Bluthochdruck und Impotenz

Marianne Brandt

Medizinisch geprüft von

Marianne Brandt

Letzte Änderung: 08 Aug 2022

Bluthochdruck zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Europa und zieht unter Umständen eine Reihe an Folgebeschwerden nach sich. So kann zum Beispiel die Erektionsfähigkeit durch zu hohen Blutdruck – auch arterielle Hypertonie genannt – beeinträchtigt werden. Um sowohl Impotenz als auch Bluthochdruck adäquat behandeln zu können, ist die Wahl der richtigen Therapie wichtig. Über ZAVA können Sie sowohl ein Rezept für Arzneimittel gegen Erektionsstörungen als auch Folgerezept für Medikamente gegen Bluthochdruck anfragen. Füllen Sie dazu einfach die entsprechenden medizinischen Fragebögen aus.

Inhalt
Ein jüngerer Mann stellt mit einer Blutdruckmessung fest, das Impotenz und Bluthochdruck möglicherweise zusammenhängen.
 

Kurzübersicht

Häufigkeit:

Sowohl Bluthochdruck als auch Erektionsstörungen (Impotenz) sind häufige Erkrankungen unter Männern, vor allem im höheren Lebensalter. 2 Drittel aller Personen über 65 Jahren leiden an Bluthochdruck, ungefähr die Hälfte aller Männer über 70 Jahren hat eine erektile Dysfunktion.

Gegenseitige Beeinflussung:

Bluthochdruck kann Gefäße schädigen und die Entstehung von Impotenz begünstigen. Umgekehrt sollte beim Auftreten von Erektionsstörungen abgeklärt werden, ob ein erhöhter Blutdruck vorliegt.

Ursachen:

Die Ursachen von Bluthochdruck und Erektionsstörungen ähneln sich teilweise. Neben genetischen Ursachen trägt vor allem ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht zu beiden Erkrankungen bei. Erektionsstörungen können jedoch auch durch psychische Faktoren oder Nervenschädigung verursacht werden.

Behandlung:

Beide Erkrankungen lassen sich üblicherweise sowohl durch einen gesünderen Lebensstil als auch durch verschiedene Medikamente behandeln. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Blutdrucksenker und/oder Potenzmittel.

Leiden Patienten mit Bluthochdruck häufiger an Impotenz?

Ja, Erektionsstörungen treten bei Patienten mit Bluthochdruck deutlich häufiger auf als bei Menschen ohne Bluthochdruck. Chronisch erhöhter Blutdruck verursacht zwar lange Zeit keine Beschwerden, kann unbehandelt aber bereits in frühen Stadien zu einer Vielzahl an gesundheitlichen Folgen wie Arterienverkalkung (Arteriosklerose) führen. Insbesondere die Wände der Blutgefäße werden durch den permanent zu hohen Druck immer stärker geschädigt, wodurch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinfarkte, Netzhautschäden oder chronische Nierenschäden steigt.

Auch die Erektionsfähigkeit hängt in hohem Maße von der Qualität der Blutgefäße ab, die den Penis versorgen. Nur wenn die zuführenden Arterien einen ausreichenden Blutfluss in den Penis zulassen, kann eine genügend harte Erektion entstehen.

Kann Impotenz durch eine gute Einstellung des Blutdrucks behoben werden?

Nur bei einem kleinen Teil der Patienten verschwinden die Erektionsstörungen durch eine gute Blutdruckeinstellung vollständig. Je nach eingesetztem Wirkstoff kann eine medikamentöse Senkung des Blutdrucks aber einer Verschlimmerung der Erektionsstörungen entgegenwirken oder sie gar nicht erst entstehen lassen. Eine bestmögliche Behandlung des Bluthochdrucks ist zudem wichtig, um weiteren Schäden vorzubeugen und das Risiko für schwere Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu senken.

Tipp: Zur Früherkennung von Bluthochdruck und anderen Erkrankungen haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle 3 Jahre Anspruch auf eine ausführliche körperliche Untersuchung (Check-Up-Untersuchung). Dabei sollten Sie auch Gesundheitsprobleme wie Erektionsstörungen offen besprechen.

