Lungenkrankheiten

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA , Foto rund

Medizinisch geprüft von

Dr. med. Ulrike Thieme

Letzte Änderung: 15 Jun 2019

Welche verschiedenen Lungenkrankheiten gibt es?

Inhalt
Ein Arzt untersucht mit einem Stethoskop die Lungenkrankheit eines hustenden Mannes.
 

Die Lunge ist eines der wichtigsten Organe des Körpers. Mit durchschnittlich 15 Atemzügen werden pro Minute bis zu neun Liter Luft ausgetauscht. Umso schwerwiegender ist es, wenn die Lunge erkrankt. Viren und Bakterien können Entzündungen in der Lunge und den Bronchien auslösen, chronische Erkrankungen können zu einer Verengung der Atemwege führen und insbesondere das Rauchen erhöht die Gefahr von Lungenkrebs. ZAVA klärt über die häufigsten Lungenkrankheiten auf und beschreibt, wie die Lunge gesund gehalten werden kann.

Bei ZAVA können sowohl Rezepte für Medikamente gegen Allergien und Asthma als auch für Tabletten zur Raucherentwöhnung angefordert werden, sofern die Ärzte von ZAVA dies nach der Bewertung des ärztlichen Fragebogens für angemessen halten.

Welche entzündlichen Lungenkrankheiten gibt es?

Entzünden sich die Atemwege, führt dies entweder zu einer Bronchitis (wenn die größeren Atemwege betroffen sind) oder zu einer Lungenentzündung (Pneumonie). Ursächlich dafür sind bei der Bronchitis meist Viren, zum Beispiel das Grippevirus Influenza, Adeno-, Rhino-, Coxsackie- oder Echo-Viren. Eine Lungenentzündung wird hingegen eher durch Bakterien ausgelöst, insbesondere Pneumokokken und Haemophilus influenzae (ein Keim, der nichts mit der Grippe-Influenza gemeinsam hat) sind die häufigsten Erreger. Trotz dieser Verteilung kann es auch zu einer bakteriellen Bronchitis und viralen Pneumonie kommen, was für die Auswahl der Therapie wichtig ist, da unterschiedliche Medikamentengruppen abhängig vom Auslöser eingesetzt werden. Zu diesem Zweck können Abstriche aus dem Rachen oder Untersuchungen des ausgehusteten Sekrets durchgeführt werden, um beispielsweise das richtige Antibiotikum für eine bakterielle Lungenentzündung auszuwählen.

Wie äußert sich eine entzündliche Lungenkrankheit?

Zumeist fällt Husten als erstes Symptom einer Lungenentzündung oder Bronchitis auf. Zusätzlich können allgemeine Erkältungssymptome wie Schnupfen, Halsschmerzen und Ohrenschmerzen auftreten. Auch Fieber ist insbesondere bei einer Lungenentzündung typisch. In schwereren Fällen kann es zu Schüttelfrost, Atemnot oder Kreislaufschwäche kommen. Gerade bei älteren Patienten oder Personen mit Vorerkrankungen kann eine Lungenentzündung zu einem Krankenhausaufenthalt führen. Spätestens dann ist eine Behandlung mit Antibiotika oder auch Virostatika (also Medikamenten, die gegen Viren wirken) nötig.

Liegt eine Tuberkulose vor, muss eine Kombination aus verschiedenen Antibiotika über mehrere Monate verabreicht werden. Unterstützend können bei entzündlichen Lungenerkrankungen Schleimlöser und Medikamente gegen Fieber und Schmerzen eingesetzt werden.

Welche chronischen Lungenkrankheiten gibt es?

Zwei der wichtigsten chronischen Lungenkrankheiten umfassen das Asthma bronchiale und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD). Beide Krankheiten sind dadurch gekennzeichnet, dass die Bronchien überreaktiv sind und dazu tendieren, sich auf Reize wie Kälte, Tabakrauch, Staub oder bei Anstrengungen zusammenzuziehen. Diese Verengung der Atemwege (Obstruktion) führt dazu, dass die eingeatmete Luft nicht mehr ausgeatmet werden kann: Es kommt zu Atemnot und einer Überblähung der Lunge (Lungenemphysem). Erschwerend kommt hinzu, dass die Schleimhäute der Atemwege sehr sensibel sind, schnell anschwellen und damit die Enge noch verstärken. Außerdem wird vermehrt Schleim produziert.

Was ist der Unterschied zwischen Asthma und COPD?

