Fosfomycin gegen Blasenentzündung

Natalia Olaizola-Heil

Medizinisch geprüft von

Natalia Olaizola-Heil

Letzte Änderung: 26 Juli 2023

Durch die antibakterielle Wirkung kommt Fosfomycin vor allem zur Behandlung von bakteriellen Blasenentzündungen bei Frauen zum Einsatz. Erfahren Sie hier alles Wichtige zu Wirkung, Einnahme, Dosierung, wann Fosfomycin Besserung bringt und welche Nebenwirkungen möglich sind. Außerdem: Über die Online-Arztpraxis ZAVA können Sie verschiedene Medikamente mit Fosfomycin (bspw. Monuril® 3.000 mg Granulat oder Fosfomycin Aristo® 3.000 mg Pulver) schnell und unkompliziert online anfragen.

Inhalt
Ausgelöst durch eine Blasenentzündung klagt eine Frau über Schmerzen im Unterbauch und nimmt zur Behandlung Fosfomycin-Tabletten ein.
 

Was ist Fosfomycin?

Fosfomycin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten Epoxid-Antibiotika. Als Breitbandantibiotikum wird Fosfomycin in Form von Pulvern oder Granulaten allen voran zur Behandlung von Blasenentzündungen (akute unkomplizierte Harnwegsinfekte) bei Frauen und jungen Mädchen ab 12 Jahren eingesetzt.

Zusätzlich ist Fosfomycin auch als vorbeugendes Mittel zum Schutz vor Infektionen bei medizinischen Eingriffen (wie Untersuchungen im Bereich der Harnwege) zugelassen. Außerdem können Ärzte Fosfomycin unter anderem bei Hautinfektionen, Atemwegsinfekten, einer Hirnhautentzündung oder einer Bakteriämie (Bakterien im Blut) intravenös verabreichen.

Arzneimittel mit Fosfomycin, wie Monuril® 3.000 mg Granulat oder Fosfomycin Aristo® 3.000 mg Pulver, sind nur mit einem Rezept erhältlich. Sie vermuten bei sich eine Blasenentzündung? Nutzen Sie einfach den Service von ZAVA für Ihre Anfrage: Unsere Ärzte prüfen Ihre Angaben und stellen je nach Eignung ein Rezept aus.

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Wirkung von Fosfomycin bei Blasenentzündung

Fosfomycin hemmt die Vermehrung von Bakterien (die die Hauptursache für Blasenentzündungen darstellen), indem es das Enzym Phosphoenolpyruvat-Transferase blockiert. Dadurch können die Bakterien nicht länger Zellwände aufbauen und werden in ihrer Ausbreitung gestoppt. Die Harnwegsinfektion geht dadurch zurück, Symptome nehmen ab.

Fosfomycin wirkt unter anderem gegen folgende Bakterienarten:

  • Staphylokokken
  • Streptokokken
  • Escherichia coli (E. coli)
  • Enterobacter

Insbesondere die Wirkung gegen E. coli-Bakterien ist relevant, da diese Darmbakterien der Auslöser für mehr als ein Drittel aller bakteriellen Blasenentzündungen sind.

Gut zu wissen: Blasenentzündungen bei Männern gelten in der Regel als komplizierter Harnwegsinfekt, für deren Therapie Fosfomycin nicht geeignet ist. Männer mit Blasenentzündung sollten sich daher bei ihrem Arzt über eine passende Behandlung informieren.

Behandlung mit Fosfomycin

Folgen Sie bei der Einnahme von Medikamenten mit Fosfomycin bitte immer den Anweisungen Ihres Arztes oder Apothekers. Die folgenden Hinweise gelten, wenn nicht anders mitgeteilt. Mehr Informationen finden Sie auch in der Packungsbeilage Ihres Arzneimittels.

So nehmen Sie Fosfomycin ein

Sie erhalten Fosfomycin auf Rezept in Form eines Granulates oder als Pulver. Dieses lösen Sie in einem Glas Wasser oder einem anderen alkoholfreien Getränk auf und trinken es anschließend sofort. Wichtig ist, dass Sie das Medikament auf leeren Magen (z.B. 2-3 Stunden nach dem Essen) einnehmen. Zudem empfiehlt es sich, das Arzneimittel am Abend nach dem letzten Toilettengang einzunehmen – so kann der Wirkstoff die ganze Nacht lang in der Blase verbleiben und seine Wirkung entfalten. Sie sollten nach der Einnahme von Fosfomycin eher weniger trinken, damit Sie möglichst lange nicht auf die Toilette müssen. Haben Sie aber Durst, dürfen Sie in jedem Fall ein paar Schlucke zu sich nehmen.

Wie wird Fosfomycin dosiert?

Wenn nicht anders verordnet, wird Fosfomycin 1-malig mit einer Dosierung von 3.000 mg angewandt. Das entspricht in der Regel einem Päckchen des Pulvers oder des Granulats. Frauen, die weniger als 50 Kilogramm wiegen, stimmen sich bezüglich der für sie passenden Dosierung individuell mit ihrem Arzt ab.