Wohin kann ich mich wenden?

Wenn Sie befürchten, gleichzeitig an Bluthochdruck und Impotenz zu leiden, sollten Sie einen Termin beim Hausarzt vereinbaren. Untersuchungen haben gezeigt, dass Internisten und Hausärzte das Thema Erektionsstörungen bei der Behandlung von Bluthochdruck nicht zwingend von selbst aufgreifen. Es ist daher wichtig, Erektionsprobleme anzusprechen – am besten schon vor dem Beginn einer medikamentösen Therapie des Bluthochdrucks. Auch bei Erektionsstörungen, die erst während der Behandlung des Bluthochdrucks entstanden sind, sollten Patienten sich vertrauensvoll an den Arzt wenden.

Wie kann ZAVA helfen?

Männer, die unter Erektionsstörungen leiden, können bei ZAVA Rezepte für gängige Potenzmittel anfragen. Füllen Sie dazu einfach den medizinischen Fragebogen zu Potenzmitteln auf unserer Service-Seite aus. Unsere Ärzte überprüfen im Anschluss Ihre Angaben und stellen Ihnen ein Rezept aus, sofern die Behandlung bei Ihnen geeignet ist.

Zur Verfügung stehen zum Beispiel:

Schon gewusst? Wenn Sie bereits seit mindestens 3 Monaten Medikamente gegen Bluthochdruck in einer stabilen Dosierung einnehmen, können Sie für diese Medikamente ein Folgerezept über unseren Bluthochdruck-Service anfragen.

Ist eine Umstellung der Blutdruckmedikamente problemlos möglich?

Ob ein Wechsel der Blutdruckmedikamente möglich ist oder nicht, hängt in erster Linie von Ihren Vorerkrankungen ab. So sollten Patienten mit Herzinsuffizienz oder bestimmten anderen Vorerkrankungen des Herzens in der Regel einen Betablocker und einen ACE-Hemmer oder ein Sartan einnehmen. Den meisten anderen Patienten wird hingegen anfangs zu einer Zweifachtherapie mit ACE-Hemmern oder Sartanen in Kombination mit einem Diuretikum geraten. Wenn Sie Beschwerden haben und vermuten, dass diese im Zusammenhang mit Ihrer Blutdruckmedikation stehen, sollten Sie sich immer zuerst mit Ihrem Arzt besprechen.

Bluthochdruck ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die viele Folgeschäden verursacht. Daher ist es wichtig, nicht eigenmächtig die Medikation zu verändern. Falls Ihr Arzt der Ansicht ist, dass eine Veränderung möglich ist, sollte während der Umstellung der Therapie eine engmaschige Kontrolle des Blutdrucks erfolgen, um möglichst rasch eine optimale Dosierung zu finden. Dabei helfen auch regelmäßige Selbstmessungen zu Hause, beispielsweise mithilfe eines Blutdrucktagebuchs.

Hier können Sie sich kostenlos die Vorlage für ein solches Symptomtagebuch herunterladen.

Welche Potenzmittel können Patienten bei Bluthochdruck anwenden?

Sofern die Erektionsstörungen auch nach einer optimierten Therapie des Bluthochdrucks bestehen bleiben, kann der Einsatz von Potenzmitteln erwogen werden. Die gängigsten medikamentösen Potenzmittel sind PDE5-Hemmer wie Viagra®, Levitra® oder Spedra®.

Darüber hinaus stehen Therapien namens MUSE oder SKAT zur Verfügung, die lokal am Penis eingesetzt werden und bei denen deshalb eine geringere Wirkstoffmenge verwendet werden muss. In jedem Fall sollten Potenzprobleme offen bei dem behandelnden Arzt angesprochen werden. Er kann anschließend mögliche Therapieoptionen erläutern und gemeinsam mit dem Patienten eine Behandlungsmöglichkeit wählen.

Pflanzliche Medikamente wie die Damiana-Präparate Neradin® und Deseo® werden zwar intensiv beworben, haben aber im Gegensatz zu PDE5-Hemmern keine nachgewiesene Wirksamkeit bei Erektionsstörungen.

Sind Potenzmittel bei Bluthochdruck gefährlich?

