Penisring
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Emily WimmerLetzte Änderung: 24 Nov 2018
Was ist ein Penisring und wie funktioniert er?
Die erektile Dysfunktion, also der über 6 Monate andauernde Verlust der Fähigkeit eine zufriedenstellende Erektion zu erzeugen und aufrechtzuerhalten, ist ein oftmals schambehaftetes Thema für viele Männer. Aufgrund von Hochrechnungen geht man davon aus, dass einer von zehn Deutschen keine zufriedenstellende Erektion bekommen und erhalten kann. Da oftmals die Hemmschwelle für die Einnahme von Medikamenten zur Bekämpfung von Erektionsstörungen groß ist, stehen besonders bei leichter und mittelschwerer Dysfunktion unterschiedliche mechanische Hilfsmittel und Methoden zur Verfügung. Ein solches mechanisches Hilfsmittel ist der Penis- oder auch Cockring genannt.
Bei Interesse an einer medikamentösen Therapie gegen Erektionsstörungen, können die Ärzte von ZAVA mit Hilfe eines online Fragebogens ein Rezept für ein Medikament gegen Erektionsstörungen ausstellen.
Häufig angefragte Potenzmittel
Was ist ein Penisring?
Ein Penisring ist ein Ring aus unterschiedlichem Material der über Eichel, Penis oder Hodensack gelegt wird. Er dient zur Erhaltung und Verstärkung einer Erektion, als Intimschmuck oder als Accessoire bei unterschiedlichen Sexualpraktiken. Um den Hodensack getragen soll der Penisring außerdem den Orgasmus verstärken.
Flexible Penisringe sind aus Latex, Kunststoff, Gummi oder Silikon gefertigt wohingegen starre Penisringe aus Metall, Holz oder Leder bestehen und oftmals mit einem Öffnungsmechanismus versehen sind.
Welche unterschiedlichen Penisringe gibt es?
Neben einfachen Ringen werden viele unterschiedliche Modelle angeboten. Beispielsweise gibt es Varianten, welche aus zwei zusammenhängenden Ringen bestehen, die gleichzeitig sowohl über Penis als auch über den Hoden getragen werden. Zur zusätzlichen Stimulation von Vulva, Klitoris oder Anus werden außerdem Penisringe mit unterschiedlichen Aufsätzen angeboten, die das sexuelle Erleben steigern sollen. Penisringe mit eingebauten Vibratoren erhalten die Erektion neben dem blutstauenden Effekt über eine kontinuierliche mechanische Stimulation des Penis.
Die Auswahl des zur Anatomie des Anwenders passenden Penisringes ist vor allem bei nicht größenverstellbaren Varianten notwendig und sollte vor der ersten Anwendung verantwortungsvoll getroffen werden.
Wie verbessert ein Penisring die Erektion?
Der Penisring verhindert, dass Blut den Schwellkörper im Penis wieder verlässt, indem er die Venen abdrückt, über die das Blut abgeführt wird. Die Blut zuführenden Arterien bleiben aufgrund einer höheren Gefäßwandspannung und einem höheren Blutdruck leichter offen, so dass der Schwellkörper trotzdem weiter gefüllt werden kann. Der Penisring ist vor allem für Patienten mit einer leichten bis mittelschweren erektilen Dysfunktion geeignet.
Wie kann ein Penisring helfen, wenn es von alleine zu gar keiner Erektion kommt?
Patienten, deren Penis ohne Hilfsmittel überhaupt nicht erigiert, können den Penisring in Kombination mit einer Penispumpe anwenden. Die Penispumpe besteht aus einem durchsichtigen, starren Rohr und einer elektrischen oder manuellen Pumpe. Das Rohr wird über den nicht erigierten Penis gestülpt und die Pumpe erzeugt einen Unterdruck wodurch Blut in den Penis fließt. Ist der Penis voll erigiert, wird über das Anlegen eines Penisrings das Zurückfließen des Blutes verhindert. Auf diese Art und Weise hat der Penisring auch für Patienten mit einer schweren erektilen Dysfunktion einen Nutzen.
Welche Gefahren oder Nebenwirkungen hat ein Penisring?
Um Durchblutungsstörungen zu vermeiden ist es sehr wichtig, dass der Penisring nicht länger als 30 Minuten getragen wird. Insbesondere sollen die Patienten darauf achten, nicht mit dem aufgesetzten Penisring einzuschlafen.
Außerdem ist das Anpassen des Penisringes an den jeweiligen Penisdurchmesser zu beachten. Dies gilt vor allem für Penisringe aus Metall oder Holz, die keinen Öffnungsmechanismus besitzen. Ist die Größe des Penisringes zu klein gewählt, kann er bei starker Erektion nicht mehr einfach abgestreift werden. Sollte sich der Penisring nicht einfach entfernen lassen, ist eine schnelle Arztkonsultation notwendig um die Erektion medizinisch zu stoppen und schwerwiegende Durchblutungsstörungen zu vermeiden.
Aus diesem Grund werden größenverstellbare Modelle beispielsweise mit Klettverschluss oder Druckknöpfen oder Modelle aus elastischen Materialien empfohlen.
Welche Alternativen gibt es zu einem Penisring?
Neben dem Penisring existieren zahlreiche weitere Behandlungsmöglichkeiten der erektilen Dysfunktion. Neben klassischen Medikamenten wie Viagra®, Cialis® und Levitra® gibt es die Möglichkeit, einen Testosteronmangel im Bedarfsfall medikamentös auszugleichen. Dies geschieht durch das Auftragen eines testosteronhaltigen Gels oder durch regelmäßige Injektion in einen geeigneten Muskel.
Zur Behandlung der Erektionsstörung steht außerdem die Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) zu Verfügung, bei der sich der Patient ein Medikament mit einer dünnen Nadel direkt in den Schwellkörper injiziert. Eine Alternative dazu ist ein „Mini-Zäpfchen“ welches in die Harnröhre eingeführt wird und dort langsam ein Medikament an die Harnröhrenwand abgibt. Dieses System wird MUSE (Medikamentöses Urethrales System zur Erektion) genannt.
Sollten keine der genannten Methoden erfolgreich sein, kann das operative Einsetzen einer Penisprothese erwogen werden. Dabei werden die Schwellkörper durch Implantate ersetzt die durch eine Pumpe bei Bedarf gefüllt werden.
Können keine organischen Ursachen gefunden werden, kann eine Psychotherapie eine sehr gute Möglichkeit sein, um eine Erektionsstörung zu behandeln.
Häufig angefragte Potenzmittel
Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 24 Nov 2018
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Feldman, H. A., Goldstein, I., Hatzichristou, D. G., Krane, R. J., & McKinlay, J. B. (1994). Impotence and its medical and psychosocial correlates: results of the Massachusetts Male Aging Study. The Journal of urology, 151(1), 54-61. Online: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8254833/, aufgerufen am 09.03.16
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Gasser et al.: Basiswissen Urologie, 3. Auflage, Heidelberg: Springer Medizin Verlag, 2006
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Möller et al.: Duale Reihe Psychiatrie und Psychotherapie, 4. Auflage, Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG, 2009