Juliette® Pille

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 12 Feb 2019

Inhalt
Ein junges Paar sitzt unter einem Baum. Die Frau hat sich dazu entschlossen in Zukunft die Juliette Pille zu nehmen.
 

Bei Juliette® handelt es sich um ein hormonelles Präparat der Firma Mylan dura, welches vornehmlich zur Behandlung einer schweren Akne verwendet wird. Ein weiteres Anwendungsgebiet stellt eine männliche Behaarung bei Frauen (Hirsutismus) dar.

Aufgrund der Wirkstoffkombination aus Östrogen und Gestagen wirkt Juliette® zusätzlich als Schwangerschaftsverhütung und darf somit nur nach sicherem Ausschluss einer Schwangerschaft und einem Wunsch nach einer hormonellen Verhütung eingenommen werden.

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Wofür wird Juliette® verwendet?

Die in Juliette® enthaltene Wirkstoffkombination aus Cyproteronacetat und Ethinylestradiol wird zur Behandlung einer schweren androgenempfindlichen Akne oder eines Hirsutismus verschrieben. Aufgrund des kontrazeptiven Effekts darf das Medikament jedoch nur eingenommen werden, wenn die Patientin keinen Kinderwunsch hat und eine aktuelle Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden konnte.

Eine eventuell bereits bestehende hormonelle Kontrazeption muss mit Beginn der Einnahme von Juliette® abgebrochen werden. Zu genaueren Informationen bezüglich eines Pillenwechsels bietet sich ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt an.

Was unterscheidet Juliette® von der typischen Antibabypille?

Da Juliette® ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Thrombose zeigt, wird sie im Gegensatz zu herkömmlichen Antibabypillen nie alleine zur Schwangerschaftsverhütung verwendet. Juliette® darf in Deutschland lediglich zur Behandlung einer mittelschweren bis schweren androgenempfindlichen Akne für Frauen verschrieben werden, die prinzipiell sowieso hormonell verhüten möchten.

Da es sich also in erster Linie um ein hormonelles Präparat gegen Akne mit schlechtem Risikoprofil handelt, wird die Pille Juliette® nicht von den Ärzten von ZAVA als Verhütungsmittel verschrieben. Ebensowenig kann die Juliette® per Fernbehandlung gegen schwere Akne verschrieben werden. Dafür sollten Patientinnen zu ihrem Hausarzt gehen.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Juliette® auftreten?

Wie jedes Medikament kann es auch bei der Einnahme von Juliette® zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Zu den häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen zählen Bauchschmerzen und ein Spannungsgefühl im Brustbereich. Seltener werden Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall, Migräne, vaginaler Ausfluss und eine Änderung der Glucose-Toleranz von den Patientinnen beschrieben.

Unter Umständen kann es zu einer Verminderung der sexuellen Lust, depressiven Verstimmungen und Stimmungsschwankungen sowie einer Gewichtsveränderung kommen. In einzelnen Fällen berichteten Patientinnen nach der Einnahme von Juliette® von gelblich-braunen Flecken auf der Haut (Chloasma).

Verschiedene Studien haben zudem gezeigt, dass die Einnahme der Pille zu einem höheren Thromboserisiko führen kann. Diese treten in den häufigsten Fällen im ersten Jahr der Anwendung auf. Mit zunehmendem Alter steigt unter Einnahme der Pille das Thromboserisiko weiter an. Zudem wirkt sich Rauchen, vor allem nach dem 35. Lebensjahr, negativ aus.

Was passiert, wenn man die Juliette® ausversehen doppelt eingenommen hat?

Wenn Sie die Pille vergessen haben, sollten Sie die Einnahme so schnell wie möglich nachholen. Auch wenn das bedeutet, dass Sie zwei Tabletten auf einmal oder am gleichen Tag einnehmen.

Wenn Sie die Einnahme einmalig vergessen haben und sich diese um 12 Stunden oder weniger verzögert, sollte der Empfängnisschutz weiterhin bestehen. Sollten Sie mehr als eine Tablette vergessen oder sich die Einnahme um mehr als 12 Wochen verzögert haben, sollten Sie je nach Zeitpunkt des Vergessens in den folgenden 7 Tagen eine weitere Verhütungsmethode nutzen.

Sollte einmal eine zu große Menge des Medikaments eingenommen worden sein, kann es nach 12 bis 24 Stunden zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Die Symptome einer übermäßigen Einnahme von Cyproteronacetat und Ethinylestradiol können bis zu einen Tag anhalten und verschwinden danach in der Regel ohne Folgeerscheinungen.

Gibt es Wechselwirkungen zwischen Juliette® und anderen Medikamenten?

Aufgrund der chemischen und pharmakologischen Eigenschaften gibt es einige Wechselwirkungen zwischen Juliette® und einer Reihe anderer Medikamente. Sie dürfen aus diesem Grund nicht zur selben Zeit eingenommen werden, da sie sich gegenseitig in ihrer Wirksamkeit beeinflussen können.

Beispielsweise kann ein ausreichender kontrazeptiver Schutz bei der gleichzeitigen Einnahme von Juliette® und Substanzen, die den Abbau von bestimmten Hormonen fördern, nicht gewährleistet werden. Zu diesen Präparaten gehören Barbiturate, Rifampicin, Griseofulvin und Antiepileptika.

Auch die Einnahme von Antibiotika sowie HIV/HCV-Protease-Inhibitoren und Nicht-nukleoside Reverse-Transkriptase-Inhibitoren sorgen für einen erniedrigten Hormonspiegel im Blut und schränken damit die empfängnisverhütende Wirkung von Juliette® stark ein.

Umgekehrt kann die Einnahme eines hormonellen oralen Kontrazeptivums die Wirkung anderer Arzneimittel, zum Beispiel Ciclosporin und Lamotrigin, stören.

Sollte Juliette® bei einem bestehenden Diabetes mellitus eingenommen werden, ist gegebenenfalls eine Dosisanpassung der Therapeutika notwendig, da es zu einer Beeinflussung der Glucosetoleranz kommen kann.

Wann darf ich die Juliette® nicht einnehmen?

Nehmen Sie das Medikament nicht ein und beenden Sie die Behandlung sofort, wenn Sie:

  • überempfindlich gegen Cyproteronacetat, Ethinylestradiol oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind
  • schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein
  • stillen
  • oder Ihre nächsten Verwandten (Eltern, Brüder, Schwestern) an Folgendem gelitten haben oder leiden:
  • Blutgerinnsel
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall oder
  • irgendein Zustand, durch den Ihr Risiko, Blutgerinnsel zu entwickeln, erhöht ist
  • krankhaft veränderte rote Blutkörperchen (Sichelzellanämie)
  • von der Norm abweichende Blut-Fettwerte
  • Krebserkrankung der Brust oder der Gebärmutterschleimhaut
  • ungeklärte Blutungen aus Ihrer Scheide
  • bestimmte Formen der Gelbsucht (Dubin-Johnson- oder Rotor-Syndrom)
  • Diabetes mellitus mit Veränderungen der Blutgefäße
  • Lebertumore
  • Erkrankung der Leber (jeglicher Art)
  • starker Bluthochdruck
  • Migräne mit Aura

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Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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