Würmer im Stuhl

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 29 Juli 2021

Es ist wieder soweit, Ihr Kind braucht eine frische Windel. Doch was sind diese weißen Würmchen im Kot? Was auf den ersten Blick abstoßend erscheint, ist meist kein Grund zur Sorge. Würmer im Stuhl kommen bei Erwachsenen, aber vor allem bei Babys und Kindern immer wieder vor. Hier lesen Sie, was Würmer im Stuhlgang bedeuten und was Sie dagegen unternehmen können.

Inhalt
Würmer im Stuhl
 

Kurzübersicht

Beschreibung: Verschiedene Würmer können den Menschen befallen. Wenn sich die Parasiten im Darm eingenistet haben, werden unter Umständen ganze Würmer oder Teile von Würmern mit dem Stuhl ausgeschieden – es kommt zu Würmern im Stuhl. Häufig sind es Madenwürmer oder Spulwürmer, seltener Bandwürmer.

Ursache: Gelangen Wurmeier über verunreinigte Lebensmittel, Wasser, kontaminierte Oberflächen oder direkt von Mensch zu Mensch an den Mund und werden sie verschluckt, reifen sie im Darm zu ausgewachsenen Würmern. Diese legen Eier in der Nähe des Afters und der Kreislauf beginnt erneut.

Symptome: Madenwürmer verursachen Juckreiz am After, Betroffene kratzen sich häufig am Po und im Stuhl sind kleine weiße Würmer (2-3 mm) zu sehen. Spul- oder Bandwürmer lösen ein allgemeines Krankheitsgefühl aus und Betroffene verlieren oft an Gewicht, haben einen veränderten Appetit (Appetitlosigkeit, Heißhunger), leiden an Bauchschmerzen und zeigen Spulwürmer (20-40 cm lang) oder bei Bandwürmern etwa 2 cm lange eiertragende Wurmabschnitte im Kot.

Wann zum Arzt? Immer, wenn Sie kleine, weiße Würmer, Wurmbestandteile oder -eier im Stuhl bemerken, sollten Sie einen Arzttermin vereinbaren.

Behandlung: Medikamente töten ausgewachsene Würmer ab. Hygienemaßnahmen verhindern eine erneute Infektion.

Würmer im Stuhl: Beschreibung

Würmer im Stuhl sind keine Seltenheit. Die Parasiten sind Lebewesen, die einen anderen Organismus befallen und sich dort ernähren. Der Mensch ist zum Beispiel ein geeigneter Wirt für Madenwürmer, Spulwürmer oder Bandwürmer. Der Madenwurm ist ein besonderer Fall: Er befällt ausschließlich Menschen. Die ausgewachsenen Würmer leben im menschlichen Darm.

Wie sehen Würmer im Stuhl aus?

Wie sich Würmer im Stuhl zeigen, hängt von der Art der Würmer ab. Es gibt viele verschiedene Würmer, die sich im Verdauungstrakt ansiedeln. Dazu gehören unter anderem:

Madenwürmer

Bei Kindern kommen Madenwürmer am häufigsten vor. Der Madenwurm (Enterobius vermicularis) ist ein Parasit, der sich im menschlichen Körper einnisten kann. Die kleinen weißen Würmer sind im Stuhl sichtbar. Der Erreger kommt weltweit vor und löst die Erkrankung Oxyuriasis aus.

Menschen infizieren sich mit dem Parasiten, indem sie mit den Wurmeiern in Kontakt kommen. Die Eier geraten an die Hände oder unter die Fingernägel. Nimmt der Betroffen die Hand in den Mund, wandern die Eier in den Verdauungstrakt und bilden sich zu erwachsenen Madenwürmern aus. Die Weibchen wandern nachts zum Anus und legen dort bis zu 10.000 Eier ab. Das juckt und die Betroffenen kratzen sich. So gelangen die Eier wieder an die Finger und der Kreislauf beginnt von vorne. Mediziner sprechen dann von einer Selbstinfektion.

