Rezeptfreie Potenzmittel

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 10 Jul 2024

Die Scheu vor dem Gespräch in der Arztpraxis, Sorge vor Blicken in der Apotheke oder der Wunsch nach „natürlichen” bzw. kostengünstigen Alternativen zu Medikamenten – die Gründe für die Suche nach rezeptfreien Mitteln gegen Erektionsstörungen sind vielfältig. Einige Anbieter nutzen das aus und bieten illegalerweise Potenzmittel ohne Rezept an. Warum die Rezeptpflicht jedoch durchaus sinnvoll ist, warum Sie nicht auf eine Abklärung Ihrer Beschwerden verzichten sollten und wie Sie eine ärztliche Beratung bequem im Netz durchführen können, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Inhalt
Gibt es rezeptfreie Potenzmittel: Viele Blister mit verschiedenen Tabletten und Kapseln.
 

Überblick: Die wichtigsten Fakten zu rezeptfreien Potenzmitteln

Fehlende Wirksamkeit: Die Wirksamkeit rezeptfrei erhältlicher – und oft als „natürlich” beworbener – Potenzmittel ist meist nicht ausreichend wissenschaftlich belegt und ihre Anwendung daher unter Umständen nicht sinnvoll.

Gesundheitliche Risiken: Der Kauf von Potenzmitteln ohne Rezept kann durch die fehlende ärztliche Beratung gesundheitliche Risiken bergen, da weder der Grund für die Erektionsstörungen noch die tatsächlich notwendige Dosierung abgeklärt werden. Zudem können auch rezeptfreie Potenzmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen oder mit gleichzeitig eingenommenen Medikamenten zu Wechselwirkungen führen.

Sichere Alternative: Die Wirksamkeit und Sicherheit rezeptpflichtiger Potenzmittel wurde in klinischen Studien rigoros geprüft und belegt. Sie gelten daher als Goldstandard bei der Behandlung von Erektionsstörungen. Wer den Arzttermin vor Ort scheut, kann auch eine Online-Arztpraxis wie ZAVA nutzen, um Rezept und Medikament anzufragen.

Rezeptfreie Potenzmittel: Gibt es so etwas?

Ja und neinArzneimittel, die gegen Erektionsstörungen wirksam sind, gibt es nicht rezeptfrei zu kaufen. Wer im Internet nach rezeptfreien Potenzmitteln sucht, findet aber eine Vielzahl an Mitteln, die versprechen, ohne ärztliche Verschreibung die Potenz zu steigern. Unter den als natürliche Alternativen zu VIAGRA® und Co. angepriesenen Präparaten findet man unter anderem das pflanzliche Yohimbin, die homöopathischen Mittel DESEO®, Neradin® und LIBOMAX® sowie einige Nahrungsergänzungsmittel wie die C+ Kapseln.

Einige der enthaltenen Wirkstoffe könnten sich dabei durchaus positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken, zum Beispiel indem sie die generelle Durchblutung fördern. Doch so unterschiedlich ihre Zusammensetzung auch sein mag, eines haben alle rezeptfrei erhältlichen Potenzmittel gemeinsam: Ein wissenschaftlich robuster Nachweis über die Wirksamkeit bei der Behandlung von Erektionsstörungen fehlt.

Anders sieht es bei den verschreibungspflichtigen Mitteln aus, wie beispielsweise den Wirkstoffen aus der Klasse der PDE-5-Hemmer (in VIAGRA® und Co.). Hier wurde die Wirksamkeit und Eignung zur Behandlung von Erektionsstörungen in zahlreichen klinischen Studien vollumfänglich geprüft und dokumentiert.

Wirksame und sichere Potenzmittel: VIAGRA® und Co.

Arzneimittel aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer wie VIAGRA®, Cialis®, Levitra® sowie deren Generika zögern die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs PDE-5 hinaus. Das entspannt die glatte Muskulatur im Penis – in die Schwellkörper kann mehr Blut fließen und die Erektion verbessert sich, besonders in Bezug auf Stärke und Dauer.

