Vitamin D-Mangel: Symptome erkennen und behandeln

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Dr. med. Janina Agoston

Letzte Änderung: 24 Okt 2023

Müdigkeit, Muskelschmerzen und Muskelschwäche – viele Symptome können bei einem Vitamin D-Mangel auftreten. Gerade in den Wintermonaten tritt die Unterversorgung vermehrt auf. Doch was ist Vitamin D überhaupt? Welche Ursachen gibt es für einen Vitamin D-Mangel? Und vor allem: Wie sieht die Behandlung aus? Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst.

Inhalt
Medikamente zur Behandlung eines Vitamin D Mangels: Tabletten, Kapseln und Tropfen
 

Kurzübersicht Vitamin D-Mangel:

Vitamin D: kann größtenteils vom Körper selbst hergestellt werden, vorausgesetzt es wird genügend Sonnenlicht über die Haut aufgenommen; ist wichtig für die Knochengesundheit und verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper

Symptome eines Vitamin D-Mangels:

  • Muskel- und/oder Knochenschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Knochenschwäche/Knochenschwund (bei anhaltendem schwerem Mangel)

Ursachen: allen voran eine zu geringe Vitamin D-Produktion, da die Haut nicht genügend Sonnenlicht aufnehmen kann sowie Erkrankungen oder Medikamente, die den Vitamin D-Stoffwechsel stören (der Leber, des Magen-Darm-Trakts oder der Nieren)

Risikogruppen:

  • Babys und Kinder
  • Frauen (während der Schwangerschaft)
  • ältere Menschen
  • Personen mit dunklerer Hautfarbe
  • Personen, deren Kleidung die Haut weitestgehend bedeckt
  • Personen mit chronischen Nieren- und/oder Lebererkrankungen und bestimmten Darmerkrankungen
  • Personen, die bestimmte Medikamente wie Kortison einnehmen

Behandlung:

  • hochdosierte Vitamin D-Präparate bei schwerem Mangel
  • niedrigdosierte Vitamin D-Präparate bei leichtem Mangel oder zur Vorbeugung
  • ergänzende Anpassung der Ernährung ist möglich (macht aber nur einen geringen Anteil aus)

Was ist Vitamin D?

Bei Vitamin D handelt es sich nicht um ein einzelnes Vitamin, sondern um den Sammelbegriff für eine ganze Gruppe fettlöslicher Vitamine, die sogenannten Calciferole. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin D2 (Ergocalciferol) oder Vitamin D3 (Cholecalciferol).

Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit. Es fördert

  • die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen aus dem Darm (z.B. von Phosphat und Calcium) und
  • deren Einlagerung in die Knochen.

Außerdem ist Vitamin D an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen beteiligt (wie der Bildung von Proteinen oder neuen Zellen). Forschungen in den letzten Jahren deuten zudem darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen manchen chronischen Erkrankungen (wie Diabetes mellitus) und der Versorgung mit Vitamin D bestehen könnte. Jedoch gibt es bislang noch keine eindeutigen Belege dafür. Bekannt ist hingegen, dass Vitamin D-Präparate Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht vorbeugen oder diese behandeln können.

Wie erhalten wir Vitamin D?

Der Körper braucht circa 20 Mikrogramm Vitamin D täglich. Etwa 80-90 % des benötigten Vitamin D kann er selbst herstellen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass bei regelmäßigen Aufenthalten im Freien ausreichend Sonnenlicht (UV-B-Strahlung) über die Haut aufgenommen werden kann.

Die restlichen 10-20 % Vitamin D werden über die Nahrung abgedeckt – ein verhältnismäßig kleiner Anteil. Relevante Mengen Vitamin D sind zum Beispiel enthalten in

  • fettem Seefisch (wie Lachs oder Hering),
  • Eiern oder
  • Speisepilzen (etwa Pfifferlingen oder Champignons).

Zudem ist Margarine häufig mit Vitamin D angereichert.

Vitamin D-Mangel: Symptome im Überblick

Charakteristische Symptome für einen Vitamin D-Mangel sind Muskel- und/oder Knochenschmerzen sowie Muskelschwäche. Da Vitamin D an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt ist, kann sich ein Vitamin D-Mangel auch durch viele weitere Symptome zeigen. Möglich sind zum Beispiel:

  • vermehrte Müdigkeit und Erschöpfung
  • schwankende Stimmungen
  • erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte

Vielleicht haben Sie außerdem schon einmal gehört oder gelesen, dass ein Vitamin D-Mangel Hautsymptome verursachen kann. Zwar lässt sich das nicht ganz ausschließen, ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel und Hautsymptomen ist bislang aber nicht eindeutig belegt. Ähnlich ist die Lage bei einem Vitamin D-Mangel und Haarausfall oder brüchigen Fingernägeln. Zwar berichten manche Betroffenen von diesen Symptomen, bislang ist aber keine direkte Verbindung bekannt.

