Ekzem-Salben rezeptfrei: Welche gibt es?

Dr. Emily Wimmer

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Emily Wimmer

Letzte Änderung: 02 Aug 2022

Egal ob trockene Risse, kleine Bläschen oder juckende Rötungen: Ekzeme sind eine lästige Angelegenheit. Glücklicherweise sind bereits viele Salben und Cremes auf dem Markt, die der geschädigten Haut zur Linderung verhelfen. Feuchtigkeitsspendende Salben und schwach entzündungshemmende Mittel stehen auch ohne Rezept zur Verfügung – bei ausgeprägteren Symptomen empfiehlt sich allerdings ein rezeptpflichtiges Medikament mit stärkerer Wirkung. Bei ZAVA können Sie bequem von zu Hause aus Ihr passendes Rezept anfragen.

Inhalt
Ekzem-Salbe rezeptfrei: Frau mit gestreiftem Tshirt trägt Salbe in Armbeuge auf
 

In Kürze

  • Feuchtigkeitsspendende Hautpflegecremes sind rezeptfrei erhältlich und tragen dazu bei, die Hautbarriere zu stärken und Ekzemen vorzubeugen.

  • Bei Ekzemen durch Krankheitserreger sollten diese zuerst bekämpft werden – Mittel gegen Hautpilze erhalten Sie beispielsweise rezeptfrei in der Apotheke, Antibiotika dagegen sind immer verschreibungspflichtig.

  • Bei allergischen und atopischen Ekzemen/Neurodermitis kommen entzündungslindernde Salben mit Glukokortikoiden (veraltet: Cortison) zum Einsatz. Einige Mittel sind rezeptfrei käuflich und können für leichte bis mäßige Ekzeme verwendet werden.

  • Bei stärkeren Symptomen kann womöglich nur ein hoch wirksames Glukokortikoid Abhilfe schaffen. Zur Sicherheit werden diese Arzneimittel nur nach ärztlicher Untersuchung und Beratung verkauft, die aber auch online durchgeführt werden kann.

  • Vorsicht bei unseriösen Online-Apotheken: Kaufen Sie ein verschreibungspflichtiges Medikament ohne Rezept, machen Sie sich strafbar und erhalten möglicherweise eine Fälschung mit anderen Inhaltsstoffen.

Rezeptfreie Feuchtigkeitspflege bei Neurodermitis und trockener Haut

Vor allem trockene Hauttypen neigen schnell dazu, Neurodermitis und andere Arten von Ekzemen zu entwickeln. Daher ist eine feuchtigkeitsspendende Basispflege auch im gesunden Hautzustand essenziell, um die Hautbarriere zu stärken und Ekzemen vorzubeugen. Verschiedene Inhaltsstoffe kommen dafür infrage, einige Beispiele:

  • Urea bzw. Harnstoff ist auch von Natur aus in der Haut enthalten. Durch die Bindung von Wasser kann es den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöhen und die Haut somit geschmeidiger machen. Salben und Cremes enthalten meist 4-12 % Urea.
  • Glycerin bindet ebenfalls Wasser in der Haut und stärkt so die Hautbarriere. Entzündete Haut reagiert oft weniger gereizt auf Glycerin als auf Urea.
  • Linolsäure und Gamma-Linolensäure gehören zu den Omega-6-Fettsäuren und sind vor allem in der obersten Hautschicht stark vertreten. Einigen Salben werden die Fettsäuren künstlich zugesetzt. Wer Naturkosmetik bevorzugt, kann auf Präparate mit Nachtkerzenöl zurückgreifen.

Die Feuchtigkeitspflege wird in der Regel gut vertragen und bringt keine größeren Gefahren von Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten mit sich. Aus diesem Grund sind die Cremes, Salben und Lotionen rezeptfrei in der Apotheke oder Drogerie erhältlich.

Neurodermitiker haben, meist genetisch bedingt, besonders trockene Haut und benötigen daher große Mengen der zum Teil teuren Hautpflege. Eine Beteiligung der Krankenkassen bei Verschreibung der Salben wird daher diskutiert, um Betroffene zu entlasten, wurde aber bislang nicht durchgesetzt.

Rezeptfreie Salben mit aktiven Wirkstoffen

Rezeptfreie Ekzem-Salben können mehr als nur die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen: Einige Inhaltsstoffe bekämpfen Krankheitserreger, andere wirken aktiv Juckreiz und Entzündungen entgegen. Stärkere Ekzem-Salben dagegen sind in der Regel rezeptpflichtig.

Hautinfektion mit Pilzen oder Bakterien?

Die Auslöser für ein Ekzem müssen nicht immer im eigenen Körper liegen. Auch Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze können die Haut befallen und dort unangenehme Ausschläge hervorrufen.

Bei Pilzbefall erhalten Sie viele sogenannte Antimykotika, die speziell Hautpilze bekämpfen, rezeptfrei in der Apotheke. Sie enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Clotrimazol, Terbinafin oder Nystatin und haben meist ein breites Wirkspektrum, sodass Pilze unterschiedlicher Gattungen auf das Medikament anspringen.