Die Wirksamkeit von PDE-5-Hemmern wurde in zahlreichen klinischen Studien sowie an unterschiedlichen Patientengruppen bestätigt und ist wissenschaftlich belegt. Wer auf seinen Geldbeutel achten möchte, kann zu sogenannten Generika (Nachahmerpräparaten) greifen. Diese enthalten denselben Wirkstoff wie das Originalpräparat, sind in der Regel aber um einiges günstiger.

Um Erektionsstörungen individuell passend zu behandeln, ist die Beratung durch einen Arzt unerlässlich. Über eine Online-Arztpraxis wie ZAVA haben Sie die Möglichkeit, online verschiedene rezeptpflichtige Potenzmittel anzufragen: Dazu füllen Sie einen kurzen medizinischen Fragebogen aus. Anhand Ihrer Angaben ermitteln unsere Ärzte, ob eine Behandlung mit dem gewünschten Medikament geeignet ist. Ist dies der Fall, wird Ihnen ein Rezept ausgestellt. Das Medikament schicken wir Ihnen anschließend per Post zu oder Sie können es in einer Apotheke vor Ort abholen.

Folgende Potenzmittel können Sie zum Beispiel bei ZAVA anfragen – diskret und sicher:

VIAGRA®

Cialis®

  • Dosierung: 5 mg, 10 mg oder 20 mg
  • Packungsgrößen: 14, 28, 84 (für 5 mg) bzw. 4, 8 oder 12 Tabletten (für die höheren Dosierungen)
  • Einnahme: täglich (bei der Dauertherapie mit 5 mg) oder 30-60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr (bei der Bedarfstherapie mit den höheren Dosierungen)
  • Wirkdauer: bei Bedarfstherapie bis zu 1,5 Tage (36 Stunden); im Fall einer Dauertherapie wird die Erektionsfähigkeit durchgehend unterstützt
  • Preis ab: 64.32 €
  • Generika: Tadalafil-ratiopharm® (Preis ab 28.98 €), Tadalafil AbZ (Preis ab 13.58 €), Tadalafil Aristo® (Preis ab 12.58 €), TadaHEXAL® (Preis ab 28.70 €), Tadalafil STADA® (Preis ab 18.61 €), tadalafil-biomo® (Preis ab 13.57 €)

Levitra®

Spedra®

  • Dosierungen: 100 mg oder 200 mg
  • Packungsgrößen: 4, 8 oder 12 Tabletten
  • Einnahme: 30-60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr
  • Wirkdauer: 4 Stunden
  • Preis ab: 36.52 €

Potenzmittel ohne Rezept – diese Optionen haben Betroffene

Wenn Sie bei Erektionsproblemen statt verschreibungspflichtiger Potenzmittel lieber rezeptfreie Präparate anwenden möchten, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Homöopathische Arzneimittel

Die Marktzulassung für homöopathische Arzneimittel ist um einiges einfacher als für rezeptpflichtige Arzneimittel. Die Wirksamkeit und Sicherheit rezeptpflichtiger Arzneimittel muss anhand umfangreicher klinischer Studien eindeutig belegt werden, bevor sie auf den Arzneimittelmarkt kommen.

Wer aber die Packungsbeilagen homöopathischer Arzneimittel wie Neradin®, DESEO® oder LIBOMAX® aufmerksam liest, wird bemerken, dass diese Mittel zur Anwendung bei „sexueller Schwäche” bestimmt sind. Diese Formulierung ist nicht zufällig, sondern aus gutem Grund gewählt: Würde man eine Anwendung bei Erektionsstörungen bewerben, müsste die Wirkung in klinischen Studien mit ausreichend großer Patientenzahl belegt werden. Bislang hat sich jedoch noch kein homöopathisches Arzneimittel einer solch rigorosen Prüfung unterzogen.

Das Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel lässt sich wissenschaftlich weder erklären noch nachvollziehen. Verlässliche klinische Studien zeigen, dass die Wirkung homöopathischer Arzneimittel wahrscheinlich ausschließlich mit dem Placeboeffekt zu erklären ist.

