ellaOne®

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 28 Mai 2020

ellaOne® ist eine Pille zur Notfallverhütung mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat. Sie kann bis zu 120 Stunden (fünf Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Eine Notfallverhütung kann notwendig sein, wenn:

  • Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten
  • das Kondom Ihres Partners gerissen, verrutscht oder ganz abgegangen ist
  • Sie vergessen haben, ein Kondom zu verwenden
  • Sie Ihre Antibabypille nicht wie empfohlen eingenommen haben


Inhalt
Eine Frau packt gerade eine Pille aus. Es handelt sich um ellaone, ein Preparat der Pille danach.
 

Wie wirkt ellaOne®?

ellaOne® verzögert den Eisprung und beugt so einer ungewollten Schwangerschaft vor. Zudem wird der Schleim am Eingang zur Gebärmutter verdickt – dies erschwert es Spermien, bis zur Eizelle vorzudringen. ellaOne® kann zwar eine Schwangerschaft verhindern, ist aber keine Abtreibungspille. Sie wirkt nur in einer Zeitspanne von 5 Tagen nach dem ungeschützten Verkehr.

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ellaOne®: Einnahme

Die Behandlung mit ellaOne® besteht aus einer einzigen Tablette. Je früher die Einnahme erfolgt, desto besser. Es ist jedoch sehr wichtig, dass die Tablette innerhalb von 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird.

Bitte beachten Sie: Sollte es innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme zu Erbrechen kommen, ist die Einnahme einer weiteren Tablette erforderlich, da der Wirkstoff vom Körper noch nicht aufgenommen wurde.

Wie ist ellaOne® einzunehmen?

Nehmen Sie ellaOne® vorzugsweise innerhalb von 24h mit etwas Wasser ein. ellaOne® kann unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden.

Ab wann ist ellaOne® nicht mehr wirksam?

ellaOne® kann bis zu 5 Tage (120 Stunden) nach ungeschütztem Verkehr eingenommen werden. Dennoch empfehlen wir, ellaOne® schnellstmöglich einzunehmen. Denn ellaOne® kann einen bevorstehenden Eisprung zwar verzögern, nicht jedoch rückgängig machen. Ist der Eisprung bereits erfolgt und die Eizelle hat sich eingenistet, so ist ellaOne® unwirksam.

Hinzu kommt, dass der genaue Zeitpunkt des Eisprungs sehr variabel ist – nicht nur von Frau zu Frau sondern auch von Zyklus zu Zyklus. Er kann früh, mittig oder spät im Zyklus stattfinden. Eine genaue Vorhersage der fruchtbaren Tage ist daher schwierig. Das Risiko schwanger zu werden ist in den 2 Tagen vor dem Eisprung am höchsten. Zwar überlebt die Eizelle nach dem Eisprung nur für kurze Zeit, Spermien bleiben im weiblichen Genitaltrakt jedoch bis zu 5 Tage befruchtungsfähig. Da die Spermien den Eisprung also sozusagen „abwarten” können, kann Geschlechtsverkehr, der mehrere Tage vor dem Eisprung stattfindet, ebenfalls zu einer ungewollten Schwangerschaft führen. Es ist daher wichtig, ellaOne® so früh wie möglich, am besten innerhalb von 24 Stunden, nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einzunehmen, um dem Eisprung zuvorzukommen.

Kann ellaOne® während der Stillzeit eingenommen werden?

Sollten Sie während der Stillzeit ellaOne® benötigen, ist es wichtig, dass Sie Ihr Baby für eine Woche nicht stillen. Dies ist notwendig da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Während dieser Zeit ist es angeraten die Milch abzupumpen und zu entsorgen, damit der Milchfluss bestehen bleibt.

Wer sollte ellaOne® nicht einnehmen?

Sie dürfen ellaOne® nicht einnehmen wenn:

  • Sie eine Allergie gegenüber Ulipristalacetat oder einem der sonstigen Bestandteile von ellaOne® haben
  • Sie bereits schwanger sind

Bitte beachten Sie: Sollten Sie unwissentlich schwanger sein so führt die Einnahme von ellaOne® nicht zu einem Abbruch der bestehenden Schwangerschaft.

In manchen Fällen ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von ellaOne® geboten. Bitte sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt wenn:

  • Sie schweres Asthma haben
  • Sie eine schwere Lebererkrankung haben

Kann ellaOne® die regelmäßige Verhütung ersetzen?

Der Wirkstoff Ulipristalacetat ist ausschließlich zur Notfallverhütung geeignet. ellaOne® sollte nicht regelmäßig eingenommen werden, da sie Nebenwirkungen hervorrufen kann. Zudem sind Langzeitfolgen bei regelmäßiger Einnahme von ellaOne® nicht erforscht. Sollten Sie wiederholt auf Notfallverhütung angewiesen sein empfiehlt es sich gemeinsam mit Ihrem Frauenarzt eine geeignete Verhütungsmethode für den regelmäßigen Gebrauch zu besprechen.