Asthma ist eine Lungenerkrankung, die meist in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter beginnt. Häufig ist eine Allergie die Ursache von Asthmaanfällen, doch auch körperliche oder seelische Belastung kann zu Attacken führen.

Die COPD hingegen ist eine Erkrankung, die meist erst nach dem 40. Lebensjahr auftritt und zu 90 Prozent durch Rauchen (egal ob Zigaretten-, Pfeifen- oder Zigarrenrauch) verursacht wird. In selteneren Fällen kann auch eine Feinstaubbelastung, wie sie bei Bergbauarbeitern vorkommt, ursächlich sein.

Im Zusammenhang mit der COPD steht häufig auch eine chronische Bronchitis. Da die Atemwege bereits durch die Obstruktion dauerhaft gereizt sind, können sich Entzündungen schneller entwickeln und zu Komplikationen, wie einer Lungenentzündung, führen. Es entsteht ein Kreislauf, da die Infektion wiederum die Atemleistung verschlechtert. Insgesamt ist die COPD eine Erkrankung, die in ihrem Verlauf an Schwere zunimmt, während Asthma einen episodenhaften, anfallsartigen Charakter zeigt, was den größten Unterschied zwischen Asthma und COPD darstellt.

Wie entsteht Krebs in der Lunge?

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) macht etwa ein Viertel aller Krebsarten in Europa aus, bei Männern handelt es sich um die häufigste Krebstodesursache. Wie auch bei der COPD ist der größte Risikofaktor für die Entwicklung eines Bronchialkarzinoms das Rauchen: Die Menge und Dauer des Konsums ist entscheidend für das Gesamtrisiko. Ein weiterer wichtiger Auslöser ist Asbest, der früher oft in Häusern verbaut wurde und dessen Fasern durch ungenügende Schutzmaßnahmen in die Lunge gelangten. Dort können sie auch noch nach 30 bis 40 Jahren zu Lungenkrebs führen.

Oft zeigt ein Lungentumor erst spät Symptome, wenn er zum Beispiel in die Atemwege einwächst und dann zu Husten mit teilweise blutigem Auswurf führt. Auch Atemnot, Fieberepisoden, ein unerklärlicher Gewichtsverlust oder ein vermehrtes nächtliches Schwitzen können Anzeichen von Lungenkrebs sein und sollten zumindest bei Rauchern über dem 40. Lebensjahr eine genauere Untersuchung mit der Anfertigung eines Röntgenbildes nach sich ziehen.

Die Therapie von Lungenkrebs richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung und der körperlichen Verfassung des Betroffenen. Zumeist wird eine Kombination aus einer Operation, Chemotherapie und Bestrahlung angewendet.

Wie kann man Lungenkrankheiten vorbeugen?

Da das Rauchen einen wichtigen Faktor in der Entwicklung verschiedener Lungenkrankheiten darstellt, ist vom Tabakkonsum abzuraten. Falls das Rauchen nicht komplett eingestellt werden kann, sollte es doch zumindest stark eingeschränkt werden. Nach dem Rauchstopp nähert sich beispielsweise das Lungenkrebsrisiko langsam wieder dem Ausgangswert an: Je nach Konsum kann nach etwa 15 Jahren das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken dem eines Nichtrauchers ähneln.

Da ein Asthma sich häufig aus einer Allergie entwickelt, sollte beispielsweise bei Hausstaub- und Pollenallergien eine Hyposensibilisierungstherapie in Betracht gezogen werden, da diese das Risiko eines Fortschreitens der Allergie zum Asthma senkt.

Gegen einige Erreger der Lungenentzündung kann eine Impfung helfen. So wird Personen über dem 65. Lebensjahr sowie Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, Herzproblemen oder Diabetes eine jährliche Grippe-Impfung gegen das Influenza-Virus empfohlen. Erkranken Menschen aus dieser Personengruppe an der Grippe, haben sie ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Des Weiteren existieren Impfungen gegen Pneumokokken, die zwar nicht vor allen, jedoch vor Untergruppen dieser Bakterien schützen können. Im regulären Impfkalender für Kinder befindet sich zudem die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ B (Hib), wodurch seit der Einführung der Impfung die Häufigkeit von durch Haemophilus-ausgelöste Kehlkopf-, Hirnhaut- und Lungenentzündungen stark reduziert werden konnte.

ulrike-new-round.png
Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland

Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.

Lernen Sie unsere Ärzte kennen

Letzte Änderung: 15 Jun 2019

Ihre Behandlung zur Rauchentwöhnung
Behandlung starten



gmc logo

Gütesiegel & Mitgliedschaften