Ein Wirkstoff, der in vielen homöopathischen Mitteln bei „sexueller Schwäche” enthalten ist, ist der Extrakt von Damiana (Turnera diffusa), einer gelb blühenden Pflanze aus Mittelamerika. Studien, die die Wirksamkeit von Damiana bei Erektionsstörungen an menschlichen Teilnehmern belegen, gibt es bislang nicht. Einige wenige Studien an Ratten berichten zwar von einer gewissen anregenden Wirkung, jedoch ist der Stoffwechsel von Nagetieren und Menschen zu unterschiedlich, um direkte Schlüsse ziehen zu können.

Hinzu kommt, dass die Wirkstoffe in homöopathischen Arzneimitteln stark verdünnt werden. Konkret bedeutet das: Von dem Extrakt ist nur eine sehr geringe Menge in den Produkten enthalten.

Pflanzliche Potenzmittel

Pflanzliche Mittel wie Yohimbin, Ginseng und Maca werden häufig als natürliche und rezeptfreie Potenzmittel-Alternativen zu VIAGRA® und Co. angeboten. Jedoch ist die wissenschaftliche Beweislage für ihre Wirkung gering. Zahlreiche der durchgeführten Studien belegten die Wirksamkeit lediglich im Tierversuch, nicht aber am Menschen. Andere wiederum bezogen nicht genügend Studienteilnehmer ein, um wirklich aussagekräftig zu sein. Lediglich für Yohimbin und Ginseng lässt sich eine milde Wirkung nachweisen. Fraglich ist allerdings, ob die beobachteten Effekte zur Behandlung ausgeprägter Erektionsstörungen ausreichen.

Wichtig: „Pflanzlich” oder „natürlich” bedeutet nicht ungefährlich! Auch pflanzliche Arzneimittel können mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen und bei Einnahme mit anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen führen. Sprechen Sie deshalb unbedingt mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin oder holen Sie sich Rat in der Apotheke.

Aminosäuren

Die Aminosäure Arginin spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung eines Stoffes, den der Körper zur Erweiterung der Blutgefäße benötigt. Ein Mangel an Arginin kann zu Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck oder Erektionsstörungen führen. Arginin ist jedoch reichlich in herkömmlichen Lebensmitteln vorhanden: Bei ausgewogener Ernährung entsteht ein Mangel eher selten bzw. kann er durch eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten leicht wieder ausgeglichen werden.

Es gibt Hinweise, dass sich die Einnahme von Arginin positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken kann. Jedoch ist die wissenschaftliche Beweislage für die Wirkung von Arginin bei Potenzstörungen uneindeutig. Eine Metastudie aus dem Jahr 2023 kam zu dem Schluss, dass die Einnahme von Arginin bei milden bis moderaten Potenzstörungen durchaus empfehlenswert sei. In einer anderen Studie hingegen zeigte Arginin keine messbare Wirkung bei Potenzstörungen, obwohl einige Männer ihre Potenzstörungen subjektiv als verbessert empfanden.

Wichtig: Arginin darf nicht zusammen mit Nitraten (z.B. Amylnitrit, aber auch die Partydroge „Poppers”) oder potenzsteigernden Medikamenten wie VIAGRA®, Cialis® oder Levitra® eingenommen werden. Es kann sonst zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall kommen. Personen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, sollten ganz auf die Einnahme von Arginin verzichten.

Mineralstoffe

In der Regel sichert eine ausgewogene Ernährung die Versorgung mit allen lebenswichtigen Mineralstoffen. Hinweise, dass eine zusätzliche Einnahme von Mineralstoffen wie Zink, Kalium oder Selen die sexuelle Leistungsfähigkeit verbessert, gibt es nicht. Im Gegenteil: Ein Zuviel an Mineralstoffen kann sich sogar negativ auswirken. So kann beispielsweise ein Übermaß an Kalium zu Wechselwirkungen mit gleichzeitig eingenommenen Medikamenten führen. Sehen Sie daher unbedingt vor einer eigenmächtigen Einnahme solcher Produkte ab und lassen Sie sich stattdessen von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, ob eine zusätzliche Zufuhr an Mineralien für Sie sinnvoll ist.

