Gürtelrose-Impfung zur Vorbeugung

Medizinisch geprüft von
Dr. Nadia SchendzielorzLetzte Änderung: 02 Jul 2020
Momentan sind in Deutschland die beiden Impfstoffe Shingrix und Zostavax speziell zur Vorbeugung von Gürtelrose zugelassen. Aufgrund der breiteren Anwendbarkeit sollte laut offizieller Empfehlungen bevorzugt Shingrix verwendet werden. Im Folgenden beziehen sich daher alle weiteren Angaben zur Impfung ausschließlich auf Shingrix.
Bei über 60-Jährigen (bei Risikopersonen schon ab 50 Jahren) werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Sollte sich jeder gegen Gürtelrose impfen lassen?
Eine Impfung gegen Gürtelrose wird in Deutschland laut des aktuellen Impfkalenders für Menschen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Bei Patienten, die ein höheres Risiko haben an einer Gürtelrose zu erkranken, wird die Impfung schon ab 50 empfohlen.
Bei akutem Fieber sollte die Impfung mit Shingrix auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ansonsten gibt es für die Impfung mit Shingrix keine Einschränkungen.
Verhindert eine Impfung das Auftreten von Gürtelrosen und Spätfolgen?
Eine Impfung mit Shingrix senkt sowohl das Risiko für einen Ausbruch der Gürtelrose als auch das Auftreten von Spätfolgen, wie einer oft schmerzhaften Post-Zoster-Neuralgie (PZN) deutlich. In einer Studie mit über 32.000 Probanden reduzierte Shingrix den Ausbruch einer Gürtelrose um über 90 Prozent. Fälle von PZN wurden um mindestens 89 Prozent reduziert.
Wie lange wirkt eine Impfung gegen Gürtelrose?
Nach aktuellen Daten wird angenommen, dass eine Impfung mit Shingrix über einen Zeitraum von mindestens 8-10 Jahren gegen Gürtelrose schützt. Eine Auffrischimpfung ist derzeit nicht vorgesehen.
Wo kann ich mich impfen lassen?
Sie können sich bei Ihrem Hausarzt impfen lassen. Bei 60-Jährigen (bei Risikopersonen schon ab 50 Jahren) werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 02 Jul 2020
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Herold, G. (2019). Herold Innere Medizin 2019.
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