PiDaNa

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 28 Mai 2020

PiDaNa (die ‘Pille danach) ist ein Präparat zur Notfallverhütung. Es wird zur nachträglichen Verhütung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder einem Versagen der Verhütungsmethode verwendet. PiDaNa muss innerhalb von 72 Stunden (3 Tagen) nach dem Verkehr eingenommen werden.

Wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr bereits länger als 3 Tage zurückliegt, können Sie alternativ ellaOne® als Notfallverhütung einnehmen (wirksam bis zu 5 Tage danach).

Inhalt
Eine Frau hält einen Schwangerschaftstest in der Hand. Sie denkt darüber nach, die Schwangerschaft nachträglich zu verhindern.
 

Wie wirkt PiDaNa?

Das Levonorgestrel in PiDaNa kann einen bevorstehenden Eisprung verhindern und wirkt so der Befruchtung der Eizelle entgegen. Dieser Vorgang ähnelt dem natürlichen Prozess in der frühen Schwangerschaft, durch den nach der Befruchtung die Reifung weiterer Eizellen ausgeschlossen wird. Durch eine Veränderung des ph-Wertes des Gebärmutterschleims verlieren die Spermien zusätzlich an Beweglichkeit, was den Weg zum Muttermund erschwert.

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PiDaNa: Einnahme

Die Einnahme von PiDaNa muss innerhalb von 72 Stunden (3 Tagen) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgen; je früher PiDaNa eingenommen wird, umso sicherer ist die Verhütungswirkung. Liegt Ihr ungeschützter Verkehr jedoch länger als 3 Tage zurück, so ist PiDaNa nicht mehr zur Notfallverhütung geeignet. In diesem Fall empfehlen wir die Einnahme von ellaOne®, die bis zu 5 Tage (120 Stunden) nach dem Verkehr zur Notfallverhütung eingesetzt werden kann.

Bitte beachten Sie: Sollte es innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme von PiDaNa zu Erbrechen kommen, ist die Einnahme einer weiteren Tablette erforderlich, da der Wirkstoff vom Körper noch nicht aufgenommen wurde.

Wie ist PiDaNa einzunehmen?

Nehmen Sie eine Tablette PiDaNa unzerkaut mit Wasser ein.

Ab wann ist PiDaNa nicht mehr wirksam?

PiDaNa muss spätestens 3 Tage (72 Stunden) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Je früher die Einnahme erfolgt, desto besser. Denn PiDaNa kann einen bevorstehenden Eisprung zwar verzögern, nicht jedoch rückgängig machen. Ist der Eisprung bereits erfolgt und die Eizelle hat sich eingenistet, so ist eine rückwirkende Verhütung mit PiDaNa nicht mehr möglich.

Der Eisprung ist jedoch sehr wechselhaft und variiert nicht nur von Frau zu Frau, sondern auch von Zyklus zu Zyklus. So kann er früh, mittig oder spät im Zyklus stattfinden. Ein genaues Berechnen der fruchtbaren Tage ist daher nicht möglich. Das Risiko einer Schwangerschaft ist in den 2 Tagen vor dem Eisprung am höchsten. Denn obwohl die Eizelle nach dem Eisprung nur für kurze Zeit überlebt, bleiben Spermien im weiblichen Genitaltrakt bis zu 5 Tage befruchtungsfähig. Somit kann Geschlechtsverkehr, der mehrere Tage vor dem Eisprung stattfindet, zu einer ungewollten Schwangerschaft führen, da die Spermien den Eisprung sozusagen „abwarten” können. Es ist daher wichtig, PiDaNa schnellstmöglich, am besten innerhalb von 24 Stunden, nach dem ungeschützten Verkehr einzunehmen, um dem Eisprung zuvorzukommen.

Kann PiDaNa während der Stillzeit eingenommen werden?

PiDaNa kann auch während der Stillzeit angewendet werden. Sie sollten darauf achten kurz vor Einnahme der Tablette zu stillen und dann 8 Stunden vom Stillen absehen, da das enthaltene Hormon Levonorgestrel in die Muttermilch übergeht.

Wer sollte PiDaNa nicht einnehmen?