Warum gibt es Potenzmittel nicht ohne Rezept?

Wirksame, gut untersuchte Potenzmittel gibt es nicht ohne Rezept zu kaufen, um die Patienten zu schützen und eine sichere Anwendung zu gewährleisten. Denn wie alle Medikamente bringen auch Potenzmittel ein gewisses Risiko für Nebenwirkungen mit sich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können ebenfalls gefährlich werden. Die Rezeptpflicht stellt hier sicher, dass Patienten vor der 1. Einnahme von einem Arzt untersucht, beraten und über eventuelle Risiken und Wechselwirkungen aufgeklärt werden.

Woran erkenne ich seriöse Anbieter: Worauf sollte ich achten?

Wichtig ist, dass Sie Potenzmittel ausschließlich von vertrauenswürdigen Quellen erwerben. Denn: Wenn unseriöse Anbieter Potenzmittel rezeptfrei anbieten, kann das große Risiken für Ihre Gesundheit bergen! So werden immer wieder Fälle bekannt, dass sich in als „natürlich” beworbenen, rezeptfreien Potenzmitteln rezeptpflichtige Wirkstoffe oder gesundheitsschädliche Verunreinigungen verbargen.

Die gute Nachricht: Gefälschte Arzneimittel tauchen in legalen Lieferketten nur sehr selten auf. Die folgenden Punkte sollen Ihnen helfen, vertrauenswürdige Anbieter zu erkennen.

Fazit zu rezeptfreien Potenzmitteln

Obwohl sich viele rezeptfreie Potenzmittel auf dem Markt befinden, bleibt ihre Eignung zur Behandlung von Erektionsstörungen fraglich. Zum einen fehlt die wissenschaftliche Beweislage für ihre Wirkung, zum anderen kann der Arzneimittelkauf bei unseriösen Anbietern Risiken bergen – insbesondere wenn eigentlich verschreibungspflichtige Medikamente rezeptfrei angeboten werden.

Ohne eine ärztliche Abklärung kann die Ursache der Erektionsstörungen nicht ermittelt werden. Unter Umständen werden so Grunderkrankungen übersehen, die Ursache der Erektionsstörungen sind und unbehandelt weiter fortschreiten. Dazu kommt: Unseriöse Anbieter machen oftmals unvollständige Angaben zu den Inhaltsstoffen ihrer Produkte. Dies kann durch fehlerhafte Dosierungsangaben oder die Beimischung schädlicher Substanzen ein beachtliches Risiko für die Gesundheit darstellen.

Die Verschreibungspflicht von Arzneimitteln bei Potenzproblemen dient hauptsächlich dem Schutz und dem Wohle des Patienten. Sie stellt sowohl die ärztliche Beratung als auch die Qualitätsprüfung der Arzneimittel sicher.

Wer lieber nicht beim Arzt vor Ort vorstellig werden möchte, kann seine Behandlung auch über Online-Arztpraxen wie ZAVA anfragen – ganz unkompliziert und diskret. Hier füllen Sie einen medizinischen Fragebogen zu Ihren Beschwerden und Ihrer generellen Gesundheit. Die Ärzte von ZAVA werten anschließend die Angaben aus. Ist die Behandlung für Sie geeignet, erhalten Sie ein Rezept. Ihr Medikament stellen wir auf Wunsch entweder per Post an Sie zu oder Sie können es in einer Apotheke vor Ort abholen.

dr-nadia-schendzielorz.png
Medizinisch geprüft von:
Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

Lernen Sie unsere Ärzte kennen

Letzte Änderung: 10 Jul 2024

Alle Sprechstunden auf einen Blick
Zu den Behandlungen



gmc logo

Gütesiegel & Mitgliedschaften