Mikroskopische Aufnahme eines Madenwurms

Eine Infektion mit Madenwürmern bleibt oft lange unbemerkt. Aufmerksam werden sollten Sie, wenn Ihr Kind sich häufig am After oder an den Genitalien kratzt. Nachts ist der Juckreiz besonders ausgeprägt. Die Darmparasiten werden auch in Deutschland häufig diagnostiziert.

Die Würmer sind im Stuhl meist mit bloßem Auge sichtbar. Kleine, etwa 2-3 Millimeter große, weiße Würmer mischen sich unter die Ausscheidungen.

Sie erkennen in Ihrem Stuhl kleine weiße Punkte, aber keine Würmer? Das können Wurmeier sein.

Spulwürmer

Spulwürmer sind in Deutschland ebenfalls möglich. Sie gehören zu den Fadenwürmern (Nematoda). Spulwürmer können verschiedene Wirte befallen. Dazu gehören Menschen, Schweine, Hunde oder Katzen. Bei Spulwürmern beim Menschen handelt es sich fast immer um Ascaris lumbricoides. Der Mensch ist für diese Art sowohl Haupt- als auch Endwirt.

Mikroskopische Aufnahme eines Spulwurms

Ihr Aussehen erinnert an Regenwürmer: Die Parasiten sind 10-50 Zentimeter lang, weiß bis rosa gefärbt und dick wie ein Bleistift. Die weiblichen Würmer legen täglich bis zu 200.000 Eier, die mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Die Spulwürmer benötigen einige Zeit außerhalb des Körpers, um zu reifen und andere Menschen anstecken zu können. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist daher nicht möglich.

Die Eier bleiben zum Beispiel nach dem Gang zur Toilette an Gegenständen wie dem Türgriff oder der Toilettenschüssel haften, reifen dort heran und gelangen an einen anderen Wirt, wenn dieser die Eier berührt (Schmierinfektion).

Bandwürmer

Seltener kommen Bandwürmer vor. Es handelt sich dabei um eine bestimmte Art von Plattwürmern. Sie leben als Parasiten im menschlichen Verdauungstrakt und werden mehrere Meter lang. Der ausgewachsene Wurm hat 4 Saugnäpfe an seinem Kopf. Damit heftet er sich an die Dünndarmschleimhaut seines Wirtes.

Alle Bandwürmer machen 3 Entwicklungsstufen durch – Eier, Larven und ausgewachsene Würmer. Die ausgewachsenen Würmer leben im Darm des Endwirts. Einige Bandwürmer sind nach ihrem Zwischenwirt benannt:

  • Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum)
  • Rinderbandwurm (Taenia saginata)
  • Schweinebandwurm (Taenia solium)
Mikroskopische Aufnahme von Bandwürmern

Legt ein ausgewachsener Bandwurm Eier (reife Endglieder des Wurms, die sogenannten Proglottiden) im Darm seines Endwirts, gelangen sie mit dem Stuhl in die Umwelt. Diese Proglottiden haben eine Länge von mehreren Zentimetern, sind platt und erinnern an ein weiß bis gelbliches Band. Jedes Glied enthält bis zu 100.000 reife Wurmeier.

Ein Zwischenwirt (zum Beispiel ein Rind oder Schwein) nimmt diese Eier beim Fressen auf. Im Darm des Zwischenwirts entwickeln sich die Eier zu Larven. Die Larven gelangen in den Blutkreislauf des Tieres und bilden erbsenförmige Zysten (Finnen) in der Muskulatur und an den Organen.

Isst ein Mensch das Fleisch eines Tieres, das Finnen aufweist, entwickeln sich in seinem Darm schließlich ausgewachsene Bandwürmer. Der Bandwurm bildet Proglottiden und der Kreislauf beginnt von vorne.

