro Ring).

NuvaRing® vs. GinoRing® – was ist besser?

Unterschiede in Preis, Haltbarkeit und Stabilität – Beide Vaginalringe enthalten die gleichen Wirkstoffe und verhüten ähnlich effektiv eine Schwangerschaft. Es gibt jedoch auch einige Unterschiede:

  • Ein Unterschied besteht im Preis: Der NuvaRing® kostet circa 16 € pro Ring und ist nur in Packungen bis zu 3 Stück erhältlich. Der GinoRing® dagegen kostet je nach Packungsgröße 11-13 € pro Ring und ist damit günstiger.
  • Zusätzlich sind die Präparate unterschiedlich lang haltbar. Der NuvaRing® sollte innerhalb von 4 Monaten nach dem Kauf in der Apotheke verwendet werden. Der GinoRing® ist etwas länger haltbar und kann daher auch in Packungsgrößen von 6 Stück pro Packung verkauft werden.
  • Nach Berichten von Anwenderinnen scheint der NuvaRing® etwas stabiler zu sein als der GinoRing® und andere Generika: Hier wird häufiger von Ringbrüchen berichtet, die die empfängnisverhütende Wirkung vermindern können.

Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Verhütungsring der richtige für Sie ist, können unsere Ärzte Sie gern kostenfrei über Ihr Patientenkonto beraten.

Gibt es einen NuvaRing® ohne Hormone?

Nein – Der NuvaRing® enthält immer Hormone. Die Hormone werden benötigt, um die Schwangerschaft zu verhüten – denn anders als oft vermutet, wirkt der Vaginalring hormonell und nicht mechanisch.

Weitere Informationen

Wie ist NuvaRing® aufzubewahren?

Der NuvaRing® muss innerhalb von 4 Monaten nach Abgabedatum durch die Apotheke und vor dem Ablauf des Verfallsdatums in die Vagina eingeführt werden. Er sollte nicht über 30 °C und in der Originalverpackung gelagert werden, um ihn vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Für Kinder sollte das Arzneimittel außer Reichweite bleiben.

Wie muss der NuvaRing® entsorgt werden?

Der NuvaRing® wie auch der Applikator sollten nach dem Gebrauch im normalen Hausmüll entsorgt werden. Beides darf nicht die Toilette hinuntergespült werden.

Wie sieht der NuvaRing® aus?

Beim NuvaRing® handelt es sich um einen durchsichtigen, biegsamen und farblosen bis beinahe farblosen Ring. Sein Außendurchmesser beträgt 54 mm und sein Querschnittsdurchmesser 4 mm.

In welchen Packungsgrößen ist der NuvaRing® erhältlich?

Eine Packung enthält einen Beutel mit einem NuvaRing®. Der NuvaRing® Applikator wird separat vertrieben oder ist in der Packung enthalten. Der NuvaRing® ist erhältlich als:

  • Packung mit 1 Ring
  • Packung mit 1 Ring und 1 Applikator
  • Packung mit 3 Ringen
  • Packung mit 3 Ringen und 3 Applikatoren

Dabei werden aber möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Angaben zum Hersteller

Der NuvaRing® ist ein Arzneimittel der deutschen MSD SHARP & DOHME GMBH.

Ist der NuvaRing® besser als die Pille?

Welches Verhütungsmittel besser ist, muss jede Frau gemeinsam mit ihrem Arzt entscheiden. Im Gegensatz zur Pille muss der NuvaRing® nur 1-mal pro Monat entfernt beziehungsweise neu eingesetzt werden. Einige Anwenderinnen kommen allerdings besser mit einer Tablette als dem Einführen des Rings zurecht.

Für wen ist der NuvaRing® geeignet?

Der NuvaRing® ist geeignet für Frauen, die sich einen sicheren Verhütungsschutz wünschen, aber nicht täglich eine Pille einnehmen wollen oder können.

Was ist gesünder, die Pille oder der Ring?

Sowohl die Pille als auch der Vaginalring sind sichere Verhütungsmittel. Beide geben die gleichen Hormonarten in den Körper ab und erhöhen geringfügig das Risiko für ein Blutgerinnsel.

Wie viel kostet der NuvaRing® für 3 Monate?

Eine Packung NuvaRing® für 3 Monate kostet circa 50 €.

Was sind die Nebenwirkungen des NuvaRing®?

Zu den häufigen Nebenwirkungen des NuvaRing® zählen Übelkeit und Bauchschmerzen, Scheideninfektionen, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen und Spannungsgefühle in der Brust. Eine vollständige Auflistung der Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Friederike Ebigbo Fachärztin für Frauenheilkunde in gynäkologischer Praxis

Dr. med. Friederike Ebigbo unterstützt ZAVA bereits seit vielen Jahren bei der medizinischen Text-Prüfung. 2011 schloss sie ihr Medizinstudium an der Technischen Universität München ab. Danach arbeitete sie an Frauenkliniken in Trier, Aachen und in der Schweiz – dort war sie von 2019 bis 2020 Oberärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dr. med. Friederike Ebigbo ist seit September 2020 Ärztin in einer gynäkologischen Praxis in Hamburg.

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Letzte Änderung: 12 Apr 2023


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