Wie verhüte ich für den Rest des Zyklus?

ellaOne® kann nur zur Notfallverhütung verwendet werden. Nach der Einnahme müssen Sie beim nächsten Geschlechtsverkehr wie gewohnt verhüten, da die empfängnisverhütende Wirkung von ellaOne® bei erneutem Sex nicht gegeben ist. Wenn Sie regulär mit hormonellen Kontrazeptiva wie beispielsweise der Minipille oder Kombinationspille verhüten, ist der Verhütungsschutz unter Umständen beeinträchtigt. Bitte verwenden Sie bis zu Ihrer nächsten Monatsblutung zusätzliche Verhütung (beispielsweise Kondome). ellaOne® darf nicht mit anderen Pillen zur Notfallverhütung (beispielsweise PiDaNa) kombiniert werden.

Die nächste Monatsblutung

Der Wirkstoff in ellaOne® hat Auswirkungen auf den Zyklus. Folglich kann die nächste Monatsblutung verzögert oder verfrüht auftreten. Die Periode kann zudem schwächer oder stärker ausfallen als sonst. Sollte die nächste Monatsblutung ganz ausbleiben oder auffällig schwach sein, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen, um eine Schwangerschaft ausschließen zu lassen.

Was, wenn die nächste Blutung ausbleibt?

Nach der Einnahme von ellaOne® kann sich Ihre nächste Regelblutung um einige Tage verspäten. Dies ist normal und kein Grund zur Sorge. Falls sich Ihre Regelblutung jedoch um mehr als 7 Tage verzögert, besonders schwach oder stark ausfällt oder falls Sie Symptome einer möglichen Schwangerschaft – beispielsweise Spannungsgefühl in der Brust, Schmerzen im Unterbauch, Erbrechen oder Übelkeit – bei sich bemerken, sollten Sie unverzüglich einen Schwangerschaftstest durchführen. Sollten Sie tatsächlich schwanger sein, suchen Sie bitte umgehend Ihren Frauenarzt auf. Wie bei jeder Schwangerschaft wird der Arzt untersuchen, ob die Schwangerschaft nicht außerhalb der Gebärmutterhöhle vorliegt und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen.

ellaOne®: Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Bekannte Nebenwirkungen von ellaOne®

Manche Frauen bemerken nach der Einnahme von ellaOne® Nebenwirkungen.

Häufige Nebenwirkungen von ellaOne® sind:

Eine vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen finden Sie in der ellaOne® Packungsbeilage.

Muss ich bei der Bedienung von Maschinen etwas beachten?

Sollten Sie infolge der Einnahme an Schwindelgefühlen, Benommenheit, Verschwommensehen oder Konzentrationsverlust leiden, sollten Sie nicht Auto fahren und die Bedienung von Maschinen unterlassen, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Bei der Einnahme von ellaOne® kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Dies betrifft unter anderem die folgenden Präparate:

  • Medikamente zur Behandlung von Epilepsie (z.B. Primidon, Phenobarbital, Phenytoin, Phosphenytoin, Carbamazepin, Oxcarbazepin)
  • bestimmte Medikamente zur Behandlung von HIV (z.B. Efavirenz, Nevirapin, Ritonavir)
  • das Naturheilmittel Johanniskraut
  • bestimmte Antibiotika (z.B. Rifampicin, Rifabutin)
  • Griseofulvin zur Behandlung von Pilzinfektionen

Bitte beachten Sie: ellaOne® darf nicht mit anderen Pillen zur Notfallverhütung (beispielsweise PiDaNa) kombiniert werden.

Die Packungsbeilage enthält zudem weitere hilfreiche Informationen zu möglichen Wechselwirkungen zwischen ellaOne und anderen Medikamente. Diese können zudem bequem mit dem Wechselwirkungs-Check der Apotheken Umschau ermittelt werden.

ellaOne®: Inhaltsstoffe

Eine ellaOne® Tablette enthält 30 mg des Wirkstoffes Ulipristalacetat. Weitere Bestandteile sind Lactose-Monohydrat, Povidon K30, Croscarmellose-Natrium und Magnesiumstearat.

Hinweis: Die in ellaOne® enthaltene Lactose kann bei Frauen, die an ausgeprägter Lactoseintoleranz leiden, zu Beschwerden führen. Lactoseintolerante Patientinnen sollten sich daher vor der Anwendung von ellaOne® von ihrem Arzt beraten lassen.

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Häufig gestellte Fragen

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Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 28 Mai 2020

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