VIAGRA® Nebenwirkungen

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 13 Jan 2023

Wie jedes andere Arzneimittel weist auch VIAGRA® einige Nebenwirkungen auf, die individuell verschieden auftreten können – aber nicht müssen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen von VIAGRA® zählen Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Sehstörungen und eine verstopfte Nase. Wie häufig treten die unerwünschten Begleiterscheinungen von VIAGRA® auf? Wann müssen Betroffene zum Arzt und was ist bei der Einnahme zu beachten?

Inhalt
Vorderseite einer Packung Viagra 50 mg mit 4 Filmtabletten von Pfizer
 

Welche Nebenwirkungen können bei VIAGRA® auftreten?

Unter Nebenwirkungen sind in der Medizin diejenigen Effekte zu verstehen, die ein Präparat unbeabsichtigt mit sich bringt. Dabei ist besonders wichtig: Auch bei richtiger Einnahme und Dosierung kann es zu den typischen Nebenwirkungen kommen. Im Fall von VIAGRA® zählen zu ihnen Magen-Darm-Beschwerden genauso wie Sehstörungen und eine verstopfte Nase. Häufig kommt es aber auch zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Hitzegefühlen.

Sie vertragen VIAGRA® oder eines seiner Generika mit dem Wirkstoff Sildenafil gut und möchten es weiterhin anwenden? Nutzen Sie gerne den ZAVA Service bei Erektionsstörungen: Dazu füllen Sie einen kurzen medizinischen Fragebogen aus und können unkompliziert Ihr Wunschmedikament anfragen. Unsere Ärzte überprüfen anschließend die Angaben und stellen Ihnen – je nach Eignung – ein passendes Rezept aus.

Welche VIAGRA® Nebenwirkungen treten sehr häufig und häufig auf?

Wenn bei Arzneimitteln von sehr häufigen Nebenwirkungen die Rede ist, bedeutet das, dass sie sich bei mehr als als 1 von 10 Behandelten entwickeln. Wenn bei 1 bis 10 Behandelten von 100 die Nebenwirkungen auftreten, werden sie als häufig eingestuft.

Sehr häufig leiden Behandelte unter Kopfschmerzen.

Zu den häufigen Nebenwirkungen von VIAGRA® zählen:

  • Schwindelgefühle
  • Hitzewallungen
  • Sehstörungen (verschwommenes Sehen, verändertes Farbensehen)
  • Flush (anfallartige Rötung im Gesicht)
  • verstopfte Nase
  • Übelkeit und Verdauungsstörungen

Wenn Sie eine oder mehrere der genannten Nebenwirkungen bei sich bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Beschwerden abklären kann. Melden können Sie Ihre Nebenwirkungen darüber hinaus direkt beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Nebenwirkungen. Dort wird ein entsprechender Meldebogen bereitgestellt.

Welche Nebenwirkungen von VIAGRA® können gelegentlich oder selten auftreten?

Gelegentliches Auftreten von Nebenwirkungen ist dann gemeint, wenn 1 bis 10 Behandelte von 1.000 unter den Beschwerden leiden.

Gelegentliche Nebenwirkungen sind bei VIAGRA®:

  • Schnupfen (Rhinitis), ggf. mit Niesreiz
  • Nasenbluten (Epistaxis)
  • Verstopfung der Nasennebenhöhlen
  • Ohrensausen
  • trockener Mund
  • Drehschwindel
  • Müdigkeit bis hin zur Schläfrigkeit (Somnolenz)
  • Wärmegefühl
  • Gliederschmerzen
  • Muskelschmerzen (Myalgie)
  • erhöhte Herzfrequenz
  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Herzklopfen (Palpitationen)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • zu niedriger Blutdruck (Hypotonie)
  • gerötete und/oder blutunterlaufene Augen
  • gereizte Augen
  • Augenschmerzen
  • verstärkte Tränenbildung
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Wahrnehmung von Lichterscheinungen, z.B. Blitzen
  • optische Helligkeit
  • Ausschlag
  • Refluxerkrankung (mit Sodbrennen)
  • Erbrechen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • reduziertes Tastempfinden