Übrigens: Die Vitamin D-Mangel Symptome bei Frauen und Männern unterscheiden sich in der Regel nicht. Alle Symptome können bei beiden Geschlechtern auftreten.

Sie leiden aktuell unter den Symptomen eines Vitamin D-Mangels oder möchten einer Unterversorgung entgegenwirken? Über den Vitamin D-Service von ZAVA können Sie ein passendes Präparat für Ihren individuellen Bedarf anfragen. Dazu füllen Sie lediglich einen kurzen medizinischen Fragebogen aus: Unsere Ärzte prüfen Ihre Angaben im Anschluss und stellen je nach Eignung ein Rezept für Sie aus.

Vitamin D3-Mangel: Symptome

Bei Vitamin D3 handelt es sich um die für den Körper wichtigste Vitamin D-Form. Vitamin D3 kann sowohl bei ausreichend Sonneneinstrahlung selbst hergestellt als auch über die Nahrung aufgenommen werden. Ist von einem Vitamin D-Mangel die Rede, liegt meist genau genommen eine Unterversorgung mit Vitamin D3 vor. Der Vitamin D3-Mangel zeigt sich mit den gleichen Symptomen.

Gewichtszunahme durch Vitamin D-Mangel

Es gibt verschiedene Diskussionen und kleinere Studien zu diesem Thema, derzeit ist jedoch umstritten , ob ein Vitamin D-Mangel eine Gewichtszunahme begünstigt.

Symptome eines schweren Vitamin D-Mangels

Kommt es zu einem schweren Vitamin D-Mangel bei Erwachsenen, kann als weiteres Symptom Knochenschwäche auftreten, vor allem im Bereich der

  • Fußknochen,
  • des Schienbeins und
  • des Beckens.

In diesem Fall kommt es leichter zu Knochenbrüchen, etwa schon bei einem leichten Aufprall. Außerdem sind möglich:

  • eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (zeigt sich etwa durch Müdigkeit, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Verdauungsbeschwerden)
  • Osteoporose (umgangssprachlich Knochenschwund)

Ursachen eines Vitamin D-Mangels

Es ist entscheidend, die jeweilige Ursache für einen Vitamin D-Mangel zu kennen, um ihn effektiv behandeln zu können. Bei Unsicherheiten kann Sie Ihr Arzt dazu beraten.

Zu wenig Sonnenlicht als Auslöser

Den Hauptgrund für einen Vitamin D-Mangel in Deutschland stellt eine zu geringe körpereigene Vitamin D-Produktion dar. Dazu kommt es, wenn über die Haut nicht ausreichend Sonnenlicht – genauer UV-B-Strahlung – aufgenommen wird. Gerade in den Monaten zwischen Oktober und März kann das wetterbedingt der Fall sein, da es zur kalten Jahreszeit weniger Sonnenstunden gibt und die Sonne weniger intensiv ist.

Zwar ist der Körper in der Lage, im Frühling und Sommer eine gewisse Vitamin D-Reserve in Muskel- und Fettgewebe zu speichern, doch nicht immer reicht diese Reserve aus. Eine Reihe von Einflussfaktoren spielen eine Rolle dabei, ob ausreichend Vitamin D hergestellt und gespeichert werden kann:

  • Körpergewicht
  • Alter
  • Hautfarbe
  • wenig Aktivitäten oder Aufenthalte im Freien
  • Auftragen von Sonnenmilch
  • Tragen von Kleidung zum Sonnenschutz

Der moderne Lebenswandel vieler Menschen begünstigt einen Vitamin D-Mangel. Wer zum Beispiel den ganzen Tag im Büro arbeitet und dann den Feierabend in den eigenen vier Wänden verbringt, hat kaum die Möglichkeit, ausreichend Sonnenlicht zu tanken.

Hinzu kommt, dass es Jahre gibt, in denen auch im Sommer schlechtes Wetter herrscht und somit oft Wolken den Himmel bedecken. Der Körper ist dann unter Umständen nicht in der Lage, ausreichend Vitamin D zu produzieren oder gar einen Speicher anzulegen. Das Defizit in der Vitaminproduktion über die Ernährung auszugleichen ist schwierig, da nur wenige Lebensmittel (wie Innereien, fetter Seefisch) eine relevante Menge an Vitamin D enthalten.

