Die Pille ohne Rezept kaufen – ist das möglich?

Medizinisch geprüft von
Dr. Nadia SchendzielorzLetzte Änderung: 23 Apr. 2025
In Deutschland ist es nicht möglich, die Pille ohne ein Rezept zu kaufen. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille sind verschreibungspflichtig und können daher nur mit einem ärztlichen Rezept erworben werden. Die Rezeptpflicht dient dem Schutz der Patientinnen: Sie soll Gefahren verhindern, die durch eine falsche oder missbräuchliche Anwendung der Pille entstehen. Die „Pille danach“ hingegen ist in Deutschland ohne Rezept in Apotheken erhältlich.

Pille online anfragen als Alternative
Lizenzierte Online-Arztpraxen wie ZAVA bieten eine legale Möglichkeit, die Antibabypille und andere hormonelle Verhütungsmittel online zu kaufen. Anwenderinnen fragen dabei Rezept und Medikament zusammen an. Anhand eines medizinischen Fragebogens ermitteln Ärzte, ob eine Verschreibung des gewünschten Verhütungsmittels möglich ist. Ist das der Fall, stellen sie ein passendes Rezept aus. Das Medikament kommt anschließend per Post oder steht in einer Apotheke vor Ort zur Abholung bereit.
Bei ZAVA können Sie zum Beispiel folgende Kombinationspillen anfragen:
Häufig angefragte Kombinationspillen
Zu den beliebten Minipillen gehören unter anderem:
Häufig angefragte Minipillen
Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Antibabypillen, für die Sie bei ZAVA ein Erstrezept oder ein Folgerezept anfragen können.
Wieso ist die Pille nicht rezeptfrei erhältlich?
Die Pille ist verschreibungspflichtig, um Patientinnen vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Denn wie alle Arzneimittel kann auch die Pille Nebenwirkungen auslösen. Außerdem ist nicht jede Pille für jede Frau geeignet. Ein Arzt berücksichtigt bei der Verschreibung des Verhütungsmittels viele Aspekte, beispielsweise:
- (chronische) Vorerkrankungen
- andere, regelmäßig eingenommene Medikamente
- die aktuellen Lebensumstände (z.B. die Stillzeit)
Thromboserisiko spielt eine wichtige Rolle
Zu den Nebenwirkungen der Antibabypille gehört ein höheres Thromboserisiko. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel, das Blutgefäße teilweise oder ganz verstopfen kann. So ist der Blutfluss behindert und schwerwiegende Komplikationen sind möglich – zum Beispiel eine Lungenembolie.
Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt den individuellen Gesundheitszustand und Vorerkrankungen berücksichtigt, wenn er die Pille verschreibt.
Faktoren, die eine Thrombose ebenfalls begünstigen, sind etwa:
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Krebserkrankungen
Bestätigt sich einer dieser Punkte, hat der Arzt die Möglichkeit, eine Pille mit vergleichsweise niedrigem Thromboserisiko zu verschreiben. Eine Option ist dann zum Beispiel eine Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel. Es kann aber auch sein, dass der Arzt aufgrund des erhöhten Risikos generell ein anderes Verhütungsmittel vorschlägt.
Wäre die Antibabypille rezeptfrei erhältlich, würden sich Frauen ohne vorherige ärztliche Beratung und Abklärung einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen.
Gut zu wissen: Das Bundesinstitut für Arzneimittel hat eine Checkliste für Ärzte zusammengestellt. Diese Liste soll gewährleisten, dass alle Risikofaktoren abgefragt werden, die gegen eine Verschreibung der Pille sprechen.
Gibt es Argumente für eine rezeptfreie Abgabe?
Befürworter der rezeptfreien Pille argumentieren, dass über die Apotheke ein einfacher und sicherer Zugang zu Verhütungsmitteln möglich wäre. Für manche Patientinnen sei es mit Scham verbunden, einen Gynäkologen aufzusuchen. Das könnte dazu führen, dass Frauen sich illegal Zugang zur Pille verschaffen: Die Beratung vor der Einnahme fällt weg und Frauen nehmen unter Umständen ungeeignete Wirkstoffe ein. Gleichzeitig machen sie sich strafbar, wenn sie versuchen, die Pille ohne Rezept online zu bestellen oder vor Ort zu kaufen.
Was spricht gegen eine rezeptfreie Abgabe der Pille?
Der Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht sprach im Jahr 2024 die Empfehlung aus, auch bei der Minipille (und damit bei allen Pillenarten) die Verschreibungspflicht beizubehalten. Die Ausschussmitglieder argumentieren unter anderem, dass es eine komplexe ärztliche Aufgabe sei, ein geeignetes Präparat zur hormonellen Verhütung zu finden.
Eine ärztliche Beratung fällt in der Regel ausführlicher aus als ein Beratungsgespräch in der Apotheke. Ein Frauenarzt führt eine gründliche Anamnese durch, bei der er Vorerkrankungen und Lebensumstände im Detail abfragt. So kann er die Risiken minimieren, die mit der Einnahme der Antibabypille einhergehen.
Einige Befürworter der Rezeptpflicht führen an, dass Frauen durch die regelmäßigen Termine beim Gynäkologen gleichzeitig auch Krebsvorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Wäre die Pille rezeptfrei – so die Argumentation – würden Krebserkrankungen unter Umständen erst sehr viel später entdeckt.
Ausnahme: Pille danach