Je nachdem in welchem Entwicklungsstadium sich der Wurm befindet, mit dem man sich infiziert, unterscheiden Mediziner verschiedene Krankheitsbilder:

  • Taeniasis (vor allem durch Rinderbandwürmer): Infektion mit einer Proglottide des Schweine-, Rinder oder Asiatischen Bandwurms; zum Beispiel durch den Verzehr von kontaminiertem Fleisch
  • Zystizerkose: Infektion mit Eiern des Bandwurms, über den Kontakt mit infiziertem Kot; der Mensch ist in diesem Fall ein falscher Zwischenwirt – der richtige Zwischenwirt sind Schweine oder Rinder (je nach Wurmart)
  • Echinokokkose: Infektion mit einem Fuchs- oder Hundebandwurm; dieser Parasit befällt vorrangig die Leber; Hauptsymptom sind dann Schmerzen im Oberbauch, zum Teil kommt es zu einer Gelbfärbung der Haut

In Deutschland sind Bandwurm-Infektionen sehr selten. Sie kommen am ehesten nach dem Verzehr von rohem oder halbgarem Rindfleisch vor. Im Stuhl finden Betroffene dann mehrere Zentimeter lange Proglottiden des 4,5-9 Meter langen Wurms.

Parasiten: Mögliche Ansteckungswege

Es gibt verschiedene Wege, wie sich die Parasiten verbreiten.

Ansteckung in der Natur: Verunreinigte Lebensmittel, Gewässer und Böden

Sind Lebensmittel oder Wasser verunreinigt, können Wurmeier und -larven in den menschlichen Organismus gelangen. Wurmeier können sich zum Beispiel auf kontaminiertem Gemüse, Fallobst, oder im Wasser befinden.

Auch in der Erde (z.B. im Wald) oder im Sand können Wurmeier überleben. Wer den verunreinigten Boden berührt, steckt sich möglicherweise an. Das kommt mitunter auf Spielplätzen vor. Einmal geschluckt, entwickeln sich die Eier oder Larven im Verdauungstrakt weiter zu Würmern. Die Weibchen (z.B. bei Madenwürmern) bewegen sich durch den Darm in Richtung After. Dort legen sie ihre Eier ab und verursachen Juckreiz.

Infektion von Mensch zu Mensch

Die Wurmeier und -larven können auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies geschieht hauptsächlich durch mangelhafte Hygiene. Bei einem Handschlag oder einer Berührung im Gesicht können die Wurmeier den Wirt wechseln. Gelangen Sie in den Mund, beginnt der Infektionskreislauf beim neuen Wirt: Im Verdauungstrakt entwickeln sich die Eier zu ausgewachsenen Würmern.

Selbstansteckung

Wer mit Würmern infiziert ist und sich am Po kratzt, nimmt die kleinen Eier zum Beispiel unter den Fingernägeln auf. Fasst sich der Betroffene dann an den Mund, können die Eier wieder in den eigenen Verdauungstrakt gelangen und der Kreislauf beginnt von vorne.

Diese andauernde Selbstansteckung nennt man auch Reinfektion. Vor allem bei Kindern erfolgt die Übertragung der Parasiten auf diesem anal-oralen Weg.

Infektion über verunreinigte Gegenstände

Über verunreinigte Gegenstände gelangen die Würmer von einem Menschen zum anderen. Das passiert zum Beispiel, wenn eine infizierte Person nach dem Gang zur Toilette die Hände nicht gründlich wäscht.

Die Wurmeier können an der Hand haften bleiben und so zum Beispiel eine Türklinke, einen Handlauf oder andere Oberflächen kontaminieren. In dieser Umgebung überleben die Wurmeier bis zu 3 Wochen lang und stecken andere Personen an.

Würmer im Stuhl: Symptome

Welche Symptome Patienten mit Würmern im Stuhl haben, hängt von der jeweiligen Wurmart ab.

Eine Infektion mit Madenwürmern läuft meist ohne Krankheitsbeschwerden ab. Die Madenwürmer verursachen (wenn überhaupt) die nachfolgenden und eher unspezifischen Symptome:

  • starker Juckreiz am After
  • häufiges Kratzen am Po
  • Juckreiz an der Scheide
  • kleine weiße Würmer im Kot (2-3 mm lang)

Bandwürmer sind so sehr an den menschlichen Darm angepasst, dass sie kaum Beschwerden verursachen. Manchmal kommt es zu diesen Symptomen:

  • allgemeines Krankheitsgefühl und Unwohlsein
  • Gewichtsverlust, ohne erkennbare Ursache
  • veränderter Appetit (Appetitlosigkeit oder Heißhunger)
  • Bauchschmerzen
  • 2 Zentimeter lange Wurmabschnitte (Proglottiden) im Kot

Eine Infektion mit Spulwürmern bleibt ebenfalls häufig unentdeckt. Manchmal verursachen die Parasiten mitunter diese Beschwerden:

  • Unwohlsein
  • Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • Gewichtsverlust
  • Blässe
  • Augenringe
  • Fieber
  • Husten
  • Atembeschwerden mit asthmaähnlichen Anfällen
  • 20-40 Zentimeter lange, rosa bis weiße Würmer im Stuhl
  • in schweren Fällen: Darmverschluss, Blinddarmentzündung oder der Befall anderer Organe, zum Beispiel der Gallenblase oder der Leber

Würmer im Stuhl: Was tun?

Was hilft gegen Würmer im Stuhl? Zur Behandlung stehen vor allem Medikamente zur Verfügung. Sie töten die ausgewachsenen Parasiten ab. Die Behandlung umfasst außerdem strenge Hygienemaßnahmen. Das soll zum einen eine Infektion anderer Menschen und zum anderen eine wiederholte Selbstinfektion verhindern.

Würmer im Stuhl: Medikamente

Je nachdem welche Würmer sich im Verdauungstrakt angesiedelt haben, wird der behandelnde Arzt ein Anti-Wurm-Mittel (Anthelminthikum) verschreiben. Die Medikamente gibt es in Form von Tabletten oder als Saft.

Frei verkäufliche Wirkstoffe sind:

  • Pyrvinium
  • Niclosamid

Nur mit ärztlicher Verschreibung erhalten Sie zur Behandlung:

  • Albendazol
  • Mebendazol
  • Pyrantel

Albendazol und Mebendazol bekämpfen sowohl die Würmer selbst als auch deren Eier. Der Wirkstoff Pyrantel dagegen ist nur gegen ausgewachsene Würmer wirksam. Teilweise sollen die Medikamente im Abstand weniger Wochen erneut eingenommen werden: So lässt sich sicherstellen, dass die Parasiten vollständig ausgelöscht sind.

Bitte beachten Sie: Nur wenn die Betroffenen strenge Hygienemaßnahmen einhalten, kann die medikamentöse Therapie bei Wurminfektionen erfolgreich sein.

Hygienemaßnahmen

Um eine Reinfektion mit den Wurmeiern oder- larven zu verhindern, gilt es einige Tipps zu beachten. Zum Beispiel:

  • Wachen Sie sich (oder dem erkrankten Kind) regelmäßig die Hände, mindestens nach jedem Gang zur Toilette.
  • Wechseln Sie täglich Handtücher, Bettwäsche und Unterwäsche und waschen Sie die Wäsche heiß.
  • Schneiden Sie die Fingernägel kurz.
  • Waschen Sie alle Spielsachen heiß.
  • Reinigen Sie jeden Morgen den After, um Wurmeier fortzuspülen.

Würmer im Stuhl: Hausmittel

Gibt es Hausmittel gegen Würmer im Stuhl? Einige Hausmittel sollen die medikamentöse Behandlung bei Wurmerkrankungen unterstützen. Allerdings können Hausmittel die Parasiten nicht abtöten und sind daher nicht zur alleinigen Behandlung geeignet.

Für die Wirkung von Hausmittel bei Würmern im Stuhl gibt es kaum wissenschaftliche Beweise. Da es sich bei den meisten Hausmitteln um Ernährungstipps handelt, schaden sie allerdings auch nicht.

Knoblauch soll zum Beispiel gegen Parasiten wirken. Durch den Verzehr gelangen seine Inhaltsstoffe in Magen und Darm. Dort wird ihnen eine Wirkung gegen Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten nachgesagt. Liegt eine Wurminfektion vor, können Sie Knoblauch vermehrt auf den Speiseplan setzen. Das unterstützt unter Umständen die Darmgesundheit.

