Antibiotika ohne Rezept – geht das?

Natalia Olaizola-Heil

Medizinisch geprüft von

Natalia Olaizola-Heil

Letzte Änderung: 27 Juni 2024

Antibiotika sind nur mit einem gültigen Rezept erhältlich. Die Verschreibungspflicht dient dazu, eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten: Da Patienten einen Arzt zurate ziehen müssen, erhalten ausschließlich Personen ein Antibiotikum, die tatsächlich an einer bakteriellen Infektion erkrankt sind.

Erfahren Sie hier, warum ärztliche Beratung vor der Einnahme von Antibiotika so wichtig ist und welche Möglichkeiten Ihnen bei der Behandlung zur Verfügung stehen.

Inhalt
 

Warum kann man Antibiotika nicht rezeptfrei kaufen?

Antibiotika sind verschreibungspflichtige Präparate, um die Patienten zu schützen. Die Einnahme von antibiotikahaltigen Medikamenten ohne ärztliches Rezept kann verschiedene Risiken mit sich bringen – allen voran die Entwicklung von sogenannten Resistenzen.

Resistenzen vermeiden

Die Verschreibungspflicht für Antibiotika existiert, weil ein falscher oder zu häufiger Einsatz dieser Medikamente dazu führen kann, dass Bakterien widerstandsfähig gegen sie werden. Durch solche Resistenzen verlieren Antibiotika ihre Wirkung, was die Behandlung von Infektionen erschwert.

Sogenannte multiresistente Erreger sind Bakterien, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sind. Tritt eine Infektion mit einem solchen Keim auf, kann dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – nicht nur für einzelne Betroffene, sondern für die gesamte Bevölkerung. Infektionen mit resistenten Keimen sind schwieriger zu behandeln, da die Auswahl an wirksamen Medikamenten eingeschränkt ist.

Neben schwerwiegenden Krankheitsverläufen und höheren Risiken für Komplikationen und Todesfälle besteht die Gefahr, dass sich resistente Bakterien in medizinischen oder sozialen Einrichtungen ausbreiten. Um Resistenzen zu vermeiden, ist es wichtig, Antibiotika nicht ohne Rezept zu kaufen sowie die Medikamente nur auf ärztlichen Rat hin zu verwenden.

Einnahme nur nach ärztlicher Kontrolle

Antibiotika wirken ausschließlich bei bakteriellen Infektionen, nicht bei Viren. Um einen unnötigen oder falschen Gebrauch zu vermeiden, sollte immer ein Arzt entscheiden, ob Antibiotika die richtige Wahl sind.

Es gibt eine Vielzahl von Antibiotika. Sie kommen in verschiedenen Formen vor, wie Tabletten, Salben oder Granulaten. Diese unterscheiden sich wiederum nach dem enthaltenen Wirkstoff und dessen Dosierung. Nur ein Mediziner kann nach einer Untersuchung und Diagnose das richtige Präparat verschreiben und genaue Anweisungen zur Anwendung geben. Sind Viren oder andere Erreger für die Beschwerden verantwortlich, kann der Arzt eine andere, besser passende Behandlung verordnen.

Neben- und Wechselwirkungen abwägen

Wie alle Medikamente können auch Antibiotika Nebenwirkungen haben oder zu allergischen Reaktion führen. Durch die Verschreibungspflicht wird gewährleistet, dass ein Arzt das geeignete Antibiotikum auswählt und den Patienten über die Vorteile und Risiken der Einnahme berät.

Im Zuge der Einnahme von Antibiotika können unter anderem folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • allergische Symptome: Juckreiz, Hautrötungen
  • Pilzbefall der Schleimhäute

Vorsicht gilt bei der Einnahme von Antibiotika zusammen mit bestimmten Medikamenten oder Genussmitteln: So kann die gleichzeitige Anwendung von Pille und Antibiotika eine ungewollte Schwangerschaft herbeiführen. Durch die Einnahme von Antibiotika und Alkohol können – je nach Präparat – ernstzunehmende Wechselwirkungen entstehen.

Sprechen Sie vor der Anwendung von Antibiotika immer mit Ihrem Arzt. Er fragt bei Ihnen nach, ob Sie aktuell weitere Medikamente einnehmen oder vor Kurzem eingenommen haben, um Wechselwirkungen zu vermeiden.

Was passiert, wenn man Antibiotika ohne Rezept kauft?

Der Erwerb von Antibiotika ohne Rezept ist illegal. Sowohl Käufer als auch Verkäufer verstoßen dabei gegen das Gesetz – auch wenn der Erwerb im Internet stattfindet. Wenn Sie Antibiotika über eine Online-Apotheke bestellen möchten, geht das nur mit einer gültigen ärztlichen Verordnung.

