Medikamente gegen Sodbrennen

Welche verschiedenen Medikamente werden gegen Sodbrennen eingesetzt?

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Eine junge Frau behandelt mit einem Säurepuffer-Medikament gegen Sodbrennen ihr unangenehmes Aufstoßen.
 

Sodbrennen, das oft in Form von saurem Aufstoßen und Schmerzen hinter dem Brustbein auftritt, kann insbesondere nach schweren Mahlzeiten oder in liegender Position, sehr unangenehm sein. Ursächlich liegt meist ein Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre vor (Reflux). Sodbrennen kann effektiv medikamentös behandelt werden. Verschiedene Präparate kommen dafür infrage.

Die Ärzte von ZAVA können Betroffene beraten, welches Medikament für sie geeignet sein könnte und gegebenenfalls ein Rezept ausstellen.

Wie wirken Medikamente der Protonenpumpeninhibitoren-Gruppe gegen Sodbrennen?

Spezialisierte Magenzellen bilden die Magensäure mithilfe einer sogenannten Protonenpumpe. Eine Herabregulation der Aktivität der Protonenpumpen bewirkt, dass weniger Magensäure gebildet wird. Das Milieu im Magen wird weniger sauer und das wirkt effektiv gegen Sodbrennen. Medikamente, die die Protonenpumpen hemmen, werden Protonenpumpeninhibitoren genannt und PPIs abkürzt. Bekannte Vertreter der PPIs sind Omeprozol, Pantozol® und Esomeprazol, die allesamt in niedrigen Dosierungen und kleinen Packungsgrößen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.

Stärkere Dosierungen, Großpackungen für die Daueranwendung sowie die PPIs Lansoprazol, Rabeprazol und Dexlansoprazol können nur mit einem ärztlich ausgestellten Rezept erworben werden. Bei erstmaligen Beschwerden, die auf Sodbrennen bzw. Reflux hindeuten, und Fehlen von weiteren Symptomen wie z.B. Gewichtsverlust, wird z.B. Omeprazol in einer Dosierung von 20 mg über eine Woche hinweg einmal täglich eingenommen. Anschließend kann die Therapie noch 2 bis 3 Wochen länger mit 10 mg Omeprazol täglich weitergeführt und dann abgesetzt werden. Bei unkompliziertem Sodbrennen sollte anschließend eine sogenannte „Bedarfstherapie“ ausreichend sein, bei der 10 mg bis 20 mg Omeprazol einmalig bei Wiederkehren der Symptome eingenommen werden.

Führt die beschriebene Therapie nicht zur Symptomfreiheit, so sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden. Patienten mit Überempfindlichkeiten oder Allergien gegen Inhaltsstoffe der PPIs dürfen diese Medikamente nicht einnehmen. Die Therapie mit PPIs führt in der Regel zu keinen oder wenigen Nebenwirkungen, am ehesten sind dabei Schwindel oder leichte Übelkeit zu nennen.

Welche Medikamente können bei gelegentlichem Sodbrennen verwendet werden?

Sogenannte Säurepuffer (Antazida) stellen eine weitere Therapieoption des unkomplizierten Sodbrennens dar. Es handelt sich um säurebindende, also basische Verbindungen, die die Magensäure regelrecht abpuffern bzw. neutralisieren. Sodbrennen kann so effektiv gelindert werden. Antazida enthalten meist ein Gemisch aus Magnesium- und Aluminiumhydroxid (z.B. Talcid oder Maaloxan). Antazida können mehrmals täglich eingenommen werden. Sie entfalten ihre Wirkung am besten 2 bis 3 Stunden nach dem Essen. Antazida sind für Kurzzeit- und Bedarfstherapien geeignet, um z.B. Refluxbeschwerden nach einer üppigen Mahlzeit zu lindern. Es wird davon abgeraten, Antazida regelmäßig täglich über einen längeren Zeitraum als vier bis sechs Wochen einzunehmen. Die Einnahme von Antazida ist fast immer nebenwirkungsfrei. Eventuell kommt es zu leichten Durchfällen. Die beschriebenen Medikamente sind rezeptfrei erhältlich.

Wie funktionieren H2-Hemmer wie z.B. Cimetidin?

