Richtig Fiebermessen

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 02 Jul 2020

Die Messung der Körpertemperatur kann an unterschiedlichen Stellen erfolgen und produziert dann auch unterschiedliche Ergebnisse. Es ist deshalb wichtig zu wissen, wie verlässlich die verschiedenen Messungen sind.

Inhalt
Junge Frau misst Fieber in der Armbeuge
 

Po

Die Temperaturmessung im Po (rektale Messung) ist zwar die unangenehmste Methode, aber auch die genaueste. Die Abweichung zur tatsächlichen Körpertemperatur ist bei der rektalen Messung am geringste. In Fällen, bei denen die Temperatur an der Grenze zum Fieber ist sowie bei Kleinkindern ist die Temperaturmessung im Po empfehlenswert.

Mund

Die Messung im Mund erfolgt unter der Zunge und ergibt Temperaturen, die im Durchschnitt ungefähr 0,5°C niedriger als die tatsächliche Körpertemperatur sind. Es kann also sein, dass im Mund 37,5°C gemessen werden, aber im Körperinneren in Wirklichkeit 38°C herrschen. Dafür ist die Messung im Mund aber einfach durchzuführen. Bei Kindern muss aber darauf geachtet werden, dass sie das Thermometer nicht zerbeißen.

Ohr

Auch die Messung im Ohr ist mit einem Infrarot-Thermometer einfach durchführbar. Allerdings ist die Messung relativ fehleranfällig. Die Messwerte hängen unter anderem davon ab, wie nah am Trommelfell das Thermometer ist und in welchem Winkel es gehalten wird. Die Abweichungen können dadurch ähnlich hoch wie bei der Messung im Mund sein.

Achsel

Eine Temperaturmessung in der Achselhöhle liefert die ungenauesten Werte mit Abweichungen von über 1°C zur tatsächlichen Körpertemperatur. Außerdem muss das Thermometer bis zu 30 Minuten in der Achselhöhle bleiben, um sich richtig einzupendeln.

Fazit

Wenn es fraglich ist, ob Fieber vorliegt, ist gerade bei Kindern die Temperaturmessung im Po am zuverlässigsten. Meistens spielen geringe Abweichungen aber keine große Rolle, sondern es geht lediglich um die Frage, ob das Fieber schon im gefährlichen Bereich von über 40°C ist oder nicht. In diesen Fällen ist die Messung im Ohr oder im Mund gut brauchbar und viel einfacher durchzuführen – vor allem bei Kindern mit schweren Symptomen. Auf die Messung der Temperatur in der Achselhöhle sollte nach Möglichkeit verzichtet werden, da die Abweichungen hier sehr groß sein können.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 02 Jul 2020

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