Magenverkleinerung: Alle Infos im Überblick

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Johanna SporrerLetzte Änderung: 25 Juni 2025
Wenn Sport und Diäten nicht ausreichen, um starkes Übergewicht zu reduzieren, kann die Magenverkleinerung eine sinnvolle Option sein. Der Eingriff verringert die Nahrungsaufnahme und führt in der Regel zu einem erheblichen Gewichtsverlust. Ab wann eine Magenverkleinerung infrage kommt und welche Chancen sowie Risiken dabei bestehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kurzübersicht zur Magenverkleinerung
Definition:
- ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von Adipositas
- das Magenvolumen wird reduziert und begrenzt dadurch die Nahrungsaufnahme
Ablauf:
- minimal-invasiv
- unter Vollnarkose
- dauert etwa 1-2 Stunden
- anschließend Krankenhausaufenthalt von mehreren Tagen
Risiken:
- operative Komplikationen wie Blutungen und Infektionen
- Langzeitfolgen wie Nährstoffmängel, Verdauungsprobleme und Dumping-Syndrom
Vorteile:
- deutliche und langfristige Gewichtsreduktion
- Besserung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck
- Steigerung der Lebensqualität
Kosten:
- etwa 8.000-15.000 €
- variieren je nach Klinik, gewählter Operationsmethode und individuellen Faktoren
- Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen möglich
Was ist eine Magenverkleinerung?
Eine Magenverkleinerung ist ein operativer Eingriff, der das Fassungsvermögen des Magens reduziert. Das verringert die Nahrungsaufnahme und unterstützt die Gewichtsabnahme. Ärzte führen die Verkleinerung in der Regel nur bei Adipositas durch. Infrage kommt die Operation außerdem erst, wenn Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung keinen ausreichenden Erfolg gebracht haben.
Es gibt verschiedene Methoden der Magenverkleinerung, zum Beispiel:

Schlauchmagen (Sleeve-Gastrektomie): Dabei entfernt der Chirurg etwa 75 % des Magens, sodass ein schlauchförmiger Restmagen entsteht. Der Ein- und Ausgang des Magens – und damit die normale Magen-Darm-Passage – bleiben erhalten.

Magenbypass (Roux-Y-Magenbypass): Der Arzt trennt einen kleinen Teil des Magens ab (die sogenannte Magentasche) und verbindet ihn direkt mit einem Abschnitt des Dünndarms. Es verbleiben nur noch rund 20-50 ml nutzbares Magenvolumen. Den Restmagen samt angehängtem Zwölffingerdarm vernäht der Chirurg weiter unten mit dem Dünndarm.

Omega-Loop-Bypass (sogenannter „Mini“-Bypass): Diese Variante ähnelt dem Roux-Y-Magenbypass. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass die Magentasche direkt an den Dünndarm angeschlossen wird – es entsteht also eine T-Kreuzung mit nur einer Nahtstelle.

Single-Anastomosis-Duodenal-Ileal Bypass mit Sleeve (SADI/S): Bei dieser Methode bildet der Arzt zunächst einen Schlauchmagen und verbindet den Magenausgang mit dem Dünndarm. Der Zwölffingerdarm wird dabei umgangen.
Alle Methoden der Magenverkleinerung führen dazu, dass der Patient weniger isst. Bei manchen Methoden gelangt die Nahrung aus dem Magen zudem fast direkt in den Dickdarm. Das ist bei der Gewichtsreduktion sehr effektiv, weil der Dünndarm normalerweise Nährstoffe aufnimmt. Fehlt die Dünndarmpassage oder ist sie stark verkürzt, schränkt das die Verwertung von Kohlenhydraten und Fetten ein.
Welche Art der Magenverkleinerung infrage kommen könnte, beschließt der behandelnde Arzt nach einer ausführlichen Untersuchung.
Magenverkleinerung – ab wie viel kg?
Eine Magenverkleinerung gilt als großer chirurgischer Eingriff, der nicht bei jeder übergewichtigen Person zu empfehlen ist. Mehr als die Kilozahl auf der Waage spielen diese Voraussetzungen eine Rolle:
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Ärzte empfehlen die Operation ab einem BMI von 40 (Adipositas Grad 3) oder ab einem BMI von 35 (Adipositas Grad 2), wenn schwerwiegende Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck vorliegen.
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Patienten müssen nachweisen, dass sie mehrfach versucht haben, ihr Gewicht durch Ernährungsumstellung, Bewegung und Verhaltenstherapie zu reduzieren.
