Verhütung ohne Hormone

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Emily WimmerLetzte Änderung: 27 Dez 2018

Es gibt viele verschiedene Gründe, eine Verhütung ohne Hormone zu wählen. Viele Frauen leiden unter Nebenwirkungen der Antibabypille, wie z.B. sexueller Unlust, Zwischenblutungen oder einer erhöhten Anfälligkeit für vaginale Pilzinfektionen.
Liegt ein erhöhtes Thromboserisiko vor, kann hormonelle Verhütung mit kombinierten Antibabypillen, NuvaRing, Verhütungspflaster oder anderen hormonellen Methoden sogar kontraindiziert sein.
Welche Verhütungsmittel ohne Hormone gibt es?
Die bekannteste hormonfreie Verhütungsmethode ist das Verwenden eines Kondoms beim Geschlechtsverkehr. Das Kondom wird über den erigierten Penis gestreift. Das Ejakulat des Mannes wird im Reservoir des Kondoms zurückgehalten und die Spermien erreichen so nicht die Gebärmutter. Das Kondom zählt daher zu den sogenannten Barrieremethoden. Kondome sind kostengünstig, einfach in der Anwendung und nebenwirkungsfrei.
Latexallergiker können auf latexfreie Kondome zurückgreifen. Als einzige Verhütungsmethode schützen Kondome zudem vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Andere Barrieremethoden sind das Femidom (Kondom für die Frau), das Diaphragma und die Portiokappe. Die richtige Anwendung der einzelnen Verhütungsmethoden muss erlernt und geübt werden, um einen ausreichend sicheren Verhütungsschutz zu gewährleisten.
Die Kupferspirale und Kupferkette verhindern die Einnistung eines befruchteten Eies und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Natürliche Verhütungsmethoden verzichten komplett auf Hormone und weitere Hilfsmittel.
Ist nicht-hormonelle Verhütung für jede Frau geeignet?
Medizinisch-körperlich gesehen kann für jede Frau eine geeignete nicht-hormonelle Verhütungsmethode gefunden werden. Die nicht-hormonelle Verhütung hat den Vorteil, dass sie deutlich weniger bis keine Nebenwirkungen mit sich bringt. Die korrekte Anwendung der einzelnen Methoden muss der Anwenderin bekannt sein und von ihr beherrscht werden.
Das Diaphragma und die Portiokappe müssen in der richtigen Größe verwendet werden. Die Kupferkette und Kupferspirale haben den Vorteil, dass sich die Anwenderin nach Einsetzen der Kette bzw. Spirale keine Gedanken mehr über Verhütung machen muss, während alle anderen genannten Verhütungsmethoden eine gewisse Disziplin in der Anwendung erfordern.
Die konsequente und rechtzeitige Anwendung der gewählten Methode ist für den Verhütungsschutz unerlässlich. Die Kupferspirale und Kupferkette wird vor allem dann eingesetzt, wenn über einen längeren Zeitraum kein Kinderwunsch besteht. Dies kann z.B. nach abgeschlossener Familienplanung der Fall sein.

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.
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