Auch Kürbiskerne sollen gegen Band- und Spulwürmer helfen. Sie enthalten den gesundheitsfördernden Bitterstoff Cucurbitin. Essen Sie dazu täglich eine kleine Handvoll Kürbiskerne.

Würmer im Stuhl: Wann zum Arzt?

Gehen Sie immer zum Arzt, wenn Ihnen im Stuhl Wurmglieder, sich noch bewegende Wurmabschnitte oder ganze Würmer auffallen. Der Hausarzt ist der richtige Ansprechpartner.

Besteht bei Kindern der Verdacht auf Würmer im Stuhl, sollten Sie umgehend den Kinderarzt aufsuchen.

Würmer im Stuhl: Kinder und Babys

Würmer im Stuhl kommen vor allem bei Babys und Kindern vor. Das liegt vor allem am natürlichen Drang, Gegenstände in den Mund zu nehmen oder abzulecken – egal ob Spielsachen, Oberflächen oder die Hände des Spielkameraden. Das steigert das Infektionsrisiko.

Meist handelt es sich in der Altersgruppe um Madenwürmer oder Spulwürmer. Das ist zwar unangenehm und jagt den Eltern meist einen kleinen Schrecken ein, doch die Wurminfektion ist in den meisten Fällen harmlos.

Symptome bei Kindern

Kinder zeigen bei einem Wurmbefall häufig unspezifische Beschwerden. In den meisten Fällen ist es der Juckreiz, beziehungsweise das häufige Kratzen am Po, das Eltern auf die Beschwerden aufmerksam macht. Manchmal finden sie auch einzelne Würmer in der Windel, in der Unterwäsche oder im Kot.

Die folgenden Symptome können ebenfalls Hinweise auf einen parasitären Befall bei Kindern sein:

  • Schlafprobleme
  • Konzentrationsschwäche
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit

Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Kind von Würmern befallen ist, kleben Sie morgens direkt nach dem Aufwachen einen breiten Streifen durchsichtigen Klebefilm auf den Darmausgang Ihres Kindes. Ziehen Sie den Streifen dann vorsichtig wieder ab und verpacken Sie ihn sauber in einer Plastiktüte oder einem Plastikbecher. Bringen Sie diesen Teststreifen zu Ihrem Kinderarzt. Im Labor kann er die Probe analysieren und feststellen, ob sich Wurmeier oder Larven auf dem Streifen befinden.

Behandlung bei Kindern

Hat Ihr Kind Würmer im Stuhl, ist das zwar unangenehm, aber meist kein Grund zur Sorge. Nur in sehr seltenen Fällen führt die Infektion zu Komplikationen. Die Parasiten können gut mit Medikamenten bekämpft werden.

Die Mittel töten die Würmer im Darm ab, anschließend werden sie ausgeschieden. Zur Behandlung von Wurmerkrankungen bei Kindern stehen mehrere Wirkstoffe zur Verfügung. Welches Mittel bei Ihrem Kind zum Einsatz kommt, hängt unter anderem von der Art der Würmer ab.

Verabreichen Sie Ihrem Kind nie ein Wurmmittel auf eigene Faust. Eine Behandlung sollte immer nur in Absprache mit dem behandelnden Kinder- und Jugendarzt erfolgen.

Oft reicht es, das Wurmmittel 1-mal einzunehmen. Manchmal verordnet der Kinderarzt eine 3-tägige oder eine längere Behandlung mit dem Medikament. In vielen Fällen empfiehlt der Arzt zudem, die Behandlung nach 2 Wochen zu wiederholen. Das soll die letzten Würmer abtöten, deren Eier die erste Behandlung überlebt haben.

Schutz vor Ansteckung

Um eine Infektion mit Parasiten zu verhindern, sollten Sie ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen – vor allem in warmen Urlaubsregionen. Dazu gehören:

  • Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife. Das gilt vor allem vor dem Essen, vor der Zubereitung der Nahrung, nach jedem Gang zur Toilette und bei Kindern nach dem Spielen im Freien.
  • Trinken Sie in Urlaubsländern kein Leitungswasser.
  • Essen Sie nur gut durchgegartes Fleisch.
  • Verzehren Sie kein Fallobst.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse vor der Zubereitung gründlich mit Wasser oder schälen Sie es.

