Potenz steigern: So kann man(n) selbst aktiv werden
Medizinisch geprüft von
Dr. med. Emily WimmerLetzte Änderung: 29 Jul 2022
Erektionsstörungen sind keine Seltenheit – aber ein Tabuthema. Die meisten Betroffenen sprechen nicht gerne über diese sehr persönliche Symptomatik. So baut sich eine Schweigespirale auf. Von alleine stellt sich dabei nur selten eine Besserung ein. Umso wichtiger ist die umfassende Aufklärung rund um das Thema erektile Dysfunktion. ZAVA erklärt die interessantesten alltäglichen Methoden, um die Potenz zu steigern und beschreibt verschiedene Behandlungsmethoden von Impotenz.
Wie wirkt sich Ernährung auf die Potenz beim Mann aus?
Der Lebensstil kann die erektile Funktion über unterschiedliche Mechanismen beeinflussen . Das bedeutet: Mit der richtigen Ernährung und sportlicher Aktivität lässt sich die Potenz deutlich verbessern.
Umgekehrt gilt aber auch, dass sich eine ungesunde Lebensweise negativ auf den gesamten Körper und somit auch auf die Erektionsfähigkeit auswirken kann. Vermeiden Sie daher:
- eine ungesunde, fettreiche Ernährung mit wenig frischen Lebensmitteln
- Fast Food
- verarbeitete Lebensmittel mit hohen Salz- oder Zuckerwerten
Neben Übergewicht und hohen Blutfetten fördert eine ungesunde Ernährung auch Krankheiten wie Diabetes mellitus und Arteriosklerose. Sowohl die direkten Folgen der falschen Ernährung als auch die daraus entstehenden Erkrankungen haben das Potenzial, die Potenz zu beeinträchtigen. Mit einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Kost lässt sich einer erektilen Dysfunktion oft langfristig vorbeugen.
Welche Lebensmittel können die Potenz steigern?
Neuesten Studien zufolge gibt es tatsächlich bestimmte Lebensmittel, die das Potenzial haben, die Potenz zu steigern. Allerdings reicht eine Ernährungsumstellung aus medizinischer Sicht nicht aus, um Erektionsprobleme erfolgreich zu therapieren.
Nahrungsmittel, die den Ruf haben, potenzfördernd zu sein, haben einen hohen Polyphenolgehalt, deren Wirkung als Antioxidantien schon länger bekannt ist. Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in nahezu allen frischen, natürlichen Lebensmitteln in unterschiedlicher Menge vorhanden sind.
Besonders bekannt für einen relativ hohen Polyphenolgehalt sind diese Früchte und Lebensmittel:
- Äpfel
- Weintrauben
- Aroniabeeren (Apfelbeeren)
- Ginkgo- oder grüner Tee
- Rotwein
Eine Übersichtsstudie kam zu dem Ergebnis, dass der Verzehr dieser Nahrungsmittel bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion sinnvoll sein kann – aber nicht allein zur Besserung beiträgt.
Wichtig: Eine Ausnahme gilt für Rotwein. Da Alkohol ab einem gewissen Grad nicht mehr die Potenz steigern, sondern sogar zu einer eingeschränkten Erektionsfähigkeit führen kann, sollten Betroffene das Genussmittel nur in Maßen zu sich nehmen.
Besprechen Sie Maßnahmen, die die Ernährung betreffen und eine Verbesserung der Potenz zum Ziel haben, immer mit Ihrem behandelnden Arzt. Ein übermäßiger Konsum bestimmter Lebensmittel und eine einseitige Ernährung können die Erektionsfähigkeit wiederum negativ beeinflussen. Wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. Es spricht aber beispielsweise nichts gegen ein Frühstück aus einem frischen Apfel in einem Müsli aus Haferflocken, Joghurt sowie einer Handvoll Aroniabeeren mit einer Tasse grünem Tee.
Auch die Aminosäure L-Arginin hat den Ruf, beim Mann die Potenz zu steigern. Enthalten ist sie beispielsweise in Fisch, Nüssen und Hülsenfrüchten. Aktuelle wissenschaftliche Studien bestätigen die erektionsfördernde Wirkung allerdings nicht.
Kann Sport die Potenz steigern?
Auch Sport wirkt sich mitunter positiv auf die Potenz aus. Das hat einen einfachen Grund: Körperliche Aktivität steigert die Durchblutung, sodass Gewebe, Blutgefäße und Co. mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt werden. Ärzte empfehlen daher, mindestens 3-mal pro Woche leichten Ausdauersport zu treiben, beispielsweise:
- Walken
- Joggen
- Schwimmen
Die Empfehlungen können jedoch je nach individuellem Gesundheitszustand der Betroffenen variieren. Studien, die das Thema Sport und Potenz untersuchen, unterscheiden bei der Erhebung nicht zwischen einzelnen Sportarten. Jegliche körperliche Betätigung kann demnach die Herzgesundheit verbessern und somit auch potenzsteigernde Effekte nach sich ziehen.