Dauer der Behandlung mit Fosfomycin

Zur Behandlung einer unkomplizierten Blasenentzündung wird Fosfomycin 1-malig in der empfohlenen Dosis eingenommen. Sollten für Sie abweichende Empfehlungen gelten, wird Ihr Arzt Sie darüber informieren.

Wann bringt eine Behandlung mit Fosfomycin Besserung?

In der Regel nehmen die Symptome einer Blasenentzündung (wie häufiges Wasserlassen) wenige Tage nach der Einnahme von Fosfomycin ab. Wann genau diese Wirkung eintritt, kann sich von Patient zu Patient allerdings etwas unterscheiden. Sollten Sie das Gefühl haben, dass das Arzneimittel bei Ihnen nicht ausreichend wirkt, sprechen Sie Ihren Arzt bitte darauf an.

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Fosfomycin: Mögliche Nebenwirkungen

Wie bei allen Medikamenten sind auch bei Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Fosfomycin Nebenwirkungen grundsätzlich möglich. Diese betreffen jedoch nicht jeden Patienten. Lesen Sie immer die Packungsbeilage Ihres Medikamentes für eine vollständige Übersicht möglicher Nebenwirkungen.

Unter anderem können diese Nebenwirkungen durch Fosfomycin auftreten:

Häufig (bei bis zu 1 von 10 Patienten):

  • Entzündung der Scheide
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Störung der Verdauung)

Gelegentlich (bei bis zu 1 von 100 Anwendern):

  • Erbrechen
  • Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz

Sollten bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie bitte Ihren Arzt.

Wichtig: Bei akuten allergischen Reaktionen (wie starker Atemnot) kontaktieren Sie bitte umgehend einen Arzt vor Ort oder in lebensbedrohlichen Situationen den Notruf unter 112.

Kontraindikationen: Was gegen die Einnahme von Fosfomycin spricht

Medikamente, die Fosfomycin enthalten, dürfen nicht eingenommen werden, wenn:

  • eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen den Wirkstoff besteht
  • Betroffene unter 12 Jahre alt sind (da hierzu Daten fehlen)
  • die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist

Die vollständige Liste aller Gegenanzeigen und Warnhinweise entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage Ihres Arzneimittels. Achten Sie etwa darauf, ob eine Unverträglichkeit gegenüber einem der anderen Inhaltsstoffe besteht. Beachten Sie zudem immer die Hinweise Ihres Arztes, beispielsweise bezüglich der Einnahme weiterer Medikamente.

Bitte beachten – Wechselwirkungen von Fosfomycin mit anderen Medikamenten

Wird Fosfomycin gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen eingenommen, kann es zu einer veränderten Wirksamkeit oder unerwünschten Wechselwirkungen kommen. Die verschiedenen Wirkstoffe beeinflussen sich womöglich gegenseitig. Informieren Sie daher bitte immer Ihren Arzt vorab über alle Arzneimittel (egal, ob verschreibungspflichtig oder rezeptfrei), die Sie derzeit einnehmen oder vor Kurzem eingenommen haben.

Die folgenden Wechselwirkungen sind für Fosfomycin bekannt:

Bei zeitgleicher Einnahme von Metoclopramid (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen) ist es möglich, dass sich die Konzentration des Fosfomycins im Urin zu stark verringert und dieses nicht mehr ausreichend wirkt. Es ist daher wichtig, dass Sie die beiden Wirkstoffe mindestens mit einem Abstand von 2-3 Stunden einnehmen, am besten zuerst das Fosfomycin, danach das Metoclopramid.

Nehmen Sie Vitamin-K-Antagonisten (Arzneien zur Blutverdünnung) ein, kann sich deren Wirkung durch das Fosfomycin verstärken. Besprechen Sie sich daher in diesem Fall unbedingt mit Ihrem Arzt.

Können Schwangere und stillende Frauen Fosfomycin anwenden?

Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass die Einnahme von Fosfomycin bei einer Blasenentzündung während der Schwangerschaft zu schädlichen Effekten führen könnte.

Wie bei allen anderen Medikamenten, muss aber auch bei Fosfomycin das Nutzen-Risiko-Verhältnis für Mutter und Kind abgewogen werden. Während einer Schwangerschaft ist eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt vor Ort unverzichtbar. Bei einer telemedizinischen Behandlung erhalten Sie als Schwangere daher kein Rezept für Medikamente mit Fosfomycin.

Beim Stillen können geringe Mengen des Wirkstoffes an das Kind übertragen werden. Grundsätzlich ist die Einnahme von Fosfomycin jedoch auch während der Stillzeit möglich. Wichtig ist, dass der Arzt vorab die Nutzen und Risiken der Anwendung gründlich gegeneinander abwägt. Dabei ist die Sicherheit des Säuglings immer entscheidend.

Die Ärzte von ZAVA stellen stillenden Frauen bei Bedarf ein Rezept für Fosfomycin aus. Während der Stillzeit zählt der Wirkstoff aber nicht zu den Mitteln der 1. Wahl.