Grundsätzlich sollten Sie bei Bluthochdruck Potenzmittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden. Vor allem PDE5-Hemmer wie Viagra® oder Cialis® dürfen bei Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln aber auf keinen Fall ohne vorherige ärztliche Beratung eingenommen werden, da nicht alle Blutdrucksenker mit der Verwendung von PDE5-Hemmern kompatibel sind. Im schlimmsten Fall kann es hier zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen.

Andere erektionsfördernde Medikamente wie Schwellkörper-Injektionen oder pflanzliche Präparate, beispielsweise Neradin® oder Deseo®, sind zwar meist auch bei Bluthochdruck problemlos verwendbar, trotzdem sollten Sie sich auch vor dem Einsatz dieser Medikamente von Ihrem Arzt beraten lassen, um schwere Nebenwirkungen wie eine starke Entgleisung des Blutdrucks auszuschließen.

Was führt zu Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist eine weit verbreitete und häufig unterschätzte Erkrankung, die durch mehrere Ursachen hervorgerufen werden kann. Neben genetischer Veranlagung sind vor allem mangelnde Bewegung, Übergewicht, chronischer Stress und Depressionen typische Ursachen. Auch eine unausgewogene Ernährung kann zu Bluthochdruck beitragen.

Die Wirkung dieser Risikofaktoren ist individuell unterschiedlich, beispielsweise reagiert ein Teil der Bluthochdruckpatienten sehr stark auf eine gesteigerte Aufnahme von Kochsalz, während viele andere Patienten unempfindlich gegenüber Kochsalz bleiben. Zudem steigt der Blutdruck mit zunehmendem Lebensalter an, da die Gefäße durch Alterungsprozesse weniger elastisch werden und Blutdruckschwankungen nicht mehr so gut abfangen können.

Neben diesen primären Ursachen können auch andere Auslöser zu erhöhtem Blutdruck führen. Hierzu zählen Schwangerschaft, Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen, Alkoholmissbrauch, Schlafapnoe, Drogenmissbrauch, Fehlbildungen des Herz-Kreislaufsystems oder sogar auch verstärkter Konsum von Lakritze.

Wie wird Bluthochdruck behandelt?

Die Behandlung von Bluthochdruck sollte stets so früh wie möglich erfolgen, um irreversible Folgen für den Körper möglichst vollständig zu vermeiden. Die Therapie des Bluthochdrucks richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung und dem individuellen Gesundheitszustand des Patienten.

Bei leichtem Bluthochdruck kann gegebenenfalls bereits eine Lebensstiländerung mit ausgiebiger Bewegung, geeigneter Ernährung und Gewichtsreduktion die Blutdruckwerte wieder in den Normbereich bringen. Bei stärker erhöhtem Bluthochdruck muss eine medikamentöse Behandlung erfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Kann Bluthochdruck zu Erektionsstörungen führen?

Ja, durch lange bestehenden Bluthochdruck werden die Gefäße im gesamten Körper geschädigt. So wird auch der Blutfluss in den Penis erschwert und die Erektionsfähigkeit nimmt ab.

Welche Potenzmittel kommen bei hohem Blutdruck infrage?

Die Wahl eines Potenzmittels sollte nur in Absprache mit Ihrem Hausarzt oder Urologen erfolgen, um schädliche Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden. Grundsätzlich kommen je nach Blutdruckwerten und sonstigen Vorerkrankungen mehrere Potenzmittel wie PDE5-Hemmer, MUSE oder SKAT infrage.

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Medizinisch geprüft von:
Marianne Brandt Medizinische Autorin

Marianne Brandt ist Apothekerin und Medikationsmanagerin. Sie erstellt und überprüft medizinische Texte für ZAVA. Nach dem Studium der Pharmazie an der Universität Greifswald erhielt sie 2017 ihre Approbation zur Apothekerin. Sie sammelte Erfahrungen in der Klinischen Forschung sowie in der öffentlichen Apotheke. 2020 absolvierte sie die Weiterbildung zur ATHINA-zertifizierten Apothekerin und ist seither in einer nebenberuflichen Selbstständigkeit als Medikationsmanagerin tätig.

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