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Wenn Übergewicht lebensbedrohliche Folgeerkrankungen verursacht, kann eine Magenverkleinerung auch bei einem niedrigeren BMI in Betracht gezogen werden.
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Patienten sollten keine unbehandelten Essstörungen oder psychischen Erkrankungen haben, die den Erfolg der Operation gefährden könnten.
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Da eine Magenverkleinerung eine dauerhafte Veränderung der Lebensgewohnheiten erfordert, müssen Patienten bereit sein, ihre Ernährung und ihren Lebensstil nachhaltig anzupassen.
Die Voraussetzungen für eine Magenverkleinerung durch OP sind umfangreich. Besonders bei schwerer Adipositas mit Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe oder Gelenkproblemen kann der Eingriff aber die allgemeine Gesundheit nachhaltig verbessern und dadurch die Lebenserwartung erhöhen.
Magenverkleinerung: Der Ablauf einer OP
Das Verfahren selbst unterscheidet sich je nach Methode der Magenverkleinerung. Die Vor- und Nachbereitung ähneln sich bei allen OPs.
Voruntersuchung und Vorbereitung der Magenverkleinerung
Vor der Operation durchläuft der Patient eine gründliche Vorbereitungsphase, um sicherzustellen, dass der Eingriff medizinisch sinnvoll und möglichst risikoarm ist. Diese Phase umfasst folgende Schritte:
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Der Arzt beurteilt den allgemeinen Gesundheitszustand und klärt Risikofaktoren ab. Zur Untersuchung gehören Bluttests, ein Ultraschall und gegebenenfalls eine Magenspiegelung. Der Chirurg entscheidet, welches Verfahren zur Magenverkleinerung infrage kommt und erklärt die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden.
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Vor der Operation erhält der Patient eine ausführliche Ernährungsberatung, um sich auf die langfristige Umstellung nach dem Eingriff vorzubereiten. Er lernt, welche Lebensmittel gut verträglich sind und welche er vermeiden sollte. Außerdem muss der Patient rund 2 Wochen vor der OP mit einer kalorienreduzierten, eiweißreichen und fettarmen Diät starten. Ziel ist es, die Leber zu verkleinern und den Zugang zum Magen während der Operation zu erleichtern.
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Eine psychologische Untersuchung stellt sicher, dass der Patient mental und emotional auf die Operation vorbereitet ist. Unbehandelte Essstörungen oder andere psychische Erkrankungen können den Erfolg der Operation gefährden.
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Der behandelnde Arzt klärt über den genauen Ablauf der Operation, mögliche Risiken und die notwendigen Veränderungen im Alltag auf. Der Anästhesist führt ein Narkosegespräch durch, da für die Magenverkleinerung eine Vollnarkose nötig ist.
Magenverkleinerung: Ablauf der Operation
Die Magenverkleinerung wird in der Regel minimal-invasiv mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) durchgeführt. Das bedeutet, dass der Chirurg über feine Schnitte eine winzige Kamera und sehr dünne Instrumente verwendet. Dadurch bleiben die Narben klein und die Erholungszeit verkürzt sich.
Der Eingriff läuft folgendermaßen ab:
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Die Dauer der Operation hängt von der gewählten Methode ab. Eine Schlauchmagen-Operation dauert etwa 1-2 Stunden, ein Magenbypass nimmt in der Regel bis zu 2 Stunden in Anspruch.
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Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Patient schläft während der gesamten Operation und spürt keine Schmerzen.
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Durch kleine Schnitte in der Bauchdecke und über den Bauchnabel führt der Chirurg eine Kamera und spezielle Instrumente in den Bauchraum ein. Anschließend entfernt er entweder einen großen Teil des Magens (Schlauchmagen) oder bildet eine kleine Magentasche und verbindet sie mit dem Dünndarm (Magenbypass). Beim Magenbypass verbleibt der Restmagen im Körper. Er produziert dann weiterhin Verdauungsenzyme, die aber erst nach der Bypass-Verbindung mit der Nahrung in Kontakt kommen.
Nachsorge bei einer Magenverkleinerung
Im Anschluss an die Operation beginnt eine intensive Nachsorgephase, um den Heilungsprozess zu unterstützen und langfristigen Erfolg zu sichern:
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Nach dem Eingriff bleiben Patienten in der Regel für 2-7 Tage im Krankenhaus, damit Ärzte mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und behandeln können.
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In den ersten Wochen nach der Operation dürfen Patienten zunächst nur flüssige Nahrung zu sich nehmen. Nach und nach erfolgt die Umstellung auf pürierte und schließlich feste Kost. Eine professionelle Ernährungsberatung hilft dabei, den neuen Ernährungsplan erfolgreich umzusetzen.