Wichtig: Dasselbe gilt auch andersherum. Alles, was der Gesundheit nicht zuträglich ist, beispielsweise Rauchen, ungesunde Ernährung und Alkoholkonsum, können die Erektionsfähigkeit mindern.
So wichtig ist Ausdauersport für den Körper
Wenig sportlich aktive Männer haben ein erhöhtes Risiko für Erektionsstörungen. Das liegt zum einen an der dadurch gesteigerten Anfälligkeit für Fettleibigkeit und weitere Erkrankungen, die wiederum Erektionsprobleme mit sich bringen können.
Viele Ärzte berichten von positiven Erfahrungen ihrer Patienten, die mit regelmäßiger sportlicher Aktivität die Sexualfunktion verbessern konnten. Die Gründe dafür sind zum Teil noch Gegenstand der Forschung. Wahrscheinlich spielen unter anderem diese Punkte eine wichtige Rolle:
- gesteigertes Selbstbewusstsein durch optimiertes Körpergefühl
- verbesserte Ausdauer
- hormonelle Faktoren
Interessant ist, dass die Empfehlung für Mannschaftssportarten nur eingeschränkt gilt. Studien zu diesem Thema zeigen ein höheres Verletzungsrisiko. Ein solcher Sportunfall kann wiederum eine eingeschränkte sexuelle Funktion beim Mann zur Folge haben.
Beckenbodentraining und Kegel-Übungen
Neben Ausdauersportarten trägt auch die gezielte Kräftigung der Muskulatur zu einer verbesserten Erektionsfähigkeit bei: Beckenbodentraining für Männer kann die Potenz steigern. Eine bestimmte Ausprägung dieser Kräftigung stellen die sogenannten Kegel-Übungen dar. Dabei handelt es sich um ein von Arnold Kegel entwickeltes Konzept. Ziel ist es, durch das Zusammenziehen der Beckenbodenmuskulatur eine Stärkung zu bewirken.
Kann Masturbieren die Potenz verschlechtern?
Noch immer hält sich das Gerücht, dass Masturbation zu Impotenz führt. Zahlreiche Studien haben das aber mittlerweile widerlegt: Solange die Häufigkeit das Sozialleben nicht beeinträchtigt und die Erregung nicht nur an bestimmte Stimuli gebunden ist, kann Masturbieren das Sexleben sogar verbessern.
Es gibt keine festgelegte Grenze, wie viel Selbstbefriedigung normal, förderlich oder auch gesundheitsschädlich ist. Solange die Masturbation als angenehm empfunden wird und nicht schmerzhaft oder zwanghaft wird, kann die Lust auf Geschlechtsverkehr dadurch steigen und zu einem erfüllteren Sexualleben führen.
Das bedeutet: Masturbation hat das Potenzial, die Sexualität zu verbessern. Durch Autoerotik gelingt es, eigene Vorlieben zu erkunden und ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Das ist wiederum die Basis für die gemeinsame Entwicklung beim Geschlechtsverkehr.
Wichtig: Problematisch ist die Masturbation für die Sexualität in der Partnerschaft, wenn die Erregung nur an ganz bestimmte Stimuli, wie beispielsweise Pornos, gebunden ist. Falls Männer ohne einen bestimmten Anblick oder eine festgelegte Vorstellung keine Erektion erreichen können, ist es sinnvoll, mit einem Spezialisten zu sprechen, beispielsweise einem Sexualtherapeuten.
Ab wann Erektionsstörungen medikamentös behandeln?
Wenn sich eine sexuelle Funktionsstörung regelmäßig zeigt oder die Anzeichen von Impotenz über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten, ist es sinnvoll, die Symptomatik ärztlich abklären zu lassen. Nur ein Mediziner kann entscheiden, ob eine Therapie mit Medikamenten angezeigt ist.
Liegt eine Grunderkrankung vor, beispielsweise Diabetes, erfolgt zunächst deren Behandlung. Womöglich stellt sich dann bereits eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit ein. Der Mediziner wird auch die bestehende Medikation prüfen – denn einige Präparate, beispielsweise blutdrucksenkende Mittel, können sich auf die sexuelle Leistungsfähigkeit auswirken. Wird die Impotenz durch ein Medikament verursacht, ist es mitunter sinnvoll, über Alternativen für das betroffene Arzneimittel nachzudenken.