Daher die Bitte: Informieren Sie Ihren Arzt direkt über Ihre Schwangerschaft beziehungsweise darüber, ob Sie derzeit stillen. So kann er Sie beraten und Ihnen das für Sie am besten geeignete Arzneimittel verordnen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Fosfomycin?

Fosfomycin ist ein Antibiotika-Wirkstoff zur Behandlung von Blasenentzündungen, der beispielsweise in den Medikamenten Monuril® 3.000 mg Granulat (ab 19.17 €), Fosfomycin Aristo® 3.000 mg Pulver (ab 16.79 €) oder Fosfomycin AL 3 g Granulat (ab 16.79 €) enthalten ist.

Ist Fosfomycin ein starkes Antibiotikum?

Antibiotika mit dem Wirkstoff Fosfomycin gelten als wirksame Mittel zur Behandlung unkomplizierter bakterieller Blasenentzündungen. Die individuelle Wirkung kann sich von Patient zu Patient unterscheiden.

Ist Fosfomycin gut verträglich?

Wie bei jedem wirksamen Arzneimittel sind auch bei Medikamenten mit Fosfomycin Nebenwirkungen möglich, auch wenn diese allgemein als gut verträglich gelten. Die Nebenwirkungen müssen nicht bei jedem Patienten auftreten. Sollten Sie sich unsicher sein, ob Fosfomycin für Sie geeignet ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Mehr Informationen finden Sie zudem in der Packungsbeilage des jeweiligen Arzneimittels.

Wann sollte ich Fosfomycin einnehmen?

Sie können Fosfomycin zur Behandlung Ihrer Blasenentzündung einnehmen, sobald Sie ein Rezept von Ihrem Arzt und das entsprechende Medikament aus der Apotheke erhalten haben. Achten Sie darauf, das Arzneimittel am besten 2-3 Stunden nach der letzten Mahlzeit einzunehmen, bevor Sie ins Bett gehen und nachdem Sie auf der Toilette waren. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage Ihres Medikamentes. Auch Ihr Arzt oder Apotheker kann Ihnen bei Fragen weiterhelfen.

Kann ich Fosfomycin zweimal einnehmen?

Zur Behandlung einer Blasenentzündung wird Fosfomycin in der Regel 1-malig angewandt. Sollte Ihr Arzt Ihnen andere Einnahmehinweise mitgeteilt haben, halten Sie sich bitte an diese. Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Einnahme von Fosfomycin keinen ausreichenden Effekt hatte.

Wie lange sollte ich nach der Einnahme von Fosfomycin nicht auf die Toilette gehen?

Je länger Sie nach der Einnahme von Fosfomycin nicht auf die Toilette gehen, desto länger verbleibt der Wirkstoff in Ihrer Blase und desto länger kann er seinen Effekt entfalten. Es empfiehlt sich daher, Fosfomycin abends vor dem Schlafen einzunehmen und vorab auf die Toilette zu gehen, damit der Wirkstoff im Optimalfall bis zum Morgen in der Blase verbleibt.

Wie schnell wirkt Fosfomycin bei Blasenentzündung?

Wann Fosfomycin bei der Behandlung einer Blasenentzündung Besserung bringt, ist individuell verschieden. In der Regel nehmen die Beschwerden einer Blasenentzündung allerdings innerhalb weniger Tage ab. Sollten Sie das Gefühl haben, dass die Wirkung Ihres Arzneimittels zu schwach sein könnte, sprechen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker darauf an.

Sollte man nach Fosfomycin viel trinken?

Nein. Wenn Sie viel trinken, müssen Sie bald auf die Toilette und das Fosfomycin wird mit dem Harn wieder ausgeschieden. Der Wirkstoff sollte jedoch möglichst lange in der Blase verbleiben, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Sie sollten daher nicht extra viel trinken (ein paar Schlucke gegen den Durst sind aber erlaubt). Am besten nehmen Sie Fosfomycin ein, nachdem Sie auf der Toilette waren und bevor Sie schlafen gehen. So bleibt der Wirkstoff bis zum Morgen in Ihrer Blase.

Ist Fosfomycin rezeptfrei erhältlich?

Nein, für Arzneimittel mit Fosfomycin benötigen Sie ein Rezept. Vermuten Sie bei sich eine Blasenentzündung? Dann können Sie Medikamente mit Fosfomaycin auch ganz einfach online anfragen. Anschließend prüfen unsere Ärzte Ihre Angaben und stellen Ihnen je nach Diagnose ein entsprechendes Rezept aus.

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Natalia Olaizola-Heil Medizinische Autorin

Natalia Olaizola-Heil erhielt nach dem Studium der Pharmazie an der Freien Universität Berlin 1997 ihre Approbation als Apothekerin. Sie arbeitete sowohl in Krankenhausapotheken als auch in öffentlichen Apotheken und absolvierte Weiterbildungen im Bereich Ernährungsberatung und Palliativmedizin. Natalia Olaizola-Heil unterstützt ZAVA bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung.

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Letzte Änderung: 26 Juli 2023

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