Hoden auf Veränderungen abtasten

Medizinisch geprüft von
Dr. Ulrike ThiemeLetzte Änderung: 18 Nov 2020
44 Prozent wissen nicht wie es funktioniert – Dabei kann es Leben retten! Wer seine Hoden regelmäßig abtastet, kann Gewebsveränderungen frühzeitig erkennen.
Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema “Hoden selbst abtasten” als Teil der Krebsvorsorge.
Warum sollte ich meine Hoden regelmäßig abtasten?
Umso früher eine gutartige oder bösartige Veränderung festgestellt wird, desto höher sind die Chance auf eine vollständige Heilung. Auch Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, die zum Beispiel Nebenhodenentzündungen (und deshalb ähnliche Symptome) verursachen können, sollten so früh wie möglich entdeckt und behandelt werden, um eine spätere Unfruchtbarkeit zu vermeiden.
Wie oft sollte ich meine Hoden abtasten oder vom Arzt untersuchen lassen?
Dr. Emily Wimmer, Ärztin bei Zava, rät: „Ich empfehle Männern zwischen 14 und 45 Jahren ihre Hoden mindestens einmal im Monat selbst zu untersuchen. So können Sie nicht nur Hodenkrebs und andere Erkrankungen frühzeitig erkennen, sondern auch Krampfadern des Hodens, sogenannte Varikozelen.“
Übrigens: Männer, die als Kind einen Hodenhochstand hatten, haben ein erhöhtes Risiko für Hodentumore. Für diese Patienten wird eine jährliche Kontrolluntersuchung beim Urologen empfohlen.
Wie taste ich meine Hoden richtig ab?
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Abtasten am besten vorgehen sollten. Bitte beachten Sie, dass Hodenkrebs in der Regel einseitig oder auf einer Seite mehr ausgeprägt ist. Unterschiede in Größe können also an einem Knoten liegen, aber auch durchaus normal sein. Es ist daher wichtig, zu wissen, wie Ihre Hoden im Normalzustand aussehen und sich anfühlen. So lassen sich Auffälligkeiten schnell feststellen.

Am besten tasten Sie Ihre Hoden nach einer warmen Dusche im Stehen ab.

Fangen Sie auf einer Seite an und tasten Sie nicht beide Hoden gleichzeitig ab.

Schritt 1: Befühlen Sie Ihren Hoden mit geöffneter Handfläche von unten und bewegen Sie ihn leicht auf und ab. Achten Sie dabei auf Veränderungen in Größe und Gewicht sowie eventuell auftretenden Ziehschmerz.

Schritt 2: Legen Sie den Zeige- und Mittelfinger unter den Hoden und den Daumen an die Oberseite. Rollen Sie den Hoden nun zwischen Daumen und den Fingern hin und her. Achten Sie dabei auf Veränderungen in Druckempfindlichkeit und Konsistenz (z.B. harter Hoden, schmerzlose Knoten oder Unebenheiten).

Schritt 3: Tasten Sie auch die Nebenhoden ab – diese sind zwar etwas weicher als die Hoden, können aber leicht mit einem Knoten verwechselt werden.

Schritt 4: Zu guter Letzt sollten Sie Ihre Hoden im Spiegel betrachten. Achten Sie hierbei auf Schwellungen oder andere Veränderungen.
Was kann ich am Hoden ertasten?
Auf folgende Anzeichen sollten Sie bei der Selbstuntersuchung achten:

Schmerzen in der Hoden-, Leisten- oder Brustregion

Hoden fühlt sich hart, knotig oder uneben an

Vergrößerung oder Schwellung des Hodens; Flüssigkeitsansammlung im Hodensack

Schweregefühl oder Ziehen im Hoden
Wann muss ich zum Arzt?
Sollten Sie einen Unterschied in Größe, Gewicht oder Konsistenz (Knoten, Unebenheiten oder Härte) bzw. Schmerzen in der Hoden-, Leisten- oder Brustregion bemerken, dann wenden Sie sich bitte direkt an einen Arzt. Das Brustgewebe des Mannes kann übrigens auch betroffen sein, da ein gestörter Testosteronspiegel (aufgrund einer Erkrankung der Hoden) zum Teil zu gut- oder bösartigen Veränderungen des Brustgewebes führt.
Bei Auffälligkeiten sollten Sie also unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihre Hoden bzw. Brust sorgfältig untersuchen und zum Beispiel eine Sonografie (Ultraschall) durchführen.
Hier finden Sie die vollständige Anleitung zum Hoden selbst abtasten als PDF.

Dr. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Stellv. Ärztliche Leiterin Deutschland
Dr. Ulrike Thieme ist seit 2018 Teil des deutschen Ärzteteams bei Zava und vertritt zur Zeit Beverley Kugler als ärztliche Leiterin. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei Zava arbeitete Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.
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