Männergesundheit

Michel Wenger

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Michel Wenger

Letzte Änderung: 28 Jan 2019

Wissenswertes rund um die Gesundheit von Männern

Inhalt
Eine Gruppe junger Männer sitzt lachend zusammen. Alle erfreuen sich bester Gesundheit und verbringen eine gute Zeit.
 

Die Gesundheit von Männern unterliegt teilweise anderen Notwendigkeiten als die von Frauen. Manche Krankheiten treten häufiger oder ausschließlich bei Männern auf. Außerdem verhalten sich Männer ihrem Körper und ihrer Gesundheit gegenüber anders als Frauen. Es ist daher wichtig, sich als Mann einiger spezieller Gesundheitsthemen bewusst zu sein.

ab 51.53 €

ab 64.32 €

ab 24.17 €

Keine Resultate gefunden.

Keine Resultate gefunden.
Bitte überprüfen Sie Ihren Suchbegriff oder versuchen sie einen anderen Medikamentennamen.

Was versteht man unter Männergesundheit?

Einige Erkrankungen treten deutlich häufiger bei Männern als bei Frauen auf und werden unter dem Begriff Männergesundheit zusammengefasst. Dazu zählen die folgenden Gebiete:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Männer haben ein höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Dazu zählen Gefäßverkalkung (Atherosklerose), Herzinfarkte, Schlaganfälle, Aussackungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) und Aufspaltungen der Hauptschlagaderwand (Aortendissektion). Insbesondere erleiden Sie Herzinfarkte einige Jahre früher als Frauen. Die Gründe hierfür sind noch nicht abschließend geklärt, beziehen sich aber einerseits auf Risikofaktoren wie das Rauchen und die andere Fettverteilung bei Übergewicht, sowie abnormale Blutfettwerte, welche bei Männern häufiger zu finden sind.

Psyche

Männer erkranken häufiger als Frauen an Suchterkrankungen wie Alkohol- und Spielsucht und zeigen häufiger Symptome von Burn-out. Auch körperliche Beschwerden, die sich auf psychische Konflikte zurückführen lassen, sind oftmals bei Männern anzutreffen. Darüber hinaus ist das Suizid-Risiko für Männer bis zu dreimal so hoch wie für Frauen.

Urologische Erkrankungen

Männer können an vielfältigen urologischen Problemen erkranken, unter anderem Prostatavergrößerung und Prostataentzündung, Erektionsstörungen, Entzündungen der Hoden und Nebenhoden, Stildrehung des Hodens (Hodentorsion) und Flüssigkeitsansammlungen im Hodensack (Hydrozelen). Außerdem können Männer natürlich wie Frauen Verletzungen oder Erkrankungen der Harnröhre und Harnblase wie Blasenentzündungen erleiden.

Krebserkrankungen

Einige Krebsarten treten deutlich häufiger oder sogar ausschließlich bei Männern auf. Dazu zählen Prostatakrebs, Hodenkrebs, Harnblasenkrebs, Krebs in Mund, Rachen und Speiseröhre sowie Leberkrebs. Darmkrebs kommt zwar auch bei Frauen häufig vor, gilt aber auch als eine der häufigsten Krebsarten bei Männern.

Warum sollten insbesondere Männer nicht zu lange mit einem Arztbesuch warten?

Viele Erkrankungen lassen sich umso besser behandeln, je früher mit der Therapie begonnen wird. Auch schwere Spätschäden lassen sich bei einem früheren Behandlungsbeginn eher vermeiden. Zudem können sich schwerwiegende Erkrankungen durch ungefährlich scheinende Symptome äußern. Beispielsweise können Erektionsstörungen Vorzeichen eines späteren Herzinfarkts oder Schlaganfalls sein. Darüber hinaus zeigen sich bei manchen behandlungsbedürftigen Krankheiten wie Darm- oder Prostatakrebs erst spät Symptome. Daher ist auch die regelmäßige Inanspruchnahme von empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wichtig für die dauerhafte Gesunderhaltung.

Welche sexuellen Funktionsstörungen können Männer betreffen?

Männer können an unterschiedlichen sexuellen Funktionsstörungen erkranken, die aber in vielen Fällen gut behandelbar sind.

Erektionsstörungen

Durch Gefäß- oder Nervenschädigungen, aber auch durch Verletzungen der Schwellkörper und aufgrund von psychischen Belastungen kann die Erektionsfähigkeit beeinträchtigt werden. Umgekehrt ist ein einmaliger schlaffer Penis nicht sofort eine Erektionsstörung. Je nach Auslöser der Erektionsstörungen stehen medikamentöse, operative oder psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auch gezieltes körperliches Training wie Beckenboden-Übungen können die Erektionsfähigkeit verbessern.

Dauererektion

Eine schmerzhafte Dauererektion wird als Priapismus bezeichnet. Im Gegensatz zur normalen Erektion oder auch einer gewöhnlichen morgendlichen Erektion (Morgenlatte) hält eine Dauererektion laut Definition über vier Stunden an. Dauererektionen gelten als Notfall und müssen in der Regel sofort ärztlich behandelt werden, um eine dauerhafte Schädigung des Peniszu verhindern. Die Ursachen für Priapismus sind vielfältig und reichen von Nebenwirkungen mancher Medikamente bis zu Rückenmarksverletzungen.