Seit 2015 ist die „Pille danach“ in Deutschland ohne Rezept erhältlich. Trotzdem unterliegt sie immer noch der Apothekenpflicht – das bedeutet, dass sie nur von Apotheken abgegeben werden darf. So können Frauen im Notfall zwar schnell und unkompliziert die „Pille danach“ erwerben, erhalten aber dennoch eine Beratung durch medizinisches Fachpersonal. Jugendliche unter 14 Jahren benötigen meist eine Einverständniserklärung ihrer Eltern.
Wie wirkt die „Pille danach”? Die „Pille danach” enthält einen Wirkstoff, der den Eisprung um mehrere Tage nach hinten verschiebt. Spermien können maximal 5 Tage im weiblichen Körper überleben: Die „Pille danach” bewirkt also, dass die Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs die Eizelle nicht mehr befruchten können.
Gibt es die Antibabypille ohne Rezept im Ausland?
Die Pille ist weltweit in rund 100 Ländern entweder offiziell oder zumindest inoffiziell rezeptfrei erhältlich. Tendenziell gibt es die Pille vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ohne Rezept zu kaufen, während Industriestaaten die Abgabe strenger regulieren.
China und Indien haben beispielsweise einen rezeptfreien Zugang zur Antibabypille ermöglicht. In Europa sind etwa in Griechenland, Serbien und Italien Pillen-Präparate rezeptfrei erhältlich. Auch in den USA wurde die Verschreibungspflicht gelockert.
Wichtig: Durch die fehlende ärztliche Beratung und Abklärung bei einem rezeptfreien Verkauf der Pille kann für die Patientinnen eine höhere Rate an Nebenwirkungen oder Gesundheitsgefahren bestehen.
Kann ich die Antibabypille online ohne Rezept bestellen?
Auch online gibt es die Antibabypille nicht rezeptfrei zu bestellen. Werben Seiten damit, dass sie die Pille ohne Rezept verkaufen, handelt es sich dabei um illegale Angebote. Manchmal werden so auch potenziell gefährliche Medikamentenfälschungen verkauft.
Die Antibabypille online zu bestellen – ohne Rezept und außerhalb offiziell zugelassener Online-Arztpraxen und -Apotheken – ist nach dem Arzneimittelgesetz strafbar. Möglich sind Geld- oder Freiheitsstrafen.
Online-Arztpraxen wie ZAVA ermöglichen es Frauen, ihr Rezept für die Pille online anzufragen, ohne dabei auf eine ärztliche Beratung zu verzichten: Sie füllen dazu einen kurzen medizinischen Fragebogen aus, der unter anderem auf der Checkliste des Bundesinstituts für Arzneimittel basiert. Zusammen mit der folgenden Prüfung durch einen Arzt stellt das sicher, dass nur Frauen die Pille einnehmen, für die sie auch tatsächlich geeignet ist.
Häufig angefragte Verhütungsmittel
Häufig gestellte Fragen
Bekomme ich im Notfall die Pille auch ohne Rezept?
Nein, für die Antibabypille ist immer ein ärztliches Rezept erforderlich. Diese Regelung dient dem Schutz der Anwenderin. Einzige Ausnahme stellt die „Pille danach” dar, die in Deutschland rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist. Bei der „Pille danach” handelt es sich um ein Notfallverhütungsmittel.
Gibt es eine Möglichkeit, die Antibabypille in der Apotheke ohne Rezept zu bekommen?
Nein, die Antibabypille ist nicht ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Sie müssen dafür eine gynäkologische Praxis aufsuchen oder den Service von Online-Arztpraxen wie ZAVA nutzen. Hintergrund ist, dass bei der Verschreibung der Pille bestimmte Vorerkrankungen und Risikofaktoren berücksichtigt werden müssen.
Wie bekomme ich ein Rezept für die Pille, ohne einen Arzt aufzusuchen?
Eine legale Möglichkeit sind Online-Arztpraxen wie ZAVA, bei denen Sie Rezept und Pille online anfragen können. Vorerkrankungen und Lebensumstände werden dabei in einem Online-Fragebogen erfasst. Der behandelnde Arzt entscheidet dann, ob das angeforderte Präparat für Sie infrage kommt. Bei Eignung verschickt ZAVA das Medikament per Post an Ihre Adresse oder Sie können es in Ihrer Apotheke vor Ort abholen.

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 23 Apr. 2025
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Rezeptfreie Minipille auch in Deutschlands Apotheken?, Pharmazeutische Zeitung, online: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/rezeptfreie-minipille-auch-in-deutschlands-apotheken-142721/, abgerufen 09.04.25
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Minipille (Gestagenpille) – die östrogenfreie Pille, Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), online: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/pille-anti-baby-pille/minipille-und-gestagenpille/, abgerufen 09.04.25
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Venöse Thromboembolien und kombinierte hormonale Kontrazeptiva, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, online: https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Themendossiers/Kombinierte-hormonale-Kontrazeptiva/KOK.html, abgerufen 09.04.25
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Contraception Policy Atlas Europe 2025 European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights, online: https://www.epfweb.org/node/1122, abgerufen 09.04.25
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Die Pille danach, Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, online: https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/pille-danach/, abgerufen 09.04.25


