Blutdruckarten

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 22 Jun 2019

Was sagen die verschiedenen Arten von Blutdruck aus?

Inhalt
Ein Patient mit hohem Blutdruck muss diesen regelmäßig messen. Doch es gibt viele verschiedene Blutdruckarten.
 

Obwohl meist von „dem“ Blutdruck gesprochen wird, gibt es mehrere Arten von Blutdruck. Je nachdem, welche Blutdrücke gemessen werden und von der Norm abweichen, können unterschiedliche Aussagen getroffen werden. Auch die Therapien verschiedener Blutdruckabweichungen unterscheiden sich.

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Welche verschiedenen Blutdruckarten gibt es?

Systolischer Blutdruck

Bei einer normalen Blutdruckmessung an den Arterien des Oberarms erhält man zwei Werte. Als systolischen Blutdruck wird der obere Blutdruckwert bezeichnet. Er entsteht, wenn das Herz bei jedem Schlag Blut in den Kreislauf pumpt und so der Druck in den Arterien für kurze Zeit ansteigt. Im Idealfall liegt der systolische Blutdruck bei 120 mmHg oder leicht darunter.

Diastolischer Blutdruck

Der diastolische Blutdruck stellt den unteren Wert einer Blutdruckmessung dar. Auch zwischen zwei Herzschlägen befindet sich Blut in den Gefäßen, das Druck auf die Gefäßwände ausübt. Dieser Druck wird als diastolischer Blutdruck gemessen. Als optimale diastolische Blutdrücke bei Gesunden gelten Werte von 80 mmHg bzw. leicht unterhalb dieses Wertes.

Hoher Blutdruck – die Hypertonie

Hoher Blutdruck liegt vor, wenn der systolische oder der diastolische Blutdruck in körperlicher Ruhe dauerhaft höher als die festgelegten Grenzwerte sind. Es gibt verschiedene Arten von Bluthochdruck. Bei der häufigsten Art, der arteriellen Hypertonie, liegen Werte von über 140/90 mmHg vor. Meist ist die endgültige Ursache dabei nicht bekannt, man spricht dann von einer essentiellen oder auch primären arteriellen Hypertonie. Bei einer konkreten Ursache wie einer Nierenerkrankung spricht man von sekundärer Hypertonie. Weitere Formen von Bluthochdruck sind die isolierte systolische Hypertonie, bei der nur der systolische Wert nach oben hin abweicht, der portale Hochdruck mit erhöhtem Blutdruck in der Pfortader und der Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie), bei dem erhöhte Drücke in den Blutgefäßen der Lunge vorliegen.

Niedriger Blutdruck – die Hypotonie

Niedriger Blutdruck liegt unterhalb von 100/60 mmHg vor. Teilweise wird für Männer ein Grenzwert von 110/60 mmHg genannt. Niedriger Blutdruck an sich ist bis auf wenige Ausnahmen nicht schädlich, kann sich aber in Schwindel- und Ohnmachtsattacken, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit äußern. Gründe für niedrigen Blutdruck können genetische Veranlagung, sehr geringe Flüssigkeitszufuhr, diverse Grunderkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein.

Morgenhypertonie

Bei der Morgenhypertonie liegen in den frühen Morgenstunden, hauptsächlich zwischen sechs Uhr und neun Uhr morgens, erhöhte Blutdruckwerte vor. Die Morgenhypertonie ist kein separates Krankheitsbild, sondern gehört zu den Auswirkungen der Hypertonie. Der Blutdruck fällt auch bei jedem gesunden Menschen nachts ab und steigt morgens an, allerdings erreicht der Anstieg normalerweise weniger hohe Werte. Die gemessenen Werte sind im Kontext zu den üblichen Werten des Patienten zu sehen.

Neben den genannten Blutdruckarten existieren noch weitere Sonderformen. Dazu gehören Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschafts-Hypertonie), der Bluthochdruck im Kindes- und Jugendalter (juvenile Hypertonie), maskierter Bluthochdruck und die sogenannte Weißkittelhypertonie.