Die Notfallverhütung mit einem Levonorgestrel-Präparat ist nicht für jede Frau geeignet. Wenn Sie eine Eileiterschwangerschaft oder -entzündung haben oder hatten, so ist PiDaNa nicht empfehlenswert. Bei einem bekannten Risiko für Thrombose, schwerwiegenden Verdauungs- und Leberfunktionsstörungen, Morbus Crohn sowie bestehender Schwangerschaft sollte PiDaNa ebenfalls nicht angewendet werden.

Wie verhüte ich für den Rest des Zyklus?

Es ist wichtig, dass Sie für den Rest des Zyklus weiterhin Ihre übliche bevorzugte Verhütungsmethode anwenden, da PiDaNa die regelmäßige Verhütung über die einmalige Verhinderung der Schwangerschaft hinaus nicht ersetzt. Wenn Sie eine Minipille oder Kombinationspille nehmen, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt, da der Verhütungsschutz gegebenenfalls nicht mehr vorhanden ist und Sie zusätzliche Verhütungsmittel verwenden müssen.

Die nächste Monatsblutung

Nach der Einnahme von PiDaNa tritt die nächste Monatsblutung in der Regel in normaler Stärke und zum erwarteten Zeitpunkt ein. Sie kann jedoch auch stärker oder verfrüht bzw. verspätet auftreten. Wenn die Monatsblutung ganz ausbleibt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine Schwangerschaft auszuschließen.

Was, wenn die nächste Blutung ausbleibt?

Sollte die Monatsblutung nach der Notfallverhütung ausbleiben, so müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen und einen Schwangerschaftstest durchführen, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Sollte tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegen, muss überprüft werden, ob eine ektope Schwangerschaft, das heißt eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter, vorliegt.

PiDaNa: Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Obwohl PiDaNa im Allgemeinen gut vertragen wird, treten bisweilen unerwünschte Nebenwirkungen auf.

1 von 10 behandelten Frauen berichtet vorübergehend über:

Bei 1 bis 10 von 100 Frauen kommt es zu Durchfall, Erbrechen oder schmerzhafter Regelblutung (Dysmenorrhoe).

Wichtig: Sollten Sie innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme erbrechen ist die schwangerschaftsverhütende Wirkung beeinträchtigt und es muss eine weitere Tablette eingenommen werden.

Eine vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen finden Sie in der PiDaNa Packungsbeilage.

Muss ich bei der Bedienung von Maschinen etwas beachten?

Sollten Sie infolge der Einnahme an Schwindelgefühlen oder Müdigkeit leiden, sollten Sie nicht Auto fahren und die Bedienung von Maschinen unterlassen, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Bestimmte Medikamente können die Wirksamkeit von PiDaNa herabsenken. Dazu gehören Präparate zur Behandlung von:

  • Epilepsie (z.B. Primidon, Phenobarbital, Phenytoin, Phosphenytoin, Carbamazepin, Oxcarbazepin)
  • HIV-Infektionen (z.B. Efavirenz, Nevirapin, Ritonavir)
  • bakteriellen Infektionen (z.B. Rifabutin, Rifampicin)
  • Pilzininfektionen (Griseofulvin)

Bitte beachten Sie: Vorsicht ist auch geboten bei pflanzlichen Mitteln, die Johanniskraut beinhalten, da Johanniskraut die verhütende Wirkung beeinträchtigt.

Die Packungsbeilage enthält zudem weitere hilfreiche Informationen zu möglichen Wechselwirkungen zwischen PiDaNa und anderen Medikamenten. Zusätzlich können diese auch bequem mit dem Wechselwirkungs-Check der Apotheken Umschau ermittelt werden.

PiDaNa: Inhaltsstoffe

Jede PiDaNa Tablette enthält 1.5 mg des synthetisch hergestellten Sexualhormons Levonorgestrel als Wirkstoff. Die weiteren Bestandteile sind Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid, und Magnesiumstearat.

Bitte beachten Sie: Falls Sie an einer Überempfindlichkeit gegenüber Lactose leiden, ist PiDaNa eventuell nicht für Sie geeignet. Die in PiDaNa enthaltene Lactose kann bei Frauen, die an ausgeprägter Lactoseintoleranz leiden, zu Beschwerden führen. Lactoseintolerante Patientinnen sollten sich daher vor der Anwendung von PiDaNa von ihrem Arzt beraten lassen.

Häufig gestellte Fragen

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Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 28 Mai 2020

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