Bei einer Infektion mit Bakterien können nur Antibiotika die Ursache des Ekzems gezielt bekämpfen. Antibiotika sollten nicht ohne ärztliche Diagnose und Beratung verwendet werden und sind daher immer rezeptpflichtig.

Rezeptfreie Ekzem-Salben mit Cortison nur schwach wirksam

Bei allergischen Reaktionen oder atopischen Ekzemen bieten meist Salben und Cremes mit Glukokortikoiden (veraltet: Cortison) die beste Behandlungsmöglichkeit. Der enthaltene Wirkstoff aktiviert den Glukokortikoidrezeptor in den Hautzellen und unterdrückt auf diese Weise die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen.

Die Behandlung ist in der Regel gut wirksam, stellt aber auch einen größeren Eingriff in das Immunsystem dar und kann Neben- oder Wechselwirkungen mit sich bringen. Zusätzlich sollten Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen unbedingt vorher ausgeschlossen werden, denn ansonsten kann sich das Ekzem weiter verschlimmern. Daher werden derzeit nur schwach wirksame Cortisonsalben rezeptfrei angeboten. Sie enthalten bis zu 0,5 % Hydrocortison oder Hydrocortisonacetat und können bei leichten bis mäßigen Symptomen ausreichen, um den Ausschlag effektiv abzumildern. Rezeptfreie Ekzem-Salben mit Hydrocortison oder Hydrocortisonacetat sind für Patienten ab 6 Jahren geeignet und rezeptfrei in der Apotheke verfügbar.

Bei moderaten bis schweren Symptomen benötigen Sie ein Rezept

Die rezeptfreien Ekzem-Salben kommen nur bei leichten bis mäßigen Symptomen zum Einsatz und sind lediglich begrenzt wirksam. Die Behandlung von Ekzemen, die über leichte Symptome hinausgehen, bedarf einer ärztlichen Verschreibung – denn nur der Fachmann kann eine sichere Diagnose stellen, die Anwendungsempfehlungen individuell auf den Patienten zuschneiden und das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen richtig abschätzen.

Bei ZAVA können Sie Ihre Verschreibung für eine rezeptpflichtige Ekzem-Salbe auch bequem von zu Hause aus anfragen: Beantworten Sie dazu einfach unseren medizinischen Fragebogen und laden Sie 2 Fotos der betroffenen Hautstelle hoch. Unsere Ärzte überprüfen Ihre Anfrage und stellen Ihnen bei Angemessenheit ein passendes Rezept aus. Folgende Salben mit Glukokortikoiden sind über ZAVA je nach Eignung erhältlich:

Zusätzlich bietet ZAVA Cremes oder Lösungen an, die mehr Wasser enthalten als Salben:

ab 15.52 €

ab 13.21 €

ab 21.48 €

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Calcineurin-Hemmer immer rezeptpflichtig

Die Calcineurin-Hemmer Tacrolimus und Pimecrolimus wirken ebenfalls entzündungslindernd und können eine akute Neurodermitis abmildern. Sie kommen als Mittel der 2. Wahl zum Einsatz, wenn Patienten Glukokortikoide nicht vertragen. Die beiden Wirkstoffe bringen außerdem kein Risiko für Hautverdünnung mit sich und sind somit gut geeignet für dünnere und empfindlichere Hautpartien wie Augenlider, Mundbereich, Intimgegend oder Leistenfalte. Derzeit sind Calcineurin-Hemmer nur mit Rezept erhältlich.

Weitere rezeptfreie Inhaltsstoffe: Zink, Polidocanol, Gerbstoffe

Rezeptpflichtige Ekzem-Salben mit Glukokortikoiden und Calcineurin-Hemmern sind die 1. Wahl bei akuten Ekzemschüben. Es gibt allerdings auch einige milde Wirkstoffe, die Sie ohne Verschreibung beziehen können. Diese können vor allem leicht ausgeprägte Ekzeme lindern.

  • Zinkoxid beispielsweise wirkt auf derzeit noch unbekannte Weise entzündungshemmend, antiseptisch und unterstützt die Heilung der Haut. Der Wirkstoff ist rezeptfrei in Cremes und Salben mit einer Konzentration von bis zu 25 % in der Apotheke erhältlich.
  • Polidocanol wird eine juckreizlindernde Wirkung nachgesagt. Wissenschaftlich erwiesen wurde sie bislang nicht, in der Praxis gibt es jedoch einige positive Erfahrungsberichte.
  • Gerbstoffe wirken adstringierend, sie ziehen also die Haut zusammen. Ob synthetisch hergestellt oder aus natürlichen Quellen: Sie entfalten einen leicht entzündungshemmenden Effekt und können ebenfalls den Juckreiz reduzieren. Zudem sind sie besonders gut verträglich und daher auch für Kinder geeignet.

Rezeptfreie Salben für Ekzeme im Gesicht?