Halten die Potenzstörungen an, kann der Arzt über den Einsatz von sogenannten PDE-5-Hemmern nachdenken. Diese Medikamente bewirken einen größeren Bluteinstrom in den Penis und damit eine stärkere Erektion.
Bei ZAVA können Sie ein Rezept für ein geeignetes Potenzmittel anfragen, beispielsweise eines dieser Präparate:
- Viagra® (ab 51.53 €)
- Cialis® (ab 64.32 €)
- VARDENARISTO® (ab 24.17 €)
- Tadalafil STADA® (ab 18.61 €)
- Sildenafil 1A-Pharma® (ab 16.34 €)
Häufig angefragte Potenzmittel
Welche Hilfsmittel steigern die Potenz?
Hilfsmittel zur Potenzsteigerung sind neben den PDE-5-Hemmern das sogenannte MUSE (Medikamentöses Urethrales System zur Erektion) und die SKAT (Schwellkörperautoinjektionstherapie). Dabei handelt es sich um Präparate, die direkt am Penis eingesetzt und beispielsweise in die Harnröhre injiziert werden.
Neben diesen medikamentösen Maßnahmen gibt es mechanische Hilfsmittel wie den Penisring, der bei leichter bis mittelschwerer Problematik die Dauer und Härte der Erektion verlängern kann. Er hilft jedoch nicht in Fällen, bei denen es gar nicht zu einer Erektion kommt. Dafür gibt es die Penispumpe, die zunächst mit einem Unterdrucksystem für die Entstehung einer Erektion sorgt. Anschließend lässt sich die Erektion durch einen Penisring aufrechterhalten.
Die letzte Maßnahme, auch als Ultima Ratio bezeichnet, stellen verschiedene operative Maßnahmen dar, wie beispielsweise eine Penisprothese. Dabei kann es jedoch zu Komplikationen und Risiken kommen, außerdem sind die Kosten in der Regel sehr hoch. Mediziner ziehen eine Operation nur in Erwägung, wenn alle anderen Behandlungsversuche zur Potenzsteigerung keinen Erfolg zeigen.
Fazit – Was steigert die Potenz nachhaltig?
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger sportlicher Betätigung kann die Potenz steigern. Eine gute Durchblutung von Gewebe und Organen ist essenziell für die körperliche und damit auch die sexuelle Leistungsfähigkeit.
Ob im Einzelfall die rein medikamentöse Therapie mit einem Potenzmittel oder ein ganzheitlicher Behandlungsansatz sinnvoll sind, kann nur ein Arzt entscheiden. Teilen Sie Ihrem behandelnden Mediziner daher immer alle Beschwerden mit.
FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um Potenz steigern beim Mann
Wie kann ich meine Potenz natürlich steigern?
Ein gesunder Lebensstil unterstützt die Erektionsfähigkeit. Dazu gehört abwechslungsreiche Kost, viel Bewegung sowie der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und Zigaretten. Rauchen kann die Durchblutung stören und somit auch die Potenz negativ beeinflussen.
Was ist gut für die Potenz des Mannes?
Neben einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich auch Sport positiv auf die Potenz aus. Körperliche Aktivitäten machen nicht nur fit, sondern verbessern auch die Durchblutung, was sich auch in einer längeren Erektionsdauer äußern kann.
Gibt es potenzsteigernde Lebensmittel?
Ja, Studien haben ergeben, dass Nahrungsmittel mit dem sekundären Pflanzenstoff Polyphenol einen positiven Effekt auf die Erektionsfähigkeit haben können. Reich an der Substanz sind Äpfel, Weintrauben, Aroniabeeren (Apfelbeeren) sowie grüner Tee. Eine Ernährungsumstellung reicht alleine aber nicht aus, um Erektionsprobleme zu behandeln.
Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 29 Jul 2022
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Arginin – eine Aminosäure mit Potenz? Verbraucherzentrale, online: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/arginin-eine-aminosaeure-mit-potenz-13405, abgerufen 12.05.22
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Gasser, T. (2019). Basiswissen Urologie. Springer Verlag
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Liebe geht durch den Magen, Ärzte Zeitung, online: https://www.aerztezeitung.de/Politik/Liebe-geht-durch-den-Magen-213478.html, abgerufen 17.05.22
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Natürliche Erektionshilfen haben‘s in sich, Ärzte Zeitung, online: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Natuerliche-Erektionshilfen-habens-in-sich-235628.html, abgerufen 17.05.22
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S1-Leitlinie Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion, Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN), online: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-112l_S1_Erektilen_Dysfunktion_Diagnostik_Therapie_2018-05.pdf, abgerufen 17.05.22