Bitte beachten Sie: Würmer im Stuhl sind ansteckend. Wenn bereits eine Wurminfektion in der Familie vorliegt, können Sie mit diesen Tipps eine weitere Verbreitung der Parasiten verhindern:

  • Achten Sie auf eine sorgfältige, regelmäßige Körperhygiene, vor allem der Genitalien und des Afters.
  • Wechseln Sie täglich Handtücher und Bettwäsche.
  • Waschen der Unterwäsche und Bettwäsche bei mindestens 60 Grad Celsius.
  • Reinigen Sie das Spielzeug und mögliche kontaminierte Gegenstände mit heißem Wasser.
  • Schneiden Sie die Fingernägel kurz. Dadurch können sich keine Wurmeier an unter den Nägeln anhaften und über den Mund zu einer erneuten Infektion führen.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es bis nach einer Wurmkur alle Würmer ausgeschieden sind?

Das ist davon abhängig, welches Medikament eingenommen wird und wie lange es braucht, um durch den Magen in den Darm zu gelangen. Das kann einige Tage dauern. Wichtig ist, dass Sie die Medikamente immer nach der Anweisung des Arztes, Apothekers oder der Packungsbeilage einnehmen. Wenn Sie die Behandlung zu früh abbrechen, besteht die Gefahr, dass noch Wurmeier im Organismus zurückbleiben und erneut Würmer heranwachsen.

Können Madenwürmer von selbst verschwinden?

Das ist unwahrscheinlich. Durch die permanente Selbstinfektion auf dem anal-oralen Weg (vor allem bei Babys und Kindern) wachsen immer wieder Würmer im Darm nach. Deshalb sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, wenn Sie glauben, Sie selbst oder Ihr Kind könnte an einer Wurminfektion leiden. Der Arzt verschreibt Ihnen dann geeignete Medikamente, die die Würmer abtöten.

Sind Mittel gegen Würmer verschreibungspflichtig?

Einige Mittel gegen Würmer sind nur gegen ein Rezept erhältlich. Dazu gehören Albendazol, Mebendazol und Pyrantel. Medikamente mit den Wirkstoffen Pyrvinium und Niclosamid gibt es freiverkäuflich in der Apotheke. Halten Sie sich bei der Behandlung immer an die Vorgaben des Arztes, des Apothekers oder an die Anweisungen in der Packungsbeilage der Medikamente.

Kann man Würmer am After sehen?

Handelt es sich um einen Befall mit Madenwürmern, können Sie diese am After sehen. Die ausgewachsenen Würmer kriechen nachts richtung After und legen dort ihre Eier ab. In den frühen Morgenstunden können Sie die Würmer am Darmausgang sehen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, kleben Sie einen durchsichtigen, breiten Klebestreifen auf den After. Ziehen Sie ihn vorsichtig wieder ab und verpacken Sie ihn gut. Das Labor Ihres Arztes kann diese Probe mikroskopisch untersuchen und Wurmeier identifizieren.

Was macht man gegen Würmer bei Kindern?

Würmer im Stuhl sind unangenehm, können aber mit Medikamenten gut behandelt werden. Der Kinderarzt wird Ihnen ein geeignetes Mittel verschreiben. Welches Medikament infrage kommt, richtet sich immer nach der Art der Würmer. Halten Sie sich bei der Behandlung unbedingt an die ärztlichen Angaben. Wenn Sie die Behandlung zu früh beenden, können noch Wurmeier im Darm zurückbleiben und Ihr Kind kann sich selbst erneut anstecken oder die infektiösen Wurmeier weiter verteilen.

Sind Würmer im Stuhl ansteckend?

Madenwürmer und Spulwürmer sind ansteckend. Die ausgeschiedenen Wurmeier können über verunreinigte Gegenstände, Oberflächen oder direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Gelangen diese bei einem anderen Menschen in den Mund und anschließend in den Verdauungstrakt, reifen sie dort zu Würmern heran und besiedeln den neuen Wirt. Bandwürmer hingegen können nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

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Letzte Änderung: 29 Juli 2021

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