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Regelmäßige Arztbesuche sind notwendig, um den Gewichtsverlust, die Nährstoffversorgung und die allgemeine Gesundheit zu überwachen. Besonders in den ersten Monaten sind engmaschige Kontrollen wichtig.
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Um den Erfolg der Operation langfristig zu sichern, müssen Patienten ihre Essgewohnheiten dauerhaft umstellen und regelmäßige Bewegung in ihren Alltag integrieren.
Risiken und Nebenwirkungen
Wie bei jeder Operation können auch bei einer Magenverkleinerung Komplikationen auftreten. Dazu zählen beispielsweise:
- Intraoperative Risiken: Während des Eingriffs kann es zu Verletzungen benachbarter Organe kommen, etwa der Milz oder des Darms. Zudem besteht das Risiko von Blutungen, die unter Umständen eine Bluttransfusion erforderlich machen.
- Frühpostoperative Komplikationen: Nach der Operation können Nachblutungen, Infektionen oder Undichtigkeiten an den Nahtstellen (sogenannte Leckagen) auftreten. Diese Komplikationen führen mitunter zu einem verlängerten Krankenhausaufenthalt und weiteren chirurgischen Eingriffen.
Die Magenverkleinerung hat gegebenenfalls auch Langzeitfolgen und Nebenwirkungen:
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Durch die reduzierte Nahrungsaufnahme treten häufig Nährstoffmängel auf. Eine lebenslange Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und regelmäßige Kontrollen sind daher essenziell. Um die Versorgung mit Vitamin B12 sicherzustellen, erhalten Patienten alle 3 Monate eine Injektion.
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Patienten berichten häufig über Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, insbesondere in der Anpassungsphase nach der Operation.
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Dieses Syndrom entsteht, wenn Nahrung zu schnell vom Magen in den Dünndarm gelangt. Typische Beschwerden sind zum Beispiel Schwindel, Schwitzen und Bauchkrämpfe. Sie entstehen durch einen niedrigen Blutzucker (Hypoglykämie).
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Trotz erfolgreicher Gewichtsabnahme besteht das Risiko einer erneuten Gewichtszunahme. Das gilt insbesondere, wenn keine dauerhafte Anpassung des Lebensstils erfolgt, um diesen Jojo-Effekt zu vermeiden.
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Die körperlichen Veränderungen können psychische Belastungen mit sich bringen, etwa Anpassungsschwierigkeiten oder depressive Verstimmungen. Eine begleitende psychologische Betreuung ist daher empfehlenswert.
Es ist wichtig, dass Patienten vor dem Eingriff ausführliche Informationen über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen erhalten. Eine enge fachübergreifende Betreuung durch Chirurgen, Ernährungsberater und Psychologen trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg der Behandlung bei.
Magenverkleinerung: Vor- und Nachteile
Bereits in einem ersten Informationsgespräch erklärt der Arzt alle Vor- und Nachteile einer Magenverkleinerung. Das ist sehr wichtig, damit der Patient einen realistischen Eindruck von dem Eingriff erhält.
Die Vorteile der Magenverkleinerung
- Effektive und nachhaltige Gewichtsreduktion: Viele Patienten verlieren innerhalb des 1. Jahres bis zu 25 % ihres Übergewichts. Insgesamt ist eine Abnahme von bis zu 70 % des Ausgangsgewichts möglich. Langfristig kann das Risiko für Erkrankungen erheblich sinken, die Adipositas typischerweise begleiten.
- Verbesserung von Begleiterkrankungen: Studien zeigen, dass Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Schlafapnoe oft deutlich gelindert oder sogar geheilt werden können. Diese positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel zeigen sich selbst dann, wenn ein signifikanter Gewichtsverlust ausbleibt.
- Erhöhte Lebensqualität: Viele Patienten berichten nach der Operation von einer gesteigerten Mobilität, mehr Selbstbewusstsein und einer verbesserten psychischen Gesundheit.
- Reduziertes Sterblichkeitsrisiko: Untersuchungen haben ergeben, dass eine Magenverkleinerung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere lebensbedrohliche Folgeerkrankungen von Adipositas senken kann.
Die Magenverkleinerung und ihre Nachteile
- Chirurgische Risiken: Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es Risiken, etwa für Blutungen, Infektionen oder Blutgerinnsel. In seltenen Fällen sind Folgeeingriffe erforderlich.
- Mögliche Langzeitfolgen einer Magenverkleinerung: Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Nährstoffmängel (Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Vitamin D), das Dumping-Syndrom sowie Verdauungsprobleme wie Durchfall, Übelkeit oder Verstopfung.