Medikamente aus der Reihe der H2-Antagonisten wirken hemmend am H2-Rezeptor. Dieser Rezeptor befindet sich an den säureproduzierenden Zellen. Wird der H2-Rezeptor gehemmt, so kann Histamin nicht mehr an den H2-Rezeptor binden und die Salzsäureproduktion wird gemindert. H2-Antagonisten gehörten vor der Entdeckung und Zulassung der PPIs zur Standardtherapie bei Sodbrennen. Heutzutage werden sie bei leichteren Refluxbeschwerden eingesetzt. Die Wirkstoffe heißen Cimetidin, Ranitidin, Famotidin, Nizatidin oder Roxatidin. Einige H2-Antagonisten sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die empfohlene Tagesdosis bei Ranitidin beträgt 300 mg, aufgeteilt in 1 – 2 Einzeldosen. Bessern sich die Beschwerden nicht nach einigen Tagen der Therapie, so sollte (erneut) der Arzt aufgesucht werden. Nebenwirkungen werden für H2-Antagonisten selten beschrieben. Sie können z.B. zu Kopfschmerzen oder in sehr seltenen Fällen auch zu Verwirrtheit führen.

Gibt es auch pflanzliche Arzneimittel gegen Sodbrennen?

Iberogast ist ein pflanzliches Arzneimittel, das Auszüge aus magenwohltuenden Kräutern enthält, die in Alkohol gelöst sind. Als ein sogenanntes Phytotherapeutikum bietet Iberogast die Möglichkeit, Magenbeschwerden effektiv zu behandeln und dabei nur auf natürliche Wirkstoffe zurückzugreifen. Zur Behandlung von Sodbrennen und weiteren Magenbeschwerden werden 3 mal täglich 20 Tropfen vor oder zu den Mahlzeiten eingenommen. Iberogast ist so gut wie immer nebenwirkungsfrei und kann über lange Zeiträume eingenommen werden. Es ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Verordnet durch ein Privatrezept erstatten sogar einige gesetzliche Krankenkassen dieses Phytotherapeutikum.

Kann man die rezeptfreien Medikamente gegen Sodbrennen einfach so einnehmen?

Leider nehmen viele Patienten an, dass rezeptfreie Medikamente immer gefahrlos eingenommen werden können, und zwar ohne Rücksichtnahme auf eine eventuell bereits bestehende Medikation. Tatsächlich ist es aber so, dass auch frei verkäufliche Medikamente schwerwiegende Neben- und Wechselwirkungen aufweisen können. Daher ist es wichtig, vor der Einnahme von neuen Medikamenten mit einem Arzt Rücksprache zu halten, insbesondere wenn weitere (verschreibungspflichtige) Medikamente eingenommen werden. Personen mit Allergien und Unverträglichkeiten müssen sehr genau darauf achten, dass sie keine Medikamente mit Inhaltsstoffen einnehmen, die für den Patienten gefährlich sein könnten. Weitere Gegenanzeigen zur Einnahme von Medikamenten befinden sich auf der Packungsbeilage des jeweiligen Präparats.

Was kann man abgesehen von Medikamenten gegen Sodbrennen tun?

Oft helfen schon einige einfache Maßnahmen im Alltag, um Sodbrennen und Refluxbeschwerden zu lindern. Kaffee, Nikotin und Alkohol sind klassische Auslöser für Reflux, Sodbrennen oder Magenschmerzen. Der Nikotinverzicht wirkt sich zudem in vielen Bereichen positiv auf die Gesundheit aus. Auch übermäßig scharfe, fettige oder sehr große Mahlzeiten können Sodbrennen auslösen. Stattdessen schont leichtverdauliche Kost, über den Tag verteilt in kleineren Portionen eingenommen, den Magen.

Es kann auch helfen ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem dokumentiert wird, was gegessen wurde und welche Beschwerden im Anschluss auftraten. Dadurch lassen sich individuelle Auslöser für das eigene Sodbrennen identifizieren. Bei manchen Menschen löst z.B. der Genuss von Pfefferminztee Sodbrennen aus.

Stress und Übergewicht abzubauen sind zwei weitere wichtige Bausteine im Kampf gegen Sodbrennen. Nachts kann es hilfreich sein, ein zweites Kopfkissen unter zulegen, um den Oberkörper erhöht zu lagern und das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre zu verhindern.

Sodbrennen kann vielfältig und effektiv behandelt werden und, je nach Art, Schwere und Dauer der Beschwerden kann aus der Fülle an Therapiemöglichkeiten eine für den Patienten geeignete Behandlung gewählt werden.

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