Wann spricht man von einem optimalen Blutdruck?

Als normaler Blutdruck gilt ein Wert von 120/80 mmHg. Bei Werten unterhalb von 100/60 mmHg spricht man in Deutschland von niedrigem Blutdruck oder Hypotonie. Das Vorliegen eines systolischen Blutdrucks zwischen 100 und 120 mmHg sowie eines diastolischen Blutdrucks von 60-80 mmHg wird als optimaler Blutdruck bezeichnet. Zwischen 130/85 mmHg und 140/90 mmHg wird der Blutdruck als hochnormal bezeichnet, ab einem Wert von 140/90 mmHg wird Bluthochdruck diagnostiziert und je nach Höhe in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt.

Bluthochdruck sollte zur Vermeidung schwerwiegender Folgeerkrankungen immer behandelt werden, idealerweise durch eine Kombination von Medikamenten und Änderungen des Lebensstils.

Bei Hypotonie erfolgt nur eine Behandlung, wenn er auf einer behandlungsbedürftigen Grunderkrankung beruht oder wenn gleichzeitig Symptome wie Schwindel, Ohnmachtsanfälle (Synkopen) sowie Unwohlsein vorliegen.

Weitere Informationen zu niedrigem Blutdruck sind hier verfügbar.

Muss jede Blutdruckart medikamentös behandelt werden?

Nicht immer muss eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Bei nur leichter primärer Hypertonie und dem Vorliegen eines stressigen oder anderweitig ungesunden Lebensstils kann eine Änderung der Lebensgewohnheiten bereits ausreichen, um den Blutdruck auf normale Werte zu senken. Lebensstiländerungen beinhalten den möglichst vollständigen Verzicht auf Zigaretten und Alkohol, die Reduktion von Übergewicht, vermehrte Bewegung und Ausdauersport und eine gesunde Ernährung mit wenig tierischen Fetten, verringerten Mengen an Salz sowie viel Obst und Gemüse. Stress kann durch Entspannungstechniken wie Yoga reduziert werden. Auch eine Psychotherapie kann durch beratende Gespräche Wege aufzeigen, mit Stress besser umzugehen und so den Blutdruck zu senken. Pulmonale Hypertonie, portale Hypertonie und Morgenhypertonie sowie stärker ausgeprägte Formen von primärer Hypertonie sollten jedoch medikamentös und gegebenenfalls mit weiteren Maßnahmen wie chirurgischen Techniken behandelt werden. Niedriger Blutdruck muss nur dann medikamentös behandelt werden, wenn Patienten Symptome verspüren. Vor einer medikamentösen Therapie kann in solchen Fällen aber ebenfalls eine Ernährungsumstellung versucht werden, beispielsweise durch leicht gesteigerte Salzzufuhr.

Was passiert, wenn sich der Blutdruck nicht bessert?

Hoher Blutdruck kann über Jahre hinweg zu schweren Folgeerkrankungen wie Gefäßverkalkung (Atherosklerose), Herzinfarkten, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz sowie Schäden an Augen und Nieren führen. Dies gilt auch, wenn der Bluthochdruck keine Symptome verursacht. Es ist deshalb wichtig, Bluthochdruck ausreichend und dauerhaft zu behandeln. Mit heute zur Verfügung stehenden Medikamenten und idealerweise einer gleichzeitigen Änderung des Lebensstils ist eine Senkung des Blutdrucks auf ungefährliche Werte in der überwiegenden Zahl der Fälle möglich. Bei unzureichender Senkung des Blutdrucks sollte mit dem behandelnden Arzt eine Anpassung der Therapie besprochen werden. Je früher eine Behandlung begonnen wird, desto besser lassen sich Folgeerkrankungen verhindern.

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Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 22 Jun 2019





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