- Lebenslange Ernährungsumstellung: Nach dem Eingriff müssen Patienten ihre Ernährung dauerhaft anpassen. Das bedeutet unter anderem kleine Portionen, gründliches Kauen und die Vermeidung von zucker- oder fettreichen Lebensmitteln.
- Psychische Herausforderungen: Der schnelle körperliche Wandel kann psychische Belastungen mit sich bringen. Manche Patienten entwickeln Essstörungen oder depressive Symptome, weshalb eine psychologische Begleitung empfohlen wird.
- Mögliche Gewichtszunahme trotz OP: Obwohl die Operation den Magen verkleinert, bleibt die langfristige Gewichtsabnahme nur bestehen, wenn Patienten ihren Lebensstil nachhaltig umstellen. Andernfalls kann es nach einigen Jahren zu einer erneuten Gewichtszunahme kommen.
Fazit: Die Magenverkleinerung ist derzeit die effektivste Maßnahme bei Adipositas und ihren Folgeerkrankungen. Allerdings ist sie kein Wundermittel, sondern erfordert eine konsequente Ernährungsumstellung und eine enge medizinische Betreuung. Wer sich für den Eingriff entscheidet, sollte die individuellen Vor- und Nachteile sorgfältig mit seinem Arzt besprechen. Der Erfolg hängt langfristig vom eigenen Lebensstil ab.
Magenverkleinerung: Kosten in Deutschland
Die Kosten für eine Magenverkleinerung variieren je nach Verfahren, Klinik und individuellen Gegebenheiten. Typischerweise liegen sie im Bereich von 8.000-15.000 €. Was eine Magenverkleinerung in Deutschland in Ihrem Fall kostet, erfahren Sie nach den Voruntersuchungen und Gesprächen mit dem Chirurgen.
Unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Magenverkleinerung. Entsprechende Bedingungen sind zum Beispiel:
- Hoher BMI: Ein entscheidendes Kriterium ist ein BMI von mindestens 40 (Adipositas Grad 3). Alternativ kann auch ein BMI von mindestens 35 (Adipositas Grad 2) zusammen mit weiteren Erkrankungen als Indikation gelten.
- Konservative Behandlung: Betroffene sollen nachweisen, dass herkömmliche Methoden zur Gewichtsreduktion – wie Diäten, Sport oder Medikamente zum Abnehmen – über mindestens 6 Monate hinweg nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben.
- Medizinische Untersuchung: Vor dem Eingriff ist eine umfassende ärztliche Untersuchung erforderlich, um sicherzustellen, dass keine medizinischen Gründe gegen die Operation sprechen.
Jede Krankenkasse entscheidet individuell über die Kostenübernahme. Daher ist es ratsam, frühzeitig Kontakt aufzunehmen und sich über die Anforderungen und das Antragsverfahren zu informieren. Eine sorgfältige Dokumentation aller bisherigen Behandlungs- und Abnehmversuche sowie die aktive Teilnahme an vorbereitenden Programmen erhöhen die Chancen auf eine Kostenübernahme.
Alternativen: Magenverkleinerung ohne OP?
Für Personen, die abnehmen möchten, zunächst aber Alternativen beziehungsweise eine Magenverkleinerung ohne OP testen wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Ernährungsberatung und Lebensstiländerung: Eine individuelle Ernährungsberatung kann helfen, ungesunde Essgewohnheiten zu erkennen und durch gesündere Alternativen zu ersetzen. In Kombination mit regelmäßigem Sport und Verhaltensänderungen ist so eine nachhaltige Gewichtsabnahme möglich. Sichtbare Ergebnisse treten oft erst nach längerer Zeit ein. Positive Effekte auf den Stoffwechsel, das Sterblichkeitsrisiko und die generelle Lebensqualität zeigen sich aber auch ohne signifikanten Gewichtsverlust.
- Magenballon: Der Magenballon ist eine nicht-operative, endoskopische Methode zur Behandlung von Übergewicht. Dabei führt der Arzt einen speziellen Ballon über die Speiseröhre in den Magen ein und füllt ihn mit einer Kochsalzlösung. Der Ballon dient als Platzhalter, wodurch sich das Fassungsvermögen des Magens und die Nahrungsaufnahme reduzieren. Der Magenballon bleibt in der Regel für 4-6 Monate im Magen und wird danach wieder entfernt. Diese Methode eignet sich für Patienten mit einem Body-Mass-Index unter 30 und kann auch als Vorbereitung für weitere OPs zur Magenverkleinerung dienen.