Krankheiten und Medikamente als Ursache eines Vitamin D-Mangels

Seltener ist es der Fall, dass Erkrankungen als Ursache hinter einem Vitamin D-Mangel stecken. Möglich ist das etwa bei chronischen

  • Leberkrankheiten,
  • Magen-Darm-Erkrankungen (wie Colitis ulcerosa) oder
  • Funktionsstörungen der Niere.

Diese Krankheiten können die Umwandlung von Vitamin D in die verwertbare aktive Form verhindern.

Zudem gibt es manche Medikamente (wie Mittel gegen Epilepsie, Kortison oder Zytostatika zur Krebsbehandlung), die den Vitamin D-Stoffwechsel ebenfalls negativ beeinflussen. In diesen Fällen müssen Ärzte individuell entscheiden, wie sich der krankheitsbedingte Vitamin D-Mangel am besten behandeln lässt.

Erhöhtes Risiko für einen Vitamin D-Mangel

Grundsätzlich können Menschen in allen Altersklassen und Lebenssituationen einen Vitamin D-Mangel entwickeln. Es gibt allerdings ein paar Risikogruppen, die besonders gefährdet sind.

Vitamin D-Mangel bei Frauen

Frauen können besonders zu einem Vitamin D-Mangel und den dazugehörigen Symptomen neigen, das gilt speziell während der Schwangerschaft. Während dieser Zeit ist der Vitamin D-Bedarf stark erhöht. Das Vitamin D spielt unter anderem eine Rolle bei:

  • der Entwicklung der Immunabwehr des Babys
  • der Entwicklung des Skeletts

Ist der Vitamin D-Wert während der Schwangerschaft zu niedrig, kann das bei der werdenden Mutter außerdem Komplikationen wie einen Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Um das zu vermeiden, sollten schwangere Frauen mit ihrem Arzt über das Thema Vitamin D-Versorgung sprechen. Kommen weitere Risikofaktoren hinzu (etwa wenig Zeit im Freien), macht eventuell die vorbeugende Einnahme von Vitamin D-Präparaten Sinn. Jede Einnahme sollte jedoch immer mit dem behandelnden Gynäkologen abgesprochen werden, da auch ein Zuviel an Vitamin D schädlich sein kann.

Vorsicht bei Vitamin D-Mangel nach den Wechseljahren

Frauen sind häufiger von einer Osteoporose (Knochenschwund) betroffen als Männer – das gilt besonders für Frauen nach den Wechseljahren. Der Grund dafür ist vor allem der sinkende Östrogenspiegel. Da ein Vitamin D-Mangel den Knochen zusätzlich schaden würde und das erhöhte Risiko für Knochenbrüche weiter steigern kann, sollten Frauen nach den Wechseljahren besonders auf eine ausreichende Vitamin D-Versorgung achten. Das ist auch deshalb wichtig, weil die körpereigene Vitamin D-Bildung mit zunehmendem Alter abnimmt. Eine ärztliche Beratung ist daher sinnvoll.

Vitamin D-Mangel bei älteren Menschen

Ältere Personen haben grundsätzlich ein erhöhtes Risiko, einen Vitamin D-Mangel zu entwickeln. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass sie unter Umständen weniger Zeit im Freien verbringen und so weniger Sonnenlicht über die Haut aufnehmen. Das ist etwa der Fall, wenn

  • sie unter einer chronischen Erkrankung leiden,
  • weniger mobil oder
  • auf Pflege angewiesen sind.

Hinzu kommt, dass die körpereigene Vitamin D-Produktion mit dem Alter abnimmt, der Körper also selbst bei genügend Sonnenlicht Probleme haben kann, einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel zu erreichen.

Andere gefährdete Personengruppen

Zu den Menschen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für einen Vitamin D-Mangel zählen weiterhin Personen, die aus kulturellen, persönlichen oder religiösen Gründen nur mit langer Kleidung ins Freie gehen. Die Haut ist dadurch weitestgehend bedeckt und nimmt nur wenig Sonnenlicht auf.

Bei Menschen mit dunklerer Hautfarbe sorgt die höhere Pigmentierung dafür, dass weniger UV-Strahlung von der Haut durchgelassen wird. Was als Schutz vor Hautschäden durch die Sonne dient, hat allerdings die Folge, dass mehr Sonnenstrahlung nötig ist, damit der Körper ausreichend Vitamin D produzieren kann. In Deutschland sind diese Wetterbedingungen manchmal nicht gegeben.

Ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin D-Mangel haben zudem Betroffene von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (wie Colitis ulcerosa) sowie Personen mit Nieren- oder Lebererkrankungen, die den Vitamin D-Stoffwechsel negativ beeinflussen. Auch die Einnahme mancher Medikamente kann die Wahrscheinlichkeit für zu niedrige Vitamin D-Werte steigern.

Vitamin D-Mangel: Symptome und Ursachen bei Kindern

Bei einem ausgeprägten Vitamin D-Mangel kann ein Calciummangel entstehen, da Vitamin D für die Aufnahme von Calcium wichtig ist. Anzeichen dafür können Muskelkrämpfe, sogenannte “Tetanien” sein. Diese treten im Bereich der

  • Hände,
  • Füße oder
  • des Gesichts auf.

Unbehandelt kann der Vitamin D-Mangel eine sogenannte Rachitis nach sich ziehen. Dabei handelt es sich um eine schwere Knochenwachstumsstörung, die unter anderem mit

  • anhaltenden Knochenverformungen,
  • verminderter Muskelkraft und
  • höherer Anfälligkeit für Infekte

einhergehen kann. Betroffene Kinder, bei denen ein schwerer Vitamin D-Mangel vorliegt, haben zum Beispiel Probleme mit dem Krabbeln oder dem Sitzen, später auch beim Gehen. Sie bilden womöglich X- oder O-Beine oder haben Schmerzen beim Laufen.

Doch wie kommt es bei Babys und Kindern zum Vitamin D-Mangel? Säuglinge erhalten nur wenig Vitamin D über die Muttermilch. Zwar können auch die Kleinsten bereits Vitamin D selbst herstellen, allerdings ist die Babyhaut sehr empfindlich. Um sie zu schützen, achten viele Eltern darauf, Babys und auch ältere Kinder möglichst wenig der direkten Sonne auszusetzen. Das ist auch richtig so, kann sich aber negativ auf den Vitamin D-Spiegel auswirken.

Das führt dazu, dass Babys und Kinder ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin D-Mangel haben. Sollten Sie sich Sorgen um den Vitamin D-Spiegel Ihres Kindes machen, sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt dazu.

Bei Säuglingen wird standardmäßig (bis zum 2. erlebten Sommer) die tägliche Gabe von 400-500 I.E. (Internationale Einheiten) Vitamin D empfohlen. Bei Babys mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 g sind es sogar 800-1.000 I.E. Vitamin D am Tag.

Behandlung eines Vitamin D-Mangels

Um einen ausgeprägten Vitamin D-Mangel zu beheben, ist in der Regel die Einnahme von Präparaten mit Vitamin D notwendig. Die Behandlung umfasst – wenn vom Arzt nicht anders empfohlen – die tägliche oder wöchentliche Vitamin D-Einnahme. Nach etwa einem Monat wird die Dosierung in der Regel langsam reduziert.

Es ist möglich, dass der Arzt Ihnen, nachdem der akute Vitamin D-Mangel behoben wurde, empfiehlt, niedriger dosierte Vitamin D-Präparate weiter einzunehmen, um einem erneuten Mangel langfristig vorzubeugen. Zudem kann es für Risikogruppen sinnvoll sein, von vornherein Vitamin D-Präparate einzunehmen, um zu verhindern, dass ein Vitamin D-Mangel überhaupt erst entsteht.

Gut zu wissen

Wurde der Vitamin D-Wert durch die Behandlung wieder auf ein normales Niveau gebracht, lassen in der Regel auch die Symptome des Vitamin D-Mangels von alleine nach. Ist das nicht der Fall, sprechen Sie mit Ihrem Arzt dazu. Eventuell steckt dann eine weitere Ursache (etwa eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder Blutarmut) hinter Ihren Beschwerden.

Vitamin D-Präparate – welche gibt es?

Vitamin D-Präparate gibt es in verschiedenen Dosierungen bis 20.000 I.E.. Die Abkürzung I.E. steht dabei für Internationale Einheiten, eine gängige Maßeinheit für Vitaminpräparate. 40 I.E. entsprechen 1 Mikrogramm Vitamin D.

Die Präparate gibt es zur Einnahme in Form von

  • Tabletten,
  • Tropfen,
  • Weichkapseln oder
  • Weichgummis.

