Kopfschmerzen während der Schwangerschaft und Stillzeit

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 02 Jul 2020

Besonders zu Beginn der Schwangerschaft können Spannungskopfschmerzen vermehrt auftreten. Dies liegt an der hormonellen Umstellung und ist grundsätzlich ungefährlich. Migräneattacken hingegen werden durch eine Schwangerschaft tendenziell seltener. Allerdings haben Schwangere, die unter Migräne leiden, ein höheres Risiko für Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Daher ist es ratsam, schon im Vorfeld mit Ihrem Frauenarzt über Ihre Migräne zu sprechen. So können eventuelle Risikofaktoren frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zudem kann Ihr Arzt Sie dazu beraten, welche Arzneien Sie ohne Bedenken auch während Ihrer Schwangerschaft einnehmen können.

Inhalt
Schwangere liegt auf der Couch mit Kopfschmerzen, hält sich den Kopf
 

Auswirkungen auf das Baby

Die meisten Kopfschmerzen in der Schwangerschaft wie Spannungskopfschmerzen und Migräne haben keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind. Auch in der Schwangerschaft ist aber eine gute Behandlung von Kopfschmerzen wichtig, da sich Ursachen und Folgeerscheinungen von Kopfschmerzen wie Stress, Schlafmangel oder Mangelernährung ungünstig auf die Entwicklung des Kindes auswirken können. Außerdem können seltene Ursachen von Kopfschmerzen wie Schlaganfälle, Tumore oder Präeklampsie ebenfalls das Kind beeinträchtigen.

Wenn Sie Medikamente gegen Kopfschmerzen einnehmen, sollten Sie aber möglichst schon vor der Schwangerschaft Ihren Arzt fragen, ob Sie diese Medikamente weiterhin einnehmen können.

Wann zum Arzt?

Gelegentliche Kopfschmerzen in der Schwangerschaft sind nicht ungewöhnlich und erfordern im Normalfall keinen Arztbesuch. In den folgenden Fällen ist ein Arztbesuch jedoch ratsam:

  • Wenn die Stärke oder Häufigkeit der Kopfschmerzen zunimmt
  • Wenn die Kopfschmerzen mehr als 8 Mal im Monat auftreten oder Sie in Ihrem Alltag beeinträchtigen
  • Wenn die Kopfschmerzen durch Medikamente nicht besser werden

Eine möglichst schnelle Behandlung ist in folgenden Fällen wichtig:

  • Wenn die Kopfschmerzen zusammen mit Lähmungen, Sprach- oder Hörstörungen, Empfindungsstörungen auftreten
  • Wenn Sie ohne Vorwarnung stärkste vorstellbare Kopfschmerzen entwickeln (Vernichtungskopfschmerz)
  • Wenn Sie vor oder gleichzeitig mit den Kopfschmerzen eine Schwellung, Rötung oder Schmerzen in einem Bein feststellen
  • Wenn Kopfschmerzen in der Schwangerschaft von Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfällen, Schmerzen im rechten Oberbauch oder Schwierigkeiten beim Atmen begleitet werden, besteht die Möglichkeit einer Präeklampsie oder Eklampsie. Dabei handelt es sich um Organschädigung durch Bluthochdruck in der Schwangerschaft, die dem Kind im Mutterleib schaden kann und unbedingt ärztlich abgeklärt werden muss

Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft & Stillzeit

Das ungeborene Kind im Mutterleib reagiert auf bestimmte Medikamente sehr empfindlich und kann durch die Einnahme geschädigt werden. Auch während der Stillzeit sind manche Medikamente für das Kind gefährlich, wenn sie in die Muttermilch übergehen können. Es ist deshalb wichtig, während der Schwangerschaft und Stillzeit die Einnahme von Medikamenten immer mit einem Arzt abzusprechen, um dem Kind keinen Schaden zuzufügen.

Wenn Sie Medikamente gegen Kopfschmerzen einnehmen und schwanger werden möchten, können Sie bereits vor der Schwangerschaft mit Ihrem Arzt besprechen, welche Medikamente weiterhin eingenommen werden können und welche besser abgesetzt bzw. ausgetauscht werden sollten.

Außerdem ist bei allen Medikamenten in der Packungsbeilage aufgeführt, ob das Medikament für Schwangere und Stillende geeignet ist. Zusätzlich kann die Seite Embryotox weiterhelfen. Dort können Sie den Namen des Arzneimittels oder den Namen des enthaltenen Wirkstoffs eingeben und bekommen anschließend angezeigt, ob das Präparat während der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich ist.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 02 Jul 2020

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