- Endosleeve-Methode: Einige Kliniken bieten die Endosleeve-Methode (endoskopischer Schlauchmagen) an. Dabei bildet der Mediziner mithilfe einer speziellen Nahttechnik Falten im Magen und verkleinert auf diese Weise das Volumen. Diese Methode kann ebenfalls während einer Magenspiegelung durchgeführt werden – eine OP ist also nicht nötig.
- Medikamentöse Therapie: Es gibt einige Tabletten zum Abnehmen und Abnehmspritzen auf dem Markt. Geeignete Wirkstoffe sind zum Beispiel Tirzepatid und Semaglutid.
Eine Kombination aus gesunder Ernährung, Sport und gegebenenfalls psychologischer Unterstützung ist in jedem Fall entscheidend für eine nachhaltige Gewichtsreduktion.
Medikamente bei starkem Übergewicht und Adipositas
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert die Genesung nach einer Magenverkleinerung?
Die vollständige Genesung nach einer Magenverkleinerung dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate. Viele Patienten sind aber nach etwa 2-4 Wochen wieder arbeitsfähig.
Wie sehen die Narben aus nach einer Magenverkleinerung?
Nach einer Magenverkleinerung, die meist minimal-invasiv durchgeführt wird, bleiben in der Regel kleine, feine Narben an mehreren Stellen des Bauchs zurück. Sie sind jeweils bis zu 2 cm lang. Anfangs sehen sie rötlich aus, möglicherweise sind sie auch empfindlich und leicht geschwollen. Mit der Zeit verblassen die Narben und sind dann oft kaum noch sichtbar.
Kann man nach einer Magenverkleinerung Alkohol trinken?
Nach einer Magenverkleinerung sollte Alkohol nur in geringen Mengen und mit Vorsicht konsumiert werden, da er schneller ins Blut gelangt und stärker wirkt. Die Verträglichkeit kann durch die veränderte Verdauung beeinträchtigt sein.
Wie muss man sich nach einer Magenverkleinerung ernähren?
Nach einer Magenverkleinerung muss die Ernährung schrittweise von flüssiger auf feste Kost umgestellt werden. Ernährungsexperten und Ärzte empfehlen kleine Portionen, proteinreiche Nahrung, gründliches Kauen und die Vermeidung von Zucker, Fett sowie kohlensäurehaltigen Getränken.
Kann man nach einer Magenverkleinerung wieder zunehmen?
Ja, eine erneute Gewichtszunahme ist grundsätzlich möglich, selbst wenn sich der Patient an die dauerhafte Ernährungsumstellung und Lebensstiländerung hält. Unter anderem liegt das daran, dass auch die Gene starken Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht nehmen. Meist bleibt die Zunahme in einem solchen Fall jedoch moderat – und die positiven Effekte auf den Stoffwechsel bestehen weiterhin.

Dr. med. Johanna Sporrer ist seit 2024 Teil des ZAVA Ärzteteams. Ihren Abschluss hat sie an der medizinischen Fakultät von Clermont Ferrand gemacht, ihre Facharztausbildung in Allgemeinmedizin absolvierte sie in London. Besonderen Fokus legt sie auf die Behandlung von Adipositas – diesbezüglich hat Dr. med. Johanna Sporrer die SCOPE-Zertifizierung der World Obesity Federation erhalten.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 25 Juni 2025
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S3-Leitlinie: Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen, Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/088-001l_S3_Chirurgie-Adipositas-metabolische-Erkrankugen_2018-02-abgelaufen.pdf, abgerufen 17.06.25
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Schlauchmagen, Universitätsklinikum Mannheim, online: https://www.umm.de/themenseite-adipositas/op-ohne-krankenkassen-zusage/schlauchmagen/, abgerufen 17.06.25
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Roux-Y-Magenbypass, Klinikum Fulda, online: https://klinikum-fulda.de/medizinische-zentren/adipositaszentrum/operationsverfahren-im-detail/roux-y-magenbypass/, abgerufen 17.06.25
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Omega loop-Magenbypass („Mini-Bypass“), Sana Klinikum Remscheid, online: https://www.sana.de/remscheid/medizin-pflege/adipositas-und-metabolische-chirurgie/operationsverfahren/omega-loop-magenbypass-mini-bypass, abgerufen 17.06.25
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Patienteninformation Ernährung, Universitätsklinikum Mannheim, online: https://www.umm.de/docs/klinikum/adipositaszentrum/ernaehrungsbroschuere.pdf, abgerufen 17.06.25