Vorzeitiger Samenerguss

Ein vorzeitiger Samenerguss, auch Ejaculatio praecox genannt, kann durch psychische Belastungen und Traumata entstehen, oder aufgrund einer körperlichen Erkrankung wie einer Schilddrüsenstörung oder einer gesteigerten Empfindlichkeit der Penishaut. Zudem geht man immer mehr davon aus, dass auch ein gewisser Anteil erblich bzw. veranlagerungsbedingt ist. Für die Behandlung kommen psychotherapeutische Gespräche sowie Medikamente zum Einsatz.

Verzögerter oder fehlender Samenerguss

Hormonelle Störungen, bestimmte Medikamente, Drogenkonsum, Nervenschädigungen und psychische Ursachen gehören zu den typischen Gründen für verzögerten oder komplett ausbleibenden Samenerguss. Eine Therapie ist in vielen Fällen erfolgversprechend, muss aber auf den zugrunde liegenden Auslöser abgestimmt werden.

Libidoverlust

Viele Männer leiden in ihrem Leben wenigstens einmal vorübergehend oder auch dauerhaft unter deutlich verringerter sexueller Lust. Ähnlich wie bei anderen sexuellen Funktionsstörungen kommen auch hier unterschiedliche Gründe wie starker beruflicher Stress, Probleme in der Partnerschaft oder Testosteronmangel in Frage.

Warum ist Testosteron für die Männergesundheit so wichtig?

Testosteron zählt zu den männlichen Sexualhormonen (Androgene), wird im Hoden produziert und übt viele wichtige Funktionen bei Männern aus. Dazu zählen die Entwicklung der Sexualorgane und der Schambehaarung, die Steuerung der Spermienproduktion und des Appetits sowie die Produktion roter Blutkörperchen. Auch für männliches Verhalten und die Libido sowie für den typischen männlichen Körperbau ist Testosteron verantwortlich. Daher kann ein Mangel an Testosteron zu vielfältigen Symptomen wie Libidoverlust, Potenzstörungen, Depressionen, Konzentrationsstörungen oder dem Abbau von Muskelmasse führen. Bei Vorliegen von Testosteronmangel kann eine Testosteronersatztherapie eine effektive Behandlung der Beschwerden darstellen, sollte keine andere therapierbare körperliche Ursache dem Mangel zugrunde liegen. Dabei wird Patienten Testosteron verabreicht, um den körpereigenen Mangel auszugleichen.

Weitere Informationen zur Testosteronersatztherapie können hier abgerufen werden.

Welche Funktion hat die Prostata?

Die Prostata ist eine Drüse bei Männern und liegt unterhalb der Harnblase. Ihre Aufgabe ist die Ausschüttung eines Sekrets während des Orgasmus, durch das Spermien das Überleben im weiblichen Genitaltrakt erleichtert wird. Damit ist die Prostata ein wichtiges Fortpflanzungsorgan. Mit zunehmendem Alter wächst die Prostata und kann die Harnröhre verengen. Dieser Vorgang wird benigne Prostatahyperplasie genannt und kann zu Beschwerden beim Wasserlassen sowie in der Folge zu Harnwegsinfekten führen. Wenn das Wachstum der Prostata entartet kommt es zum Prostatakrebs.

Gibt es Vorsorgeuntersuchungen speziell für Männer?

Ja, manche Vorsorgeuntersuchungen sind nur für Männer vorgesehen. Dazu gehört insbesondere die jährliche Prostatakrebs-Früherkennung ab einem Alter von fünfundvierzig Jahren sowie die selbstständige Abtastung der Hoden, die mindestens zwischen vierzehn und fünfunddreißig Jahren erfolgen sollte. Es ist wichtig, Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahr zu nehmen, um sich vor schweren Erkrankungen zu schützen. Das gilt auch für Vorsorgeuntersuchungen, die für beide Geschlechter empfohlen werden.

Detaillierte Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen für Männer liefert diese Übersichtsseite.

Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Alle offiziell empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wie Prostatakrebs-, Darmkrebs- und Hautkrebsvorsorge werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, allerdings immer innerhalb bestimmter Altersgrenzen oder ab einem bestimmten Mindestalter. Bei familiärer Vorbelastung gelten dabei andere Grenzen als für die Normalbevölkerung. Beispielsweise wird bei Fällen von Prostatakrebs in der Familie die jährliche Vorsorgeuntersuchung bereits ab dem vierzigsten anstatt dem fünfundvierzigsten Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Auch Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden, werden von den Krankenkassen bezahlt. Männer, die eine Vorsorgeuntersuchung außerhalb des empfohlenen Altersbereichs oder eine Vorsorgeuntersuchung auf Geschlechtskrankheiten ohne akute Symptome bekommen möchten, müssen die Kosten jedoch selbst tragen.

ab 51.53 €

ab 64.32 €

ab 24.17 €

Keine Resultate gefunden.

Keine Resultate gefunden.
Bitte überprüfen Sie Ihren Suchbegriff oder versuchen sie einen anderen Medikamentennamen.

michel-wenger.png
Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Michel Wenger

Dr. med. Michel Wenger ist Leiter der klinischen Geschäftsenwicklung für Deutschland. Neben seinem Abschluss in Medizin hält er einen MBA in Strategy and Marketing Consulting von der Cambridge Judge Business School.

Lernen Sie unsere Ärzte kennen

Letzte Änderung: 28 Jan 2019





gmc logo

Gütesiegel & Mitgliedschaften