Niedrigdosierte Vitamin D-Präparate

Beispiele für niedrigdosierte Präparate, die sich zur Vorbeugung oder bei einer Unterversorgung mit Vitamin D eignen, sind:

Hochdosierte Vitamin D-Präparate

Zur Behandlung eines Vitamin D-Mangels oder einer stärkeren Unterversorgung sowie zur Vorbeugung bei Risikogruppen, braucht es Mittel mit einer höheren Dosierung. Beispielhafte Produkte sind:

  • Dekristol® Tropfen mit 20.000 I.E.
  • Dekristol® Weichkapseln mit 20.000 I.E.
  • GALL PHARMA Kapseln mit 20.000 I.E.

Für Vitamin D-Präparate mit 20.000 I.E. muss ein Arzt ein Rezept ausstellen. Das stellt sicher, dass die Einnahme einer hohen Dosierung tatsächlich geeignet ist. Andernfalls ist es möglich, dass es zu einer Vitamin D-Überdosierung kommt. Dadurch wird zu viel Calcium aufgenommen. Es entsteht eine sogenannte „Hypercalcämie”. Diese kann mit Beschwerden wie

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Gewichtsverlust,
  • Konzentrationsstörungen,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • Bewusstlosigkeit (bis hin zum Tod),
  • der Bildung von Nierensteinen oder
  • anderen Nierenerkrankungen einhergehen.

Ernährung bei einem Vitamin D-Mangel

Die Ernährung spielt bei der Behandlung eines Vitamin D-Mangels eher eine untergeordnete Rolle. Zwar können Sie darauf achten, mehr Lebensmittel zu essen, die Vitamin D enthalten (wie Speisepilze, Eier oder fetten Seefisch), jedoch wird dies gerade bei einer ausgeprägteren Unterversorgung kaum ausreichen, um den Vitamin D-Mangel zu beheben. Eine Anpassung der Ernährung ist bei einem Vitamin D-Mangel daher eher als eine zusätzliche Maßnahme zu sehen.

So lässt sich ein Vitamin D-Mangel feststellen

Gibt es aufgrund von Symptomen oder Risikofaktoren den Verdacht auf einen Vitamin D-Mangel, braucht es einen Bluttest, um diesen zu bestätigen.

In der Leber wird das Vitamin D in die aktive Speicherform 25-Hydroxycholecalciferol umgewandelt, kurz 25-OH-Vitamin D. Von dort gelangt das 25-OH-Vitamin D ins Blut. Zur Feststellung eines Vitamin D-Mangels wird daher die Menge des 25-OH-Vitamin D im Blutserum untersucht.

Vermuten Sie bei sich selbst einen Vitamin D-Mangel, können Sie sich auch über ZAVA online ein Vitamin D Test-Kit bestellen. Die Probe entnehmen Sie selbst ganz einfach zu Hause. Keine Angst: Dafür sind nur ein kurzer Piks und wenige Tropfen Blut nötig. Anschließend geht die Probe zur Auswertung Ihres Vitamin D-Spiegels an unser Partnerlabor. Ergibt sich dabei ein Vitamin D-Mangel, können Sie ein passendes Präparat zur Behandlung ebenfalls direkt bei ZAVA anfragen.

Manche Ärzte ordnen beim Verdacht auf einen zu niedrigen Vitamin D-Wert zusätzlich Röntgenaufnahmen an. Hierbei können Veränderungen der Knochen sichtbar werden, die auf einen Vitamin D-Mangel schließen lassen. Für eine erste Abklärung eines möglichen Vitamin D-Mangels ist dies aber in der Regel nicht notwendig.

Ab wann liegt ein Vitamin D-Mangel vor?

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über normale Vitamin D-Werte und zeigt, ab wann ein Vitamin D-Mangel vorliegt:

Einstufung des Vitamin D-Spiegels 25-OH-Vitamin D-Serumkonzentration im Blut (in Nanomol pro Liter)

mögliche Vitamin D-Überversorgung

≥125 nmol/l

ausreichender Vitamin D-Spiegel

50-125 nmol/l

leichter Vitamin D-Mangel (suboptimale Versorgung)

30-50 nmol/l

schwerer Vitamin D-Mangel (mangelhafte Versorgung)

<30 nmol/l

Vitamin D-Mangel: Mögliche Folgen

Bei einem länger bestehenden Vitamin D-Mangel ist der Körper nicht mehr in der Lage, ausreichend Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen. Das ist schlecht für die Knochen:

  • Es ist möglich, dass der Körper den Zähnen und Knochen Kalzium entzieht und dies zu einer Erweichung der Knochen (Osteomalazie) führt.
  • Erwachsene mit schwerem Vitamin D-Mangel neigen besonders leicht zu Knochenbrüchen.
  • Sie haben weniger Kraft und leiden unter Muskelschwäche.