Selten auftretende Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 10.000 haben Nebenwirkungen):

  • Schlaganfall
  • vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns (transitorische ischämische Attacke)
  • Herzinfarkt
  • plötzlicher Herztod
  • Brustenge (Angina pectoris)
  • unregelmäßiger Herzschlag
  • Ohnmacht (Synkope)
  • Blutung im Augenhintergrund
  • Doppeltsehen
  • verminderte Sehschärfe
  • Wahrnehmung von Punkten oder kleinen Teilchen im Gesichtsfeld
  • Wahrnehmung von Lichtkränzen um Lichtquellen
  • Weitstellung der Pupille (Mydriasis)
  • Schwellung des Auges oder des Augenlids
  • verfärbtes Augenweiß
  • abnormales Gefühl im Auge
  • spontan auftretende Schwerhörigkeit oder Taubheit
  • Engegefühl des Halses
  • Schwellungen innerhalb der Nase
  • trockene Nasenschleimhaut
  • Taubheitsgefühl im Mund
  • Penisblutung
  • blutiges Sperma (Hämatospermie)
  • Reizbarkeit

Wichtig: Angina pectoris und plötzliche Todesfälle traten überwiegend bei Männern auf, die bereits vor der Anwendung von VIAGRA® an Herz und/ oder Kreislauf erkrankt waren. Ob sie also tatsächlich auf das Potenzmittel zurückgehen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

Sie sollten mit einem Arzt sprechen, wenn Sie eine oder mehrere der genannten Nebenwirkungen bei sich bemerken. Bis zu Ihrem Termin ist davon abzuraten, VIAGRA® nochmals einzunehmen. Entwickeln sich schwere Nebenwirkungen, die beispielsweise auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hinweisen, verständigen Sie umgehend den Notarzt.

Wie lange halten Nebenwirkungen von VIAGRA® an?

In der Regel vergehen die Nebenwirkungen von VIAGRA® nach einer kurzen Zeit, üblicherweise spätestens nach Ende der Wirkdauer von maximal 5 Stunden. Das gilt insbesondere für leichtere Begleiterscheinungen, die auf die entspannten Blutgefäße und einen möglicherweise niedrigen Blutdruck zurückgehen – beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzewallungen oder Gesichtsrötungen. Wie lange die Beschwerden genau anhalten, kann von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen.

Können bei der Einnahme von VIAGRA® auch Langzeitnebenwirkungen auftreten?

Selten zieht VIAGRA® länger anhaltende Begleiterscheinungen nach sich. Fallen Anzeichen für solche sogenannten Langzeitnebenwirkungen auf, sollten sich Betroffene umgehend an eine hausärztliche oder urologische Arztpraxis vor Ort wenden. Eine zügige Untersuchung und Behandlung sind dann entscheidend, um gefährliche oder langfristige Folgen abzuwenden.

Zu den möglichen Langzeitnebenwirkungen von PDE-5-Hemmern wie VIAGRA® gehören unter anderem:

  • Angina pectoris, auch bekannt als Brustenge: tritt anfangs häufig nur bei körperlicher Belastung auf (auch bei Geschlechtsverkehr), kann auf einen Herzinfarkt hinweisen oder ihn ankündigen
  • Priapismus: eine schmerzhafte Dauererektion, kann unbehandelt die Funktionsfähigkeit des Penis in Mitleidenschaft ziehen

Bei Anzeichen für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Priapismus gilt es, keine Zeit zu verlieren: Verständigen Sie in diesem Fall sofort den Notarzt.

Was kann ich gegen auftretende Nebenwirkungen unternehmen?

Beim Auftreten von Nebenwirkungen nach der Einnahme von VIAGRA® sollten Betroffene immer mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten.

Die am häufigsten vorkommenden Nebenwirkungen Kopfschmerzen und Hitzegefühl klingen in den meisten Fällen von selbst ab: Gönnen Sie sich in diesem Fall die Ruhe, die Ihr Körper braucht. Wenn es der Arzt empfiehlt, können Kopfschmerzen auch mit einem gängigen Schmerzmittel behandelt werden – allerdings nur mit einem Medikament, das der Patient auch verträgt und das sich für die gleichzeitige Anwendung mit dem Potenzmittel eignet. Jede VIAGRA® Packung enthält eine deutschsprachige Packungsbeilage, die mögliche Wechselwirkungen abklärt und vor der Einnahme gründlich durchgelesen werden sollte.