Eine eigenständige Behandlung von Ekzemen im Gesicht ohne Rücksprache mit dem Arzt ist nicht zu empfehlen. Die Haut im Gesicht ist besonders dünn und empfindlich, weswegen die Therapie von Ekzemen hier anders gehandhabt wird als an anderen Stellen des Körpers. Starke Glukokortikoide sind zu vermeiden, da sie die Gesichtshaut weiter verdünnen und besonders bei Anwendung nahe der Augen Sehstörungen hervorrufen können. Calcineurin-Hemmer bieten möglicherweise eine bessere Option, denn sie wirken weniger reizend auf die Haut. Nur der Arzt kann eine klare Diagnose stellen und Sie zur richtigen Behandlungsweise beraten: Über Ihr ZAVA Patientenkonto können Sie unkompliziert und gebührenfrei einen unserer Ärzte online konsultieren.

Vorsicht bei rezeptfreien Angeboten verschreibungspflichtiger Medikamente

Die Rezeptpflicht soll den Anwender vor falscher Nutzung des Arzneimittels und Medikamentenmissbrauch schützen. Seriöse Apotheken verkaufen daher ohne Vorlage eines Rezeptes niemals verschreibungspflichtige Medikamente.

Seien Sie besonders vorsichtig bei unzertifizierten Online-Anbietern: Oftmals vertreiben sie Medikamentenfälschungen mit veränderter Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und geringerer Dosierung des Wirkstoffes, um Produktionskosten zu sparen. Zudem fehlen unabhängige Hygiene- und Qualitätskontrollen.

Um den Umlauf solcher Präparate zu minimieren, ist nicht nur der Verkauf, sondern auch der Erwerb von rezeptpflichtigen Medikamenten ohne Rezept illegal.

Sie möchten nicht extra zum Arzt gehen, um Ihre Verschreibung zu erhalten? Bei ZAVA können Sie das alles schnell und unkompliziert online erledigen. Füllen Sie dazu einfach den medizinischen Fragebogen aus und laden Sie 2 Fotos der betroffenen Hautstelle hoch. Unsere Ärzte prüfen im Anschluss Ihre Anfrage und stellen Ihnen bei Angemessenheit das passende Rezept aus.

Die richtige Ekzem-Salbe: Viele Faktoren zählen

Aufgrund der großen Vielfalt an Pflegecremes, Arzneimitteln und Naturkosmetik fällt vielen Betroffenen die Entscheidung zwischen den verschiedenen Ekzem-Salben schwer. Der wichtigste Faktor für die Auswahl ist immer die Ursache des Ekzems. Werden die Hautveränderungen durch Krankheitserreger wie Bakterien oder Hautpilze ausgelöst, kann eine glukokortikoidhaltige Salbe die Symptome womöglich noch weiter verschlimmern – für atopische Ekzeme wiederum sind Glukokortikoide das Mittel der 1. Wahl. Bei Unsicherheiten über die Auslöser des Ekzems sollte daher immer ein Fachmann die entsprechende Diagnose stellen.

Außerdem ist der aktuelle Zustand der Haut relevant: Nach der Regel „nass auf nass” werden nässende Ekzeme tendenziell eher mit einer Lotion oder Hautmilch behandelt, die mehr Wasser enthalten. Trockene Hautstellen hingegen vertragen fetthaltige Cremes, Salben oder Fettsalben besser.

Ein weiterer Faktor ist die betroffene Körperpartie: Im Gesicht oder Intimbereich zum Beispiel kommen mildere Salben zum Einsatz. Einige Salben sind zudem erst ab einem bestimmten Alter zugelassen. Über Ihr Patientenkonto können Sie kostenlos direkten Kontakt zu einem Arzt aufnehmen, der Sie im Zweifelsfall zum passenden Präparat berät.

Häufig gestellte Fragen

Welche Creme hilft bei Ekzemen?

Bei Ekzemen sind meist Cremes mit Glukokortikoiden (veraltet: Cortison) oder Calcineurin-Hemmern gut wirksam. In behandlungsfreien Zeiten ist eine feuchtigkeitsspendende Hautpflege wichtig, zum Beispiel mit Urea oder Glycerin.

Wie lange dauert es, bis ein Ekzem weg ist?

Wie lange das Ekzem bleibt, ist von der Art und Intensität des Ausschlags abhängig. Die meisten Ekzeme sind nach einigen Tagen bis wenigen Wochen wieder verheilt. Es passiert jedoch häufig, dass das Ekzem nach einiger Zeit an der selben Stelle wiederkehrt.

Welche Salbe bei trockenem Ekzem?

Bei trockenen Ekzemen ist eine Salbe mit hohem Fettgehalt zu empfehlen. Das Fett hilft, Lücken in der Hautbarriere abzudecken und so das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Verwenden können Sie zum Beispiel Advantan® Salbe oder Betagalen® Salbe.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Emily Wimmer Ärztin

Dr. med. Emily Wimmer ist seit 2015 eine unserer deutschen Ärzte bei ZAVA. 2009 schloss sie ihr Studium der Humanmedizin an der Universität zu Lübeck ab. Danach arbeitete sie in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien sowie als Assistenzärztin in Hamburg bzw. Prüfärztin am Hamburger Institut für Versorgungsforschung in Dermatologie. Seit 2020 arbeitet Sie zudem in Teilzeit in einer Hausarztpraxis in Hamburg.

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