Außerhalb einer Apotheke Antibiotika ohne Rezept zu kaufen, birgt zudem gesundheitliche Gefahren: Beim Kauf von Präparaten über dubiose Shops ist es für Anwender unmöglich zu wissen, welche Inhaltsstoffe in den Medikamenten in welcher Dosierung enthalten sind, da die Angaben oft falsch sind oder fehlen. Nebenwirkungen und allergische Reaktionen können sich verstärken. Zudem ist es möglich, dass sich der Gesundheitszustand verschlechtert, wenn die Infektion nicht ausreichend bekämpft wird.

Wo kann ich Antibiotika online kaufen?

Antibiotika erhalten Sie in Online-Apotheken auf Rezept. Zuvor ist eine entsprechende Diagnose nötig. Nur dann kann Ihnen ein Mediziner ein passendes Präparat verschreiben.

Antibiotika über ZAVA anfragen

Bei ZAVA erhalten Sie bei medizinischer Notwendigkeit ein Rezept für ein Antibiotikum. Dieses können Sie entweder direkt online oder in Ihrer Apotheke vor Ort einlösen.

Welche Antibiotika kann ich bei ZAVA anfragen?

Bei Blasenentzündung mit Brennen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang, Schmerzen und Fieber:

Bei einer bakteriellen Vaginose mit verändertem Ausfluss, unangenehmen Geruch, Hautreizungen, Juckreiz:

Bei einer Infektion mit Chlamydien mit Ausfluss, Brennen, Jucken und Schmerzen beim Wasserlassen:

Bei einer Infektion mit Trichomonaden mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, Rötungen und Juckreiz der Geschlechtsorgane, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr:

Bei Reisedurchfall:

Bei sehr starker Akne:

Bei Rosacea, einer chronischen Hauterkrankung mit geweiteten Blutgefäßen in der Gesichtshaut:

Bei perioraler Dermatitis (Mundrose) mit rotem Ausschlag an Mund und Kinn:

Häufig gestellte Fragen

Wie viel kosten Antibiotika?

Der Preis für eine Packung Antibiotika liegt zwischen 10 und 25 Euro. Die Kosten variieren je nach Präparat, Packungsgröße und Hersteller.

Was kann man anstelle von Antibiotika nehmen?

Bei einer leichten Infektion können alternative Präparate wie antibiotikafreie Salben oder pflanzliche Heilmittel Linderung verschaffen. Sprechen Sie vor der Anwendung solcher Mittel mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Eine stärkere oder länger anhaltende bakterielle Infektion erfordert immer eine Behandlung mit Antibiotika.

Wie bekomme ich ein Antibiotika Online-Rezept?

Wenn Sie an Beschwerden leiden, die auf eine bakterielle Infektion schließen, kontaktieren Sie einen Arzt. Das geht zum Beispiel auch über eine Online-Arztpraxis wie ZAVA. Der Arzt wird eine Diagnose stellen und bei Notwendigkeit ein passendes Antibiotikum verschreiben. Das Rezept dafür lösen Sie in einer Apotheke online oder vor Ort ein.

Kann der Körper eine bakterielle Infektion selbst bekämpfen?

Ja, bei einer bakteriellen Infektion mit nur leichten Symptomen, beispielsweise einer leichten, unkomplizierten Blasenentzündung, kann ein gesundes Immunsystem die Erreger häufig selbst bekämpfen. Bei stärkeren Beschwerden mit hohem Fieber ist die Einnahme von Antibiotika aber oft unumgänglich.

Wie lange dauert ein bakterieller Infekt ohne Antibiotika?

Die Dauer variiert stark von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Entscheidend ist die Schwere der Infektion sowie die Art der Erreger, die eine bakterielle Erkrankung auslösen.

Woher weiß ich, ob ich Antibiotika brauche?

Bestimmte Symptome können auf bakterielle Infektionen hindeuten, die die Einnahme eines Antibiotikums nötig machen. Dazu können Fieber, das Auftreten von Eiter oder starke Schmerzen zählen. Ihr Arzt stellt anhand Ihrer Beschwerden fest, ob Sie an einer durch Bakterien hervorgerufenen Infektion erkrankt sind.

Wie kann man eine bakterielle Infektion feststellen?

Abgeschlagenheit, Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl können typische Symptome einer bakteriellen Erkrankung sein. Je nach Erreger variieren die Beschwerden und können auch die Haut betreffen oder Schmerzen auslösen. Eindeutige Gewissheit bringt nur ein Gespräch mit dem Arzt.

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Natalia Olaizola-Heil Medizinische Autorin

Natalia Olaizola-Heil erhielt nach dem Studium der Pharmazie an der Freien Universität Berlin 1997 ihre Approbation als Apothekerin. Sie arbeitete sowohl in Krankenhausapotheken als auch in öffentlichen Apotheken und absolvierte Weiterbildungen im Bereich Ernährungsberatung und Palliativmedizin. Natalia Olaizola-Heil unterstützt ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung.

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Letzte Änderung: 27 Juni 2024

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