Frühzeitig handeln

Da ein länger bestehender Vitamin D-Mangel ernste Folgen haben kann, ist es wichtig, bei erhöhtem Risiko für einen Mangel oder auffälligen Symptomen (wie Krämpfen, Knochenverformungen bei Kindern oder Muskelschmerzen bei Erwachsenen) einen Arzt aufzusuchen.

Vitamin D-Mangel vorbeugen

Am besten wirken Sie zu niedrigen Vitamin D-Werten entgegen, indem Sie sich ausreichend häufig und lange genug im Freien aufhalten. Das Robert Koch Institut gibt dazu die folgende Empfehlung: Sie sollten von März bis Oktober 2 bis 3-mal in der Woche Arme, Hände und Gesicht direkter Sonnenstrahlung aussetzen.

Um Sonnenbrände und Schäden der Haut zu verhindern, gilt als Faustregel für die Dauer der Sonnenbäder, dass diese etwa die Hälfte der Zeit betragen sollten, nach der Sie einen Sonnenbrand bekommen würden. Je nach Sonnenintensität und individueller Hautempfindlichkeit variiert die Minutenanzahl also. Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen ungefähren Überblick:

Jahreszeit Dauer der Sonnenexposition

Frühling (März - Mai)

10-20 Minuten

Sommer (Juni - August)

5-10 Minuten

Herbst (September - Oktober)

10-20 Minuten

Diese Zeitfenster reichen für den gesunden Körper bereits aus, um ausreichend Vitamin D herzustellen und eine Reserve für den Winter anlegen zu können.

Ist bekannt, dass Sie aufgrund von individuellen Faktoren (etwa höherem Alter) zu einem Vitamin D-Mangel neigen, kann es sinnvoll sein, vorbeugend Vitamin D-Präparate einzunehmen. Älteren Menschen wird beispielsweise eine tägliche Einnahme von 20 Mikrogramm (800 I.E.) Vitamin D als Ergänzungspräparat empfohlen, um einen zu geringen Vitamin D-Spiegel zu verhindern. Ihr Arzt kann Sie dazu beraten.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet Vitamin D-Mangel?

Ein Vitamin D-Mangel besteht, wenn der Vitamin D-Wert im Blut langfristig zu niedrig ist. Folgen können unter anderem ausgeprägte Müdigkeit oder Muskel- und Knochenschmerzen sein.

Ab wann besteht ein Vitamin D-Mangel?

Ein leichter Vitamin D-Mangel liegt vor, wenn der Gehalt an 25-OH-Vitamin D (aktive Speicherform) im Blutserum bei unter 50 nmol/l liegt. Eine schwere Unterversorgung besteht bei Werten unter 30 nmol/l.

Welche Krankheiten können einen Vitamin D-Mangel auslösen?

Nierenfunktionsstörungen, chronische Leber- oder Darmkrankheiten (wie Colitis Ulcerosa) können einen Vitamin D-Mangel auslösen, indem sie den Vitamin D-Stoffwechsel stören.

Was ist ein Vitamin D-Räuber?

Damit sind Einflüsse gemeint, die sich negativ auf den Vitamin D-Stoffwechsel auswirken. Dazu gehören manche Medikamente (etwa gegen Epilepsie oder Krebs sowie Kortison) und pflanzliche Mittel wie Johanniskraut.

Was tun bei Vitamin D-Mangel?

Ein geringer Vitamin D-Mangel kann sich oft durch mehr Aufenthalte im Freien und die Aufnahme von Sonnenlicht beheben lassen. Ist das nicht möglich oder der Mangel ausgeprägt, hilft die Einnahme von Vitamin D-Präparaten.

Wie lange dauert es, bis ein Vitamin D-Mangel behoben ist?

Das ist individuell verschieden. Hochdosierte Vitamin D-Präparate werden in der Regel einen Monat lang eingenommen, bevor die Dosierung langsam reduziert wird. Behandlungen von mehreren Wochen bis hin zu mehreren Monaten sind üblich.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. med. Janina Agoston Medizinische Autorin

Dr. Agoston unterstützt das ZAVA Team bei der medizinischen Texterstellung und -prüfung.

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