Sollte es regelmäßig zu Schwierigkeiten bei der Einnahme von VIAGRA® kommen, empfiehlt Ihr Arzt unter Umständen ein besser passendes Arzneimittel. Anfragen lässt sich dieses ebenfalls ganz unkompliziert über einen kurzen medizinischen Fragebogen.

Was ist bei einer Dauererektion als Nebenwirkung zu tun?

In seltenen Fällen kommt es unter der Anwendung von VIAGRA® zu einer Dauererektion (Priapismus) als Nebenwirkung. Davon spricht man, wenn die Erektion auch nach 2 Stunden nicht nachlässt – das Blut bleibt im Penis gestaut. Dabei handelt es sich um einen urologischen Notfall: Wird der Priapismus nicht innerhalb von 4-6 Stunden behandelt, besteht die Gefahr ernsthafter Folgen. Eine Dauererektion ist nicht nur schmerzhaft, sie kann das Gewebe in den Schwellkörpern auch nachhaltig schädigen und bleibende Erektionsstörungen verursachen.

Das Risiko für eine Dauererektion ist insbesondere bei einer VIAGRA® Überdosierung oder gewissen Vorerkrankungen (z.B. Gerinnungsstörungen, Diabetes, Gicht) erhöht. Besteht ein entsprechender Verdacht, sollten Sie unverzüglich eine urologische Klinik aufsuchen.

Verstärkt Alkoholkonsum die Nebenwirkungen von VIAGRA®?

Ja, Alkohol kann zum einen die Wirkung von VIAGRA® hemmen und zum anderen seine Nebenwirkungen verstärken. Alkohol und Potenzmittel sollten grundsätzlich nicht gemischt werden: Alkohol beeinflusst das Nervensystem und kann es somit erschweren, eine Erektion aufrechtzuerhalten. Der Genuss von Alkohol trägt zudem kurzfristig zu einem niedrigeren Blutdruck bei – in Kombination mit dem blutdrucksenkenden Effekt von VIAGRA® entstehen schnell Beschwerden, von Schwindel bis hin zu Ohnmacht und gefährlichen Stürzen.

Können Nebenwirkungen von VIAGRA® vermieden werden?

Ja, bis zu einem gewissen Grad haben Anwender selbst Einfluss auf die Entstehung von unerwünschten Begleiterscheinungen. Um die möglichen Nebenwirkungen von VIAGRA® so gut es geht zu vermeiden, sollten Sie den Arzt bereits beim Patientengespräch so detailliert wie möglich über Ihren Gesundheitszustand informieren. Teilen Sie ihm genau mit, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen (auch rezeptfreie) und geben Sie chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus an. Nur wenn der Arzt bestens über Ihren Zustand Bescheid weiß, kann er Sie in Bezug auf Arzneimittel und Dosierung richtig beraten – dies minimiert im Normalfall das Risiko für Nebenwirkungen.

VIAGRA® ist nicht für die Selbstbehandlung geeignet, da vor allem eine zu hohe Dosierung die Wahrscheinlichkeit für schwerwiegende Nebenwirkungen – wie Herzversagen – erhöht. Das Potenzmittel ist daher nur mit ärztlichem Rezept erhältlich.

Eine wichtige Rolle spielt es zudem, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen. So können mögliche Gegenanzeigen und Wechselwirkungen rechtzeitig berücksichtigt werden. Nehmen Sie VIAGRA® nur in der vom Arzt verschriebenen Dosierung ein.

Treten doch Nebenwirkungen auf – auch nur leichte – sollten Sie Ihren behandelnden Arzt darüber informieren. Er kann dann entscheiden, ob Sie das Präparat weiter wie gewohnt einnehmen können, eine andere Dosierung benötigen oder auch, ob ein Wechsel zu einem anderen Präparat Besserung bringt.

Sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu beachten?

Ja, VIAGRA® geht mit verschiedenen Medikamenten und Substanzen (z.B. Alkohol) Wechselwirkungen ein. Bei Wirkstoffen wie Alphablockern und blutdrucksenkenden Nitraten gilt zum Beispiel besondere Vorsicht: Diese Medikamente dürfen nicht miteinander kombiniert werden. Wenn Sie schon ein anderes Arzneimittel anwenden, sollten Sie daher vor der Einnahme von VIAGRA® unbedingt Ihren Arzt informieren – auch wenn es sich hierbei nicht um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel handelt.

Zu diesem Thema möchten Sie mehr wissen? Lesen Sie hier unseren Beitrag zu den Wechselwirkungen bei VIAGRA®

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte man VIAGRA® nicht nehmen?

Unter bestimmten Umständen raten Ärzte von der Anwendung von VIAGRA® ab. Die Einnahme ist zum Beispiel nicht geeignet, wenn eine Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe besteht, Nitrate oder Stickstoffmonoxid-Donatoren eingenommen werden müssen oder innerhalb des letzten halben Jahres ein Herzinfarkt oder Schlaganfall aufgetreten ist. Bestimmte Erkrankungen im Bereich von Augen, Herz, Leber und Nieren schließen die Behandlung ebenfalls aus. Die Packungsbeilage listet alle derzeit bekannten Gegenanzeigen und sollte bei Unsicherheit zu Rate gezogen werden.

Welche Gefahren birgt VIAGRA®?

Wie alle Medikamente kann auch VIAGRA® Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen und Verdauungsprobleme. Schwere gesundheitliche Folgen wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt treten nur selten auf.

Ist VIAGRA® schädlich fürs Herz?

Nach aktuellem Stand scheint VIAGRA® nicht schädlich für das Herz zu sein. In Untersuchungen kam es zwar selten zu Herzinfarkten und plötzlichen Todesfällen. Da die meisten der Betroffenen aber bereits im Vorfeld an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, könnte es sich dabei auch um Folgen der bestehenden Grunderkrankungen handeln.

Wie kann ich mit den Nebenwirkungen von VIAGRA® umgehen?

Die meisten Nebenwirkungen, die während der Anwendung von VIAGRA® auftreten, legen sich innerhalb weniger Stunden von selbst. Hier gilt es, sich zunächst etwas zu schonen und mit dem Arzt Rücksprache zu halten, ob die Behandlung beim nächsten Geschlechtsverkehr weitergeführt werden darf. Zeigen sich jedoch Anzeichen für Brustenge (Angina pectoris), eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus), einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, muss umgehend ein Notarzt verständigt werden.

Kann das Medikament zusätzlich zu den Nebenwirkungen, die ich durch die Einnahme von VIAGRA® haben könnte, auch Nebenwirkungen bei meinem Partner verursachen?

Nein, hier besteht kein Grund zur Sorge. Die Nebenwirkungen von VIAGRA® sind weder ansteckend noch in irgendeiner anderen Form übertragbar. Unerwünschte Begleiterscheinungen können sich ausschließlich bei der Person zeigen, die das Potenzmittel eingenommen hat.

Wie sind die Nebenwirkungen von Cialis® im Vergleich zu denen von VIAGRA®?

Die möglichen Nebenwirkungen von Cialis® ähneln stark denen von VIAGRA®. Unter anderem können sich Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und Rücken- sowie Gliederschmerzen bemerkbar machen. Die Ursache dafür: Die Wirkstoffe beider Arzneimittel (Sildenafil und Tadalafil) gehören zur Gruppe der PDE-5-Hemmer, die ihre Wirkung auf die gleiche Weise entfalten.

Sind Potenzmittel auf Dauer schädlich?

Nein, Potenzmittel wie VIAGRA® wirken sich auf Dauer nicht schädlich aus. Möglich sind lediglich die im Beipackzettel aufgeführten, meist kurzfristigen Nebenwirkungen. Auch mit einem Gewöhnungseffekt – und damit einer auf lange Sicht abnehmenden Wirkung – ist nicht zu rechnen.

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Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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